Sind Frauen redseliger als Männer?

In diesem Thread Hören Männer bei Frauen immer nur mit einem Ohr zu? habe ich von Männern berichtet, die selber meinen, dass sie nicht richtig zuhören, wenn die Frau was sagt. Ein Mann hat das Argument gegeben, dass seine Frau auch quatscht wie ein Buch. Die anderen stimmten dann auch mehr oder weniger zu und schon kam das Thema auf, ob Frauen eigentlich in der Regel redseliger sind als Männer.

Denkt ihr, dass Frauen einfach mehr reden, mehr ausholen, wenn sie was erklären oder von einem wollen? Denkt ihr, dass Männer eher alles in sich hereinfressen und nicht so gerne reden? Reden Frauen auch offener oder denkt ihr, dass es einfach ein Klischee ist, wenn man so denkt?

Also zunächst einmal, wenn jemand nicht viel quasselt, dann bedeutet das sicherlich nicht, dass er alles in sich hineinfrisst! Ich meine, wenn ich den ganzen Tag nichts erlebt habe und hatte einen ganz gewöhnlichen Tag und mein Freund kommt von der Universität und hat jede Menge zu erzählen, dann bedeutet das an sich ja auch nicht, das sich etwas in mich hineinfresse, ich habe nur eben einfach nichts erlebt, von dem ich großartig erzählen könnte, dass ist dann aber auch schon alles. Es ist ja nicht so, dass mir jeden Tag etwas passieren würde, von dem ich dann großartig erzählen müsste. Davon mal abgesehen würde das bedeuten, dass Frauen ihren Männern gerne von Problemen erzählen, denn nur ungelöste Probleme kann man in sich hineinfressen und wenn diese Männer das nicht tun, würde sich das stauen. Die meisten Menschen reden aber nicht zwingend über ihre Probleme, sondern erzählen einfach erlebtes und das interessiert mich nun teilweise wirklich nicht sonderlich und muss auch nicht gesagt werden.

Ich muss sagen, dass ich sowohl schon sehr gesprächige Männer, wie auch sehr gesprächige Frauen erlebt habe und an sich gar nicht sagen kann, dass Frauen mehr reden, als Männer das tun würden, vielleicht fällt das bei ihnen einfach nur ein bisschen mehr auf, weil man dann sofort an das Klischee denken muss. Wenn ich mich aber so in meinem Bekannten- und Freundeskreis umschaue, dann habe ich schon beides erlebt. Ich habe eine Freundin, die sehr viel redet, weil sie auch viel und sehr detailliert über ihren Alltag erzählt und das interessiert mich teilweise überhaupt nicht, vor allem weil sie einem auch wirklich jede Einzelheit ausführlich berichten muss. Wenn sie redet, dann redet sie viel und wenig davon ist interessant. Ansonsten kenne ich auch noch andere Frauen, die gerne fleißig vor sich hinquasseln, aber ich kenne auch eher ruhige Gemüter.

Genauso ist das bei den Männern! Ich arbeite beispielsweise an einer Tankstelle als Aushilfe und wenn ich hier teilweise Männer an der Kasse habe, die quatschen sich fest, dass sie da eine halbe Stunde und mehr stehen und da meint man, dass Männer weniger redselig wären, als Frauen? Sicherlich nicht! Es kommt einfach auf den Typ an, es gibt gesprächige Männer wie auch Frauen und möglicherweise haben einige Menschen das Gefühl, es gäbe von dieser Sorte mehr Frauen, das kann ich persönlich an sich aber nicht bestätigen, denn ich kenne auch sehr viele gesprächige Männer. Möglicherweise empfinden das einige bei Männern als weniger störend oder aber, Männer reden über interessantere Themen, als einige Frauen, keine Ahnung, aber Quasseltanten gibt es unter beiden Geschlechtern und ich könnte da nicht behaupten, dass die Frauen da schlimmer wären.

Meiner Meinung nach ist es so : Frauen waren schon im Mittelalter redseliger als die Männer gewesen, da sie sehr viel Zeit mit anderen Frauen verbracht haben bzw. beim Waschen am Fluss (Mittelalter halt).

Die Männer hingegen arbeiteten entweder den ganzen Tag auf dem Feld oder verrichteten sonstige Arbeiten, diese allerdings hauptsächlich alleine, und deshalb wurden die Männer mit der Zeit immer stiller als die Frauen. Heutzutage ist das zwar nicht mehr so, doch die Tatsache das Männer hauptsächlich mit anderen Männern reden und dies auch nicht vor Frauen tun, erweckt den Anschein das Frauen mehr reden als Männer. Ich würde mich über Gegenargumente sehr freuen, da man nie genug lernen kann .

