Erfahrungen mit Turbofilzer

Wie in anderen Threads bereits berichtet, hat mich irgendwie das Filzfieber gepackt, oder zumindest habe ich das Filzen für mich entdeckt. Nun habe ich mir auch einige Bücher zum Thema Filzen angesehen und immer wieder wird erwähnt, dass man auch einen so genannten Turbofilzer verwenden kann. Das ist scheinbar eine pflanzliche Flüssigkeit die man statt der Seife nimmt. Das Filzen soll bis zu 10x schneller gehen und man braucht die Flüssigkeit scheinbar auch nicht wie die Seife immer wieder auswaschen. Ein weiterer Vorteil besteht offensichtlich darin, dass man damit auch kalt filzen kann und nicht nur warm.

Soweit zur Theorie. Mich würde nun die Praxis interessieren. Worte sind bekanntlich geduldig und stellen alles schön dar, die Praxis sieht bekanntlich dann oft doch ein wenig anders aus. Wer hat so einen Turbofilzer schon einmal verwendet? Filzt er wirklich wesentlich schneller? Ist es wirklich eine Arbeitserleichterung und bleibt Filzen aber weiterhin noch Filzen? Also ich weiß nun nicht genau, wie ich es ausdrücken soll, aber mir macht ja das Filzen an sich schon Spaß. Klar, kann es vor allem bei größeren Stücken durchaus langwierig sein und da könnte ich mir dann so einen Turbofilzer eventuell auch vorstellen.

Wie sind die Ergebnisse mit so einem Turbofilzer. Günstig ist das ja nicht gerade, wobei ich hier noch nicht viele Preisangebote verglichen habe. Eben auch aus Kostengründen werde ich wohl bei der guten alten Seife bleiben und bislang stört es mich auch nicht, aber ich bin eben neugierig, welche Erfahrungen mit so einem Turbofilzer gemacht wurden.

Um was für eine pflanzliche Flüssigkeit handelt es sich? Vielleicht kann man diese Pflanzen auch als getrocknete Kräuter in der Apotheke auftreiben? Ich kann mir zum Beispiel gut vorstellen, dass es sich hier um Gerbstoffe handelt. So etwas könnte man zum Beispiel in Form von Eichenrinde ganz einfach in der Apotheke besorgen. Im Übrigen werden Kräuter mit Gerbstoffen auch zur Behandlung von Neurodermitis empfohlen. Das könnte auf für deinen Sohn angenehm sein mit so einer Flüssigkeit zu Filzen und der Haut gleichzeitig was gutes zu tun. Das solltest du aber mal bitte vorher mit dem Kinderarzt oder Hautarzt abklären.

Ansonsten wäre ich mit Chemikalien beim Filzen eher vorsichtig so lange man nicht sicher weiß, was darin enthalten ist. Gerade du mit deinem Neurodermitis-Kind solltest aus leidvoller Erfahrung wissen, was eine Chemie verseuchte Umwelt mit der Gesundheit anrichtet.

Das Filzen mit Seife fand ich dauerte bei mir nicht allzu lange und wenn man eine gute Olivenölseife benutzt fühlte sich das auch angenehm auf der Haut an. Da gibt es durchaus Qualitätsunterschiede. Alepposeife und Marseiller Seife fühlen sich viel besser an als die Seife aus dem Drogeriemarkt. Auch echte Kernseife macht sich gut. Wenn es bei Dir sehr lange dauert, dann ist deine Seife vielleicht sehr überfettet und verhindert das verfilzen? Für den Fall gibt es im Internet auch Shops die Seifen mit verschiedenen Überfettungsgraden anbieten. Oder aber du siedest Dir deine Seife nach Wunsch gleich selbst, dann hast du gleich ein neues Hobby zusätzlich.

Das Filzen macht mir auch Spaß und gerade das ausdauernde Walken hat etwas sehr meditatives. Das Nadelfilzen ist hingegen wirklich langwierig und artet teilweise in Arbeit aus. Bei den Bällen oder unempfindlichen Gegenständen die ich gefilzt habe, habe ich das Werk wenn es nicht ganz so fest wie gewünscht wurde einfach bei vierzig bis sechzig Grad in der Waschmaschine mit gewaschen. Die Bälle kamen wunderbar durchgefilzt aus der Maschine. Warum soll man die Waschmaschine eigentlich nur Pullis versauen lassen und nicht mal sinnvoll zum Filzen heran ziehen?