Wann nerven euch Kinder? Darf man das überhaupt fragen?

vom 23.07.2012, 14:02 Uhr

Natürlich ist die Frag erlaubt und ich gestehe als mehrfache Mutter auch, dass mich manchmal Kinder nerven, so gerne ich sie habe. So sehr ich meine eigenen Kinder liebe, was mich total nervt ist, wenn sie in einen Geschwisterstreit ausbrechen, der völlig sinnbefreit ist. Letztlich gibt es dann von allen Kindern Tränen, alle sind miteinander zerkracht und wenn man dann als Mutter den Streitlärm bemerkt und versucht das Chaos zu schlichten, dann hört man von allen Seiten nur, dass immer der oder die andere an dem Streit schuld sei.

Wenn man dann den gordischen Knoten mit viel Zeit aufgedröselt hat, dann kommt im Endeffekt immer heraus, dass es an der mangelnden Kommunikation lag oder es irgendwie letztlich wohl doch darum ging heraus zu finden, wer von den Kindern mehr von mir geliebt wird. Als Mutter ist man in so einer Streitschlichtung manchmal wie auf einem Minenfeld unterwegs. Man darf keinen versehentlich bevorzugen, auf keine Schummelei herein fallen und Kinder können einen da geschickt veräppeln, vor allem wenn man den Streitanfang nicht mitbekommen hat. So etwas nervt mich tierisch. Zum Glück kommen solche Streitigkeiten bei uns nur selten vor, aber jedes Mal geht mir das aufs Neue auf den Nerv.

Bei fremden Kindern nerven mich eher die Eltern, die irgendwie komische Erziehungsideale pflegen. Klar sind es Kinder und sie müssen erst lernen. Aber ich erwarte auch als angehende Lehrerin von den Eltern, dass sie ihren Kindern beibringen, dass man zumindest eine gewisse Bemühung an den Tag legen sollte, sich sozial verträglich zu verhalten.

Und die meisten Kinder können das auch ohne weiteres lernen, die anderen hätten es meiner Meinung nach auch lernen können, wenn die Eltern strenger gewesen wären. Ich rede jetzt natürlich nur von gesunden Kindern. Für viele Eltern ist es denke ich auch einfache eine bequeme Ausrede, dass ihr Kind ein Kind ist, weil sie dann keine Bemühungen machen müssen Regeln aufzustellen und deren Einhaltung einzufordern. Solche Eltern sind mir immer etwas suspekt, die ihre eigene Unlust hinter antiautoritären Erziehungskonzepten verstecken, die längst aus der Mode geraten sind.

Als Beispiel will ich da mal eine Situation schildern, die ich erlebt habe. Die zeigte mit, dass die Erwachsenen da maßgeblich beteiligt sind, wenn Kinder nerven. Ich war mit meinen Kindern auf einem öffentlichen Spielplatz und es kommen Kinder dazu, die wir nicht kannten. Die Eltern der fremden Kinder saßen ein paar Meter vom Spielplatz entfernt beim Picknick. Die fremden Kinder haben beim Anblick meiner Kinder urplötzlich beschlossen, dass sie meine Kinder zu Feinden erklären, obwohl sie sie noch nie vorher gesehen haben und auch an diesem Tag noch kein Kontakt statt gefunden hat. Aus heiterem Himmel fingen die fremden Kinder an, meine Kinder zu beleidigen und mit Schimpfworten zu bedenken oder ganz fürchterlich über ihre Persönlichkeiten zu lästern. Natürlich haben sich meine Kinder, wie man im Grundschulalter eben so ist aufgeregt und haben sich bei mir beklagt, dass das ein völlig mieses Verhalten der Fremden ist.

