Durch Papyrusrolle Medizin-Kenntnisse des alten Ägyptens
Über 3.500 Jahre alt ist eine ägyptische Papyrusrolle, die über 18 Meter lang ist. Sie heißt so „Papyrus Ebers“ nach ihrem Entdecker Georg Ebers. Diese Papyrusrolle enthält zahlreiche Heilmittel für viele Leiden. Vermutlich wurde sie bei einer Grabung in Ägypten gefunden, wo Georg Ebers sie von einem Händler kaufte. Er schenkte sie der Universitätsbiliothek Leipzig.
So wird zur Beruhigung erkrankter Menschen und zur Krampflösung Mohn und Hanf empfohlen. Rizinusöl sollte als Abführmittel genommen werden und Kamille, Koriander, Anis und Kümmel gegen Blähungen. Anis sollte auch gegen Husten helfen. Den Magen schützten die Ärzte mit dem Mineral Kalziumkarbonat. Wunden wurden mit Salzen gereinigt und Augenleiden sollten von zerstoßenen Edelsteinen geheilt werden. Wasser war ein Hilfsstoff für einen ägyptischen Arzt nebst Milch oder Wein und Bier, für innerlich wirkende Arzneien.
Die Arznei schmeckte oft bitter. Um sie zu versüßen, wurden Feigen und Honig hinzugefügt. Diese alten ägyptischen Mittel halfen tatsächlich den Kranken. Bei einigen Angaben muss man allerdings stark zweifeln. Gegen Blindheit sollte ein Schweinsauge helfen. Schlimme Kopfschmerzen sollten durch einen Fischkopf gelindert werden. Vor dem Grauwerden der Haare konnte Blut schwarzer Tiere helfen. Und jetzt kommt etwas ganz Außergewöhnliches: Das Essen gebratener Mäuse empfahl der Papyrus gegen Kinderkrankheiten. Hoffentlich waren sie wenigstens lecker angemacht.
Einige dieser Empfehlungen kennen wir auch heute und sie helfen gegen Krankheiten. Selbst über Verhütung wurde etwas geschrieben, ebenfalls über Herz, Nieren, Blut und Sperma. Klinische Depressionen wurden erwähnt. Zaubersprüche sollten ebenfalls helfen. Die Staublunge der Steinmetze wurde auch behandelt. So kannte man schon damals die Arbeitsmedizin. Wie interessant findet ihr es, dass schon vor 3.500 Jahren solche Kenntnisse in Ägypten vorhanden waren? Auch Anis-Bonbons werden noch heute gelutscht. Durch den zweiten Weltkrieg wurde leider ein Teil der Papyrusrolle beschädigt.
In wissenschaftlicher Hinsicht traue ich den Ägyptern der Antike einiges zu. Schließlich haben sie die Pyramiden gebaut, waren exzellente Handwerker und hatten sicher solide Anatomiekenntnisse und Erfahrungen mit dem menschlichen Körper und seinen Krankheiten und Schwachstellen, die daraus resultieren, dass sie ihre Toten zerlegt und haltbar gemacht haben.
Außerdem hatten sie zweitausend Jahre lang den Status einer Hochkultur, also verdammt viel Zeit zum Experimentieren und Üben. Durch ihre Schrift konnten die damaligen Mediziner Behandlungen dokumentieren, Erkenntnisse überliefern und sich untereinander austauschen, während man hierzulande bestenfalls wusste, welche Pilze giftig sind. Ideale Voraussetzungen also.
Dass Magie und Aberglauben auch eine große Rolle bei der Behandlung von Krankheiten gespielt haben, wundert mich ebenfalls wenig. Das ist ja bis heute nicht anders, und der Placebo-Effekt wirkt wahrscheinlich damals wie heute.
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