Gleiches Buch in der englischen Sprache noch einmal lesen?
Viele Bücher werden ja in verschiedenen Sprachen herausgegeben, damit mehr Menschen sie lesen. Nun habe ich eine Freundin, die sich einige Bücher zuerst auf deutsch kauft und liest, und danach in englisch kauft und liest. Meiner Meinung nach ist das komplett Sinnfrei, weil man die Handlung ja schon kennt. Vielleicht wird das englisch dadurch besser, aber im Grunde genommen ist es doch langweilig, das Buch ein zweites Mal zu lesen, wenn man es vor ein paar Tagen schon zu Ende gelesen hat.
Wie seht ihr das? Lest ihr das gleiche Buch in zwei verschiedenen Sprachen?
„Sinnfrei“ ist lesen nie, egal in welcher Sprache. Wenn ein Buch bereits in der Muttersprache gelesen wurde und dieses dann in einer anderen Sprache noch einmal, hat das viele Vorteile. Zum einen kannst Du das Buch besser verstehen und zum anderen lernst Du die Sprache auch viel besser. Als „sinnfrei“ würde ich das also dann nicht bezeichnen. Ich lese viele Bücher auf japanisch und deutsch und es hilft doch, die Sprache noch besser zu verstehen.
Ich selbst finde die Idee das gleiche Buch in zwei Sprachen zu lesen gar nicht schlecht. Wenn man ein Buch auf Deutsch liest, hat man die Handlung komplett verstanden und verinnerlicht. Wenn man das gleiche Buch dann in einer anderen Sprache liest, die man nicht so gut kann, ist es viel leichter die einzelnen Wörter zu verstehen. Ich denke, dass diese Methode sehr effektiv ist, um eine andere Sprache zu trainieren.
Ich selbst lese Bücher auch sehr gerne in zwei Sprachen. Wie hier schon geschrieben wurde, ist lesen nie sinnlos. Abgesehen davon, würde ich ein Buch früher oder später sowieso zwei mal lesen, wenn es mir gefällt. Warum also nicht?
Ich finde die Idee ein Buch in zwei Sprachen zu lesen auch gar nicht so schlecht. Vielleicht mache ich das auch mal. Bei mir ist es so, dass ich, wenn mir ein Buch sehr gefallen hat, es nach ein paar Jahren dann nochmals lese. Warum auch nicht. Durch das Lesen in zwei Sprachen kann man auf jeden Fall seine Sprachkenntnisse verbessern. Man kennt den Inhalt ja schon aus dem deutschen Buch und somit ist der Lerneffekt wahrscheinlich höher, weil man vielleicht flüssiger lesen kann und nicht jedes Wort mühsam im Wörterbuch nachschlagen muss.
Ich lese sehr gerne Agatha Christie. Die Bücher sind Gott sei Dank sehr gut übersetzt, so dass sie auch im Deutschen gut sind. Dies ist nicht bei allen Büchern der Fall. Wenn ich ein Agatha Christie auf Englisch in die Hand bekomme, lese ich es immer noch einmal, auch wenn ich es auf Deutsch schon kenne. In der Originalsprache sind Bücher immer am besten, gerade bei Agatha Christie kann man dann noch besser in die Atmosphäre eintauchen.
Manche Bücher sind so miserabel übersetzt, dass ich sie mir noch einmal auf Englisch durchlese, wenn ich wissen möchte, warum sie so bekannt sind und so gute Kritiken haben. Oft sind sie dann auch wirklich erst in der Originalsprache lesbar.
Bei uns haben das viele während der Schulzeit gemacht und das war nicht unbedingt sinnfrei. Viele haben das deswegen gemacht, weil sie Englisch ja als Grundkurs behalten musste oder sich mit dem Leistungskurs überfordert gefühlt haben, hier muss man sehr viele englische Bücher lesen und wenn man im Englischen jetzt nicht so fit ist, wie man eigentlich sein müsste um mit dem Buch zurecht zu kommen, dann hilft es durchaus auch mal, wenn man erst das deutsche liest und anschließend erst das englische. Der Vorteil hierbei ist nun mal der, dass man mit der Handlung vertraut ist, ist man aber nicht sonderlich gut in Englisch, braucht man eben auch einige Vokabeln und muss zwecks des Unterrichts das Buch eh auch auf Englisch lesen, also liest man es einmal in deutsch um es zu verstehen und einmal im Englischen, weil man es für die Schule braucht.
Ich kenne aber auch Leute die das privat zu Hause so machen und hier eigentlich auch aus dem selben Grund, sie lesen es wegen dem Verständnis auf Deutsch und auf Englisch, weil sie sich die Sprache aneignen wollen. Unter meinen Freunden habe ich beispielsweise auch welche, die gerne Harry Potter Bücher lesen und als sie jung waren und die ersten Bücher auf den Markt kamen, konnte man natürlich noch nicht so gut Englisch, so dass sie die Bücher erst auf Deutsch gelesen haben und irgendwann haben sie sich die Bücher noch auf Englisch ausgeliehen oder gekauft, weil es schließlich die Originalausgabe ist und weil viele der Witze und Sprüche in den deutschen Harry Potter Bändern gar nicht so wirklich rüber kommen, weil es den Übersetzern nicht gut gelungen ist, das ins Deutsche umzuschreiben, im Englischen ist das teilweise also wirklich amüsanter.
