Schämt ihr euch für euren Büchergeschmack?
Ich würde mich ehrlich gesagt niemals für etwas schämen das ich mag oder gerne mache. Warum auch? Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden und das ist glücklicherweise so. Denn wenn jeder das gleiche mögen würde, wäre es doch schnell langweilig.
Ich lese keine Kinderbücher, nur Jugendbücher, weil ich gerne einen gewissen Anspruch haben möchte. Kinderbücher sind mir zu langweilig, ich würde aber niemanden diskriminieren der das mag. Und was genau verstehst du unter Trivialliteratur? Im Grunde ist doch alles außer den wirklich alten Klassikern trivial, vom Schreibstil über die Geschichte bis hin zur Komplexität. Selbst Herr der Ringe wäre dann trivial, was ich aber nicht so empfinde. Das sieht wohl auch jeder anders dann.
Ich lese was mir gefällt, zumeist jedoch ohnehin Fantasy und Thriller bzw. historische Romane. Bei ersterem, also der Fantasy, kann es schon mal sehr komplex werden wenn die Welt sehr groß und die Figuren zahlreich sind. Bei letzterem kann es auch schwierig sein, gerade wenn es ein historischer Roman ist, der sehr viel Wert auf Authentizität legt. Aber ich mag es gerne, wenn ich mich in eine Geschichte hinein denken kann. Ich lese sehr wenig Unterhaltungsliteratur in Richtung Frauenromane. Manchmal schon, wenn ich etwas möchte, bei dem ich nicht so viel denken muss. Aber meistens ist schon ein gewisser Anspruch dabei. Dennoch finde ich es nicht schlimm, wenn jemand gerne einfacheres liest. Immerhin soll Lesen an sich ja entspannend und unterhaltsam wirken und nicht anstrengend sein.
Ich lese zu meinem Vergnügen und da ist es mir herzlich egal, ob sich über meinen Buchgeschmack jemand lustig macht. Mir ist noch nie peinlich gewesen, was ich an Büchern lese und zu Hause habe. Ich lese vor allem Fantasie Bücher, da dann auch Vampirromane und ähnliches. Aber auch die Harry Potter Bücher habe ich gelesen und die meisten Fantasie Romane sind nun mal für Kinder oder Jugendliche geschrieben. Bisher hat mich das aber noch nie gestört.
Ich denke, dass man nicht immer der Bildung wegen lesen muss. Auch Romane trage doch schon dazu bei. Immerhin sagt man ja, dass sich die Rechtschreibung durch viel lesen auch verbessert und da tut es ja auch ein Kinderbuch. Ich muss dazu sagen, dass ich auch lange noch als Teenager Pferderomane aus dem Ponyclub und ähnlichem gelesen habe. Auch die TKKG Bücher habe ich recht spät gelesen. Die TKKG Bücher fand ich immer gut geschrieben und spannend und auch lustig, die würde ich heute auch noch durchaus lesen. Klassiker wie Pipi Langstrumpf und solche Sachen, gehören für mich auch einfach dazu und man schwelgt doch so mal ganz gerne in Erinnerungen. Krimis und solchen Thrillern konnte ich noch hie was abgewinnen.
Bevor ich zu meinem Büchergeschmack etwas sage muss ich mal auf das Thema Kinderliteratur eingehen. Ich halte Kinderliteratur nämlich nicht für anspruchslose Literatur und ich denke, dass man es als Kinderbuchautor sogar schwerer hat, weil Kinder ja nun nicht für ihre lange Aufmerksamkeitspanne bekannt sind und wenn sie etwas langweilig finden dann beschäftigen sie sich sehr schnell mit etwas anderem. Bücher mit einer längeren Anlaufzeit, wie man sie in der Erwachsenenliteratur öfters findet, würden bei einem Kind doch total durchfallen. Und ist Kinderliteratur wirklich noch mit so einem Stigma belegt? Nachdem Millionen Erwachsener solche Bücher wie Harry Potter oder Tintenherz verschlungen haben und sich beim Lesen nicht versteckt haben?
