Müsst ihr auch mitunter ewig überlegen was für ein Tag ist?

Wir haben zur Zeit Ferien und irgendwie lebe ich dann etwas zeitlos. Wenn ich dann doch den Tag wissen will, muss ich oft sehr lange überlegen, welcher Wochentag denn ist. Heute morgen beispielsweise habe ich noch gedacht, dass ich Freitag einen Termin habe und war fest davon überzeugt, dass es Morgen ist, dabei ist ja heute erst Dienstag.

Habt ihr solche Phasen auch schon mal, wo ihr überlegen müsst, welchen Wochentag man hat und könnt ihr euch dann direkt erinnern oder müsst ihr den Kalender zur Hilfe nehmen? Habt ihr deswegen auch schon mal einen Termin verpasst?

Früher, als ich selber noch zur Schule ging, hatte ich schon mal die eine oder andere Phase in den Ferien, in denen ich nicht genau wusste welcher Tag gerade war. In den Ferien klammert man das komplett aus. Aber als Schüler ist das nun mal so, dass man nicht so genau auf den Tag schaut. Mittlerweile passiert mir so etwas nicht mehr, da man jeden Tag etwas anderes geplant hat und somit immer weiß, welcher Tag gerade ist. Würde ich dies vergessen, wäre das schon etwas schlimm und auch ungewöhnlich. Ich muss aber sagen, dass ich damals in der Ferienzeit diese kleinen "Gedankenlücken" nur ganz kurz hatte. Nach kurzer Überlegung war der aktuelle Tag wieder ohne fremde Hilfe ins Gedächtnis gerufen.

Ich behaupte immer, dass ich in den Ferien immer einen Tag früher oder später lebe. Das klingt im ersten Moment für einige meiner Freunde befremdlich, da diese anscheinend vergessen haben, wie man in den Ferien lebt. Um ehrlich zu sein möchte ich gar nicht wirklich wissen, welcher Wochentag heute ist und welches Datum, denn ich möchte meine Ferien wirklich genießen und nicht an die Schule denken. Also kann ich sagen, dass ich wirklich in den Kalender schauen müsste, um zu wissen welcher Tag heute ist. Einen Termin habe ich nicht, aber ich würde ihn nicht verpassen, da ich mir meistens eine Notiz in meinem Handy einspeicher oder einen Zettel am Computerbildschirm hängen habe.

Nicht zu wissen welcher Tag es ist und meine freie Zeit genießen, das ist für mich Luxus.

Ich wackel schon manchmal mit den Ohren, wenn ältere Menschen auf Demenz getestet werden. Dann werden sie immer gefragt, welcher Kalendertag, welcher Wochentag es ist, welcher Monat und welches Jahr. Das wüsste ich manchmal echt auch nicht.

Ich arbeite im Schichtdienst und auch am Wochenende und an den Feiertagen, ich habe keinen geregelten Rhythmus, da verliere ich gelegentlich wirklich den Überblick, in welcher Zeit ich lebe. Zumal die Zeit auch immer schneller davon rasen scheint. Was ist schon ein Kalendertag. Mein Blick auf den Bildschirm verrät mir, dass der Juli auch gleich wieder vorbei ist. Da passiert es eben, dass ich vergesse, welcher Tag heute ist. Werde ich dement? Wer weiß.

Nein, ich habe so etwas eigentlich sehr selten. Ich habe jeden Tag Training und deswegen einen geplanten Ablauf. Außerdem habe ich für jeden Tag in der Woche einen Essensplan und muss diesen einhalten. Deswegen ist es wichtig, dass ich weiß, was für ein Tag ist. Wenn ich das mal vergessen sollte, was mir eigentlich nicht passiert, dann kann man ja schnell auf dem Handy gucken. Dann weiß man es wieder und kann ruhig weitermachen.

Dieses Problem habe ich eigentlich nur, wenn ich gerade Urlaub habe. Oder auch, als ich noch bis vor kurzem arbeitslos war. Manchmal wusste ich einfach nicht mehr genau, welcher Tag denn ist. Aber um es herauszufinden, musste ich nicht extra einen Terminkalender zur Hand nehmen. Eine kurze Überlegung reichte dann, und ich wusste es wieder.

