Berufswunsch: Seit wann wusstet ihr, was ihr werden wollt?
Es gibt ja Menschen, die wissen schon von Kindheit an, was sie mal werden wollen. Zumindest in der Schule filtert sich dann der Berufswunsch so raus, dass man auch darauf hin arbeitet. Eine Cousine von mir wusste schon von Klein auf, dass sie einmal Tierarzt werden will. Das ist immer noch ihr größter Wunsch und sie fängt bald an zu studieren.
Ich selber bin nun mit Realschulabschluss aus der Schule und mache nun bald die Hauswirtschaftsschule für ein Jahr. Aber ich weiß immer noch nicht, was ich wirklich werden soll. Ab wann wusstet ihr, was ihr beruflich machen wolltet und habt ihr euren Berufswunsch dann auch erfüllt?
Ehrlich gesagt weiß ich das immer noch nicht, obwohl ich mittlerweile bereits studiere. Das Problem ist, dass es heute einerseits so unglaublich viele Möglichkeiten gibt und zahlreiche Wege, die eingeschlagen werden können. Das macht es sehr schwierig, sich zu entscheiden. Außerdem hat unsere Generationen eh große Schwierigkeiten damit, sich für das ganze Leben festzulegen. Daher zweifeln viele junge Leute ihre Entscheidungen regelmäßig an und ändern ihre Wünsche.
Andererseits müssen daneben viele Faktoren berücksichtigt werden. Gerade ein Studium oder spezielle Ausbildungen sind mit enormen Kosten verbunden und stehen damit trotz Unterstützung durch den Staat nicht jedem offen. Dadurch können Berufswünsche verkompliziert oder vollkommen verhindert werden. Darüber hinaus leben wir in einer Zeit, in der alles als unsicher erscheint. Ich kenne daher viele Menschen, die eigene Wünsche in den Hintergrund stellen und lieber Berufe anstreben, von denen sie denken, dass diese krisensicher sind und ein gutes Einkommen versprechen.
Ich habe mit 14 also so ca. im 8. Schuljahr ein Praktikum von drei Wochen in einer Kindertagesstätte gemacht und es gefiel mir sehr gut. Ich hegte zuvor und zwischendrin zwar erst den Wunsch Pferdewirtin zu werden, aber als ich mit 16 dann ein Praktikum auf demGestüt machte, auf dem ich auch ritt und mich mit dem Vater des Besitzer verkrachte, verpuffte der Traum schnell. Doch Erzieherin gefiel mir immer mehr. Ich liebe Kinder einfach und ich hatte auch einige Kinder in meinem Umfeld. Dauernd sagte man mir, wie schön ich doch mit ihnen umgehen kann. Mit 17 begann ich dann ein gazes Jahr Praktikum in einem Kindergarten zu machen.
Tja und spätestens nach diesem Praktikum war ich mir zu hundert Prozent sicher, dass ich Erzieherin werden möchte. Ich hatte bisher zwar einen sehr harten und steinigen Weg und musste viele Umwege gehen, doch nun bin ich im Anerkennungsjahr, also meinem letzten Jahr der Ausbildung und total froh, dass ich mich damals dafür entschieden hatte.
Wenn ich ganz ehrlich bin, wusste ich erst kurz vor meiner Ausbildung, dass ich ausgerechnet diesen Beruf ausüben will. Ich habe mich schon zuvor für Technik interessiert und Elektrotechnik war während den Leistungskursen in der Schule mein absolutes Lieblingsgebiet. Leider wurde ich dann von meiner Mutter dazu gezwungen Krankenpflegerin zu lernen und ich habe meinen Berufswunsch sozusagen aus den Augen verloren.
