Nachbarn, die ihr Umfeld beobachten
Manche von euch werden das sicher kennen, dass es Nachbarn gibt, die sehr neugierig sind. Manche stehen sogar hinter der Tür und beobachten die anderen Leute durch den Türspion. Darüber hinaus gibt es auch welche, die am Fenster stehen und die Leute auf der Straße beobachten oder solche, die ein großes Interesse am Nachbarschaftstratsch haben und auf diese Weise versuchen, alles mögliche über andere Leute herauszufinden.
Wie geht ihr mit solchen Leuten um? Ich habe es in der Vergangenheit einmal bei einem Nachbarn mitbekommen, dass dieser gerne hinter der Tür stand und die Leute im Treppenhaus durch den Spion hindurch beobachtet hat. Ich weiß nicht, was er davon hatte, aber er selbst wird sicher einen Sinn darin gesehen haben. Wenn ich wieder einmal merkte, dass er hinter der Tür stand, habe ich extra gewunken, wenn ich an der Tür vorbeikam. Danach raschelte es dann meistens besonders auffällig hinter der Tür, weil er sich wohl ertappt fühlte und schnell verschwinden wollte. Das fiel natürlich noch mehr auf. Wie reagiert ihr auf Leute, die euch beobachten?
Ich habe an sich genauso reagiert wie du, als ich mal in die Situation gekommen bin, dass ein Nachbar mich beobachtet hat. Ich hatte einen Nachbarn, der versucht hat, mir immer irgendwas anzuhängen, aber ich hatte das Glück und habe ihm absolut keine Chance gegeben. Er hat auch des Öfteren bei mir geklingelt und zufällig einen Brief von mir in seiner Post gehabt. Ich habe immer die Tür hinter mir verschlossen und bin herausgetreten, weil er auch versucht hat, Blicke in meine Wohnung zu werfen.
Ich habe in Gegenwart des Nachbarn immer dreist gegrinst und wurde scheißfreundlich. Das hat ihn am meisten aufgeregt und irgendwann hat er mir auch nicht mehr nachspioniert. Wahrscheinlich hat ihm meine Vermieterin auch mal die Leviten gelesen, weil ihr ist es natürlich auch aufgefallen, so offensichtlich waren seine Beobachtungen. Er lief teilweise mehrmals am Tag am Haus vorbei, er hat auffällig oft meine Vermieterin gegrüßt und er stand sehr oft an dem Fenster, welches zu meiner Wohnung gezeigt hat.
Die Nachbarin meiner Großeltern war auch so ein Nachbarschaftsspion. Da genau bei ihr gegenüber die beste Stelle an der Straße war, um ein Auto zu parken, konnten wir immer sehr gut sehen, wie sie die Haustür auf riss um zu sehen wer da ankommt. Ich habe dann irgendwann die Idee gehabt besonders überschwänglich zu grüßen. Nach zwei oder drei Mal blieb die Tür zu, wobei man sehen konnte, dass zumindest die Gardine am Fenster wackelte.
Hier im Haus ist da auch eine recht aufmerksame Dame. Sie bekam neulich sogar mit, als wir im strömenden Regen spät abends an der Haustür standen und mein Freund ewig den Schlüssel nicht gefunden hat. Plötzlich ging der Summer und die Tür konnte einfach aufgedrückt werden. Allerdings beobachtet sie eher unauffällig und manchmal ist es ganz nützlich, wenn die Tür dann geöffnet wird.
Ansonsten bin ich dazu übergegangen solche extrem neugierigen Nachbarn geflissentlich zu ignorieren. Es mag zwar manchmal stören, aber da bei uns im Haus vor allem einige Kinder auch gern Unfug treiben, aber wissen, dass sie ständig irgendwie beobachtet werden, benehmen sie sich doch wesentlich besser, als noch vor einiger Zeit.