Klar, sie hatten recht und ich habe ihnen halblaut gesagt, dass diese Kinder im Leben schon sehen werden, wie weit man mit so einem Verhalten kommt und dass man dann eben kaum Freunde haben wird. Mein Kinder waren wieder beruhigt und kurz darauf kam ein Elternteil der fremden Kinder auf mich zugerauscht und fing gar fürchterlich an mich zu beschimpfen, was ich mir erlaube, seine Kinder zu bedrohen. Seine Kinder, die eben meine beschimpft hatten, standen triumphierend und feixend neben dem Elternteil und feierten gerade, dass ein fremdes Elternteil gedemütigt werden sollte. Ich habe dann erst mal die Faktenlage klar gestellt. Das fremde Elternteil wurde zwar stiller als es feststellte, dass ich mit dessen Kindern gar nicht gesprochen hatte und dass seine Kinder zuerst grundlos beleidigt hatten, eine Entschuldigung kam aber trotzdem nicht über dessen Lippen. Statt dessen musste ich mir anhören, dass ich ein furchtbarer Spießer sei, weil ich mich über Kinder so aufrege. Ehrlich: Da nervt mich mehr der Erwachsen als die Kinder, die bislang offensichtlich keine Chance hatten, gutes Benehmen zu lernen. Trotzdem nerven mich solche Kinder, wenn meine Kinder dadurch in ihrer persönlichen Freiheit so eingeschränkt werden.

Beim Einkaufen nerven mich auch oft Kinder. Wenn Baby schreien, ist das so eine Sache, die man als Elternteil oft nicht verhindern kann. Auch Eltern von Schreikindern müssen eben mal einkaufen gehen. Aber sobald die Kinder so etwa zwei bis drei Jahre alt sind, erwarte ich von deren Eltern, dass sie ihre Kinder erziehen und ihnen nicht jeden Mist durchgehen lassen. Ab einem vernünftigen Sprachentwicklungsstand sind die meisten Kinder in der Lage, die grundlegenden Verhaltensregeln zu erlernen und auch meistens einzuhalten. Auch in der Trotzphase gibt es Mittel und Wege das Kind konsequent und gewaltlos zu erziehen und ihm zu zeigen, wer das Sagen hat, nämlich die Eltern. Und das vermisse ich eben bei vielen Kindern und Eltern, dieses Selbstverständnis zu erziehen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Natürlich darf man das fragen. Erstrecht, wenn es nicht um die eigenen Kinder geht. Ich bin selber erst ein Teenager und habe keine Geschwister, ob ich später selber eigene Kinder haben möchte, weiß ich noch nicht. Denn ich bin relativ empfindlich, was Stress und Lärm angeht. Dementsprechend bin ich auch von Kindern relativ schnell genervt. Ich kann mit kleinen Kindern auch nicht so wirklich gut umgehen. Natürlich sind Babys niedlich und so weiter, aber eben nur so lange sie leise sind.

Im Supermarkt etc. kann ich Geschrei nicht lange ab, ehrlich gesagt. Natürlich betrifft es mich nicht, aber diese Eigenschaft scheine ich von meinem Vater zu haben. Der kann das auch nicht ab, ich habe mich schon öfter gefragt wie er das damals mit mir ausgehalten hat.

» Tinker123 » Beiträge: 154 » Talkpoints: 10,65 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Natürlich darf man fragen, ob Kinder nerven! Ich sehe keinen Grund, der offen dagegen spricht. Schließlich kann im Grunde doch wirklich alles nerven, sogar die Fliege an der Wand. Und man darf nach allem fragen, man muss nur auf eine ehrliche Antwort gefasst sein.

Ich finde Kinder generell nervig. Gut, es gibt auch hier wieder Ausnahmen. Es gibt Kinder, die sich unwahrscheinlich gut benehmen können und deren Gesellschaft geradezu angenehm ist. Das ist aber wohl die Minderheit, zumindest meiner Meinung nach. Ich kenne aktuell genau eines dieser Kinder persönlich. Viele Kinder hingegen kenne ich, die mich sehr nerven. Zum Beispiel das kleine Mädchen von meinem Großcousin, das mich für ihre beste Freundin hält und mich stundenlang durch den Garten zieht, um mir die schönen Blumen zu zeigen und sie gemeinsam zu pflücken. Ich kann dieses Mädchen wegen der schlechten Aussprache nicht verstehen, ich mag keine Blumen und ich kann es nicht leiden, wenn mich jemand an der Hand fasst. Diese Situation ist daher extrem nervig für mich, aber ich kann das schlecht ganz offen zeigen, denn dann käme ich in des Teufels Küche.