Wenn man einfach so in den Tag hinein lebt, und keine wirklichen Aufgaben hat, die man zu erledigen hat, dann passiert das schon eher. Nun arbeite ich ja wieder, und habe auch täglich mit dem aktuellen Datum zu tun. Da muss ich gar nicht überlegen, welcher Tag denn ist.

Ich vergesse nur im Urlaub die Zeit, aber wenn ich arbeite, ist meine Zeit sehr strukturiert. Ich weiß immer, welches Datum und welcher Tag ist, weil ich meistens gleich morgens auf den Kalender schauen muss. Außerdem ist jeder Tag durch etwas Spezielles gekennzeichnet, entweder eine wöchentliche Sitzung, der sogenannte jour fixe, oder der Tag, an dem mein Sohn später Schule hat oder der Tag, an dem ich länger arbeiten muss usw.

In dieser Ausprägung kenne ich das eigentlich nicht. Allerdings gibt es zwischendurch auch mal Tage, an denen ich das Gefühl habe, es handele sich um einen anderen Wochentag. Ich weiß dann im Grunde genommen, dass es zum Beispiel nicht Sonntag ist, aber ich habe den Eindruck, es sei Sonntag. Das könnte dann der Fall sein, wenn ich an dem Tag nicht viel zu tun habe und es insgesamt sehr ruhig hier ist, so wie an einem typischen Sonntag eben.

Mir ist es bisher aber noch nicht passiert, dass ich lange überlegen musste, um welchen Tag es sich handelt. In der Regel kenne ich den Wochentag immer, wenn ich kurz überlege. Ich habe mich allerdings schon mal mit dem Datum vertan. Da musste ich dann tatsächlich erst einmal einen Blick in den Kalender werfen, um das korrekte Datum herauszufinden. Das kommt aber auch vor, wenn ich viel zu tun habe und dabei zwischendurch nicht dringend auf einen Blick in den Kalender angewiesen bin.

Zur Zeit habe ich Semesterferien und gehe einem Teilzeitjob nach, bei dem die Schichten wirklich von Tag zu Tag unterschiedlich sind. Oftmals muss ich am Wochenende arbeiten. Dafür habe ich aber unter der Woche frei. Hinzu kommt, dass ich mal Nachts, mal Tags arbeiten muss. Da passiert es mir schon öfter, dass ich den Tag nicht weiß. Vor allem, wenn ich am Wochenende arbeiten muss und dafür beispielsweise Montag und Dienstag frei habe, assoziiere ich das automatisch mit Wochenende und denke, dass es beispielsweise Samstag ist.

Einen wichtigen Termin habe ich wegen so etwas noch nie verpasst. Wenn ich mal nicht weiß, welchen Tag wir haben, nehme ich mir meistens eine Minute Zeit um noch einmal genau nachzudenken. Beim Nachdenken komme ich dann nach kurzer Zeit schon auf den richtigen Tag.

Ich kenne diese Problematik auch nur aus der Schulzeit oder solchen Phasen, in denen ich mehrere Monate lang arbeitslos war, wobei es da wiederum weniger ausgeprägt war. Ich wusste immerhin grundsätzlich, wann Wochenende und wann ein Werktag ist, ich wusste nur manchmal nicht, ob heute Mittwoch oder Donnerstag ist, aber lange überlegen musste ich dann auch nicht, um drauf zu kommen. Im Berufsleben ist es dann ohnehin etwas anderes, weil man in der Regel doch einen sehr klar strukturierten Ablauf hat, der einem deutlich vor Augen hält, welcher Tag heute nun genau ist. Auch aus Familien, in denen die Mütter nicht berufstätig sind, aber dennoch einen straffen Tagesplan haben, kenne ich das ganz gut, dass die jeweiligen Mütter ganz genau wissen, wann welcher Tag ist und wann welches Ereignis war.

Es scheint also ausschlaggebend zu sein, ob man in den Tag hinein leben kann und das auch tut oder nicht, wenn man sich ernsthaft länger fragen und überlegen muss, welcher Wochentag denn heute überhaupt ist. Eine gewisse Planlosigkeit in Bezug auf die Zeit, die vergangen ist, muss dann ebenfalls vorhanden sein, denn wenn ich mal überlege, welcher Wochentag ist, dann fällt mir spontan irgendeine Begebenheit aus der nahen Vergangenheit ein, von der ich genau weiß, welchem Wochentag sie zuzuordnen war, und daran kann ich wieder problemlos ableiten, was dann heute für ein Wochentag sein muss.