Komplett betrunken bei Betriebsfeier

Als ich bei einer Betriebsfeier war, hat sich eine Kollegin derart betrunken, dass sie gar nicht mehr selbstständig laufen konnte. Mir wäre das Verhalten total peinlich gewesen, zumal sie die Einzige war, die am Ende der Feier so dermaßen betrunken war. Wie seht ihr solch ein Verhalten? Würdet ihr euch bei einer Betriebsfeier derart betrinken, wenn der Chef mit an der Tafel sitzt oder würdet ihr euch eher sittsam verhalten und die Feier für normale Gespräche nutzen.

Ich finde das Verhalten deiner Kollegin ähnlich bedenklich wie du auch. Ich würde mich bei einer Betriebsfeier nicht so betrinken, dass ich dann mit dem Laufen Problemen hätte, ich würde auch im Allgemeinen eher gar kein Alkohol trinken oder eben sehr wenig. Das ist meiner Meinung nach auf einer solchen Feier nicht angemessen und man blamiert sich schnell und stellt sich selber in ein absolut schlechtes Licht. Man denkt dann nämlich, dass man immer so ist und sich nicht benehmen kann. Das geht gar nicht, sich so vor seinem Chef zu zeigen. Wenn man es privat macht ist es auch schlimm, aber dann hat es keine beruflichen Konsequenzen. Der Chef hat nun immer das Bild einer betrunkenen Frau im Kopf, wenn er sie sieht und das ist denke ich mal nichts Gutes.

Ich finde, dass so etwas mal passieren kann, wenn man mit Freunden aus ist. Aber auf einer Betriebsfeier finde ich so ein Verhalten sehr unpassend. Es macht meiner Meinung nach einen sehr schlechten Eindruck auf den Chef und die Kollegen, wenn man sich derart gehen lässt.

Wenn es eine gute Kollegin ist, dann wäre ich wohl bei den ersten Anzeichen schon hingegangen und hätte ihr nahegelegt sich doch zurück zu halten oder nach Hause zu gehen. Aber bei einer anderen Kollegin käme es vielleicht anmaßten rüber und würde nur für Wirbel sorgen. Ich hätte mich an deiner Stelle aber auch fremd geschämt. Deiner Kollegin wird ihre Ausschweifung am nächsten Arbeitstag auch sicherlich sehr peinlich gewesen sein.

Da wir über 300 Mitarbeiter im Unternehmen haben und ich nicht direkt mit ihr zu tun habe, kenne ich sie auch nur vom Sehen her. Ich saß an einer ganz anderen Ecke des Saals. Trotzdem war es mir unangenehm, als sie sich plötzlich zu später Stunde zum Hampelmann machte und nicht mehr laufen konnte. Auch wenn ich sie nur vom Sehen her kenne, sind wir ja doch Arbeitskollegen.

Sich auf einer Betriebsfeier stark zu betrinken, ist ein absolutes No Go, außer vielleicht, wenn man schon sehr lange dabei ist und nur sehr gut bekannte Kollegen und Chefs kommen, die einen einzuschätzen wissen und die man duzt. es ist peinlich, wenn man Dinge sagt, von denen man am nächsten Tag nichts mehr weiß oder Chefs angräbt, die das zulassen, weil sie auch betrunken sind, denen es am nächsten Tag aber peinlich ist. Die Chefs sind dann immer in der mächtigeren Position. Ich habe mich auf Betriebsfeiern immer zurückgehalten und finde das auch immer noch richtig, obwohl man manchmal dazu animiert wurde, doch mehr zu trinken.

Selbst wenn ich Alkohol trinken würde, würde ich nur Wasser auf einer Betriebsfeier trinken. So ist man immer auf der sicheren Seite und ich würde ablehnen, wenn man mir ein alkoholisches Getränk anbietet.

Mit Alkohol verliert man die Kontrolle über sein Verhalten und vorallem im Beruf sollte man eigentlich sehr bedacht handeln, selbst wenn es hier nicht um den Job geht, sondern eine Party gefeiert wird. Man weiß nie, was man unangenehmes ausplaudern könnte, wenn man betrunken ist erzählt man gerne etwas oder zu viel. Manchmal trinkt man einen über den Durst und bemerkt das zu spät oder gar nicht, oder ist unter irgendwelchen Umständen schneller betrunken als im Normalfall, vielleicht sogar die Hitze, die einem schon in den Kopf steigt.

Ich bin absolut der Meinung, dass man sein Beruf und sein Privatleben trennen muss, dann ist es auch absolut gerechtfertigt, wenn man auf dieser Veranstaltung eben keinen Alkohol konsumiert. Ich würde mich schämen, wenn ich betrunken auf einer Betriebsfeier bin und ich würde mich auch für andere Betrunkene fremdschämen.

Meiner Meinung nach sollte jeder seinen Alkoholkonsum handhaben wie er will. Ich persönlich trinke jedoch keinen Alkohol und erst recht keinen auf einer Betriebsfeier. Auf unseren Betriebsfeiern geht es schon recht feuchtfröhlich zu und es wird auch nicht zu wenig aufgetischt. Ich selbst bleibe hier abstinent, aber manche meiner Kollegen kann man unter den Tischen einsammeln. Jedem das Seine, aber ich denke auch, dass alle alt genug sind um zu wissen, was sie tun und um gegebenenfalls die Konsequenzen zu tragen.