In Einkaufsläden finde ich Kinder auch häufig sehr nervig. Da gibt es Kinder, die kreuz und quer durch die Regalreihen rennen und mir direkt vor die Füße laufen. Oder noch besser, die genau in meinen Einkaufswagen hinein rennen. Dann sind da noch die Kinder, die ständig dies und jenes haben wollen und dann ausrasten, wenn ihre Eltern das nicht erlauben. Da bluten mir die Ohren! Lautes Geschrei in der Kassenschlange bringt mich auch immer wieder an den Rande eines Nervenzusammenbruches.

Quengelnde Kinder in Restaurants, Bussen oder der deutschen bahn sind auch sehr nervig. Man möchte eigentlich seine Ruhe haben auf der Fahrt oder eben in Ruhe essen, aber nur wenige Meter entfernt wird man durch Kinder gestört, die sich nicht adäquat benehmen können. Das ist nervig, aber ich toleriere es, denn es bleibt mir nichts anderes übrig.

Ich könnte hier noch ein paar Dutzend weitere Situationen erdenken, in denen mich Kinder nerven. Das ist ja auch gar nicht weiter schlimm, denn genau so wie nicht jeder Mensch Hunde mögen muss, muss ich auch keine Kinder mögen! Ich finde es vollkommen legitim, wenn ein Mensch sagt, dass er Kinder nervig findet.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Man kann sich von allem genervt fühlen und daher ist deine Frage absolut in Ordnung. Auch Kinder können nerven. Ich habe keine eigenen Kinder, möchte aber welche haben, wenn wir gefestigter im Leben stehen. Ich habe aber schon oft mit Kindern zusammengearbeitet. Auch ich war öfters mal genervt. Ich denke, dass Kinder an sich einfach sehr lieb und süß sind, aber manchmal können sie auch ganz schön nerven. Bei mir war es zum Beispiel, so das ich sehr starke Kopfschmerzen hatte und ein Kind immer wieder ganz laut und ohne Grund angefangen hat zu schreien. Das nervte mich in der Situation wirklich. Das Geschrei finde ich manchmal schon nervend, aber das gehört dazu und ich fühle mich in anderen Situationen eigentlich nicht genervt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ja also ich muss auch sagen, ich mag Kinder schon, aber ich bin auch manchmal von ihnen genervt. Ich habe zwei Nichten, die eine ist fünf, die andere ist ein Jahr alt. Die Kleine ist natürlich total niedlich und wenn sie weint, das stört mich gar nicht. Also Babys finde ich wirklich, wirklich süß, die sind lieb und irgendwie ist es auch knuffig, wenn Babys mal nicht so gut drauf sind, weil sich das schnell wieder ändern kann.

Aber meine ältere Nichte, die früher natürlich auch total süß war so bis drei Jahre, die geht mir jetzt oft auf die Nerven. Mich nerven ihre Zickereien, dass sie nicht hören kann, wenn irgendjemand etwas sagt oder verbietet. Mich nerven ihre ständigen Grenzüberschreitungen, dass sie meiner Freundin zum Beispiel gleich auf den Schoß springt, wenn sie kommt, dass sie ihr ungefragt durch die Haare wuschelt und mich nervt, dass sie sich auch bei dem, was sie sagt, nicht zurückhalten kann, was dann schnell beleidigend wirkt. Dafür schäme ich mich und ich denke dabei an mich als Kind, dass ich mich so was nie getraut hätte damals. Wir sind noch ganz anders zu Hause und im Kindergarten erzogen worden.

