Anti-Platt - keinen Platten mehr dank Kautschuk?

vom 25.07.2012, 10:57 Uhr

Als ich am Wochenende auf dem Fischmarkt war, gab es dort einen kleinen Stand, an der ein älterer Herr seine Produkte vertrieb. Es handelte sich dabei um ein spezielles Mittel, das anscheinend gar keinen Platten mehr entstehen lassen kann. Da ich sehr gerne und sehr viel Fahrrad fahre, wurde ich davon sofort in Bann gezogen und dachte mir, dass es sicherlich eine gute Sache sei und hörte aufmerksam zu und beobachte, was er machte. Er steckte einen Schlauch auf das Ventil und drückte die Masse in den Schlauch hinein. Dann sollte man den Schlauch bewegen und einmal drehen, sodass sich die Masse verteilen kann. Diese Masse ist eine Art Kautschuk, die sich verteilt und festsetzt und somit einen Schutz bietet.

Die Masse kommt direkt in den Schlauch rein. Er stieß dann mit einem Schraubendreher in den Mantel hinein bis zum Schlauch und nichts passierte. Alles war noch dicht. Wahrscheinlich hatte er Applaus erwartet, der blieb jedoch aus. Ich überlegte, ob das gut ist oder nicht und stellte mir vor, wie das genau funktioniert. Letztendlich kam ich aber zu dem Entschluss, dass es Schwachsinn ist. Es wird bestimmt ein ganz anders Fahrgefühl sein und man macht sich eigentlich nur den Schlauch kaputt. Natürlich entstehen keine Löcher oder viel seltener, aber ist es nicht so, dass man irgendwann nur noch auf dieser Masse fährt? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das gut sein kann.

Da ich im Internet nichts darüber finden konnte, wollte ich mal fragen. Habt Ihr davon schon mal gehört? Kennt Ihr das? Hat jemand bereits Erfahrungen damit gemacht? Liege ich mit der Annahme richtig, dass es kein gutes fahren ist und man irgendwann nur noch auf der Masse statt auf prall, mit Luft gefüllten Reifen?

» Minerva » Beiträge: 242 » Talkpoints: 47,90 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Meine persönliche Erfahrung: Lass die Finger von diesem flüssigen Kautschuk. Dafür gibt es mehrere Gründe, die ich hier auflisten will.

Zu erst einmal verhindert dieser flüssige Kautschuk, den man übrigens auch im Fahrradzubehör kaufen kann, durchaus platte Reifen. Allerdings nicht immer. Denn wenn ein Loch zu groß wurde, dann funktioniert der Kautschuk nicht mehr. Und zu groß ist so ein Loch bereits, wenn es über 1mm groß ist. Also kann ein Nagel oder ein Dorn durchaus noch zu einem platten Reifen führen. Ebenfalls können Risse im Fahrradschlauch auch nicht verhindert werden.

Jetzt die Nachteile dieses flüssigen Kautschuks: Als erstes führt dieser flüssige Kautschuk zu einer Unwucht im Reifen, da es sich ja nicht gleichmäßig über die gesamte Innenfläche des Fahrradschlauchs verteilt. Dem gemütlich mit unter 12 km/h fahrenden Renter wird das nicht auffallen. Wenn man aber mit der üblichen Durchschnittsgeschwindigkeit von ungefähr 20 km/h fährt, dann macht sich die Unwucht durchaus bemerkbar. Ein stabiles fahren ist dann nicht mehr möglich.

Wenn man den flüssigen Kautschuk eingefüllt hat und danach einen Fehler bei der Montage des Fahrradschlauchs gemacht hat, kann man den Fahrradschlauch direkt in den Müll werfen. Wenn man dann nämlich die Luft aus dem Fahrradschlauch lässt, fließt der flüssige Kautschuk in das Ventil, bzw. in die Öffnung des Ventils. Und das will niemand.

Wenn man ein Fahrrad effektiv vor platten Reifen schützen will, dann gibt es bessere Methoden. Von verschiedenen Herstellern gibt es nämlich Fahrradmäntel mit einer Pannenschutzschicht. Am weitesten verbreitet ist der Schwalbe Marathon Plus, den ich seit vielen Jahren auch sehr gerne benutze.

» Arcon » Beiträge: 311 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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