Ich kenne solche Nachbarn und bei uns gibt es sehr viele davon. Das was diese "Beobachter" alle gemeinsam haben ist, dass sie zu der älteren Generation gehören. Das was mich eigentlich am meisten daran nervt ist, dass sie dann immer mit mir reden wollen. Sie sitzen auf ihren Balkonen und stellen mir dann immer Fragen. Sehr nervig, wenn man nach dem Training nach Hause kommt.
Mein deutsches Elternhaus liegt leider in einer ländlicheren Gegend - das heißt, dass jeder über jeden alles weiß und mitbekommt. Insbesondere die älteren Bewohner haben die Angewohnheit, in ihrer Freizeit, die Nachbarschaft zu beobachten. Dies empfand ich - als ich bei meiner Familie noch wohnte - mehr wie lästig.
Vor allem, wenn ich schlecht gelaunt war und mir Arbeit aufgebrummt wurde Zuhause, und ich diese an meinen Freund weiterleitete, im Garten, war dies im ganzen Dorf bekannt, "dass ich ihm beim Arbeiten zuschaute". Und aus kleinen Thesen werden meistens fiese Gerüchte, die wiederum ein schlechtes Bild auf einen warf. Gott sei Dank verfliegen aber auch die Gerüchte, in einer kleinen Gegend schnell wieder.
Jedoch finde ich es extrem langweilig, das eigene oder vielleicht ein fremdes Umfeld zu beobachten. Vor allem, wenn diese Beschäftigung über einen längeren Zeitraum getätigt wird. Außerdem sieht und erfährt man dann manchmal Dinge, die man vielleicht bereut.
Ich wüsste nun gar nicht, dass ich schon mal von einem Nachbarn beobachtet wären, aber ich war ehrlich gesagt schon ziemlich irritiert, als ich neulich eher durch Zufall bemerkt habe, dass hier ein älteres Pärchen an meinem Haus vorbeischlenderte, dann kurz innehielt, in Richtung meiner Terrasse ging und auffallend auf das Haus schaute, als wenn es dort irgendetwas gesucht hätte. Dieses eindringliche Blicken fand ich schon wirklich merkwürdig und es hat mich auch einen kurzen Moment über verunsichert, eben, weil ich mir beobachtet vorkam. Gut, ich wurde sicherlich in diesem Moment nicht beobachtet und vermutlich nicht einmal gesehen, aber ich konnte einen ganz guten Eindruck davon gewinnen, wie es wohl sein muss, wenn man beobachtet wird. Gut hat sich das jedenfalls nicht angefühlt und ich muss das auch nicht unbedingt noch einmal haben.
Wie ich nun allerdings genau reagieren würde, wenn ich wirklich beobachtet werden würde, kann ich nicht sagen, denn ich denke, dass dies auch wiederum davon abhängen würde, wie ich genau beobachtet wäre. Wenn jemand lediglich durch seinen Türspion sehen würde, dann könnte ich damit umgehen, aber wenn ich wüsste, dass jemand an seinem Fenster sitzt, vielleicht auch noch in einem Gebäude, das gegenüber meinem Wohnhaus liegt, und wenn ich dann mitbekäme, dass diese Person mich immer wieder mal durch das Fenster beobachtet, dann wäre mir das einfach nur unheimlich. Ich denke, ich würde dann auch die direkte Konfrontation eher vermeiden und vermutlich dafür sorgen, dass diese Person mich nicht mehr sehen kann. Trotzdem wäre es damit für mich noch nicht getan und ich hätte trotzdem noch Sorge vor irgendwelchen weiteren Aktionen desjenigen, der mich da beobachten würde.