Ich kenne ehrlich gesagt niemanden, der nicht hin und wieder zur seichten Unterhaltungsliteratur welcher Art auch immer greift. Bücherregale, die nur mit dem gefüllt sind, was man allgemein als gute Literatur betrachtet, sind mir etwas suspekt und ich habe in solchen Fällen schon den Verdacht, dass es den Besitzern dann nicht primär um das Lesen geht sondern um ihr eigenes Image, das sie mit diesem Bücherregal projizieren wollen.
Was nun meine eigene Sammlung betrifft, ich habe eine ganze Reihe Kinderbücher in meinen Regalen stehen. Viele davon sind Klassiker wie zum Beispiel die Bücher von Michael Ende oder Otfried Preußler, aber ich habe auch Harry Potter und Co. gelesen und all diese Bücher stehen ganz selbstverständlich neben meinen "erwachsenen" Büchern. Das, was man allgemein so als Frauenliteratur bezeichnet lese ich überhaupt nicht, aber dafür lese ich ziemlich viel, das in den Bereich der fantastischen Literatur (ich mag den Begriff lieber als Fantasy, Science Fiction, Horror und so weiter, weil sie die Genres oft vermischen) fällt und damit ist ja nun auch nicht unbedingt das positivste Image verbunden.
Wenn jemand ein Problem mit meinem Geschmack hat, egal ob es nun Bücher, Musik, Kleidung oder was auch immer ist, dann ist das doch eigentlich sein Problem und nicht meines, oder? Ich muss sagen, mir wäre es nicht peinlich mit einem trashigen Liebesroman in der Bahn zu sitzen, aber es wäre mir sehr peinlich, wenn ich mich dazu entschließen würde den Liebesroman nicht auf die Bahnreise mitzunehmen, weil mich jemand sehen und schief anschauen könnte. Ich habe mich noch nie groß von der Meinung der "Leute" beeinflussen lassen und fände es ganz schlimm, wenn mir die Meinung von anderen wichtiger wäre als zu mir selber zu stehen.
Letztendlich ist das Thema wahrscheinlich auch eine Frage der Sprache oder der Kultur. In der deutschen Sprache gibt es das Konzept der "guilty pleasures" ja nicht wirklich, was aber für mich die Beziehung, die viele zu weniger anspruchsvolle Literatur haben, sehr gut beschreibt. Guilty Pleasure bedeutet aber eben nicht, wie die deutschen Übersetzungsversuche vermuten lassen, dass man etwas heimlich tut. Man steht ja in den meisten Fällen mit einer gewissen Selbstironie zu seinen Vorlieben.
Ich schäme mich für gar keinen Geschmack. Das ist unabhängig ob Musik oder gar Bücher. Ich lese viele Bücher, aber eher so etwas wie Christiane F, nicht ohne meine Tochter oder das Buch von Natascha Kampusch. Weiterhin lese ich die Bücher von Charmed sehr gerne und dafür schäme ich mich auch nicht. Immerhin lese ich im Gegensatz zu anderen Menschen und kann somit auch etwas davon lernen.
Man muss nicht immer irgendwelche Bildungsbücher vor Ort haben, damit man sich nicht schämen muss. Auch Bücher aus der Kindheit sind tolle Kindheitserinnerungen, die auf keinen Fall irgendwelche Schamgefühle wecken müssten.
Ich lese auch heute noch gerne schöne Kinderbücher und es ist mir noch nie in den Sinn gekommen, mich dafür zu schämen.
Viele Bücher von Astrid Lindgren z.B. sind für mich einfach Klassiker. Die habe ich als Kind vorgelesen bekommen, dann, als ich selber lesen konnte, noch einmal für mich entdeckt und wenn ich heute auf eines davon stoße, verbinde ich das mit ganz vielen Kindheitserinnerungen. In vielen dieser Bücher werden auch einfach so idyllische "heile Welt"-Geschichten erzählt... Das ist doch perfekt zum Ausspannen und Ablenken vom stressigen Alltag, Beruf oder persönlichen Krisen geeignet.
Und bei Jugendbüchern wie der Tintenwelt-Trilogie von Cornelia Funke oder Harry Potter finde ich, dass man die als Erwachsener auf jeden Fall auch lesen kann. Sie sind so vielschichtig und einfach toll erzählt, behandeln Themen wie Freundschaft, Gesellschaft usw. Dafür würde ich mich ebenfalls nie schämen.