Vor fünf Jahren, als ich arbeitslos war, habe ich dann wieder bemerkt, für welches Gebiet mein Herz schlägt und ich habe mich dann eifrigst beworben und nun habe ich meine Traumausbildung endlich erlangt. Mein Leben war bisher kein Kinderspiel und ich musste verdammt viel einstecken, aber ich muss sagen, dass ich absolut stolz und zufrieden mit mir bin, dass ich mein Ziel soweit erreicht habe. Aber es wird noch weitergehen.
Ich wusste erst sehr spät, was ich beruflich machen möchte. Mein Schulpraktikum habe ich in einem Hotel gemacht, weil ich ursprünglich dachte, das Hotelfach könnte etwas für mich sein. Dort stellte sich dann aber heraus, dass mir dieser Beruf, so interessant er auch ist, doch nicht so liegt, schon wegen der langen und wechselnden Arbeitszeiten. Ich hatte mir dann überlegt, mich als Chemielaborantin zu bewerben, weil mir Chemie in der Schule viel Spaß gemacht hat und ich mir den Alltag in einem Labor schon vorstellen konnte.
Da ich für diesen Beruf keinen Ausbildungsplatz bekam, überlegte ich mir, was diesem Beruf nahe kommt und mir auch liegen würde. Daraufhin bin ich auf eine Ausbildung als PTA gekommen, die ich dann auch gemacht habe. In diesem Beruf habe ich den Kundenkontakt, den ich bei meinem Ursprünglichen Berufswunsch im Hotel auch gehabt hätte und ich habe auch manchmal im Labor zu tun. Also ist es für mich eigentlich eine gute Mischung.
Ich wusste etwa ab der achten Klasse, dass ich gerne Chemiker werden würde. Ich habe mich damals, wie auch heute noch, sehr intensiv mit klassischer Musik beschäftigt, war im Orchester tätig und so weiter, so dass ich eigentlich primär den Wunsch hatte, Orchestermusiker zu werden. So mit der Zeit fand ich dann aber irgendwann doch, dass das eher ein Hobby bleiben sollte, weil Orchestermusiker ein Beruf ist, der auch an gewisse Risiken gebunden ist und man hat es auch nicht leicht, wenn man sich nicht bis zu den großen Orchestern vorarbeiten kann, ist der Verdienst auch nicht gerade pralle.
Da ich eher der Mensch bin, der gerne etwas Sicherheit hat, habe ich mich dann letztendlich dazu entschieden Chemie zu studieren und habe jetzt kürzlich auch mein Abitur fertig gemacht und mich an meiner Lieblingsuniversität eingeschrieben, so dass ich jetzt erwartungsvoll auf den Studienbeginn warte. Ich würde jetzt nicht sagen, dass ich schon seit der achten Klasse die klare Zielsetzung hatte, du wirst Chemiker, aber es spukte mir damals eben schon im Kopf herum und hat mich die Jahr begleitet, bis sich der Wunsch endgültig verfestigt hat und es nun auch in Richtung Erfüllung geht.
Ich persönlich weiß seit ein paar Jahren, dass ich Lokführer werden möchte. Dieser Traumberuf könnte nächstes Jahr Wirklichkeit werden, was mich natürlich sehr freuen würde. Die Traumberufe von Kindern sind in der Regel Polizist und Feuerwehrmann. Das liegt wahrscheinlich daran, dass diese Berufe bei Kindern auf großes Interesse stoßen.
Ob man diese Berufe im späteren Leben auch erreichen kann, ist nicht unbedingt sicher. Schließlich kann man seinen Traumberuf auch ändern und somit in eine völlig andere berufliche Richtung gehen. Zudem ist es auch nicht immer einfach in seinem Traumberuf unter zu kommen, da die Anforderungen teilweise sehr hoch sind und nur von den wenigsten erfüllt werden.
Allerdings kann man unter anderem durch eine höhere Schule seine beruflichen Ziele erreichen. Somit steigen die Chancen, dass man die Ausbildung seiner Träume antreten darf.