Ich denke, auch auf Betriebsfeiern oder -ausflügen sollte man sich so weit benehmen, dass man sich nicht hinterher für etwas schämen muss. Dass gern mal über den Durst getrunken wird, kommt bei so etwas mal vor, halte ich aber eher für ungut und auch nicht für sonderlich förderlich. Allerdings sehe ich es generell problematisch, da ich selbst keinen Alkohol trinke und mir Leute auch teils zuwider sind, die Alkohol wie andere Leute Wasser konsumieren.

Gegen ein, zwei Biere oder gegen Wein hätte ich grundsätzlich nichts, aber ich denke, man sollte eben noch in der Lage sein, sich selbst in die Augen zu schauen und am nächsten Arbeitstag auch in der Lage sein, den Arbeitskollegen und dem Chef ohne rotem Kopf gegenüber zu treten. Es soll Leute geben, denen auch ein hoher Alkoholkonsum nicht peinlich ist, aber das müssen sie dann mit sich selbst ausmachen; mir wäre es unheimlich unangenehm.

Mir wäre es ebenfalls total unangenehm, wenn ich mich in eine solche Situation hinein bugsieren würde, was ich glücklicherweise allerdings schon allein dadurch absolut ausschließen kann, dass ich keinen Alkohol trinke. Sicherlich wäre mir ein solches Vorkommnis nicht nur dann peinlich, wenn mein Chef sich ebenfalls auf dieser Betriebsfeier aufhalten würde, sondern ich würde vielmehr vermuten, dass sich mein Zustand herumsprechen würde wie ein Lauffeuer und man sicherlich auch so einiges an Gerüchten über mich hinzu erfinden würde, denn so läuft es nun mal in nicht gerade wenigen Fällen.

Es wird ja nun schon genügend getuschelt und getratscht, wenn man überhaupt an einer solchen Betriebsfeier teilgenommen hat und ich erinnere mich gut an ein ehemaliges Unternehmen, in dem ich gearbeitet habe, in dem es Gang und Gäbe war, dass nach der jährlichen Weihnachtsfeier erst einmal hinter vorgehaltener Hand über die Partner der jeweiligen Kollegen hergezogen wurde, die mit auf dieser Weihnachtsfeier erschienen waren. Allein das fand ich schon unter aller Kanone, und hier war noch niemand so dermaßen betrunken, dass man sich darüber auch noch etwas hätte erzählen können.

Vermutlich würde ich also wirklich am liebsten im Erdboden versinken, wenn ich Deine Kollegin wäre, und sie tut mir auch irgendwie ein bisschen leid. Jedenfalls täte sie mir vermutlich dann besonders leid, wenn sie eigentlich gar keinen Alkohol trinken würde und auf dieser Betriebsfeier eben sehr schnell einen im Tee hatte, weil sie nicht viel Alkohol verträgt. In diesem Fall wäre der Eindruck, der hier über die Kollegin entstanden ist, wohl auch grundlegend falsch und ich ziehe das auch generell definitiv in Betracht. Vielleicht kannst Du ihr ja dabei helfen, sich ein wenig wohler zu fühlen, indem Du ihr zur Seite stehst, wenn Du sie denn wenigstens genügend magst, um Dich ihr gegenüber kollegial zu verhalten.

Ob man überhaupt bei einer solchen Feier zum Alkohol greifen sollte, kann, darf oder muss, sollte meines Erachtens nach wirklich jeder für sich selbst entscheiden, aber wenn man sich ein Bier zum Essen, ein Glas Wein oder ein Cocktail trinkt, dann sollte es meiner Meinung nach ebenfalls nur in Maßen zu sich genommen werden, aber so etwas ist doch eigentlich selbstverständlich, oder? Liest man nicht eigentlich in jeder Knigge-Ratgeber, dass es vollkommen unangemessen ist, sich auf irgendwelchen Betriebsfeiern zu betrinken? Egal ob dies zum Weihnachtsessen oder sonstigen Anlässen im Betrieb gemacht wird.

Auf unserer letzten Weihnachtsfeier hat es einer meiner Kollegen auch ein wenig übertrieben und ein bisschen zu tief ins Glas geschaut und er wurde auch richtig nervig und man merkte, dass die anderen Kollegen schon eher versuchen, den Kontakt zu diesem zu vermeiden. Auch unserem Chef blieb dies natürlich nicht unentdeckt, der dann das Weihnachtsessen auch früher verlassen hat, damit er nichts mitbekommt, für was sich besagter Kollege am nächsten Tag entschuldigen hätte müssen. Dieser hat sich am Folgetag auch bei allen entschuldigt, aber das ganze war natürlich mehr als nur peinlich und hätte wirklich ganz einfach vermieden werden können.

Ich denke auch mal, dass jeder aus eigener Erfahrung weiß, wie viel er/sie verträgt und trinken kann, ohne eine "Gefahr" für sich selbst zu werden. Wenn man dann hier früh genug seine Grenzen kennt und weiß was Schluss ist, ist sicherlich nichts verkehrt zum Essen ein oder zwei Bier zu trinken, aber spätestens dann sollte echt Schluss sein.