Mehr Geld oder mehr Urlaubstage?

Ich hatte heute mit einem Arbeitskollegen eine wie ich finde ziemlich interessante Unterhaltung, da dieser mit Beginn des heutigen Monats ins nächste Ausbildungsjahr gerutscht ist und somit ein bisschen mehr Geld verdient. Hier mussten wir uns dann zwangsweise die Frage stellen, ob unsere Urlaubstage vielleicht mit mehr Berufsjahren mehr werden würden, ähnlich wie eine Gehaltserhöhung. Zwar weiß ich, dass eine gewisse Anzahl an Urlaubstagen jedem Arbeitnehmer gesetzlich garantiert sind, aber gibt es hier eigentlich so etwas wie eine Grenze nach oben?

Wir standen dann vor der Frage, was wir uns aussuchen würden, wenn wir zwischen einer Gehaltserhöhung und ein paar zusätzlichen Urlaubstagen wählen könnten. Ich musste hier gar nicht erst lange überlegen und hätte sofort der Gehaltserhöhung zugestimmt, vorausgesetzt, dass diese nicht nur ein paar mickrige Euro beträgt. Mein Arbeitskollege hingegen schoss sofort los, dass er viel lieber zwei oder drei freie Tage mehr im Jahr hätte, an denen er daheim bleiben könnte. Irgendwie haben das bei uns im Betrieb alle mitbekommen und daraufhin brach eine kleine Diskussion unter allen aus, was sie wählen würden, was ich ganz interessant fand.

Wenn ihr die freie Wahl hättet zwischen zusätzlichen Urlaubstagen oder einer Gehaltserhöhung, wie würdet ihr euch entscheiden? Ab wie viel freien zusätzlichen Tagen, bzw. ab wie viel Geld mehr würdet ihr euch für das eine oder das andere entscheiden? Wäre euch das Geld vielleicht unter Umständen sogar ganz egal und ihr würdet euch ebenfalls nur für die freien Tage entscheiden? Wieso?

Das ist eine interessante Frage, bei der ich gar nicht wirklich weiß, wie ich mich entscheiden würde. Eigentlich würde ich die Urlaubstage ja sehr schön finden, da ich sehr gerne und häufig in Urlaub fahre und zusätzliche Tage dabei immer gut gebrauchen könnte. Andererseits wäre es auch nicht schlecht, mehr Geld zu verdienen. Das könnte man sparen, wenn es etwas mehr ist und sich davon etwas schönes kaufen.

Wenn ich mich wirklich zwischen diesen beiden entscheiden müsste, würde ich wohl die Urlaubstage nehmen. Mir ist mein Urlaub und meine Freizeit sehr wichtig, damit ich mal von meiner Arbeit abschalten kann. Wenn ich also einige Urlaubstage im Jahr mehr nutzen könnte, wäre ich dem nicht abgeneigt.

Ich würde auch sofort die Urlaubstage wählen da mir Freizeit sehr viel wichtiger ist als Geld. Allerdings müssten es schon ca. 5 Tage mehr sein damit es sich lohnt. Wären es weniger würde ich wohl eher das Geld nehmen. Ich denke es kommt aber auch darauf an wie zufrieden man mit seinem Gehalt ist. Jemand der so schon an allem sparen muss wird wohl eher das Geld nehmen als jemand der jeden Monat noch etwas übrig hat. Da greift man dann wohl doch eher zu mehr Freizeit weil man ohnehin schon genug Geld hat.

Für mich wäre das auch eine einseitige Entscheidung und ich würde gar nicht lange überlegen. Ich hätte mich auch sofort für das Geld entschieden, allerdings wenn man den Unterschied merkt und man damit auch wirklich etwas anfangen kann. Wenn das nicht erfüllt ist, dann würde ich mich nicht so entscheiden, sondern würde den Urlaub nehmen.

Ich habe auch, aus meiner Sicht, einen sehr guten Grund für meine Entscheidung und finde den Grund eigentlich recht plausibel. Obwohl es nicht nur ein Grund ist. Einmal ist es doch dann so, dass man mehr Geld für neue Sachen hat. Das heißt, man kann sich zum Beispiel die Wohnung gemütlicher einrichten und sie so gestalten, dass man sich noch wohler fühlt. Also fühlt sich die Zeit nach dem Arbeiten noch schöner an. Auch eine Art Urlaub.

