Kann ein Vermieter sich gegen Mietnomaden versichern?
Ich habe neulich gehört, dass ein Vermieter sich gegen Mietnomaden versichern lassen kann. Das scheint ja bestimmt eine recht teure Versicherung zu sein, wenn man bedenkt, welche Schäden Mietnomaden anstellen können.
Wie teuer ist so eine Versicherung und was zahlt vor allem so eine Versicherung? Gibt es so eine Versicherung wirklich? Bietet jede Versicherung so eine Mietnomadenversicherung an?
Ja, man kann sich gegen Mietnomaden versichern lassen und es ist gar nicht so teuer, weil es nur sehr wenige Mietnomaden gibt. Es wird zwar im Fernsehen und in Zeitungen oft darüber berichtet, aber in der Realität ist das nur ein sehr kleiner Prozentsatz der Mieter. Die Prämie für die Versicherung hängt von der Miethöhe ab. Sie beträgt zum Beispiel für eine Wohnung, die warm 1000 Euro kostet, ungefähr 370 Euro im Jahr.
Zunächst sollte klar gestellt werden, dass Mietschulden und Schäden an Mietobjekten in der Regel (sofern hier von einer Regel auszugehen ist) von "gewöhnlichen Mietern" verursacht werden, die durch unglückliche Umstände nicht mehr in der Lage sind, die Miete aufzubringen und in ihrer hoffnungslosen Lage unüberlegte Dinge tun. Das wären keine "Mietnomaden" und eine Versicherung gegen "Mietnomaden" würde hier nicht greifen. Dafür gibt es die Mietausfallversicherungen - die aber eher teuer sind.
Will man sich also gegen den Mietbetrug wappnen, so sollte man schauen, dass dieses Delikt als Teil einer anderen Versicherung bereits beinhaltet ist. Alles andere wäre wieder eher teuer und überflüssig. Gerade weil eben der Fall so selten eintritt. Klar sein muss einem aber auch, welche Schadenshöhe zu befürchten ist. Denn auch die muss vorher mit angegeben werden.
Diamante hat geschrieben:wenn man bedenkt, welche Schäden Mietnomaden anstellen können.
Aber welche wären das und wieso denkt man dann nicht zunächst an den gewöhnlichen Klageweg? Gerade bei mutwilliger Sachbeschädigung halte ich das für eine bessere Variante - neben der Selektion von potentiellen Mietern - als zu versuchen, die vermeintlich sicher Versicherung einzuspannen.
anlupa hat geschrieben:ungefähr 370 Euro im Jahr.
Eine Angabe, die in etwa so viel bringt, wie die Angabe der Farbe, in der das Versicherungslogo gedruckt wurde. Welche Summe wäre durch diese "Versicherung" abgedeckt und welche Schäden werden erfasst? Ist das nur der Mietausfall oder aber auch der Fall, dass das ganze Gebäude abgerissen werden muss?
derpunkt hat geschrieben:Diamante hat geschrieben:wenn man bedenkt, welche Schäden Mietnomaden anstellen können.
Aber welche wären das und wieso denkt man dann nicht zunächst an den gewöhnlichen Klageweg? Gerade bei mutwilliger Sachbeschädigung halte ich das für eine bessere Variante - neben der Selektion von potentiellen Mietern - als zu versuchen, die vermeintlich sicher Versicherung einzuspannen.
Weil man auf dem normalen Klageweg oftmals nichts erreicht. Denn diese Mietnomaden ziehen weiter ohne sich umzumelden und sind meist nicht mehr ausfindig zu machen und wenn, dann ist nichts bei ihnen zu holen. Es geht ja nicht nur um Sachbeschädigung, sondern auch um Mietausfälle und auch Mietausfälle die entstehen, wenn die Mietnomaden schon weiter gezogen sind, aber nicht gekündigt haben. Denn aus rechtlichen Gründen darf ein Vermieter nicht weiter vermieten, solange noch ein Mietverhältnis besteht.
Ich habe hier übrigens eine Seite gefunden, die so eine Versicherung anbietet klick . Da werden auch Reinigungskosten übernommen und auch die Renovierungskosten und noch vieles mehr.
Das was du da verlinkt hast, ist KEINE Versicherung, sondern ein Formular eines Versicherungsvertreters. Noch dazu einer, der nicht nur für eine Versicherung tätig ist, sondern einer, der viele Versicherungen verkauft. Was ich nicht zwingend als Nachteil sehe. Aber in deinem Fall kannst du da nur Daten eingeben, wohl bemerkt mit deiner kompletten Anschrift und Telefonnummer. Würde ich vorsichtig mit sein.
Wenn du eh über einen unabhängigen Versicherungsvertreter gehen magst, kannst du dich auch an einen unabhängigen Versicherungsvertreter vor Ort wenden. Koblenz, Neuwied und Bendorf sind ja bei dir nicht gerade mal um die Ecke oder? Der kennt den Versicherungsnehmer in der Regel dann auch und kann wertvolle Randinformationen liefern. Der kann auch bestehende Verträge prüfen. Eventuell kann man mit ein paar Euro mehr im Jahr eine bestehende Versicherung auch aufstocken.
Davon mal abgesehen. Oftmals muss man Mietnomaden auch raus klagen. Das kann durchaus ein Jahr und länger dauern. In dem von dir verlinkten Formular kann man aber nur maximal ein Jahr wählen. Nehmen wir mal an, man klagt ein Jahr, muss dann die Wohnung wirklich Instandsetzen. Da reichen zwölf ausgefallene Mietzahlungen nicht. Und da steht was von Sachschäden von 10.000, 20.000 oder 30.000 Euro als Summe. Je nachdem liegt man da schnell drüber.
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