Mich nervt auch, dass sie sich nie lange mit einer Sache beschäftigen kann und ständig unruhig wird und zwischen rein quatscht, wenn sich jemand unterhält. Mich nervt, dass sie dann entweder immer lauter wird, wenn sie sich bei so einem Gespräch durchsetzen will oder als beleidigte Leberwurst abdampft. Mich nerven ihre frechen Reden "Du bist doof." oder seit neustem hat sie sogar so was drauf wie "Du bist scheiße." Das geht gar nicht.

Ihre Eltern müssen viel arbeiten und scheinbar sind sie da manchmal ziemlich lasch gewesen. Das versuchen sie jetzt wieder aufzuholen, aber es ist schwierig. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie meine Nichte noch ein Jahr in den Kindergarten gehen soll. Sie ist im Februar fünf geworden und ich habe den Eindruck, dass sie im Kindergarten schon völlig unterfordert ist und eigentlich nur noch Blödsinn mitbringt. Sie kann schon viele Buchstaben lesen und schreiben, sie kann einfache Wörter lesen und schreiben wie Mama, Papa, Oma, Opa, ihren Vornamen und solche Sachen. Sie kann auch schon weit zählen und schon relativ sicher mit den Zahlen bis 10 rechnen. Sie muss eigentlich diesen Sommer schon in die Schule, dann würde es vielleicht besser werden.

Was ich auch schlimm finde, dass man mit Kindern nicht einkaufen gehen kann. Ich könnte beinahe ausrasten, wenn ich arme Mütter sehe, die einfach nur den normalen Wocheneinkauf machen wollen und dann wirft sich das Kind wütend einfach auf den Boden, weil es irgendetwas nicht bekommt.

Meinen schlimmsten Einbruch mit Kindern hatte ich vor Jahren, als ich ein fünfwöchiges Praktikum im Kindergarten machte. Bis dahin habe ich Kinder wirklich grenzenlos gerne gehabt, aber dann kam ich in diese Gruppe mit fünfjährigen Kindern. Manche waren echt lieb, intelligent und wussten auch sich zu benehmen. Klar, trotzdem konnten die auch toben und Spaß haben, aber sie wussten eben meistens, wo die Grenzen sind. Andere wussten es nicht und haben sich eben permanent eins über die Haube gezogen und einander und vor allem Erzieherin und mich ganz bewusst provoziert auf eine richtig widerliche Weise. Das klingt jetzt total dämlich, aber manche Kinder sind mit fünf schon genau solche Wiederlinge wie ihre Eltern. Das hat dann mit kindlicher Art für meine Begriffe nichts mehr zu tun.

Ich habe auch richtig schlimme Erlebnisse in der Zeit im Kindergarten gehabt, wo mich Kinder nicht nur genervt haben, sondern regelrecht schockiert. Ich erinnere mich daran, wie eine Traube Kinder mitten im Garten stand, keine der Erzieherinnen hatte sich dafür interessiert. Als ich hinkam, sah ich, dass die meisten Kinder Steine und Stöcke in der Hand und eine Kröte in die Enge getrieben hatten und nun versuchten, sie wirklich zu töten.

Außerdem waren wir ein Integrativkindergarten mit mehreren körperlich und geistig behinderten Kindern. Ich habe es erlebt, wie Kinder ein anderes mit schweren Brandnarben im Gesicht und am ganzen Körper aus dem Kindergarten geekelt haben durch regelrechtes Mobbing und Quälerei. Ein Kind mit Down-Syndrom musste permanent von der Erzieherin quasi beschützt werden, weil die anderen das betroffene Kind ebenfalls versucht haben, böse zu ärgern. Da habe ich gelernt, dass es kein Gerücht ist, dass Kinder auch sehr grausam sein können.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Natürlich kann man sagen, dass die Kinder nerven. :D Ich weiß nicht, wieso man das nicht sagen sollte, da man in diesem Land ja frei seine Meinung äußern darf und deswegen kann man ruhig sagen, dass einem Kinder auf die Nerven gehen. Ich kenne viele Leute, die das machen.