Ich denke, dass das nicht ganz stimmt. Meiner Meinung nach ist das, genau wie das Vorurteil, dass Frauen nicht einparken können, nichts anderes als ein Vorurteil. Es gibt sicherlich sehr viele Frauen, die dieses Vorurteil bestätigen, indem sie einfach unendlich viel reden. Das kann aber auch genau daher kommen, dass die Gesellschaft ihnen das sozusagen "anerzogen" hat. Wenn die Mädchen schon von klein auf hören, dass alle Frauen immer viel quatschen, dann ist es doch nur eine Frage der Zeit, bis sie sich das selbst auch angewöhnen.

Mein bester Freund zum Beispiel, der ein ganz normaler Junge ist, ist auch sehr redselig und erzählt oft sehr viel mehr als ich oder zu Teil so viel wie ich und meine beste Freundin zusammen. Er ist deswegen ein sehr gutes Beispiel dafür, dass auch Jungen viel reden und nicht nur die Mädchen.

Daraus kann man schließen, dass es eher von der Gesellschaft als von dem Geschlecht abhängt, ob Jungen oder Mädchen und Frauen oder Männer viel reden. Wenn den Jungen zum Beispiel nachgesagt werden würde, dass sie viel reden, dann wäre es in einigen Jahren so, dass die Jungen mehr reden würden als die Mädchen und das Vorurteil wäre wieder da - nur andersrum.

Dieser Test wurde mal in einer Dokumentation gemacht. Ein ganz normaler Alltag eines Pärchens, von Beiden wurde die Wortanzahl über den ganzen Tag gezählt. Am Ende hatte die Frau mehr Wörter, als ihr Mann.

Jedoch kann man nicht sagen, dass sich das auf alle übertragen lässt. Es gibt schließlich auch schüchterne Frauen. Und wenn die Frau mal nichts sagt, bekommt sie ja auch oft zu hören, dass sie ja mal mehr reden könnte.
Es ist eine Ironie an sich. Männer wollen nicht, dass Frauen so viel quatschen. Allerdings denken sie auch sofort, dass irgendwas im Busch wäre, wenn die Frau denn dann mal "endlich" still ist.

Ich schätze also, dass es bei an der Person liegt. Man kann so was einfach nicht verallgemeinern.

So ein unglaubliches Klischee ist es zunächst nicht, wenn man meint, dass Frauen in der Regel nicht wenig reden. Aber ein Klischee bedeutet nun auch nicht, dass man damit wirklich alle Menschen in dieser Gruppe, für die das Klischee gilt, mit einem Stempel versieht und quasi vorverurteilt. Ich kenne aber tatsächlich wirklich viele Frauen, die sehr viel reden und im Gegenzug nur ganz wenige, die nicht viel sprechen. Umgekehrt betrachtet, weil hier ja wohl der Vergleich die entscheidende Erkenntnis bringt, kenne ich etwa gleich viele Männer, die viel reden und eben solche, die weniger reden, dann aber auch nur schwer zuhören können. Bei dieser Gelegenheit fällt mir auf, dass ich eigentlich nur Menschen kenne, die gleichermaßen viel reden und gut zuhören können. Mir fällt spontan nur ein Mann ein, der selbst viel redet und weniger gut zuhören kann, weil ihm bei jedem Satz, den nicht er selbst sagt, wiederum etwas einfällt, das er unbedingt loswerden muss.

Dass Frauen allgemein gesehen quatschen wie ein Buch, halte ich aber für Unsinn. Ich bin eher der Meinung und habe auch die entsprechende Erfahrung gemacht, dass Frauen sich gern austauschen und einfach vieles verstehen wollen, was meistens eben eine Erklärung mit sich bringt, die von irgendwoher erfolgen muss. Auch erklären sich Frauen meiner Erfahrung nach selbst gern, und ferner habe ich mir schon einige Male gedacht, dass Frauen sich besser öffnen und auch über sehr persönliche Dinge und emotionale Belange sprechen können und häufig auch wollen, was ich von Männern wiederum weniger häufig kenne – jedenfalls nicht so schnell, sondern erst, wenn man sie länger kennt und sie wissen, dass man auch wirklich vertrauenswürdig ist. So kenne ich keine Frau, die wirklich eine Auswahl der Person trifft, der sie sich anvertraut, wohingegen die Männer, die ich kenne, sich nur einer Person wirklich anvertrauen, wenn überhaupt.

Das allein erweckt nach außen hin allerdings sicherlich schon den Eindruck, dass Frauen generell mehr sprechen als Männer, und möglicherweise ist so gesehen auch nicht viel Verkehrtes an dieser Sichtweise. Verallgemeinern würde ich allerdings auch hier dennoch lieber nichts, zumal ich wirklich einige Männer kenne, denen ich als Frau auch stundenlang zuhören kann, wenn ich sie erzählen lasse, weil sie nicht damit aufhören zu wollen scheinen.

