Welche Einschränkungen beim Teilsorgerecht noch möglich?
Auch in unserer großen Familie kommt es vor, dass sich Paare trennen, die auch Kinder haben und so trennen sich gerade ein Onkel und eine Tante von mir. Sie haben 2 Kinder und meine Tante wollte das alleinige Sorgerecht, weil mein Onkel wohl wegen Alkohol sehr unzuverlässig ist und auch ca 400 km weit weg zieht. Aber mein Onkel will dennoch das Teilsorgerecht, also das gemeinsame Sorgerecht mit den Kindern haben.
Mit welcher Einschränkung muss meine Tante rechnen, wenn sie sich auf das Teilsorgerecht einlässt und nicht das alleinige Sorgerecht hat? Was kann sie nicht alleine bestimmen? Immerhin wohnt der Vater der Kinder ja doch weit weg.
Das kommt darauf an, wie die beiden das unter sich regeln. Im Normalfall müsste der Kindesvater alle Entscheidungen, welche das Leben des Kindes langfristig beeinflussen, absegnen. Zum Beispiel hätte im letzten Jahr mein Ex-Mann die Entscheidung unterschreiben müssen, damit eine Tochter dann in die Förderklasse für Lese-Rechtschreibschwäche gehen kann. Allerdings hat mein Ex-Mann es nicht wahr haben wollten, dass seine Tochter unter diesem Problem leidet. Aussage vom Jugendamt war dann, dass er ja informiert ist über die Tatsache, sich entsprechend dazu schlau machen kann und wenn er nicht reagiert, dann soll ich es allein entscheiden, wenn ich für richtig halte.
Weiterhin wurde dabei auch gesagt, dass er diese Entscheidung notfalls bei Gericht anfechten müsste, wenn es ihm nicht passt. Allerdings würde das Gericht es nicht mehr rückgängig machen, da es ja entsprechende Tests gab, welche die Diagnose der Lese-Rechtschreibschwäche belegen können. Er hat es dann widerwillig akzeptiert, da ihm auch seine Anwältin mehr als eindringlich mitgeteilt hat, dass es zur Förderung des Kindes dient und nicht um ihn zu ärgern.
Was nun den Onkel angeht, so ist es immer eine Ermessensfrage, was man unter Unzuverlässig sieht. Denn das ist ein weites Feld und selbst Alkoholgenuss rechtfertigt nicht unbedingt die Aberkennung des Sorgerechts für den Vater. So lange die Kinder eben dabei keinen Schaden nehmen. Auch die Entfernung spielt dabei keine wesentliche Rolle. Allerdings sollte eben bei der Entfernung schriftlich festgelegt werden, was die Mutter allein entscheiden darf und wo man auf die Unterschrift des Vaters bestehen sollte.
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