Während Urlaub krank werden, zum Arzt gehen, wer machts?
Wird man im Urlaub krank und wird in Folge dessen auch arbeitsunfähig geschrieben, könnte man im Grunde so weit gehen und die Krankheitstage sich wieder als Urlaubstage gutschreiben lassen. Ich kenne aber kaum jemanden, der es so macht. Wird man im Urlaub krank, wird dies mehr oder minder als persönliches Pech angesehen und man setzt sich wegen den Urlaubstagen, an denen man krank war, nicht mit dem Arbeitgeber auseinander.
Ich würde gern mal wissen, ob bei Euch dieser Fall schon eingetreten ist und wie Ihr damit umgegangen seid. Geht Ihr grundsätzlich zum Arzt und lasst Euch die Urlaubstage wieder gutschreiben oder denkt Ihr auch, es ist persönliches Pech?
Bei mir ist früher der Fall eingetreten, dass ich während meines Urlaubs einen Beinbruch erlitten habe. Da war ich ja nun mehr als meinen Urlaub lang krank geschrieben und habe den Urlaub auch ersetzt bekommen. Ich habe ihn dann nur nicht mehr am Stück genommen, was ich durchaus hätte machen können. Ich habe mir die Urlaubstage dann so gelegt, dass ich auch einmal ein langes Wochenende hatte. Es ist nicht persönliches Pech, sondern ein Unfall oder eine Krankheit, die jeder Arbeitgeber gut schreiben muss.
Es käme bei mir sicher darauf an, was für eine Krankheit ich im Urlaub bekommen würde. Bislang hatte ich nur einige Male eine Erkältung, für die ich mich auch während der Arbeitszeit nicht krank schreiben lassen würde. Also würde ich deswegen natürlich auch keinen Stress mit dem Chef riskieren, indem ich mir vom Arzt eine Krankmeldung holen würde. Das ist dann einfach Pech, dass ich während des Urlaubs krank geworden bin, aber so eine Erkältung ist ja auch nicht so schlimm und schnell ausgestanden.
Anders sieht es sicher bei Krankheiten aus, für die ich mir auch während der Arbeitszeit eine Krankmeldung des Arztes holen würde. Das würde ich dann wohl auch in meinem Urlaub machen und es dann mit dem Chef besprechen, dass ich diese Urlaubstage wieder zurück bekomme. Zum Glück war ich noch nicht in der Situation und weiß nicht, wie mein Chef reagieren würde. Begeistert würde er sicher nicht sein, aber es muss ja auch nicht sein, dass ich meinen Urlaub opfere, wenn ich nichts davon habe.
Bei einer leichten Erkältung gehe ich sicherlich nicht zum Arzt. Aber man muss bedenken, dass ein Urlaub zur Erholung dienen sollte und wenn ich wirklich eine schlimmere Krankheit habe, dann habe ich mich in der Zeit garantiert nicht erholt. Folglich steht es mir zu, dass ich dafür zum Ausgleich meine Urlaubstage wiederbekomme.
Bei mir käme es daher wirklich auf die Krankheit an und ob ich mit dieser mich trotzdem erholen kann oder ob das nicht möglich war. Mit einem Schnupfen kann man trotzdem allerhand erledigen. Der ist zwar ärgerlich un störend,aber nicht weiter dramatisch. Wenn ich hingegegen 7 Tage wirklich flach liege, vielleicht noch mit einer schönen Magen - Darm-Grippe, dann würde ich definitiv zum Arzt gehen und mir 5 Tage Urlaub zurück holen.
Eine Bekannte von mir hatte in ihrem Urlaub sogar einen Krankenhausaufenthalt und bekommt die Urlaubstage natürlich auch wieder. Hinterher musste sie noch eine Reihe von diagnostischen Untersuchungen mitmachen aufgrund ihrer Erkrankung und selbst das hat sie wiederbekommen. Sie braucht den Urlaub aber auch dringend zur Erholung jetzt und deswegen finde ich das in ihrem Fall auch vollkommen in Ordnung so.
