Kann Vogelkot von Ziervögeln Krankheiten übertragen?

vom 31.07.2012, 21:37 Uhr

In unserer Verwandtschaft haben viele Ziervögel. Der eine hat Wellensittiche und der andere Kanarienvögel und ein Onkel hat 2 Graupapageien. Alle Vögel sind gesund und munter und man geht auch mit ihnen zum Tierarzt, wenn sie was auffälliges haben. Es ist ja gar nicht so einfach einen Tierarzt zu finden, der sich mit Ziervögeln auskennt.

Meine Oma meint aber, dass Vögel, egal welcher Art sie sind Krankheiten übertragen. Da wäre es egal, ob es Hausvögel sind oder wilde Vögel. Der Kot würde immer Krankheiten übertragen und deswegen verteufelt sie es auch, dass bei einigen die Vögel im Kinderzimmer stehen und dort auch frei fliegen. Stimmt es, dass Ziervögel immer durch den Kot Krankheiten übertragen? Welche Krankheiten sind das?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ein Tier kann immer krank werden, auch wenn es als Haustier gehalten wird. Dazu reicht es, wenn das Tier im Garten oder auf dem Fensterbrett Kontakt mit wilden Vögeln hat und sich ansteckt. Zu den Erkrankungen, die Wildvögel haben können, kannst du dich zum Beispiel auf dieser Seite mit ersten Informationen versorgen. Auch wenn das Tier aus dem Ausland importiert wurde und nicht sachgemäß behandelt wurde, kann es ansteckend sein. Es dürfen zwar eigentlich keine Vögel mehr importiert werden, aber es gibt leider immer irgendwo schwarze Schafe, die das umgehen. Als Beispiel fällt mir hier die Papageienkrankheit ein. Davor hat mich meine Mutter immer schon gewarnt, denn sie sagte dass man daran sogar sterben kann. Zur Papageienkrankheit kannst du hier mal nachlesen.

Dann kommt noch dazu, dass Vogelkäfige eben staubig sind. Die Tiere nehmen ein Sandbad, rupfen sich die eine oder andere Flaumfeder aus und der getrocknete Kot schwirrt beim leisesten Luftzug dann doch in winzigen Mengen durch die Luft. Selbst wenn keine Bakterien oder Viren enthalten sein sollen, kann man trotzdem davon krank werden. Ich kenne jemanden, der davon so eine heftige allergische Reaktion entwickelt hat, dass dessen Lunge heute noch angeschlagen ist. Vor allem hat sich das immer nur in Atemnot und Husten geäußert, nie wirklich als typische Allergie. Es hat sehr lange gedauert, bis die Ärzte dahinter gekommen sind, woher die Krankheit kommt. Schlussendlich hatte sich dann noch ein Teil der Lunge wegen der tierischen Bestandteile entzündet und es war ein langer Krankenhausaufenthalt nötig.

Für einen jungen Tierfreund ist es zwar schwer, solche harten Worte von Erwachsenen zu hören, aber da spielt eben eine Menge Lebenserfahrung mit und der Wille dich zu schützen. Da Oma mit ihrer Vorsicht leider Recht hat, sei ihr nicht böse. Klar, im Leben ist alles Risiko, aber man muss ja nicht leichtsinnig sein und ein Haustier ist nun mal kein Kuscheltier.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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