Abtreibung - absolut unmoralisch oder doch vertretbar?

vom 28.07.2012, 15:39 Uhr

Abtreibung - absolut unmoralisch oder doch vertretbar?

Ich halte es für falsch, abzutreiben.
6
19%
Ich finde, dass Abtreibung an sich nicht unbedingt unmoralisch ist.
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78%
Ich habe (noch) keine Meinung dazu.
1
3%
 
Abstimmungen insgesamt : 32

So im Allgemeinen empfinde ich die Abtreibung auch nicht als unmoralisch, aber ich finde es nicht in jeder Situation richtig, auf diese Methode zurück zu greifen. Es gibt aber durchaus Situationen, in denen ich es absolut richtig und gerechtfertigt finde. Ich versuche dafür nun auch ein paar Beispiele zu nennen, damit es verständlicher wird.

Ich finde es beispielsweise nicht richtig abzutreiben, wenn man kerngesund ist und nur abtreibt, weil man das Kind nicht will. Wenn sozusagen die Verhütung nicht geklappt hat und man sich nicht damit abfinden kann, dass eben ein Kind auf dem Weg ist. Damit macht man es sich meiner Meinung nach zu leicht, denn man kann hier in Deutschland zumindest jedes Kind nach der Geburt zur Adoption frei geben. Gerade Babys werden sehr gerne adoptiert und man findet sicherlich passende Pflegeeltern. Es gibt so viele Menschen auf der Welt, die sich ein Kind wünschen und keines bekommen können, egal welche Anstrengungen sie dabei über sich ergehen lassen. Wenn ich dann höre, dass manche Frauen einfach leichtfertig ein Kind abtreiben, weil es eben unpassend ist, bekomme ich echt ziemliche Wut und habe großes Unverständnis.

Ich finde auch, dass die finanzielle Situation nicht immer ein Grund dafür ist, ein Kind abzutreiben. Denn auch in diesem Moment kann man das Kind zur Adoption in eine finanziell besser gestellte Familie geben, man muss es nicht weg machen lassen. Da macht man es sich einfach zu leicht und das finde ich wiederum nicht richtig. Dieses Wesen hat ein Recht zu leben und deshalb sollte man es austragen und dann eben zu Pflegeeltern geben.

Ich denke aber auch, dass es durchaus Gründe gibt, die eine Abtreibung rechtfertigen. So ist es beispielsweise so, dass es diverse Erbkrankheiten gibt, die man sich für das Kind nicht wünschen würde. Wenn man trotz Verhütung schwanger wird (und das kann durchaus auch bei penibler Vorgehensweise durchaus mal passieren!), finde ich die Überlegung eine Abtreibung durchzuführen auf jeden Fall angebracht.

Auch wenn die Frau sehr krank ist und eine Schwangerschaft möglicherweise für sie nicht gut wäre, finde ich schon, dass man über eine Abtreibung nachdenken sollte. Denn was bringt es letztendlich, wenn die Mutter die Schwangerschaft nicht überlebt und das Kind wächst ohne die Mutter auf? Das finde ich auch nicht gut, da ist eine Abtreibung vielleicht schon besser als die Tatsache, ohne Mutter aufzuwachsen.

Ich finde, dass man heutzutage generell das Thema Abtreibung nicht so sehr verteufeln sollte wie man es früher getan hat. Es gibt triftige Gründe, für mich vor allen Dingen gesundheitlicher Natur, die auf jeden Fall gegen eine Schwangerschaft sprechen. Und wenn jemand verhütet und es passiert trotzdem, kann man der Person nicht vorwerfen, sie könne nicht mal richtig verhüten. Auch die Pille bietet nur eine 99%ige Sicherheit und da ist immer noch dieses kleine eine Prozent, wo es dann doch mal schief gehen kann. Sollten diese Frauen dann Kinder bekommen? Vielleicht obwohl sie es körperlich nicht können oder durch halten könnten? Oder sollte man zulassen, dass Kinder mit starken Einschränkungen auf die Welt kommen und vielleicht stark an Lebensqualität einbüßen dadurch? Man darf auch nicht vergessen, dass ein Behindertes Kind auch für die Eltern eine große Belastung ist und das kann nicht jeder durchhalten. Manche Eltern geben ihre Kinder dann irgendwann in ein Heim, ist das wirklich erstrebenswert?

