Second Hand Shop als Internet Handel?
A betreibt einen kleinen Secondhandladen überwiegend für Kinderbekleidung und Kinderspielsachen. Leider ist A´s Laden nicht unbedingt in der besten Lage in der Stadt. Besucher kommen nur noch wenige vorbei. Da kam die beste Freundin von A auf die Idee einen Internet Handel zu betreiben, sie kauft ja auch vieles schon online, ist ja bequemer.
Lohnt es sich für Second Hand Ware wirklich einen Internet Handel aufzubauen? Auf was sollte A achten, wenn sie ihre Ware online anbieten will? Da ja fast alles Einzelstücke sind, wird es mit der Aktualisierung der Homepage bestimmt stressig werden, oder? Was muss A von der rechtlichen Seite her beachten?
Dafür einen Shop mit eigener Webseite aufzubauen, halte ich für Zeitverschwendung. Dann eher das Potenzial nutzen, welches man zum Beispiel auf Ebay geboten gibt. Denn dort kann A sich als gewerblicher Händler ja auch einen eigenen Shop einrichten.
Ich habe mir gerade einen Shop dort angesehen, welcher mit gebrauchter Kinderbekleidung handelt. Wichtig ist eben nur, dass ein Widerrufsrecht eingeräumt wird, da A ja dann als gewerblicher Verkäufer auftritt. Auch ebay-Kleinanzeigen sind eine Möglichkeit, da man selbst als gewerblicher Verkäufer dort kostenlos anbieten kann.
Ich denke auch, dass sich das nicht wirklich lohnen wird. Gerade Kinderklamotten gehen ja zuhauf für wenig Geld bei Ebay und Flohmärkten weg oder werden im Freundes- und/oder Bekanntenkreis weitergegeben. Bei dieser Ware ist daher, zumindest meines Erachtens, schonmal die Nachfrage eher gering.
Ich kann nur von einem Ebay-Shop sprechen, den ich über einen langen Zeitraum für Marken- und Designerkleidung hatte, aber aufgrund von beruflichen Veränderungen und daraus resultieren Zeitmangel aufgeben musste. Das ist aber auch schon ein paar Jährchen her. Die Gebühren sind hoch, als Verkäufer hat man so gut wie keine Rechte, aber das ist ja kein Geheimnis. Ob es mittlerweile abmahnsichere AGBs gibt, weiß ich nicht. Soweit ich weiß, muss man mittlerweile Paypal als Zahlungsart anbieten - hier fallen auch Gebühren an. Wer was auf sich hält, hat vernünftiges Verpackungsmaterial, kleine Geschenke und vernünftige Rechnungen. Man sollte den Zeitaufwand nicht unterschätzen, zumindest nicht, wenn man wirklich was verdienen will. Der war bei mir schon nicht zu verachten, wenn es sich aber um solch kleinpreisige Artikel handelt, stelle ich mir das schwierig vor.
Wenn sie die Sachen schon gebraucht kauft, wie macht sie das dann mit den Einkaufspreisen und den Steuern? Wenn sie die Sachen gebraucht kauft, dann ja wahrscheinlich bei Privatleuten. Wie kann sie dann ihre Ausgaben nachweisen? Darin sehe ich noch ein Problem. Aber das scheint ja mit dem Ladengeschäft jetzt auch zu funktionieren. Wenn sie es sich zutraut, kann sie es ja mal ausprobieren und ich ein Zeitlimit setzen um mal zu sehen, wie es läuft.
Ich denke ein Online Shop ist nicht lohnend. Wenn sie einen eigenen Online Shop macht, muss sie Gebühren für die Bewerbung der Seite und den Server, sowie für die Domain und die Seitenerstellung bedenken. Das kann dann gerne mal mehr Wert sein, als die Sachen an sich. Zumal man ja dann vielleicht auch nur Kunden erreicht, die vorher schon mal von einem gehört haben, wenn die Werbung nicht gut läuft.
Bei eBay würde ich die Sachen nicht verkaufen, dort sind die Gebühren für Verkäufer wirklich hoch, wenn man nicht gerade die kostenlosen Tage nutzt. Außerdem hat man da bei eBay immer weniger Rechte und immer mehr Pflichten. Da sie es gewerblich machen will, ist auch an den Gewinn zu denken und bei eBay will man eben sparen und da muss auch alles billig sein. Hinzu kommen die Kosten für die Versandmaterialien.
Meiner Meinung nach sollte sie das Geld, was sie für den Online Handel geplant hat einzusetzen, einfach in die Werbung für den Laden stecken. Ich denke mit Flyern kann man hier schon einiges erreichen.
Ein Internethandel zum Beispiel bei Ebay ist sehr zeitaufwendig und recht stressig. Man muss ja bedenken, dass man die Ware fotografieren und einstellen muss. Täglich die Zahlungseingänge verbuchen und die Ware einpacken und verschicken. Aber lohnenswert kann es schon sein, wenn man schöne Ware hat. Am besten sind natürlich Bekleidungsstücke die nicht gerade von KIK sind, sondern eher bessergestellte von H&M und Co. Diese finden eigentlich immer ihren Absatz und das zu Preisen, wo man sie eigentlich schon im Laden kaufen könnte.
Wenn deine Freundin bzw. Bekannte eh ein Secondhand Geschäft hat, kann sie es doch nebenbei mal probieren. Ich denke mal im Vorfeld ist es schlecht einzuschätzen. Wenn es dann nicht wie erwartend laufen sollte, dann stellt sie halt nichts mehr ein. Versuchen würde ich es auf jeden Fall mal. Schlimmer als der Laden kann es ja nicht laufen.
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