Ob es jedoch auch so praktisch ist, wenn man einer Mutter direkt in das Gesicht sagt, dass ihr Kind nervt, dann denke ich, dass das nicht grade sehr fördernd für die gute Laune und eventuell auch die Freundschaft ist, da die Mütter das immer sehr persönlich nehmen. Einer Mutter zu sagen, dass das Kind von ihr nervt, ist etwa so, als würdest du ihr sagen, dass sie dir gewaltig auf die Nerven geht.

Ich denke, dass man das Müttern also nie in das Gesicht sagen sollte. Man kann sich das ruhig denken und es ist auch gestattet mal ein bisschen genervt zu gucken, aber dabei sollte es auch bleiben. Darüber lästern kann man dann später mit anderen Leuten, die im besten Falle auch keine Kinder haben. Diese werden das dann verstehen und vielleicht auch darüber lachen.

Bei mir ist es so, dass ich im Allgemeinen auch nichts gegen Kinder habe, solange sie sich entsprechend "ordentlich" verhalten. Es ist normal, dass kleine Kinder weinen und auch nicht immer leise sind und damit habe ich kein Problem. Wenn die Kinder dann aber fast rund um die Uhr schreien, heulen oder in irgendeiner Weise einfach nur laut sind und bockig, dann muss ich sagen, dass ich dann auch von den Kindern genervt bin und das dann auch ehrlich zugebe.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich finde schon, dass man ruhig dazu stehen kann, wenn Kinder einen nerven, es hat ja häufig auch Gründe, beispielsweise wenn die Kinder einfach schlecht erzogen sind. Da würde ich jetzt auch nicht sagen, dass die Kinder machen können was sie wollen und wenn sie nun mal schlecht oder gar nicht erzogen wurden und andere Menschen belästigen, dann finde ich das nicht mehr in Ordnung. Mir selbst ist es schon sehr häufig passiert, dass mir Kinder genervt haben, auch besonders beim Einkaufen. Es fängt damit an, dass man unterwegs ist und seine Sachen zusammen suchen möchte und da rennen einem dann irgendwelche Kinder vor den Wagen, als hätten sie Selbstmordgedanken. Und die Eltern? Nein, wir halten das Kind nicht an der Hand, bloß nicht! Ich finde das wirklich sehr unverantwortlich. Klar gibt es Leute die freuen sich dann fast, lächeln die Kinder an und so weiter, aber sicher nicht ich!

Besonders schlimm finde ich es, wenn die Eltern das sehen und es scheinbar amüsant finden. So ist es mir vor Wochen mal passiert, dass mir ein kleines Mädchen fast in den Wagen gerannt ist, ich ihr dann freundlich gesagt habe, sie möge das unterlassen und sie mir dann doch tatsächlich nachgerannt ist. Sie folgte mir durch die Regalreihen und wenn ich stehen blieb, dann fasste sie mit ihren Patschehändchen an das Gitter meines Wagens und lachte. So weit so gut, ich fand es dann aber nach einer Weile ganz schön nervig, vor allem weil sie mir so schnell nachrannte, dass es schon fast aussah, als würde sie gleich hinfallen und den Wagen konnte ich auch nicht anständig schieben, wenn sie sich daran festhielt. Angelächelt habe ich sie nach einer Weile auch nicht mehr. Die Eltern haben das auch alles gesehen und waren scheinbar eher belustigt, als mich zu erlösen.