Ich würde nie eine Frau verurteilen, die ein Kind abtreiben möchte. Das sollte jede Frau wirklich für sich entscheiden und niemand darf sich darüber ein Urteil bilden. Schlimm ist es nur dann, wenn es zur Mode wird und man mehrere Kinder hintereinander abtreiben würde, weil man schon wieder schwanger ist. Dafür hätte ich nun auch kein Verständnis. Aber ich urteile dann trotzdem nicht über die Frau, denn es ist ihr Körper und ihre Psyche, die damit leben müssen.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Schwieriges Thema, bei dem ich mich, um ehrlich zu sein, stets aufs Neue frage, warum darüber überhaupt Diskussionen geführt werden müssen. Hat nicht jede Frau das Recht diese Entscheidung selbst zu fällen. Ganz egal aus welchen Gründen auch immer sie sich dann eventuell zu diesem Schritt entscheiden mag?

Ich glaube nach wie vor daran, dass sich eine Frau eine solch weitreichende Entscheidung nicht unbedingt leicht macht und eine Abtreibung ist ja nach wie vor auch nichts, was man mal eben so "zwischendurch" erledigt. Da werden Beratungsgespräche geführt und den Frauen mögliche Konsequenzen oder aber auch Alternativen aufgezählt.

Gründe für einen Abbruch nur daran festmachen zu wollen ob eine Frau beispielsweise krank ist oder aber vergewaltigt wurde ist in meinen Augen schlichtweg nicht in Ordnung. Man kann doch in die Frauen nicht hineinschauen, kennt oft nur einen Bruchteil der Geschichte. Warum also jemanden für eine Entscheidung verurteilen, die ihm, zumindest in der akuten Situation, als die einzig richtige Entscheidung erscheint?

Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich mich selbst intensiv mit diesem Thema befasst habe, schlichtweg da bei uns jederzeit die Möglichkeit einer schwerwiegenden Trisomie im Raum stand. Ich musste also für mich bereits im Vorfeld der möglichen Untersuchungen entscheiden, wie ich im Ernstfall mit einem schlechten Ergebnis umgehen würde. Warten bis mein Kind von alleine stirbt oder aber die Schwangerschaft abbrechen. Sowas ist hart, dennoch hätte ich die letztere Alternative gewählt. Es ist doch letzten Endes auch so, dass man eine gewisse Verantwortung für das Kind trägt. Wie würde es eben jenem Kind gehen, Gesetz dem Fall es überlebt wenige Tagen oder Wochen?

Nein ganz ehrlich, diese Entscheidung kann man, ganz gleich aus welchem Grund auch immer, nur alleine oder gemeinsam mit dem Partner treffen. Alle anderen geht das schlichtweg nichts an, ich finde es eher verwerflich, andere Frauen für diese Entscheidungen zu verurteilen.

» milknhoney » Beiträge: 370 » Talkpoints: 2,98 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Das Lebensende gehört seit jeher zu den großen Mysterien der Menschheit. Noch hat niemand einen Blick auf die andere Seite werfen dürfen und Licht ins Dunkel gebracht. Dass der Tod etwas Geheimnisvolles in sich birgt ist fast jedem Menschen bewusst. Doch dass ebenso der Lebensbeginn große Rätsel und Probleme birgt, ist nicht sofort offensichtlich. In der Debatte um die Rechtmäßigkeit der Abtreibung ist der Anfang des Lebens von fundamentalem Interesse. Dass dieser Lebensanfang genau wie das Lebensende jedoch ein Mysterium darstellt, über das kein Konsens herrscht, wird bei näherer Betrachtung der Diskussion deutlich – denn kaum jemand kann sagen, wann menschliches Leben und personale Existenz tatsächlich beginnen.