Natürlich mache ich das. Wenn ich während des Urlaubs schwerer krank bin, also zum Beispiel einige Tage Halsschmerzen mit Fieber habe, gehe ich selbstverständlich zum Arzt und lasse mir später die Tage wieder gutschreiben. Man hat sich ja dann im Urlaub nicht erholt, was ja der Zweck eines solchen ist. Ich habe das in meinem zwanzigjährigen Berufsleben zweimal gemacht. Einmal musste ich wegen einer schweren Bronchitis den Urlaub absagen. ich habe ihn dann später mit meinen neuen Urlaubstagen nachgeholt. Ein anderes Mal lag ich zwei Wochen mit einer schweren Grippe im Bett.
Ich kenne einige Kollegen, die das gemacht haben und eigentlich ist das auch üblich. Gott sei Dank wird man im Urlaub selten schwer krank. Bei einem Schnupfen oder einem Tag Kopf- oder Bauchschmerzen würde ich das nicht machen, nur wenn die Krankheit mehrere Tage dauert und mir den Urlaub wirklich verdirbt.
Wenn ich während dem Urlaub krank bin, sehe ich das einfach als Pech an und nehme das so hin. Meistens gehe ich mit meinen Erkältungen ohnehin nicht zum Arzt, sondern erhole mich einfach im Bett. Würde ich allerdings einen Beinbruch oder ähnliches erleiden, würde ich das sicherlich anders handhaben.
Ich habe mich bisher im Urlaub auch noch nie krankschreiben lassen. Natürlich weiß ich auch, dass man sich diese Tage, an denen man krank war, gutschreiben lassen kann. Den Urlaub kann man dann später nehmen. Ich habe Erkrankungen im Urlaub bisher aber auch immer als blöden Zufall angesehen und wäre nie auf die Idee gekommen, von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen. Im Grunde genommen fand ich es sogar besser, wenn ich im Urlaub krank wurde, weil es dann keinen schlechten Eindruck macht, wenn man fehlt. Ich würde auch in Zukunft wohl nicht direkt ein Attest einreichen, nur weil ich im Urlaub krank geworden bin.
Ein Bekannter von mir hat demnächst eine geplante Operation vor sich. Theoretisch könnte er diese auch während seiner normalen Arbeitszeit durchführen lassen und dann eben einige Zeit mit Attest fehlen. Er hat sich dafür entschieden, sich für diese Zeit Urlaub zu nehmen und anschließend kein Attest beim Arbeitgeber einzureichen. Das finde ich völlig in Ordnung und würde vielleicht ebenso handeln.
Ich bin bisher erst ein einziges Mal zum Arzt gegangen, als ich im Urlaub krank wurde und habe mich krankschreiben lassen, zuvor habe ich das immer hingenommen. Dass ich krank werde, wenn ich Urlaub habe, kommt allerdings nicht einmal so selten vor und es erwischt mich tatsächlich ziemlich häufig eine Grippe mit Fieber und allem, was dazugehört, wenn ich dann mal Urlaub habe. In dem letzten Unternehmen, in dem ich gearbeitet habe, war ich dann allerdings mal nicht bereit, das auf meine Kappe zu nehmen und meinen Urlaub nicht gutschreiben zu lassen. Es war auch nicht wirklich kompliziert, denn ich habe meine Krankmeldung einfach wie gewöhnlich eingereicht und der Urlaub wurde dann von der Personalabteilung korrekterweise wieder ausgebucht.
Dass es persönliches Pech ist, wenn ich während meiner Urlaubszeit krank werde, sehe ich mittlerweile nicht mehr so und ich würde nun auch weiterhin, wenn ich denn wieder während meines Urlaubs erkranken würde, deshalb einen Arzt aufsuchen und von diesem arbeitsunfähig krankgeschrieben werden würde, diese Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung bei meinem Arbeitgeber einreichen. Wenn man sich vor Augen hält, dass der Urlaub eigentlich zur Erholung gedacht sein soll und man ohnehin nicht viel davon übers Jahr verteilt hat, dann ist es wohl mehr als nur ärgerlich, wenn man diese wenige Zeit auch noch zu Hause im Bett verbringen muss, mal abgesehen davon, dass es um die Erholung dann auch mehr als nur schlecht bestellt ist.