Auch sonst finde ich Kinder nicht sonderlich amüsant. In der Schule beispielsweise hatten wir lange Zeit die Stufe 7 als unsere niedrigste, weil es ein Aufbaugymnasium war, irgendwann dann kamen die Stufen 5. und 6. dazu und dann ging der Kindergarten los. Ich finde es ja auch immer wieder erstaunlich, wie stur diese kleinen Kinder sind. Das Beste Beispiel sind immer noch die Treppen. Man möchte einfach eine Etage höher und steigt in aller Seelenruhe die Treppe hoch...bis man von oben in Höchstgeschwindigkeit einen kleinen Zwerg die Treppe runter rattern sieht und sich denkt, ui, der muss jetzt aber flink ausweichen, sonst...PATSCH, rennt er in mich rein. Ich kann gar nicht zählen, wie viele kleine Kinder während meiner Schulzeit in mich hineingerannt sind, wenn ich nicht ausgewichen bin! Das beste ist dann ja noch immer, dass die Kleinen auch gar nicht bestrebt sind auszuweichen und sich zu entschuldigen, viele stehen noch da und warten, dass man weg geht!

Auch in Sachen wohnen finde ich das ganz lästig. Als wir unser Haus gekauft haben und eingezogen sind, war noch alles in Ordnung, allerdings war unsere Nachbarin damals schon schwanger und siehe da, ein paar Monate später schrie das Kindchen im Garten die komplette Nachbarschaft nieder und in Sachen Ruhe war es erstmal vorbei. Aber siehe da, auch die andere Nachbarin hatte auf einmal einen dicken Bauch und wenige Wochen später zog sogar eine Familie mit kleinen Kinder einige Häuser weiter bei uns an und jetzt kann man keinen warmen Sommertag mehr gemütlich auf der Terrasse sitzen, ohne sich das Geschrei und Gekreische der Zwerge anhören zu müssen. Amüsant finde ich das ehrlich gesagt nicht und ich muss schon sagen, dass ich Kinder nicht sonderlich mag und froh bin, wenn ich meine Ruhe habe.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Fragen darf man schon, wann Kinder nerven. Es ist halt bloß die Frage, wem man dann diese Frage stellt. Ich selbst habe Kinder und bin daher sicher auch um einiges härter im Nehmen als andere Personen, weil ich einfach da hinein gewachsen bin. Trotzdem finde ich, dass Kinder auch schon mal nerven. Und nach einem langen anstrengenden Tag können es sogar die eigenen Kinder sein, die nerven.

Gerade bei fremden Kindern die in Mitteleuropa aufgewachsen sind, ist es auch bei mir so, dass mich eher deren Eltern nerven. Wenn diese Kinder sich eben nicht benehmen, wie es eigentlich in unseren Breiten normal ist und wie es auch von den meisten Eltern beherrscht wird, dann bin ich unter gewissen Umständen schon genervt. Das gebe ich zu und da weise ich dann auch schon mal daraufhin, auch wenn es Eltern gibt, die da so gar kein Einsehen haben.

Gerade an älteren Kindern nervt mich die Besserwisserei und auch die Annahme sich über alles ein Urteil bilden zu können. Aber das ist meist die Gelassenheit, die sich aus mangelnder Erfahrung noch nicht bilden konnte. Da versuche ich dann auch immer ausgleichend zu wirken.

Bei meinen eigenen Kindern nervt mich, wenn diese auf eigentlich völlig alltägliche Dinge sehr überzogen reagieren. Wenn man also mal aus Versehen im Sommer mit Wasser bespritzt wird, muss man nicht gleich wüten. Ebenso muss man nicht gleich bockig sein, wenn man mit dem anderen nicht einer Meinung ist. Auch hier verdrehe ich manchmal nur die Augen, erst recht, wenn man die Situation erst kurz zuvor ähnlich hatte und der Meinung war alles geklärt zu haben.

Aber gerade solche Situationen erinnern mich daran, dass die Kinder sich immer noch in einem Lernprozess befinden und eben vieles noch nicht so verinnerlicht haben, wie wir Erwachsenen uns das gern wünschen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich finde auch, dass man eine solche Frage durchaus stellen darf, daran ist doch nichts Verwerfliches! Ich selber habe keine Kinder und das aus Überzeugung. Allerdings hat mein Ex-Partner zwei Kinder aus erster Ehe, mit denen ich zwangsläufig auch konfrontiert wurde. Sie waren alle vier Wochen am Samstag bei uns. Und da ich keine Kinder habe, liegt meine Schmerzgrenze vermutlich etwas tiefer, was den Zeitpunkt angeht, wenn ich genervt bin.