Obwohl das Thema Abtreibung heute „salonfähiger“ geworden ist, als es noch vor einigen Jahren war, erhitzt die Debatte um die Entfernung des Embryos bzw. die Tötung des Kindes noch immer die Gemüter. Die ethische Diskussion dreht sich seit Jahrhunderten im Kreise, denn vor allem eines erschwert die Findung eines Konsenses: Die Frage nach dem Wesen des Embryos.

Solange nicht eindeutig geklärt werden kann, ob es sich beim ungeborenen Kind bereits um eine vollwertige menschliche Person handelt oder nicht, werden Argumentationen umsonst geführt und ins Leere verlaufen. Ob ungeborenem Leben bereits die Menschenwürde zugesprochen werden soll, ist fundamental wichtig für die Frage, ob Abtreibung zu rechtfertigen ist oder nicht. Wo beginnt die menschliche Existenz? Wann fängt das Leben an? Wem wird Menschenwürde zugeschrieben? Ist Abtreibung Tötung oder gar Mord? Ist der Embryo eine Person?

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» koeniglich » Beiträge: 370 » Talkpoints: 0,50 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das ist ein Thema wo die Meinungen wirklich sehr auseinander gehen und ich denke kein Thema sorgt für mehr Gesprächsstoff. Und egal was man sagt, irgendwie passt es dem Gegenüber ja doch nicht. Ich persönlich bin froh dass es die Abtreibung gibt. Ich habe sie selber noch nie genutzt und könnte es mir auch nicht vorstellen, aber es gibt doch Situationen wo ich selber darüber froh wäre sie nutzen zu können.

In einem Fall sollte man sicher die Kinder früher aufklären, doch wenn eine vierzehnjährige zu mir kommt und sagt sie ist schwanger und will das Kind nicht dann bin ich sicher für eine Abtreibung. Dieses Kind hat das Leben noch vor sich und will noch nicht selber ein Kind sein. Sicher war es unverantwortlich nicht zu verhüten dennoch will ich so einem Kind nicht das Leben mit einem Kind verbauen. In so einem Fall würde ich der Abtreibung zustimmen.

Ein weiterer Fall wo ich für Abtreibung wäre ist eine schwere Behinderung des Kinder, das man ja meistens schon sehr früh in der Schwangerschaft feststellen kann. Also ich meine jetzt nicht solche Dinge wie das Down Syndrom, obwohl ich mir nicht sicher bin wenn ich es sicher wüsste ob ich das Kind bekommen würde, aber es gibt ja auch Behinderungen wo man weiß das das Kind nach der Geburt Schmerzen hat und nach ein paar Tagen sterben wird. So etwas würde ich dann auch nicht zulassen. In diesem Fall würde ich auch einer Abtreibung zustimmen.

Was für mich, in meinen Augen gar nicht geht ist die Situation, wenn die Frauen für den Arbeitsplatz oder die Karriere ein Kind abtreiben. Also ich verurteile sie nicht, denn jeder muss selber für sich wissen was er macht, aber für mich wäre so etwas nicht in Frage gekommen. Schlimmstenfalls muss ich das Kind zur Adoption freigeben, es gibt immer wieder Eltern die sich über ein Kind freuen, aber abtreiben muss man so ein Kind wirklich nicht. Im Endeffekt gesagt muss eh jeder selber für sich entscheiden und mit der Situation umgehen, ich könnte es halt in den meisten Fällen nicht.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich finde nicht, dass Abtreibungen per se unmoralisch sind, aber man muss halt unterscheiden, ob die Situation für die Mutter untragbar wäre, wie z.B. evtl. in einer Teenieschwangerschaft oder wenn die Mutter z.B. psychisch krank ist oder das Kind aus einer Vergewaltigung entstand, etc.

Ich habe umgekehrt von Fällen gehört, in denen Frauen einfach nicht verhütet hatten und immer dann, wenn es schief ging, einfach abgetrieben haben. Manche haben das auch mehrfach getan, Das finde ich dann unmoralisch. Dass einmal ein Ausrutscher passieren kann, ist eine Sache, aber einfach eine Abtreibung wie einen Klacks hinzunehmen, weil man zu faul ist, sich über Verhütung Gedanken zu machen, ist etwas Anderes, wobei man dazu erwähnen muss, dass diese Frauen um es drastisch zu formulieren aus der absoluten Unterschicht kamen, wobei sie das dennoch nicht davon freispricht, zumindest die Pille zu benutzen.