Das mit dem Winken finde ich ziemlich witzig, es ist natürlich praktisch, wenn man weiß, dass da jemand hinter der Tür steht und durch den Türspion schaut, weil das sicherlich nicht jeder merkt und ich denke mal, dass auch viele der Nachbarn das nicht bemerkt haben und nicht so aufmerksam waren, wie du, sich demnach haben beobachten lassen. Ich selbst habe es leider auch immer wieder miterleben müssen, dass wir von Nachbarn beobachtet wurden. In unserem früheren Haus war es so, dass wir oben wohnen und unter uns wohnte eben auch noch eine Familie. Die Frau war Hausfrau und die Mutter dieser Frau wohnte auch noch in diesem Haus, dass bedeutete mehr oder weniger, dass die beiden nichts zu tun hatten. Der Parkplatz unserer Autos war dann leider Gottes auch noch auf der Seite, wo besagte Familie ihr Wohnzimmer hatte und so hatten die beiden nichts weiter zu tun, als uns dabei zu beobachten, wenn wir aus dem Haus kamen.
Oftmals passierte das sogar total unverhohlen. Die Frau bemühte sich noch halbwegs um Diskretion, wenn wir beispielsweise vom Shoppen oder so wieder kamen, dann tat sie manchmal so als würde sie die Blumen auf der Fensterbank überprüfen oder die Gardine zurecht rücken, während sie uns anstarrte. Ihre Mutter allerdings, die schon einige Jährchen älter war, stand wirklich einfach am Fenster und gaffte uns an, wenn wir kamen. Einmal zog sie sogar die Rollläden wieder hoch, um uns besser sehen zu können. Mir selbst ging das schon ein bisschen auf den Keks, weil ich keine Ahnung hatte, was diese Leute von uns wollten, aber meinen Eltern war das egal und wir zogen auch recht schnell von dort weg.
Jetzt haben wir ein Haus und unsere Nachbarn sind eigentlich nicht mehr so aufdringlich. Wir haben einen älteren Nachbarn, der alleine wohnt, seine Frau ist vor wenigen Monaten erst verstorben und er scheint auch häufiger mal vor dem Fenster zu sitzen, zumindest geht beispielsweise immer sofort die Tür auf, wenn einer der jüngeren Nachbarsjungen vorbei kommt, der einmal einen Fußball in den Garten des älteren Herren geschossen hat. Ansonsten achten die meisten unserer Nachbarn immer sehr penibel darauf, dass es Sonntags keinen Krach gibt. Es ist zwar eine sehr ruhige Gegend hier, aber viele der jüngeren Familien meinen am Sonntag Rasen mähen zu müssen oder Kaminholz hacken zu dürfen und das gibt dann in der Regel sofort Stress und es wird sich beschwert. Mit beobachten hat das auch ein bisschen was zu tun, wobei man das dann natürlich eher hört.
Ansonsten kenne ich das nur von einer guten Freundin von mir. Diese wohnt mit ihren Eltern in einer Mietwohnung in einem Mehrfamilienhaus und die Vermieter wohnen im Erdgeschoss. Wenn ich komme und parke, sehe ich auch schon, wie sich die Vorhänge bewegen und manchmal geht sogar ein Fenster auf kipp, damit sie was mithören können, wenn meine Freundin direkt raus kommt, ohne das ich klingeln muss. Gehen wir beide dann aus dem Haus, wird uns auch hinterher spioniert. Ich selbst ignoriere das meistens, auch wenn ich das wirklich albern und idiotisch finde, meine Freundin hat sich auch schon daran gewöhnt, obwohl auch sie das als unverschämt empfindet. Teilweise gehen wir sogar absichtlich in die entgegengesetzte Richtung, damit die Vermieter und nicht sehen, auch wenn unser Weg in diese Richtung länger ausfällt.
Ich habe bei mir nur eine einzige Familie in der Nachbarschaft wohnen und die hat besseres zu tun als mich zu beobachten. Um mich effektiv beobachten zu können müssten die Nachbarn sich aber auch selber recht auffällig verhalten, also hinter den Vorhängen verstecken wäre nicht möglich. Und bei meinem Freund ist es halt so, dass das Treppenhaus wegen des Aufzugs so liegt, dass man an den meisten Wohnungstüren überhaupt nicht vorbei kommt.
