Seekrankheit mitunter auch der Unerfahrenheit geschuldet?
Ich möchte ja gern mal wieder eine kleine Kreuzfahrt unternehmen, nur mein Mann blockt immer noch mit dem Argument Seekrank zu werden etwas ab. Wir haben schon schier unzählige Diskussionen deswegen durch und mir kommt es langsam so vor, dass man es sich nur lang genug einreden muss und dann wird man auch tatsächlich Seekrank. Ich vertrete ja die Meinung, dass wenn man sich an gewisse Spielregeln hält auch nicht Seekrank wird.
Zum Beispiel muss man sich ja nun nicht unbedingt bei jeder Mahlzeit den „Wanst dermaßen vollschlagen“, wo einem schon auch an Land bald schlecht würde. Der ausgewogenen Ernährung an Bord eines Schiffes messe ich schon große Bedeutung zu. Desweiteren spielen ja bestimmt auch eine gewisse Unerfahrenheit, fehlende Routine und somit vielleicht auch Angstbeklemmungen eine ausschlaggebende Rolle. Welche Erfahrungen habt ihr denn zum Thema Seekrankheit und meint ihr vielleicht auch das es sich mit der Zeit geben könnte?
Nein, Seekrankheit gibt sich nicht mit der Zeit und ist auch keine Einbildung. Der berühmte englische Forscher Darwin war sein Leben lang seekrank und hat darunter gelitten, wenn er auf See war, und er hat bekanntermaßen lange Reisen auf See unternommen.
Ich neige leider auch zur Seekrankheit. Mit ist früher im Auto und sogar im Schulbus immer schlecht geworden. Man kann zwar gewisse Regeln einhalten, um eine beginnende Seekrankheit in den Griff zu bekommen, aber manchmal geht das auch nicht. Mit Einbildung hat das gar nichts zu tun. Die Neigung zu Seekrankheit ist auch genetisch bedingt, mein Vater auch auch sehr stark darunter gelitten.
Wenn dein Mann nicht möchte, macht es keinen Sinn, ihn dazu zu zwingen. Auf mehrtägigen Seereisen ist es eine besondere Qual, seekrank zu werden. Man kann ja nicht den ganzen Tag vorne am Bug stehen und gerade aus starren (das einzige Mittel, was bei kurzen Schiffsreisen bei mir wirkt). Quäle deinen Mann nicht weiter - ich finde, dass du ihm Dinge unterstellst und dich ihm gegenüber unfair verhältst - und nimm jemand Anderen mit auf die Kreuzfahrt, der auch Spaß daran hat. Man muss ja nicht alles zusammen machen, nur weil man verheiratet ist.
Ich war jetzt das fünfte mal auf Kreuzfahrt und das schlimmste, was wir hatten, waren 6 Meter hohe Dünungen. Ob jemand Seekrank geworden ist, ist mir nicht bekannt. Erfahrungsgemäß fahren die Kreuzfahrer auch Routen wo die See relativ ruhig ist. Trotzdem muss man natürlich mit Seegang, der ja nun mal dazu gehört, rechnen.
Der Kapitän erklärt die Seekrankheit als Kopfsache. Wenn man sich darauf einstellt seekrank zu werden, dann wird man es wohl auch. Es gibt Tabletten und Medikamente, die helfen können.
Die größere Gefahr die ich sehe, ist das meist reichhaltige Büfett und der oft kostenlose Alkohol. Die Verlockung, sich zu „überfressen“ ist sehr hoch und man kann sich dadurch den Magen verrenken, was aber mit Seekrankheit nichts zu tun hat.
Ich habe schon einige Kreuzfahrten unternommen, bin aber zum Glück noch nie seekrank geworden. Ich denke aber nicht, dass eine Seekrankheit eine reine Kopfsache ist, aber es ist schon ein wichtiger Faktor. Aber man kann die Gedanken nun mal nicht abstellen, deswegen denke ich, dass jemand, der leicht Seekrank wird, meistens auch nicht wirklich Freude an einer Kreuzfahrt haben wird, weil er ständig damit rechnet, dass er eben seekrank wird und sich vor jeder Welle fürchtet.
Ich habe allerdings eine Bekannte, die mit ihrer Tochter gerne Kreuzfahrten unternimmt, obwohl sie recht schnell seekrank wird. Diese nimmt dann eben Tabletten oder auch diese verschreibungspflichtigen Pflaster mit auf die Reise, um den Problemen vorzubeugen. Sie hat mittlerweile auch schon einige Reisen dieser Art unternommen und hat immer noch Probleme mit der Seekrankheit, auch wenn sie sich auf die Reisen wegen der Route freut.
Deswegen denke ich auch nicht, dass sich die Probleme mit der Zeit automatisch legen werden. Sicher kommt es auch auf die anderen Faktoren an, wie ruhig das Schiff auf dem Wasser liegt, wie der Seegang ist, usw.. Auch ich würde nicht von mir behaupten, dass ich nie seekrank werden würde, obwohl ich noch nie Probleme hatte. Es ist eben auch die jeweilige Tagesform, die eine wichtige Rolle spielt.
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