Schlimm finde ich Spätabtreibungen. Wobei da jeder für sich halt entscheiden muss, was ein Abtreibungsgrund ist. Eine Gehbehinderung oder dergleichen oder ein Down-Syndrom wären für mich keiner, wenngleich das natürlich kein einfacher Weg ist und ich auch niemanden per se verurteilen will, der sich auch da gegen das Kind entscheidet, nur nachvollziehen kann ich das nicht ganz. Eine sehr schwere Behinderung, wo man von vorneherein weiß, dass das Kind nur von Maschinen am Leben gehalten werden kann, wäre natürlich einer, ein Kind um jeden Preis zu gebären, wäre für mich dann nicht vorstellbar, wobei sich ja Ärzte leider auch mal irren können, so dass man sich evtl. auch da eine zweite Meinung einholen sollte.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich finde aber, die Fakten sollten hier auch nicht außer Acht gelassen werden. Überall liest man, dass die Zahl der Abtreibungen steigt, aber das ist Mumpitz!

Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland nimmt konstant ab. Während das Statistische Bundesamt für das Jahr 2004 noch mehr als 18% abgebrochene Schwangerschaften meldet, enden im Jahre 2011 lediglich 16% aller Schwangerschaften mit dem Abort, die Tendenz innerhalb der vergangenen Jahre stetig abnehmend. Der öffentlichen Meinung zum Trotz entscheiden sich in Deutschland immer weniger Schwangere für eine Abtreibung!

Rechtlich gesehen handelt es sich beim Schwangerschaftsabbruch um eine Grauzone. Weder Staat noch Kirche bieten der Rat suchenden Schwangeren einheitliche Antworten und Lösungen auf ein Problem, das nicht nur ein biologisches, sondern vor allem ein ethisches ist. Dennoch gibt es einige klare Fakten, die zur Urteilsfindung herangezogen werden können.

Das Strafgesetzbuch des Staates Deutschland bezeichnet den Schwangerschaftsabbruch als rechtswidrig. Nach §218 StGB wird eine Abtreibung mit einer Geldstrafe oder sogar einer Freiheitsstrafe von bis zu sechs Jahren bestraft. Auch der alleinige Versuch ist strafbar, sollte dieser nicht von der Schwangeren selbst unternommen worden sein.

Im Absatz §218a wird schließlich auf die Ausnahmen der Strafbarkeit hingewiesen. Eine Abtreibung in Deutschland unterliegt der Straflosigkeit (bleibt allerdings dennoch rechtswidrig), solange die Schwangere diese freiwillig von einem Arzt vollziehen lässt und sich mindestens drei Tage vor dem medizinischen Eingriff einer ausführlichen Beratung unterzogen hat. Außerdem dürfen zwischen der Empfängnis und dem Termin des Aborts nicht mehr als zwölf Wochen vergangen sein. Auch bei durch Vergewaltigungen entstandenen Schwangerschaften beträgt der maximale Zeitpunkt der Durchführung zwölf Wochen nach Empfängnis.

Besonders betont wird die Straflosigkeit des Schwangerschaftsabbruches bei akuter Gefährdung des Lebens oder des körperlichen als auch seelischen Gesundheitszustandes der Schwangeren, solange die Gefahr nicht auf andere Art und Weise als durch eine Abtreibung abgewendet werden kann.

Jede Frau hat sich vor dem geplanten Schwangerschaftsabbruch einer vom durchführenden Arzt unabhängigen Beratung zu unterziehen, wobei das Hauptaugenmerk des Gesprächs auf dem Schutz des Embryos liegt. Schon der Gesetzestext suggeriert, dass nicht etwa die Rechte der Mutter (wie etwa das Recht auf Selbstbestimmung) den Ton der Beratung ausmachen sollten, sondern diese eher zweitrangig sind. Der Paragraph suggeriert, dass keine neutrale Beratung der Schwangeren stattfinden soll, sondern eher einseitig gefärbt vom Abort abgeraten werden soll.

