Deutsche Polizisten als Ausbilder in Libyen

Hallo zusammen,

in den letzten Tagen ist bekannt geworden, das einige deutsche Polizisten, ein Soldat und mehrere Leute mit GSG-9-Erfahrung durch eine private Securityfirma als Ausbilder für libysche Sicherheitsleute angeheuert worden sind. Der deutsche Bundesnachrichtendienst bestreitet, von diesen Vorgängen gewusst zu haben - allerdings berichtet die "Berliner Zeitung" in einem Bericht, das der BND die Ausbildung in Libyen von 2005 bis 2007 im Hintergrund begleitet habe.

Die Angelegenheit wird wohl demnächst auch im Bundestag auf den Tisch kommen. Obwohl das Verhältnis zwischen Libyen und den europäischen Staaten sich in den letzten Jahren eher positiv entwickelt hat (unter anderem auch durch die Freilassung der jahrelang inhaftierten bulgarischen Krankenschwestern im letzten Jahr), finde ich diese Sache doch auf alle Fälle sehr bedenklich - was haltet ihr von diesem Thema?

Liebe Grüße,
Sawa76

Insgesammt schon bedenklich, dass die einfach so nach Lybien sind und dort so einfach aus dem Nähkästchen unserer Sicherheitskräfte geplaudert haben und danach sogar gezeigt haben , wie was geht.

Natürlich muss man sehen, wem das letztendlich zu Gute kommt - der Polizei eines anderen Landes in diesem Fall nehme ich an? Dann kann das ja nicht so schlimm sein.
Und dann muss man sich fragen, warum der BND (Bundesnachrichtendiestn) nicht schon früher Informationen gehabt hat. Wenn ein paar Ausbilder einfach ins Ausland abhauen sollte das schon auffallen , - oder etwa nicht?

Das sowas bestraft wird - Verrat von Staatsgeheimnissen. Hoffentlich wird da wirklich was gemacht, und die sagen jetzt nicht nur, dass sie das ganze im Bundestag behandeln werden, nur damit später jeder ne Geldstrafe von ~10.000 € bekommt. Wobei er zuvor 200.000 verdient hat.

Desweiteren hat Libyen immer noch ein paar Probleme mit der Demokratie und Europa. Man sollte negativ sehen, dass die Krankenschwestern erst so spät freigelassen wurden! Sowas ist nicht als positiv gutzuschreiben.

Meine Meinung.

Grüße

Jahrelang waren die Krankenschwestern und der Arzt nun auch nicht eingesperrt und die Haftzeit allein wäre wohl nicht so schlimm gewesen, eher das drohende Todesurteil. Entspannender war eher dass Libyen Terroranschläge wie den in Lockerbie zugegeben hat und Entschädigung leistete und sich leicht öffnete.

Abgesehen davon ist das mit den Sicherheitsleuten natürlich ein zweischneidiges Schwert. Man weiß nicht, wo die Ausbildung landet. Wird sie gegen die eigene Bevölkerung gerichtet oder dient sie lediglich zum Schutz? Ist letzteres der Fall ist nichts daran verwerflich sondern einfach nur mit dem Grund zu rechtfertigen, dass jeder Staat und dessen Vertreter an einem ausreichendem Schutz interessiert sind.

So schlimm kann es um Lybien doch gar nicht bestellt sein. Schließlich liefern die Franzosen ja Atomtechnologie. Und immerhin dürfen die Franzosen dafür die Erdöl- und Gasfelder Lybiens erschließen und ausbeuten. Die Terroranschläge der vergangenheit, das waren alles Irrtümer, wie sich im Laufe der Zeit nun rausgestellt hat, eigentlich wollte man das gar nicht machen. Und immerhin hat man sich ja auch entschuldigt. Demokratie, Todesstrafe? Interessiert uns bei China doch auch nicht.

Ich habs aufgegeben mich über sowas noch aufzuregen, normal ist das eh nicht mehr. Hauptsache Geld scheffeln, mehr schient überhaupt nicht mehr zu interessieren.

Dieser Beitrag ist hoffentlich sarkastisch gemeint. Das mit den Franzosen stimmt ja nur teilweise, da das alles auf Sarkozy's Mist gewachsen ist, der die angespannten Beziehungen verbessern will und dabei noch ein paar Rohstoffe, auf Kosten von Sachen wie Atomtechnik, abstaubt. Den verstehe ich auch schon lange nicht mehr. Und wie der Präsident wurde ist auch ein Rätsel , aber zurück zum Thema.

Es interessiert uns bei China schon, nur können wir es nicht so sehr zeigen wie wir wollen , um keine Import / Export Sanktionen zu bekommen. Ein Großteil unserer Wirtschaft lebt nunmal vom Export - vor allem eben auch nach China. Und Libyen kann man da doch kaum vergleichen oder? Leider hast du am Ende wirklich Recht, es geht meist nur noch ums Geld, sei es für das Individuum (hier die Ausbilder) oder große Gemeinschaften / Firmen / Staaten. Auch Macht und Kontrolle - für Libyen - spielen eine große Rolle.

Und meiner Meinung ist sowas wie "leicht öffnen" einfach nicht genug. Entweder ganz oder gar nicht. Hier steht dann aber wieder das Kapital und die Rohstoffversorgung im Weg, - wie in Russland. Schade, dass wir hier so abhängig sind und unsere Meinung eigentlich gar nicht richtig zum Ausdruck bringen können.

Was noch gar nicht herausgekommen ist, was haben die Ausbilder überhaupt gelehrt? Deeskalationsmaßnahmen - dass ist ja eher positiv zu bewerten. Oder das richtige Stürmen von Gebäuden (Entführer, Terroristen usw. )- meiner Meinung nach negativ zu bewerten. Es wäre also interessant zu wissen, was überhaupt "verraten" und gelehrt wurde. - Später kommt raus dass irgendwelche unsauberen Methoden gegen das Volk angewendet werden , sowas kann man nicht verantworten.

Ich halte das ganze fuer nicht weiter tragisch. Ich meine, was sollen die denen schon grossartig beibringen ? Wie man geradeaus schiesst ? Wie man sich an einer Wand abseilt ? Ich denke das dieses Thema von den Medien sehr stark aufgebauscht wird...

Naja, bei der Ausbildung von Sicherheitskräften geht es ja um weit mehr als nur um ums Schießtraining und um Manöver.

Dazu gehören ja auch Strategien wie man auf Krisen reagiert - im Extremfall könnte das heißen, wie man "westlich korrekt" Demonstrationen überwacht und ggf. auflöst. Zwar ist in Libyen offiziell noch alles eitel Sonnenschein und Khaddafi beliebt wie sonst keiner aber das kann sich ja auch ändern.