Früher habe ich aber auch mal neben einer Frau gewohnt, die praktisch ständig am Fenster saß. Ich habe mich von ihr auch beobachtet gefühlt und habe das einer anderen Nachbarin auch mal gesagt. Sie hat mir dann aber erzählt, dass die Frau gehbehindert ist und praktisch überhaupt nicht raus kommt, weil sich anscheinend keiner aus der Familie kümmert. Ich habe mich deshalb zwar nicht weniger beobachtet gefühlt, aber ich habe dann schon besser verstanden, warum diese Frau am Fenster sitzt und so vielleicht das Gefühl hat trotzdem noch ein bisschen am Leben draußen teilhaben zu können.
Früher gab es bei meinen Eltern im Haus einen Mann, der alle anderen Mieter beobachtet hat. Er stand permanent am Fenster und hatte da sogar extra ein Kissen liegen, damit er einem dauerhaft besser hinterhersehen kann. Er hat dann sogar manchmal darauf gewartet, dass bestimmte Leute ihre Wohnung verlassen, und ist denen dann hinterher, um mit ihnen ein Gespräch zu führen, was das Ziel hatte zu lästern oder an mehr Informationen zu gelangen. Das Ganze war echt nervig und man hatte nur die Möglichkeit ihn zu ignorieren.
Als ich an einem Tag die Wohnung verlassen habe, war er wieder mit mir gleichzeitig aus der Wohnung gekommen, und weil ich mich mit meinem Partner unterhalten habe, ist er stehen geblieben. Wir haben dann weitergeredet und er ist die ganze Zeit am Lauschen gewesen. Ich sagte dann zu ihm: "Na, hast du alles mitbekommen?" und er ist dann wütend in die Wohnung zurück. Ich habe ihn daraufhin immer angelächelt und ihn hat das irgendwann so genervt, dass er mich in Ruhe gelassen hat. Zumal ich ja auch nicht mit ihm lästern wollte, weil ich dazu auch gar nicht der Mensch bin.
Das mit dem Winken finde ich klasse und hätte das vielleicht auch so gemacht, wenn ich zum einen auf die Idee gekommen wäre und zum anderen bemerkt hätte, dass mich jemand beobachtet.
Generell finde ich es jetzt nicht schlimm, wenn Leute etwas neugieriger sind und wenn sich deren Neugier einigermaßen in Grenzen hält, denn auch ich bin recht neugierig und schaue auch gerne, wenn ich zum Beispiel in der Küche stehe, öfters einmal aus meinen großen Küchenfenstern, um zu sehen, wer gerade vorbei läuft oder was sich gerade draußen vor unserem Haus tut. Allerdings würde ich niemals auf den Gedanken kommen, vor dem Spion zu stehen und das Treppenhaus zu beobachten. Das werden vermutlich hauptsächlich auch Leute machen, die nicht nur neugierig sind, sondern die vor allem viel Langeweile haben. Anders kann ich es mir nicht erklären, denn mir wäre ehrlich gesagt meine Zeit zu schade für so etwas.
Wie ich auf so jemanden zugehen würde, wenn ich wüsste, dass derjenige mich beobachtet, käme darauf an, ob ich es bemerken würde und wie sehr mich das einschränken würde bzw. wie sehr es mich nerven würde. Entweder würde ich es demjenigen offen sagen, dass ich weiß, dass er mich ständig beobachtet oder ich würde denjenigen fragen, ob er nichts besseres zu tun hätte. Das wäre sicherlich nicht sehr produktiv, aber wenigstens würde ich so meinen Ärger über die betreffende Person ein wenig abbauen können und zum anderen wüsste dann diese Person, dass ich es mitbekommen habe, dass er auch mich beobachtet. Vielleicht gibt ihm das dann etwas zu denken und er stellt wenigstens mir gegenüber seine Beobachtungstätigkeit ein wenig ein.
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