Weltweit gesehen sind etwa 30% aller Schwangerschaften ungewollt. Die Hälfte aller Frauen, die sich tatsächlich einem Abort unterziehen, tut dies auf illegale Art und Weise. Dies geschieht vor allem aus dem Grund, dass Abtreibungen in vielen Ländern strenge Strafen nach sich ziehen. So sterben jedes Jahr weltweit rund 70.000 Frauen an gefährlichen, illegalen Schwangerschaftsabbrüchen.

Es stellt sich die Frage, ob die Legalisierung der Aborte etwas an dieser Tatsache ändern würde oder es ein falscher Weg ist, Abtreibungen zu legalisieren, weil sie ja ohnehin rechtswidrig zuhauf praktiziert werden.

Rein moralisch gesehen stellt sich der Staat also weder auf die eine, noch auf die andere Seite. Die Paragraphen stellen letztendlich nur eine Art „Lippenbekenntnis“ des Staates zum Schutz ungeborenen Lebens dar. Es liegt ein Widerspruch in ihnen – zwar bleibt die Abtreibung rechtswidrig, doch überlässt der Staat die Entscheidung am Ende der schwangeren Frau selbst. Die Handlung ist zwar als „rechtswidrig“ definiert, sie wird jedoch wie ein rechtsmäßiger Vorgang behandelt.

Bei der Frage nach richtig oder falsch (moralisch gesehen) hat Frau also zumindest von hier keinerlei Hilfe zu erwarten.

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» koeniglich » Beiträge: 370 » Talkpoints: 0,50 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Das Thema ist wirklich ein sehr schwieriges Thema, weil man immer unterschiedlicher Auffassung sein wird, was moralisch in Ordnung geht, akzeptiert werden kann oder einfach überhaupt nicht geht. Die Frage stellt sich zudem, ob wir als Menschen entscheiden dürfen, wer Leben darf und wer eben nicht. Für mich persönlich gibt es bis auf bei Straftaten keinen Grund eine Abtreibung zu rechtfertigen und für ist dies absolut moralisch verwerflich. Ich sehe es nun ein Mal so, dass es heutzutage etliche Verhütungsmethoden für beide Geschlechter gibt, sodass eine Unfallschwangerschaft nicht vorkommen muss.Weiterhin sollen Menschen die Sex haben können und die Verhütungsmethoden nicht nutzen auch zu ihren Taten stehen, denn jedes Kleinkind weiß, was bei mangelnder Verhütung passieren kann.Ich finde solchen verantwortungslosen Menschen wird es zu leicht gemacht, mit einer Abtreibung das Problem einfach Mal eben so aus der Welt zu schaffen.

Wenn eine Schwangerschaft aufgrund einer Straftat zustande gekommen ist, dann muss man wirklich Abwegen, was hier moralisch vertretbar oder eben nicht vertretbar ist. Diese Frau wird aufgrund einer Straftat schwanger und würde zwangsläufig an ihren Peiniger erinnert werden, dies kann man als Außenstehender nicht nachempfinden oder gar bewerten, denn dieser Schmerz könnte dem Kind schaden, wenn man die Damen an einer Abtreibung hindern würde. Viele Mütter können keine Gefühle aufbauen und würden dem Kind dann weniger einen Gefallen mit dem Leben tun, als wenn sie eine Abtreibung in Anspruch nehmen würden. Dies sind jedoch aber die wenigen Gründe, die ich persönlich völlig in Ordnung finde. Weiterhin natürlich auch den gesundheitlichen Aspekt, der nicht außer Acht gelassen werden darf. Wenn das eigene Leben und das des Kindes auf dem Spiel stehen würde, dann kann ich die Abtreibung auch nachvollziehen.

Alle anderen Gründe sind für mich keine wirklichen Gründe ein Kind abzutreiben, denn wer Sex haben kann, ist auch alt genug für die Verantwortung die aufgrund mangelnder Verhütungsmethoden zustande kam.Ich sehe nicht ein, wieso solche Menschen noch für ihr unverantwortliches Handeln belohnt werden und eine Abtreibung stattfinden darf. Ich selber halte somit überhaupt nichts von Abtreibungen, denn für mich tötet man ein Lebewesen, welches sich entwickeln wird zu einem Kind. Andere Menschen wünschen sich nichts sehnlicher als ein Kind, Lesben und Schwulen wird ein Kind verwehrt und andere treiben ab, als gäbe es kein anderes Hobby. Wirklich schäbig.