Ich finde, wenn man damit hausieren geht, dass man alle gerade kursierenden Vampir-Erotika gelesen hat, dann darf ich auch meine "Wir Kinder aus Bullerbü"-Romane liebhaben.
Ich möchte dir als erstes sagen, dass man immer von dem überzeugt sein musst, was du machst. Also du darfst dich nicht unterkriegen lassen und dir sollte auch nicht immer so wichtig sein, was andere von dir denken.
Jetzt zu deiner Frage. Ich lese eigentlich fast gar keine Bücher mehr, da ich einfach keine Zeit mehr dazu habe und so wirklich Lust habe ich auch nicht. Früher war das ganz anders und ich habe früher echt sehr viel gelesen. Nun ist es so, dass ich manchmal meine alten Bücher finde und dann stöbere ich auch ein bisschen rum, da ich es einfach spannend finde und dann wieder ein paar Jahre zurück gehen kann. Ich lese dann vielleicht ein paar Seiten, aber das ganze Buch würde ich nicht lesen.
Eigentlich schäme ich mich nicht für einen Büchergeschmack. Ich lese auch in der Uni noch meine Mangas und nehme sie manchmal auch dorthin mit. Manchmal lese ich aber auch Liebesromane, Fantasy Bücher oder Krimis oder Psychothriller oder sonst etwas. Eigentlich ist in meinem Geschmack alles mit drin und deswegen schäme ich mich auch nicht dafür.
Ich denke auch, dass ich mittlerweile in einem Alter angekommen bin, wo man sich nicht mehr für seine Interessen schämen muss. Denn jeder Mensch sollte doch in diesem Alter so offen und aufgeschlossen sein, dass man andere Geschmäcker akzeptiert und deswegen schäme ich mich auch nicht dafür. Wer das nicht tut, der hat eben Pech gehabt.
Ich lese nun mittlerweile nicht mehr sonderlich viel, aber dafür phasenweise wirklich sehr gerne und in anderen Zeiten dann wiederum deutlich weniger. Wenn ich allerdings eine solche Phase erwische, in der ich sehr gerne lese, dann greife ich in der Regel zu meiner einst bei eBay erworbenen Sammlung aller in der Roten Reihe erschienenen Edgar-Wallace-Krimis, und dabei handelt es sich um immerhin insgesamt 82 Bücher, also habe ich davon einige Jahre lang etwas. Ich lese diese Bücher auch wirklich sehr gerne, obgleich ich weiß, dass sie nicht gerade das Anspruchsvollste sind, was man lesen kann. Ich erhebe wiederum an ein Buch aber nicht den unbedingten Anspruch, dass es anspruchsvoll sein muss. Vielmehr wünsche ich mir eine gute Unterhaltung, vielleicht etwas Rätselhaftes und ein wenig Spannung, vor allem aber soll das Buch so verfasst sein, dass ich nicht immer wieder überlege, ob ich es nicht lieber weglegen soll, weil es mich eigentlich doch langweilt. All das erfüllen diese Bücher von Edgar Wallace für mich nun mal, und obwohl ich nun also weiß, dass sie nicht gerade als bildend gelten, gebe ich allein darauf einfach mal gar nichts, weil ich von einem Buch eben anderes erwarte.
Peinlich ist mir mein Geschmack in Bezug auf diese Bücher also nun nicht direkt, auch, wenn ich manchmal Schwierigkeiten damit habe, solchen Menschen, die sich mit einem verächtlichen Grinsen vor meinem Bücherregal breit machen, selbstbewusst entgegenzutreten und sie zu fragen, ob sie mit meiner Auswahl ein Problem haben. Sicherlich besitze ich auch einige, aber zugegebenermaßen in der Anzahl deutlich weniger Bücher, die ein hohes Bildungspotenzial mit sich bringen, aber diese Bücher sind für mich wiederum nichts, womit ich gerne meine Freizeit unterhaltsamer gestalte, sondern eben Sach- oder Fachbücher mit reinem Nachschlagecharakter. Mir fällt nun kein wirklicher Grund ein, dass man sich für solche Bücher schämen muss, und aus diesem Grund habe ich auch meine zwei TKKG-Bücher sichtbar im Bücherregal positioniert. Wer ernsthaft meint, dass allein diese Bücher etwas über meinen Anspruch oder meinen Intellekt aussagen, der hat meiner Ansicht nach etwas Wichtiges noch nicht ganz begriffen. Diese Bücher stellen lediglich einen Teil der Unterhaltung dar, die ich mir zuführe, und selbstverständlich kann ich auch andere Bücher lesen. Das will ich aber zum größten Teil nicht, und letztendlich sollte die Wahl des Buches doch wiederum mir überlassen bleiben.
