Was tun, wenn Kinder kein Obst und Gemüse essen wollen?
Als Mutter von zwei Kindern ist meine Tante eigentlich immer darauf bedacht, dass meine Cousins (2 und 4 Jahre) auch gesunde Sachen essen. Nur die beiden haben gar keine Lust gesunde Sachen zu essen. Fastfood, Süßigkeiten und alles was schnell geht das schmeckt ihnen. Stellt meine Tante Gemüse oder Obst auf den Tisch, laufen sie ein Stockwerk tiefer zu unserer Oma, denn da gibt es bestimmt etwas Besseres. (Sie wohnen im Haus meiner Oma).
Da beide bereits etwas überübergewichtig sind, wäre es meiner Tante am liebsten wenn sie nun endlich etwas auf die Ernährung achten würden. Wie schafft sie das? Oma meint immer, dass die Kinder essen sollen und der Babyspeck geht schon noch weg. Früher war man eben froh, wenn die Kinder ein bisschen mehr auf den Rippen hatten. Die Frage ist jetzt, wie kriegt man unsere Oma (die nicht gerade sehr einsichtig ist) dazu den Kindern nichts mehr nebenbei zu geben und wie bekommt man die Kinder dazu Gemüse und Obst zu essen?
Also selbst wenn die Großmutter da nicht besonders einsichtig ist, die Ernährung sollten die Eltern bestimmen und deine Tante sollte ihr klar machen, dass sie sich da nicht einzumischen hat und wenn sie den Kindern trotzdem weiterhin ungesundes Essen gibt, obwohl sie das nicht soll, dann sollte man die Kinder auch nicht mehr ständig zu ihr lassen. Früher hat man Kindern ja auch nicht nur Süßigkeiten und Fast Food gegeben, damit sie was auf die Rippen bekommen, es gibt ja auch gesunde Speisen, die sättigen. Ich denke, die Kinder müssen sich auch erst einmal wieder an Obst und Gemüse gewöhnen. Gerade bei Obst sollte das ja einfacher gehen, dass schmeckt ja auch süß. Vielleicht kann deine Tante mal einen Obstsalat machen oder das Obst anfangs mit Sahne oder Zucker süßen und Sahne/Zucker dann langsam reduzieren und ganz weglassen.
Wer so eine Oma hat, der braucht ja dann kein McDonalds mehr. Ich überlege jetzt gerade, wie alt denn Oma so sein könnte. Du bist ca. 18 Jahre alt, deine Mutter wird ca. 40-50 sein, also wird Oma 60-80 sein. Das heißt, wir sind im Bereich meiner Eltern. Und die sollen der Meinung gewesen sein, dass es besser sei, Kinder hätten ein bisschen mehr auf den Rippen? Ich weiß jetzt nicht, ob das regional so verschieden war, aber soweit ich mich erinnere und soweit es alte Schulfotos hergeben, dann gab es damals kaum dicke Kinder, dicke Kleinkinder schon gar nicht. Es gab kaum Fernsehen, es gab kein Fast-Food, die Kinder haben ihr Leben vor der Tür verbracht und sind den halben Tag gerannt und gehüpft. Es gab in jeder Klasse einen Klassendicken, der dann leider oft gehänselt wurde, aber die Übergewichtigen waren damals noch Ausnahmen. Vielleicht sollte man Oma also mal den Kopf etwas zurechtrücken.
Nur lassen Omas sich ja selten mit Argumenten beeindrucken. Also hilft da nur eine klare Aussprache. Und wenn bitten nicht hilft, dann muss man radikaler ran und darf auch einem Streit nicht aus dem Weg gehen. Essen bei Oma kann man ja z. B. auf einen festen Termin in der Woche legen. Naschen bei Oma muss tabu werden, Ausnahmen eben nur für Obst und Gemüse.
Was kann man mit den Kindern machen? Absolutes Fast-Food Tabu. Wer mit 2-4 Jahren schon dick ist, hat ohnehin schon kaum noch eine Chance. Oder man macht sein Fast-Food eben selber, dann hat man aber in der Hand, welche und wie viel Bestandteile man einsetzt. Man könnte versuchen, gemeinsam Essen zuzubereiten, man kann lustige Mittagessen basteln. Damit meine ich z. B. kleine Frikadellenmonster, gespickt mit Gemüse. Man kann andere Mütter und Kinder einladen, Kochen und Essen auch spielerisch zu erfahren. Zudem müssen die Kleinen Racker sich natürlich viel, viel mehr bewegen, sonst geht der Speck nicht mehr weg. Also ab in Sportvereine, da gibt es in der Regel doch genug Möglichkeiten, denen meist nur ein gehöriges Maß an persönlicher Bequemlichkeit entgegen steht.