» Glasreinigerin » Beiträge: 1008 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Während Schwangerschaftsabbrüche in Polen und Irland nur nach Vergewaltigungen oder bei Lebensgefahr der Schwangeren strafffrei sind, erlauben etwa die Niederlande und Großbritannien den Abort noch bis in die vierundzwanzigste Schwangerschaftswoche hinein. In der Europäischen Union herrscht also kein Konsens über den Status des Embryos. Die Frage nach „richtig“ oder „falsch“ der Abtreibung ist nicht nur eine biologische, sondern vor allem eine ethische, eine Frage der Moral.

Im ersten Artikel des deutschen Grundgesetzes gibt die Menschenwürde einen Hinweis auf den Wert eines jeden Menschen. Die Menschenwürde hat dort wohlweislich ihre Nennung gefunden: Im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland findet die unantastbare Menschenwürde, die die staatliche Gewalt zu achten verpflichtet ist, vor allem Erwähnung, um eine staatliche Antwort auf die Entwürdigung des Menschen im dritten Reich zu liefern.

Dies widerlegt das Argument der Abtreibungsgegner, die gerne sagen, dass der erste Artikel Abtreibung verurteilen würde.

Hier ist also erkennbar, dass die Menschenwürde im Grundgesetz nicht etwa aus einem selbsterklärenden, jedermann natürlich bewussten Recht heraus formuliert wurde. Die Erwähnung im Grundgesetz wurde erst durch die politische Kontrasterfahrung im nationalsozialistischen Deutschland notwendig – die Würde eines jeden Menschen musste vom allgemeinen Befinden zu allgemeingültigem Recht formuliert werden. Nach den Geschehnissen beider Weltkriege stand das schützenswerte Wesen eines jeden Menschen nicht mehr fest und musste so im Grundrecht neu verankert werden.

Interessant ist eine nachträgliche Formulierung des Bundesverfassungsgerichtes, die besagt, dass menschlichem Leben IMMER Würde zukommt, egal wie und wo es existiert und egal, ob es sich dieser Würde auch bewusst ist. Ausdrücklich sagte das Bundesverfassungsgericht im selben Atemzug, dass das sich entwickelnde Leben auch an diesem Schutze teilhat, den der erste Artikel des Grundgesetzes gewährleistet.

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» koeniglich » Beiträge: 370 » Talkpoints: 0,50 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Wo das Leben beginnt, ob es Mord ist oder nicht- dazu gibt es so viele Meinungen, jeder ist sich sicher, das es so oder so ist und es gibt die Meinung von Wissenschaftlern und Gläubigen. Meiner Meinung nach ist es KEIN Mord, denn es gibt nicht umsonst die Frist, bis wann man sein Kind abtreiben kann und wann es nicht mehr geht. Bis zu dieser Woche der Möglichkeit zur Abtreibung bezeichnet man die befruchtete Eizelle nicht als Leben. Dann würde man auch morden, wenn man Eier von Hühner ist. Das ist vergleichbar mit dem Stadium eines Kindes im Bauch in den ersten Wochen.

Ich vertrete aber nicht die Meinung, dass jeder, der gerade "keine Lust hat" ein Kind zu bekommen, es sich wegmachen lassen soll. Man soll Verantwortung dafür tragen und sein Handeln überdenken. Aber Abtreibung bietet die Möglichkeit zu verhindern, dass man ein schwerbehindertes Kind gebehrt. Es gibt auch Familienverhältnisse die unter den gegebenden Bedingungen nicht zulassen, ein Kind in die Welt zu setzen, es gibt viele Gründe, die für eine Abtreibung sprechen. Denn was bringt es, wenn eine junge Mutter, die selbst noch mit 16 ein Kind ist und allein ist und kein Geld oder Verantwortungsbewusstsein hat, wenn dieses Kind ein Baby bekommt? Wie soll das kleine Ding aufwachsen?