Ich möchte nicht von Vorurteilen ausgehen oder einfach nur auswendig reden, aber ich gehe von meinen Erfahrungen aus und ich glaube auch, dass dadurch die Vorurteile mehr als deutlich bestätigt werden.

Es ist aber doch öfters so, dass Frauen beziehungsweise Mädchen eine Geschichte oder ein Thema sehr lange ziehen und deutlich länger rede, als ich es zum Beispiel tun würde. Sie gehen dann einfach auf Sachen ein, die für uns Männer einfach irrelevant sind oder für uns nicht wichtig sind und nicht erwähnenswert sind. Allerdings erzählen das die Frauen und dann auch noch mit sehr vielen Details.

Ich kann mir nicht denken warum das so ist und warum Frauen einfach so gerne reden. Es ist doch wirklich so, dass Frauen viel lieber sich unterhalten als Männer und sich sogar nur zum reden treffen. Bei den Männern ist das ganz anders und ich glaube, dass wir es auch gut finden.

Laut einer Studie, von der ich einst las, verlieren Frauen am Tage nicht mehr Worte als Männer. Nur mögen die Gesprächsthemen unterschiedlich sein. Frauen sind eher bereit ihrer Freundin etwas höchst Persönliches anzuvertrauen während Männer Beziehungsprobleme in der Tat eher in sich hinein fressen. Meistens wird man ja von klein auf dazu erzogen nach außen hin das starke und unverwundbare Geschlecht abzugeben. Viele "Wissenschaftler" neigten immer wieder dazu mit der geselligen Frau in der Höhle und dem schweigsamen Mann während der Jagd in der Steinzeit zu argumentieren, aber eine derart einseitige Sichtweise sollte mittlerweile als komplett überholt betrachtet werden.

Ich persönlich finde es manchmal extrem nervig wenn sich Frauen bewusst in die Rolle eines sprachlichen Wasserfalls hinein steigern, da werden überholte wissenschaftliche Annahmen dazu genutzt den eigenen Rededrang zu legitimieren. Dabei stellt Rededrang in seiner ausgeprägten Form sogar eine eigenständige Krankheit da, die auf mangelnde Impulskontrolle hindeutet, welche wiederum einer Hyperaktivität des präfrontalen Cortex an zulasten ist.

Ich denke durchaus, dass Frauen mehr reden als Männer. Dennoch lässt sich das sicherlich nicht verallgemeinern und ich denke, dass es auch immer ganz auf den jeweiligen Charakter ankommt. Auch wenn ich allgemein finde, dass Frauen mehr reden als Männer, ist es dennoch so, dass es auch Ausnahmen gibt. So kenne ich selbst sehr viele Männer, die tatsächlich reden können, wie ein Wasserfall und die keine fünf Minuten still sein können. Dabei kenne ich aber auch Frauen, die eher zurückhaltend sind und die nur dann etwas sagen, wenn man sie direkt fragt oder wenn man sie direkt anspricht. Es kommt eben auch immer darauf an, wie extrovertiert man ist, wie viele Freunde man hat und wie viel man im Beruf spricht. Es gibt ja einige Berufe, bei denen es wichtig ist, dass man viel spricht, wobei man vielleicht eher dazu neigt, auch im Alltag wenig zu sagen, wenn man schon im Büro nur für sich alleine ist.

Generell habe ich aber auch die Erfahrung machen können, dass Frauen besonders gerne reden, wenn sie unter sich sind. Frauen haben ja wirklich zahlreiche Gesprächsthemen und ich weiß noch ganz genau, dass ich damals mit meiner Freundin wirklich stundenlang über Männer reden konnte. Wir haben uns mehrere Stunden über das gleiche Thema unterhalten, wobei uns absolut nicht langweilig wurde. Stattdessen konnten wir da immer wieder das gleiche sagen und es hat uns trotzdem großen Spaß gemacht. Genauso war es dann auch bei vielen anderen Themen und ich denke, dass es Männern sicherlich schnell langweilig wird, wenn sie sich die ganze Zeit über das gleiche Thema unterhalten müssen.

Mein Freund unterhält sich auch richtig gerne mit mir, wobei es bei ihm meistens auch so ist, dass das Gespräch nicht von ihm aus kommt. Zwar fragt er mich immer wieder irgendetwas oder erzählt mir auch von selbst etwas, wobei ich dann doch eher diejenige bin, die ein Gespräch startet. Meistens fange ich dann mit irgendeinem Thema an und binde meinen Freund dann in das Gespräch ein. Dabei kenne ich es von vielen Paaren so, dass es bei ihnen ebenfalls so abläuft und ich könnte mir gut vorstellen, dass es bei Männern allgemein so ist, dass sie gar nicht erst das Bedürfnis danach haben, ein langes und ausführliches Gespräch anzufangen. Zwar machen sie dann mit, wenn man sie in ein Gespräch einbindet, wobei sie dann doch eher selten von selbst damit anfangen.