Was ich mir auch überlegt habe ist, dass wenn man mehr Geld hat, dass man an einen schöneren Urlaubsort fahren kann. Das heißt, dass man noch mehr entspannen kann und der kurze Urlaub den man hat, wird noch entspannter und man kann ihn noch mehr genießen.

Ich würde lieber den Urlaub nehmen. Man hat, wenn man arbeitet, wirklich wenig Zeit für Freunde und Bekannte und daher würde ein zusätzlicher Urlaub sicher gut tun. Das Geld ist natürlich auch nicht zu verachten, aber Geld ist ja nun auch nicht alles und daher würde ich Freizeit den paar Euro mehr vorziehen. Natürlich ist es auch abhängig davon, wie viel man überhaupt bekommt. Ist man arg unterbezahlt, würde ich wahrscheinlich auch eher das Geld nehmen.

Ich schätze mal, dass mir die Entscheidung hier sehr schwer fallen würde und ich muss auch ehrlich sagen, dass das vielleicht auch davon abhängen würde, welchen Job ich ausübe und ob mir dieser Spaß macht oder nicht, ob ich viel arbeiten muss oder nur meine acht Stunden am Tag. Es gibt ja eben auch einfach Menschen, die haben Freude an ihrem Beruf und üben ihn gerne aus, freuen sich auch auf die Arbeitskollegen und natürlich auf die Arbeit, die sie ausführen müssen. Auf jeden Fall wünsche ich mir sowas nach meinem Studium auch, aber wer weiß, ob dass was man sich wünscht, sich auch so erfüllt, man kann nicht wissen, wie der Betrieb in dem man sich bewirbt so wirklich ist und ob man auch mit dem Arbeitsklima und so weiter zufrieden ist. Interessant ist natürlich auch, ob man jetzt nur seine Stunden abarbeitet, wie beispielsweise jetzt bei dir in der Ausbildung oder ob man auch Überstunden machen muss, um seine Arbeit zu beenden und allgemein, weil der Betrieb es wünscht.

Ich denke mal, dass ich aber dennoch nur im Zweifelfall die Urlaubstage nehmen würde. Nehmen wir mal an, mir gefällt meine Arbeit jetzt gar nicht und ich finde das total mühsam, dann würde ich vielleicht ja sogar eher die Urlaubstage nehmen, aber es kommt natürlich auch darauf an, wie viele das sind. Wenn man mir jetzt sagt, ich habe eine Woche mehr, dann würde mich das vermutlich nicht sonderlich locken, immerhin verfliegt so eine Woche wie im Flug und die freien Tage die ich da habe, da schaffe ich es ja nicht mal richtig zu entspannen, bevor ich wieder zur Arbeit muss. Aus diesem Grund würde ich diese Option vermutlich dann eher weniger wählen, aber wenn es sich schon um zwei oder mehr Wochen handeln würde, würde ich mir das durchaus überlegen. Prinzipiell finde ich an sich ja auch eher, dass man arbeiten sollte, um Leben zu können und nicht umgekehrt.

Die Gehaltserhöhung würde mich sicherlich besonders dann locken, wenn ich mit meinem Lohn eh nicht sonderlich zufrieden wäre, vielleicht sehe das ein bisschen anders aus, wenn ich viel Geld bekommen würde und diesbezüglich dann eben mehr oder weniger wunschlos wäre. Dann kann es ja auch durchaus sein, dass ich mir eher die Urlaubstage wünschen würde und dann mit meinem Geld zufrieden wäre. Ich weiß nicht, ob ich zu den Menschen gehöre, die immer mehr haben wollen und diesbezüglich dann lieber geizig sind, als das sie genießen, aber an sich würde ich mal sagen, dass ich mich so nicht einschätze und ich denke, wenn das Gehalt hoch genug wäre, dann würde ich wohl auch eher die Urlaubstage nehmen. Immerhin hat man dann auch etwas von dem Geld.

Würde ich das jetzt wirklich entscheiden müssen, würde ich mich vielleicht doch anders entscheiden, als ich momentan denke, aber ich finde an sich eine solche Entscheidung schon sehr schwierig. Man könnte meinen, dass man von einer Gehaltserhöhung mehr hat, als von Urlaubstagen, weil man die Urlaubstage mitunter dann eben sogar einfach nur zu Hause verbringt und wenn der Partner kein frei hat, ist das nicht mal sonderlich spannend. Vom Gehalt aber, hat man eben insofern was, dass man damit im Jahr dann deutlich mehr verdient und damit kann man dann natürlich auch wieder was anfangen, sich beispielsweise dann mitunter eben einen schöneren Urlaub gönnen, als in dem Sinne zeitlich mehr Urlaub, aber mit weniger Luxus. Es lockt mich beides, und ich denke, dass man in einer solchen Situation erst gewesen sein muss, um genau sagen zu können, was man bevorzugt.