Und ich finde vor allem, dass es viele Menschen gibt, die genau wissen,dass sie schwerbehinderte Kinder NICHT aufziehen können, da sie ihnen nicht geben können, was sie brauchen, weil sie die Geduld nicht mitbringen und es sich nicht zumuten können- ich finde es wichtig, sich darüber Gedanken zu machen, ob man überhaupt die Verantwortung dafür übernehmen kann und dem Kind das schenken kann, was es verdient! Ich persönlich könnte es nicht, ich könnte ein behindertes Kind nicht aufziehen, deshalb würde ich es vermutlich abtreiben, auch wenn ich wie gesagt das nicht in allen Fällen befürworte.

» MissCuriosity » Beiträge: 566 » Talkpoints: 25,44 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Man kann nicht pauschal sagen "Abtreibung ist nicht vertretbar", denn jeder Mensch, der abtreibt, hat seine Gründe und ich finde, es gibt sehr viele Gründe die gegen, aber auch genauso viele Gründe, die dafür sprechen, abzutreiben. Da ich gut medizinisch ausgebildet bin, sehe ich nicht sofort jede kleine befruchtete Eizelle als heiliges Lebewesen an, sondern finde es bis zu der festgelegten Frist in Ordnung, wenn man abtreibt.

Unmoralisch ist es bis dahin also nicht, ich finde man sollte nicht immer gleich die allerschwersten Wörter in den Mund nehmen, denn nur weil man einen kleinen Embryo in sich trägt, ist dieser noch lange kein Mensch und es ist in keinster Weise verwerflich die Schwangerschaft abzubrechen, wenn man das Kind nicht bekommen will oder nicht. Das hat nichts mit Unmoral zu tun, alle die das behaupten sollten sich darauf besinnen, dass sie Tiere töten, um sie zu essen und den Planeten zerstören, um gemütlich zu wohnen und von A nach B zu kommen.

Ein erster Grund für eine Abtreibung ist die Vergewaltigung. Wurde man vergewaltigt ist das extrem schlimm, doch dabei auch noch geschwängert zu werden und dieses Kind austragen zu müssen, ist ein Zustand, dem wohl niemand zustimmen würde, richtig zu sein. Nach Vergewaltigungen ist eine Abtreibung meiner Meinung nach total in Ordnung. Genauso verhält es sich bei ungewollten Schwangerschaften von One-Night-Stands, die man erst nach mehreren Wochen bemerkt. Hat man in dieser Zeit weiterhin Alkohol und Kaffee getrunken oder geraucht, finde ich es nur verantwortlich das Kind nicht auf die Welt zu bringen und darauf zu hoffen, dass es ohne Behinderungen auf die Welt kommt. Auch bei Drogensüchtigen finde ich es vernünftiger das Kind auf die Welt zu bringen, solange man Drogen konsumiert.

Nicht ganz so extrem, aber Müttern, die am Anfang der Schwangerschaft bestimmte Krankheiten haben, die auf die Kindesentwicklung Auswirkungen haben könnte, sollte auch abgeraten werden, diese Kinder zu bekommen. Ich finde, es steht jedem Menschen zu zu leben, aber kein Mensch weiß, wie es ist behindert zu leben. Es ist in vielen Fällen sicherlich eine Qual und bevor ein Mensch entsteht, der schwer behindert wird, sollte man doch lieber die Schwangerschaft frühzeitig beenden, bevor es unmoralisch wäre, weil der Embryo bereits als menschliches Wesen gilt. Ich finde aber, dass es in Ordnung ist, abzutreiben, wenn man oben genannte Gründe hat oder auch andere. Es gibt sicherlich noch einige mehr total plausible Gründe und ich verstehe nicht, wieso alle Welt versucht Menschen die Abtreiben immer so ein schlechtes Gewissen zu machen. Guckt auf euren eigenen Teller und lasst andere tun, was sie für richtig halten, sie lassen euch auch in Ruhe.

» benutzer7 » Beiträge: 2116 » Talkpoints: 49,80 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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