Ich wusste eigentlich von Kindheit an, was ich mal werden will. Aber das bin ich nicht geworden, weil meine Schulleistungen zwar ausgereicht hätten, aber mir meine Neurodermitis ein Schnippchen geschlagen hat. Und wenn man einen Beruf aus gesundheitlichen Gründen eben nicht ergreifen kann, muss man es eben sein lassen, ob man will oder nicht. Das blöde war nur, dass ich keinen Plan B in der Tasche hatte, weil ich alle meine Energie darauf verwendet hatte, nach meinem Traumberuf zu streben. Diverse Alternativen sind dann auch geplatzt. Heute studiere ich was ganz anderes als das, was ich ehemals wollte.
Auf jeden Fall würde ich jedem der heute noch jung ist raten, sich nicht so wie ich in eine Richtung fest zu legen und seine Fühler in mehrere Richtungen auszustrecken. Wenn du noch gar keine Ahnung hast, wo es mal hin gehen soll: Zu meiner Zeit hat das Berufsinformationszentrum des Arbeitsamtes solche kostenlosen Tests angeboten, die einem Orientierung darüber geben konnten, was man gut kann und wofür man sich interessiert und was mögliche Berufsfelder wären, die man mit der eigenen Schulausbildung anstreben kann. Auch Praktika in den Ferien bei Betrieben oder Selbstständigen sind eine gute Möglichkeit eine gute und tragfähige Entscheidung zu fällen, was man werden will. In der Praxis sieht manches anders aus als auf dem Papier der Beschreibung eines Berufsbildes.
Wenn du noch gar nicht weißt, was du arbeiten willst, weißt du denn schon, ob vielleicht für Dich das Abitur in Frage käme? Ich kann zwar deine bisherigen Schulleistungen nicht beurteilen, aber wenn man so ordentlich schreiben kann wie du, dann ist das doch vielleicht im Rahmen des möglichen? Was sagen denn deine Lehrer dazu?
Ich gehöre auch zu denen, die von Kind auf eine bestimmte Berufsvorstellung hatten und noch heute an diesem Traum festhalten. Ob ich mir meinen Traum, Lehrerin zu werden erfüllen kann, wird sich in den nächsten Jahren herausstellen denn ich bin nach den Sommerferien in der 12. Klasse und gehe auf das Abitur zu. Dann wird es erst recht interessant, beim Suchen eines Studienplatzes.
Damals in der Grundschule und auch in der Unterstufe hatte ich auch noch andere Berufe, die ich mir vorstellen konnte auszuüben. Heute ist das irgendwie nicht mehr der Fall. Wenn ich es nicht schaffen sollte, Lehrerin zu werden, werde ich auf jeden Fall etwas auf Fremdsprachen basierendes suchen, aber trotzdem hätte ich somit meinen Traum verfehlt.
Zu meiner Ausbildung als Floristin habe ich mich erst kurz vor Beendigung der 10. Klasse entschieden. Vorher hatte ich tausend andere Berufswünsche, die ich aber immer wieder aufs Eis legen musste. Floristin hatte ich zwar auch mit in der Auswahl, doch viel lieber wollte ich immer Kindergärtnerin werden. Als ich ein Praktikum im Kindergarten absolvierte, sagte man mir, dass ich für diesen Beruf wohl zu ruhig bin und es mir an Durchsetzungsvermögen fehle. Das war erst einmal ein großer Schlag. Da ich aber sehr kreativ bin, habe ich mich dann für die Floristin entschieden.
Ein anderer Wunsch war, einmal Autorin zu werden. Bücher schreiben wollte ich bereits als Drittklässlerin. Damals habe ich schon immer gesagt, dass ich Schriftstellerin werden möchte. Als Kind habe ich sämtliche Notizbücher mit Geschichten vollgeschrieben und mir eingebildet, das Buch sei schon fertig, da die leeren Notizbücher eh gebunden waren. An diesem Wunsch habe ich immer festgehalten und mittlerweile habe ich sogar zwei Bücher veröffentlicht.
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