Warum sollte ich mich für meinen Büchergeschmack schämen? Ich finde, das ist etwas sehr persönliches und daher geht es schon einmal niemanden etwas an, welche Bücher ich lese und welche ich an mich reiße, wenn ich den Namen des Autors lese. Ich lese in der Öffentlichkeit eher wenig, das hat aber eher damit zu tun, dass ich mein iPad immer dabei habe und auf den Wegen zur Arbeit zwischen den Arbeiten und von der Arbeit heim meistens noch nacharbeite oder vorarbeite.
Ich hätte dennoch kein Problem, wenn alle Welt sieht, was ich lese, ich gebe allgemein nicht viel auf anderer Leute Meinung, denn die Hauptsache ist schließlich, ob es mir gefällt. Da ich vor jedem Harry Potter Band, den ich gelesen habe noch einmal alle vorherigen wiederholt habe, lief ich damals eine Zeit lang als über 20 jähriger mit "Harry Potter und der Stein der Weisen" in der Hand rum und es war mir ehrlich gesagt egal, ob ich gesehen wurde oder nicht. Auch andere Kindheitsklassiker wie Michael Endes "Momo" oder "Die unendliche Geschichte" habe ich wiederholt gelesen und auch im Erwachsenenalter habe ich sie mir noch einmal zu Gemüte geführt. Peinlich ist mir das nicht. Anstößige Lektüre mit entsprechenden Covern würden mich eventuell beschämen, aber so etwas lese ich zum Glück nicht.
Ich gucke gerne bei anderen Lesenden in der Öffentlichkeit, was sie so lesen, aber ich würde mir keine Wertung über sie erlauben, weil jedem sein eigener Geschmack zusteht. Genau aus diesem Grund glaube ich, ist es mir egal, was ich lese und ob andere sehen, was ich lese, weil mich diese fremden Personen gar nicht kennen und sich daher auch sicher keine Meinung von mir machen werden. Und selbst wenn, es wäre mir egal.
Wenn ich so darüber nachdenke, gab es durchaus eine Zeit, wo ich mich etwas für meinen Büchergeschmack geschämt habe. Ich fing damals an, mich mit Literatur zu beschäftigen, in der Homosexualität ein wichtiger (oder zumindest nicht unbedeutender) Faktor war. Ein gutes Beispiel wäre "Tales of the City" von Maupin (ich glaube "Stadtgeschichten" ist der deutsche Titel). Wobei das nicht zwangsläufig auf Bücher beschränkt war, da ich auch viele Geschichten lese, die Hobbyautoren auf Plattformen wie fanfiktion.de veröffentlichen. Ich habe sehr darauf geachtet, in welcher Gesellschaft ich solch ein Buch heraushole - in der breiten Öffentlichkeit, zum Beispiel im Bus oder ähnliches, war das kein Problem. Waren allerdings Leute dabeiwaren, die mich kennen, eventuell danach fragen könnten und von denen ich wusste, dass sie "schwul" höchstens als Schimpfwort verwenden, habe ich das lieber gelassen - Selbstschutz, könnte man das vielleicht nennen.
Heute macht mir das allerdings wenig aus. Es ist mittlerweile auch schon vorgekommen, dass mich Leute auf das Thema angesprochen haben - manche mit einem skeptischen Blick, andere waren sogar wirklich interessiert.
Noch zum Thema Kinder- und Erwachsenenliteratur: Ich sehe es auch so, dass man sich dafür überhaupt nicht schämen muss. Gerade, wenn man solche Bücher als Kind gelesen hat und man sie dann zufällig mal wiederfindet oder einfach gerade das Bedürfnis danach hat, sie noch einmal zu lesen, ist das doch etwas Schönes. Schließlich war als Kind noch vieles so einfach und neu - wenn in Erinnerungen schwelgen einem hilft, dem meist stressigen Alltag zu entfliehen, dann ist das vollkommen legitim.
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