Insofern denke ich, dass es nicht nur mein Recht ist, meine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, die ich während meines Urlaubs erhalte, bei meinem Arbeitgeber einzureichen, um meinen Urlaub gutgeschrieben zu bekommen, sondern ich würde sogar sagen, dass ich irgendwie selbst schuld wäre, wenn ich das nicht machen würde. Dass ich meine Urlaubstage gutschreiben lassen kann, wenn ich in meiner Urlaubszeit erkranke, ist ja nichts, was mir als Arbeitnehmer zum Gefallen getan wird, sondern es erfüllt natürlich einen tieferen Sinn und insofern sollte man auch die Möglichkeit nutzen, sich seine verdiente Erholung vom Arbeitsalltag zu verschaffen, was eben nicht möglich ist, wenn man krank zu Hause im Bett liegt, während man Urlaub hat.
Das würde ich von der Art der Erkrankung abhängig machen. Wenn ich im Urlaub tviele Tage lang das Bett hüten muss und überhaupt nichts machen kann, zum Beispiel wegen einer Grippe, würde ich vermutlich zum Arzt gehen und mich krank schreiben lassen. Der Urlaub soll der Erholung dienen, was aber bei so einer Erkrankung nicht möglich ist.
Auch bei einem Krankenhausaufenthalt würde ich auf jeden Fall mit der Personalabteilung Kontakt aufnehmen um die Urlaubstage gut geschrieben zu bekommen.
Bei einer Erkrankung, die aber nach wenigen Tagen wieder ausgestanden ist, wie beispielsweise eine Erkältung mit Fieber, Magen-Darm-Infekt, usw. würde ich mir den Gang zum Arzt sparen. Anders wäre es, wenn es sich nicht um meinen "großen" Jahresurlaub handelt, sondern ich mir nur ein paar Tage frei genommen hätte und ausgerechnet an den Tagen wirklich bettlägerig krank wäre.
Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich bisher noch nie in der Situation war. Obwohl ich schon seit fast 15 Jahren im Berufsleben stehe war ich noch nie im Urlaub so krank, dass ich meinen Urlaub nicht hätte genießen können. Und wenn doch, dann war es kein betrieblicher Urlaub sondern Semesterferien, die bekomme ich eh nicht wieder, egal wie krank ich bin.
Ich denke, das hängt auch davon ab, welche allgemeine Einstellung man zur Arbeit hat. Die Ansicht, wie sie auch Coloneboy vertritt, geht ja eher in Richtung einer starken Diszipliniertheit und einem Zurückstecken persönlicher Belange. Im Gegensatz dazu sehe ich Arbeit eher als eben zur Deckung der Lebenshaltungskosten notwendig an. Und auch wenn ein Job Freude macht, so ist es doch schöner, Urlaub zu haben. Man hat normalerweise nicht so viele Urlaubstage und da finde ich, sollte man diese nicht verschwenden und krank im Bett verbringen.
Da würde ich dann abwägen, ob ich den Aufwand auf mich nehmen will, zum Arzt zu gehen. Denn drei Stunden im Wartezimmer sitzen, nur um eine Krankschreibung für zwei Tage zu erhalten, erscheint mir dennoch wenig sinnvoll. Letztlich gibt es auch Jobs, die nicht sehr anstrengend sind und sich wie halber Urlaub an fühlen. Ich habe auf Arbeit auch mitunter Tage, wo ich nicht all zu viel erledigen muss, sondern einfach nur da sein soll und da würde ich das mit dem Urlaub auch nicht so eng sehen.
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