Hoffest: Unfaire Ablehnung einer Kinderanimation

Mir als Kinderschminkerin ist etwas sehr Unangenehmes passiert. Ich habe seit letztem Jahr auf einem Hoffest einen Kinderschminkstand betrieben, wo ich auch guten Zuspruch von Kindern und Eltern bekommen habe. Beim Abbau am Abend letzten Jahres wurde ich vom Veranstalter gleich gefragt, wie es dieses Jahr bei mir aussähe. Da mir das Fest super gefallen hat, habe ich sofort zugesagt und wir haben für dieses Jahr alles festgemacht. Letzten Monat habe ich mich noch einmal gemeldet, da das Fest immer im September statt findet. Der Veranstalter hat immer noch zugesichert, dass ich das Schminken übernehmen darf.

Als ich gestern nach der Arbeit nach Hause kam, hatte er plötzlich abgesagt mit der Begründung, er habe eine andere Schminkerin für dieses Fest. Da ich schon seit einem Jahr eine Zusage hatte, habe ich sofort dort angerufen und wollte wissen, wieso plötzlich jemand anderes genommen wird. Plötzlich ist der Veranstalter richtig unfreundlich geworden und hat gemeint, dass die Anfrage der Konkurrenz vor meiner kam. Ich wollte ihm nochmals erklären, dass meine Zusage bereits noch länger bestünde. Ohne mich überhaupt aussprechen zu lassen, hat er einfach mitten im Satz aufgelegt. Sehr ärgerlich ist der relativ hohe Verdienstausfall. Wie würdet ihr euch in dieser Situation verhalten? Würdet ihr das Verhalten des Veranstalters auch unfair finden? Zudem ist es auch nicht höflich, mitten im Gespräch aufzulegen.

Es ist wirklich nicht höflich, so einfach mitten im Telefonat aufzulegen. Hast du die Zusage denn schriftlich bekommen? Im Normalfall gilt ja die Regel, dass Verträge auch einzuhalten sind. Wenn du nur die mündliche Zusage hast, könnte es schwierig werden, da etwas zu machen. Ich würde fast fürchten, dass das eher ein Fall für den Juristen wäre. Allerdings kann man in so einem Fall noch versuchen sich schriftlich zu einigen. Wenn man einen Brief schreibt, kann er auch nicht einfach auflegen. Wenn er unhöflich würde, hast du es schwarz auf weiß und kannst das dann immer noch einem Anwalt gegenüber beweisen.

Es kommt doch darauf an, wie hier Angebot und Nachfrage ist. Klar, Kinder sind von solchen Dingen begeistert. Als Anbieterin zahlst du sicherlich Standgebühren an den Veranstalter und da scheint deine Konkurrentin mehr anzubieten, damit sie den Platz bekommt. Was ihr gutes Recht ist, wobei und nachlegen könntest.

Das Verhalten am Telefon ist sicher sehr unfreundlich, aber was willst du dagegen unternehmen? Am besten gar nichts und hoffen, dass man vielleicht im nächsten Jahr doch wieder an dich heran tritt. Denn eine mündliche Zusage nutzt dir jetzt nicht viel, da man diese eben leider nur schwer beweisen kann. Oder hast du Zeugen, welche deine Absprache im letzten Jahr mitbekommen haben?

Leider habe ich die Zusage voriges Jahr nur mündlich bekommen, als wir unseren Stand abgebaut haben. Als ich mich verabschiedet habe, haben wir dies alles festgemacht. Unglücklicherweise habe ich keinerlei Zeugen. Standmiete muss auf diesem Fest als Kinderschminkstand generell nicht gezahlt werden. Die Einnahmen fließen zu 100% in die eigene Tasche, was dort allerdings die Ausnahme ist. Woanders muss ich immer zahlen. Genau deswegen trifft mich diese Absage so hart. Neben den Spaß ist es auch ein großer finanzieller Schaden, zumal ich binnen von fünf Wochen auch nichts anderes mehr bekommen kann. Um neu irgendwo rein zu kommen, muss man sich Monatelang vorher bewerben. Ich finde es nur so unfair und habe denen vorhin nochmals eine Mail geschickt, aber ich befürchte, die wird wohl unbeantwortet bleiben.

Also ich finde es sehr unhöflich was der Betreiber da gemacht hat und muss schon sagen, dass du dir das nicht so einfach gefallen lassen kannst. Ich meine, du hast vor einem Jahr eine Zusage bekommen, auch wenn nur mündlich und hast dich jetzt darauf vorbereitet und eingestellt. Außerdem ist es doch so, dass du eine gute Arbeit geleistet hast, sonst würde man dich ja nicht noch einmal rufen.