Blöder Ansatz? Ich gebe zu, Erfahrung habe ich da keine. Mal an die Kirche oder Volkshochschule wenden, die machen ja heute auch die kuriosesten Kurse. Aber Sportvereine, die gibt es doch fast überall.
Es ist vielleicht merkwürdig, aber als Kind isst man ungerne Obst und Gemüse. Ich kann mich sehr gut an mich selbst erinnern. Wenn meine Mutter eine Soße mit Zwiebeln gemacht hat, hab ich versucht jede Zwiebel einzelnd herauszufischen.
Eigentlich mag jedes Kind gerne Pizza. Deine Tante könnte versuchen, mit ihren Kindern zusammen selbst eine Pizza zu backen. Die Kinder können selbst Gemüse schneiden und die Pizza belegen. Das macht eigentlich immer viel Spaß und hat mich auch mal zum Probieren gebracht. Man kann auch einen Nudelauflauf machen und etwas Gemüse unter den ganzen Nudeln verstecken.
Ansonsten wirkt es Wunder, wenn man Gemüse püriert. Als Kind habe ich auch nur püriertes Gemüse gegessen und es hat mir wirklich geschmeckt. Rohes oder gekochtes Gemüse mochte ich überhaupt nicht.
Vielleicht wäre das der erste Schritt in die richtige Richtung, das geliebte Fast-Food und die Süßigkeiten sollte man allerdings nicht verbieten. Kinder sind raffinierter als man denkt und kaufen sich eventuell auf dem Schulweg Süßigkeiten am Kiosk. Deswegen ist es wichtig, dass ihnen Fast-Food und Süßigkeiten in Maßen und nicht in Massen angeboten wird. So hat man als Mutter halbwegs die Kontrolle über das Essverhalten des Kindes, es wäre wirklich schlecht, wenn die Kinder heimlich anfangen zu naschen.
Ich habe als Kind auch kein Obst und Gemüse essen wollen und nachdem, was ich so über andere gehört habe, ist das doch bei den meisten Kindern so. Ich würde es eher als Ausnahme bezeichnen, wenn ein Kind Süßigkeiten liegen lässt und stattdessen einen Apfel futtert. Ist das denn so schlimm, dass man es ändern muss? Ist das nicht eher eine normale Entwicklungsphase? Und was ist den mit Fastfood gemeint? Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein zweijähriges Kind Hamburger und Pommes isst, das bekommt es doch gar nicht herunter.
Zitronengras hat geschrieben: Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein zweijähriges Kind Hamburger und Pommes isst, das bekommt es doch gar nicht herunter.
Ich kenne Kinder, die noch früher Fleischrolle mit Pommes oder Hamburger gegessen haben. Warum sollte ein zweijähriges Kind nicht FastFood essen können? Meine Kinder haben mit weniger als einem Jahr schon vom Tisch mit gegessen und da war eine Bratwurst mit Pommes auch mal dabei.
Obstsalat haben meine Kinder beispielsweise lieber gegessen als eine Banane oder einen Apfel. Fruchtsäfte, die ich selber mit einer Kaltpresse gepresst habe, haben ihnen auch die Vitamine gegeben. Gemüse, welches ich umbenannt habe war auch interessanter. So hießen Erbsen kurzerhand Kullergemüse und Kullergemüse schmeckt besser als Erbsen . Mit viel Fantasie kann man Kinder dazu bringen auch Gemüse zu essen. Bei uns im Rheinland gab es Schnibbelskuchen. Das sind Reibekuchen, die aber grob gerieben waren. In meine Schnibbelskuchen kamen aber auch Möhren und Porree mit hinein. Auch Kräuter haben sich in den Schnibbelskuchen wiedergefunden. Das haben sie sehr gerne gegessen.
Findet ihr es wirklich alle normal, dass Kinder ungerne Obst (und Gemüse) essen? Die Kinder, die ich kenne, also die Freunde meines Sohnes, essen alle gerne Obst und Gemüse, wenn man es ihnen kleingeschnitten anbietet. Es hat noch nie jemand gesagt, dass er das nicht mag.
Wir bieten aber auch nie einen ganzen Apfel an, sondern schneiden Spalten, es gibt Blaubeeren oder in Scheiben geschnittene Banane, die mit der Gabel gegessen wird. Gurke gibt es in dicken Scheiben, Paprika in Streifen, Möhre geschält am Stück und Kohlrabi ebenfalls in Streifen.