Mir hat es schon gereicht, wenn seine Kinder im Wohnzimmer etwas lauter waren oder angefangen haben, zu toben. Ich habe mich ja immer mit meinem Laptop ins Schlafzimmer verkrümelt, um meine Ruhe zu haben. Wir hatten damals nur eine 2 Raum-Wohnung, so dass ich keinen anderen Rückzugsort hatte. Und ich hätte auch nicht eingesehen, mich gewissermaßen vertreiben zu lassen, schließlich war ich ja dort zu Hause!

Jedenfalls war ich relativ schnell genervt, auch wenn klapperndes oder eben lautes Spielzeug zum Einsatz kam. In der Wohnung muss das nicht sein und daher war ich immer froh, wenn die beiden im Sommer unten im Garten waren. Aber mich nerven auch rechthaberische und altkluge Kinder, die meinen, erwachsene Menschen verbessern zu müssen. Oder die denken, sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen. Bei solchen Fällen werde ich sogar ein wenig aggressiv! :twisted:

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich selbst habe zwar auch keine Kinder, aber hin und wieder Kontakt verschiedenen Kindern der unterschiedlichsten Altersklassen. Sicherlich nerven mich diese auch hin und wieder mal, allerdings ist mir aufgefallen, dass mich nicht jedes Kind gleichermaßen nervt und auch der Zeitpunkt nicht nur von meiner eigenen Verfassung und bzw. oder den jeweiligen Umständen abhängt und es auch nicht entscheidend für mich ist, ob Kinder laut sind, denn davon bin ich nicht grundsätzlich genervt. Scheinbar hängt es auch noch von anderen Faktoren ab, ob ich genervt bin und ich denke wohl, dass das ganz stark mit meiner jeweiligen Bindung zusammenhängt.

Die Kinder meiner besten Freundin nerven mich beispielsweise gar nicht, obwohl sie teilweise wirklich außer Rand und Band sind. Ich kann mich nicht daran erinnern, irgendwann einmal genervt gewesen zu sein, wenn sie eine schwierige Phase hatten, uns laufend unterbrechen mussten, wenn wir uns unterhalten wollten, nicht gehört haben, ihre Fragephasen hatten und all das. Hingegen nerven mich einige andere Kinder durchaus teilweise, vor allem, wenn sie laut werden. Es gibt da einen Pegel, der für mich grundsätzlich in Ordnung ist, aber irgendwann wird es mir zu viel. Allerdings reicht es für mich dann in der Regel aus, wenn die Eltern ein Machtwort sprechen und für Ruhe sorgen oder ich den Ort des Geschehens kurz verlassen kann, je nachdem, was eben besser möglich ist. Dann erhole ich mich schnell wieder und kann auch gestärkt zurück in diese Situation gehen, die vielleicht laut ist und unkontrollierbar scheint.

Von Eltern weiß ich übrigens, dass ihre eigenen Kinder sie grundlegend auch immer mal wieder nerven, im Grunde genommen sind es eben doch einfach nur Beziehungen zu verschiedenen Personen, denen man sehr nahesteht, auch, wenn es sich um die eigenen Kinder handelt. Eltern scheinen auch irgendwann abzustumpfen. Insofern fällt mir auch immer wieder auf, dass es beispielsweise bei mir nicht viel braucht, damit mir ein Kind leid tut und ich wirkliches Mitgefühl bei Schmerzen und solchen Dingen empfinde, während die jeweiligen Eltern da teilweise ganz anders reagieren und im Übrigen auch davon schon genervt sein können. Es ist also wohl ganz normal, dass man als Beteiligter in einer Situation von den Umständen irgendwann genervt ist, egal, ob es um das eigene Kind geht oder nicht.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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