Ich kenne es von meinem Vater, welcher mehr als 30 Arbeitstage Urlaubsanspruch im Jahr hatte. Das klingt alles recht toll, aber man muss diese Urlaubstage auch sinnvoll unterbringen, was nicht in jedem Job machbar ist. Mein Freund hat auch noch Urlaub aus dem letzten Jahr und konnte diese Tage jetzt wieder nicht abbauen, da wir unseren Urlaub krankheitsbedingt absagen mussten.

Daher würde ich persönlich doch lieber das Geld nehmen, als mehr Urlaubstage. Denn es hat ja auch seine Vorteile, welche man jetzt noch gar nicht so bedenkt. Ein höherer Verdienst bedeutet im Fall der Arbeitslosigkeit ein höheres Arbeitslosengeld I und auch später bei der Rente werden sich höhere Verdienste bemerkbar machen.

Mehr Urlaubstage sind quasi mehr Gehalt: Wer den Urlaub nicht in Anspruch nimmt, der kann sich sich auch auszahlen lassen. Außerdem steigt der richtige Stundenlohn, da man das gleiche Geld für weniger Arbeitsstunden kassiert. Eine Gehtserhöhung in mehr Urlaub umzuwandeln ist hingegen nicht möglich. Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch immer die Möglichkeit sich notwendige freie Tage auf anderem Wege zu beschaffen.

Insofern würde ich mich wohl für einen höheren Lohn entscheiden. Ich nehme mir ohnehin das Recht raus, nur dann zur Arbeit zu erscheinen wenn ich möchte, weil ich weiß, dass ich entsprechende Leistungen in der Zeit bringe die ich dann doch da bin.

Bei mir würde es wohl darauf ankommen, in welcher Situation ich mich gerade befinde. Es gab Zeiten, da war ich auch in beruflich anstrengenden Zeiten sehr ausgeglichen und da hätte ich wohl definitiv mehr Geld als mehr Urlaub genommen. Wenn ich gerade generell eher urlaubsreif bin, dann würde ich wohl eher zu mehr Urlaub tendieren.

Bei mir ist es prinzipiell so, dass ich meinen Beruf fast immer mehr aus Leidenschaft als aus Pflicht gemacht habe. Demnach gab es bei mir mehr Zeiten, wo ich für mehr Geld plädiert hätte, als für mehr Urlaub. Mir haben die meisten meiner Tätigkeiten sehr gut gefallen. Natürlich habe ich meine Urlaubstage auch sehr geschätzt, aber es hätten da nicht unbedingt mehr sein müssen. Da war ich aber auch noch mehr oder weniger nur für mich alleine verantwortlich und hatte eben noch keine Familie. Inzwischen habe ich ein Kind und würde wohl zu mehr Urlaub als zu mehr Geld tendieren, weil es mir so eben mehr Freizeit mit meinem Sohn ermöglichen würde. Das ist für mich mit Geld nicht wirklich zu kompensieren. Da müsste man mir wohl schon sehr viel bieten, dass ich da auf die mehr Freizeit mit meinem Sohn verzichten würde.

Es kommt mal wieder wie immer darauf an. Wenn ich gut verdiene und den Unterschied zwischen ein paar Hundert Euro im Jahr mehr oder weniger Haben gar nicht merke, nehme ich natürlich lieber den Urlaub. Wenn ich Schulden habe, die ich mit ein paar Hundert Euro bezahlen könnte, nehme ich natürlich lieber das Geld. Wenn ich ausgebrannt bin, viele Überstunden hatte und nahe am Burnout bin, nehme ich natürlich den Urlaub. Wenn mir die Arbeit Spaß macht und ich es zu Hause bei meiner Familie nicht lange aushalte, nehme ich natürlich das Geld.

Welche Antwort erwartest du auf die Frage. Etwa: Wenn ich 1000 Euro mehr bekomme, würde ich auf den Urlaub verzichten, wenn es weniger wären, würde ich den Urlaub nehmen?