Vielleicht solltest du nochmal anrufen oder eine Mail schreiben und in diesem Gespräch oder halt der Mail deutlich sagen, dass dich das sehr stört und du wenigstens einen anständigen Grund hören willst. Das musst du dir nicht gefallen lassen und kannst das auch getrost machen, da du vollkommen im Recht stehst.

In erster Linie bestand leider kein schriftlicher Vertrag, sondern leider nur eine mündliche Zusage. So etwas ist leider ärgerlich und hat keinen Bestand vor Gericht oder dergleichen, sofern die Aussage nicht vor Zeugen stattgefunden hat. Ich kann Deinen Frust absolut nachvollziehen und finde es auch richtig, dass Du versuchst hast, die Gelegenheit zu klären. Ich kann Dir nur raten, solche Punkte das nächste Mal schriftlich zu fixieren und alsbald einen Vertrag abzuschließen.

Das urplötzliche Auflegen und die Unfreundlichkeit sprechen nicht gerade für den Betreiber. Hat er vielleicht selbst festgestellt, dass die Vorgehensweise Dir gegenüber einfach nur ungerecht gewesen ist und er daher pampig geworden ist und das Telefonat einfach beendet hat?

So wie der am Telefon geredet hat, glaube ich kaum, dass er eingesehen hat, dass sein Verhalten mir gegenüber total ungerecht ist. Die Mail, die ich kurz darauf hinterher geschrieben habe, blieb wie bereits befürchtet, unbeantwortet. Ich finde es aber auch von anderen Schminkern mit jahrelanger Erfahrung ungerecht, Neulingen solche Chancen zu nehmen.

Wie ich erfahren konnte, schminkt nun auf dem Fest eine Dame, die eh schon sämtliche Feste in meiner Region abdeckt und genau gewusst hat, dass auf diesem Hoffest ein Neuling in der Branche versucht, Fuß zu fassen. Gerade wenn man eh noch nicht lange schminkt, hat man es besonders schwer irgendwo ran zu kommen, da es leider sehr viele Kinderschminker gibt. Feste zu finden, die noch kein Kinderschminken anbieten, ist sehr schwer und ich war so froh, auf dieses Hoffest gestoßen zu sein. Da mich sehr viele Eltern, Großeltern und Kinder gelobt hatten, weiß ich, dass ich anderen erfahrenen Schminkern in nichts nachstehe.

Würdest du dir denn selbst Marktanteile nehmen lassen? Sorry, aber wenn es schon so viele Kinderschminker bei euch in der Region gibt, dann würde ich persönlich auch zusehen, dass meine Einnahmen konstant bleiben. Das nennt sich Marktwirtschaft und damit wirst du leben müssen, dass dir niemand etwas schenkt.

Auch wenn du in deinem Job gut bist, bestimmen eben andere Faktoren den Markt. Ich kann dir nur den Tipp geben, dich eher an die kleinen Orte zu wenden. Auch wenn dann vielleicht nicht so viele Kinder zu schminken sind. Aber dort finden eben auch Feste statt, wo mancher gar nicht erst hinfahren will.

Leider ist im Bereich der Selbstständigkeit es oftmals so, dass sich jeder selbst der Nächste ist. Man muss sich behaupten können und scheinbar hat dies Deine direkte Konkurrentin getan. Ich kann Deinen Unmut schon verstehen, und moralisch mag es alles auch nicht richtig abgelaufen sein, aber es bringt/ brachte Dir nun einmal nicht den Schminkstand zurück.

Ich kann Dir nur empfehlen, gleich beim nächsten Mal Dir etwas schriftliches geben zu lassen und Dich nicht darauf verlassen, dass eine mündliche Zusage auch beibehalten wird. Versuche es als Lehrgeld anzusehen und versuche Dich auch zu behaupten, gerade, weil es starke Konkurrenz gibt.

In erster Linie bestand leider kein schriftlicher Vertrag, sondern leider nur eine mündliche Zusage. So etwas ist leider ärgerlich und hat keinen Bestand vor Gericht oder dergleichen

Auch ohne Zeugen hat es bestand. Allerdings wird es in der Tat schwer, den Sachverhalt vor Gericht beweisen zu können. Deswegen beim nächsten Mal unbedingt schriftlich geben lassen. Die Erfolgsaussichten bei einer Klage sind sehr gering und werden nur noch mehr Kosten verursachen.
Das Verhalten des Anbieters ist wirklich nicht zu verstehen. Leider kommt so etwas immer wieder vor.