Erst gestern hat unser hungriger Sohn bei einem Blick in den Kühlschrank mit Begeisterung festgestellt, dass wir ja Kohlrabi und Nektarinen im Haus haben und spontan beides auf einmal gegessen. Und das obwohl die Schale mit den Süßigkeiten direkt neben ihm stand. Morgens frühstückt er ganz oft nur eine Banane vor dem Kindergarten und auch zwischendurch verlangt er öfter nach einem Apfel als nach Schokolade.
Vielleicht haben wir einfach nur viel Glück mit ihm, dass er so gerne Obst und Gemüse ist, vielleicht liegt es daran, dass er als Baby schon Banane bekam, aber erst weit nach seinem ersten Geburtstag die ersten Süßigkeiten, vielleicht liegt es aber auch daran, wie wir es ihm anbieten.
Jedenfalls würde ich es, wenn er es verschmähen würde, noch kindgerechter anbieten um ihm zum essen zu animieren. Im Moment sind doch diese Bento-Boxen total in, in denen kleine Gurkenstückchen in Autoform, Tomatengesichter oder Apfelsterne zurecht gelegt werden. Ich glaube, dass mein Sohn darauf erst Recht total abfahren würde und die Dose innerhalb weniger Minuten geleert wäre.
Ich erinnere mich daran, dass ich ebenfalls als Kind nicht sehr oft Obst und Gemüse gegessen habe. Allerdings liegt es auch daran, wie man diverse Sachen anbietet. Denn bei allen Menschen, die es gibt auf der Welt- das Auge isst mit. Das ist bei den Kindern noch ein wenig ausgeprägter. Liegen hier langweilig Äpfel oder Bananen am Bund herum, wird kaum ein Kind auf die Idee kommen, eines zu nehmen. Schneidet man aber die Äpfel lecker in Schnitzchen auf oder macht aus dem Obst Figuren und Gesichter- dekoriert den Teller schön, dann geht auch das unbeliebte Obst weg, wie warme Semmeln.
Beim Gemüse hilft auch nur eines: Die Kinder mitkochen und mitrichten lassen. Mit den Kindern Kohlrabi aufschneiden und an warmen Sommernachmittagen servieren hilft wahre Wunder! Kinder Karotten, Kartoffeln etc. selber schälen und schneiden und eine Suppe daraus machen lassen- hmmm schmeckt das lecker! Ganz einfache Tricks wie Dekoration und Mitarbeit der Kinder wirken wahre Wunder!
Ich habe das Problem mit meiner Tochter zum Glück nicht, denn sie liebt Obst und Gemüse, aber von meinem Neffen und meiner Nichte kenne ich das sehr gut. Sie wollen auch überhaupt nichts von dem Essen und ernähren sich leider auch ziemlich schlecht.
Ich habe der Tante schon angeraten das sie mit den beiden Kindern gemeinsam kocht oder zum Beispiel einen Obstsalat macht. Das funktioniert bei den Kindern eigentlich immer am besten. Wenn sie selber mithelfen dürfen dann funktioniert es auch. Und natürlich sollten dann alle an einem Strang ziehen, das heißt das auch die Oma nichts süßes hergeben soll.
Dass die Oma da nicht mitzieht, kann ich nicht verstehen. Ihr dürfte doch auch an der Gesundheit der Kinder gelegen sein und so wie es jetzt läuft, bringt sie die Kinder damit auf Dauer um ein paar Jahre ihres kostbaren Lebens, das würde ich der Dame auch so mal sagen.
Ansonsten würde ich mal sagen, dass man einem Kind gesundes Essen auch vorleben muss. Wenn man selber nur schnelles Essen macht und isst, kann man nicht von seinen Kindern erwarten, dass sie gesunde Sachen mögen, sie sehen es ja nicht anders.
Ich würde an der Stelle der Mutter einfach alle Süßigkeiten und Fertigsachen aus dem Haushalt verbannen und der Oma die gesundheitlichen Schäden von Fettleibigkeit aufzeigen, das kann man auch alles gerne Mal mit einem Arzt besprechen. Ist nichts Süßes im Haus und reicht das Taschengeld nicht um sich Massen von diesem Kram ranzuschaffen, wird man dann auf gesund umsteigen müssen. Ansonsten würde ich mit den Kindern zusammen das Essen machen und so testen, was sie eventuell mögen können und außerdem würde ich die Kinder mitentscheiden lassen. Es gibt sehr leckere Gerichte, auch für Kinder, die kalorienbewusst sind.
Mal ganz abgesehen von der fehlenden gesunden Ernährung, würde ich aber auch auf genügend Bewegung achten und die Kinder auch einfach mal zum Spielen rausschicken.
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