Ich würde daher mal sagen, dass es viele Gründe geben kann, ein Buch im deutschen so wie auch im englischen zu lesen, es geht hier nicht nur um die Handlung. Klar gibt es auch Leute, die lesen ein Buch nur, weil sie wissen wollen, was darin passiert, aber wenn man sich eine Sprache aneignen oder auffrischen möchte, dann kann es durchaus von Vorteil sein, wenn man das so macht. Bei der englischen Ausgabe tut man sich dann nämlich nicht mehr so schwer und weiß Vokabeln, die man sonst nachschlagen müsste, weil man das Buch eben schon im deutschen gelesen hat. Schlimm finde ich das nicht, wenn man das langweilig findet, weil man das Buch kennt, gehört da eben ein gewisser Ehrgeiz zu, aber es geht hier ja nicht alleine um das Entertainment.
Ich habe jetzt erst angefangen Bücher in englischer Sprache zu kaufen, vorher war es für mich nicht wirklich möglich halbwegs entspannt ein Buch zu lesen ohne in jedem zweiten Satz nach der sinngemäßen Übersetzung zu suchen, im Lexikon oder aber durch einen Textübersetzer.
Ich habe mir jetzt zwei Bücher gekauft, die ich zuvor in deutscher Sprache gelesen habe und kann dem Threaderöffner in dem Punkt nicht zustimmen, dass es langweilig ist ein Buch zwei Mal zu lesen, vor allem nicht, wenn das zweite Mal das Buch in englisch geschrieben ist. Der Inhalt des Buches ist von der Story natürlich gleich aber ich erkenne trotzdem einen Unterschied zwischen Original und Übersetzung. Meines Erachtens bekommen viele Passagen im Original eine klangvollere Bedeutung und auch bestimmte Pointen kommen auch im Englischen deutlicher zur Geltung als im Deutschen. Dadurch empfinde ich das Buch noch mal anders und irgendwie auch "neu". Ich werde jetzt natürlich nicht jedes Buch noch mal in der englischen Sprache kaufen was ich in der deutschen Sprache besitze aber bei Büchern die mir persönlich sehr liegen werde ich das auch weiterhin machen.
Unabhängig von der Sprache, habe ich ein paar Bücher zu Hause, die ich auch ein zweites Mal lesen werde und würde. Man schaut sich ja im Leben auch oft einen Film zweimal an, weil man beim ersten Mal eben so begeistert war, dass man ihn irgendwann ein zweites Mal anschaut. Ich denke, dass es in dem Punkt, mit einem Buch, nichts anderes ist. Natürlich bekommt man durch ein Buch nicht direkt die Bilder in die Wohnstube geliefert und muss da schon seine eigenen Phantasien entfalten aber das ist genau das, warum ich Bücher auch gerne lese und man sich so in sie vertiefen kann. Zudem ist so ein Roman auch nicht in zwei Stunden ausgelesen sondern man wird langsam in die Phantasie entführt und das ist was wunderbares.
Du hast es selbst ja schon geschrieben, ihr Englisch könnte man damit verbessern und vielleicht ist genau das der Grund, warum die Person zunächst die Bücher auf Deutsch und dann eben auf Englisch liest. So ungewöhnlich finde ich es nicht und ich muss sagen, ich halte davon sogar ein bisschen mehr etwas, als wenn man nun nur die Bücher auf Deutsch oder der Muttersprache lesen würde.
Teilweise habe ich es andersherum gehandhabt, zunächst habe ich die englische Version eines Buches gelesen, und später die deutsche. Dies diente bei mir in erster Linie dazu, weil auf Deutsch das Buch noch nicht übersetzt wurde und die deutsche Version habe ich dann noch gelesen, um zu sehen, ob ich die Handlung so weit richtig verstanden und gedeutet habe.
Als vollkommen sinnlos würde ich weder die eine noch die andere Methode beschreiben, mit lesen erweitert man durchaus seinen Horizont und da es Leute gibt, die Bücher teilweise mehr als einmal lesen, ist es doch egal, auf welchen Sprachen sie es tun oder ob sie eben nur eine Sprache dazu nehmen.
Ich habe es auch schon öfter so gemacht, dass ich mir Bücher in englischer Sprache gekauft habe, wenn ich die deutsche Übersetzung schon gelesen hatte. Der Grund war auch, dass ich meine englischen Sprachkenntnisse verbessern wollte. Wenn ich Bücher in englisch lese, die ich noch nicht kenne, komme ich sehr langsam nur voran, weil ich öfter mal einzelne Vokabeln nachschlagen muss. Sicher ist es spannender, ein Buch zu lesen, dessen Inhalt man noch nicht kennt, aber es dauert bei mir auch länger, bis ich das Buch dann durch habe.
So habe ich es eben so gemacht, dass ich mir Bücher, die mir in der deutschen Übersetzung sehr gut gefallen haben, auch noch mal im englischen Original zugelegt habe. Wenn ich ein Buch sowieso nochmals lesen möchte, kann ich es ja auch in der Originalsprache tun und dadurch noch etwas dazulernen. Für mich muss nur einige Zeit vergehen, bevor ich das Buch erneut lese. Dann finde ich es auch überhaupt nicht langweilig, weil man in der Originalsprache doch immer wieder neue Dinge entdeckt.
Am Anfang, als ich noch nicht so gut in der englischen Sprache war, habe ich mir Kinderbücher gekauft, die ich in der deutschen Übersetzung schon vor einiger Zeit mal gelesen hatte. Damit habe ich dann angefangen, mein englisch zu verbessern. Also, ich finde es schon sinnvoll, Bücher, die man in der deutschen Übersetzung schon kennt, nach einiger Zeit auch noch in der englischen Originalversion zu lesen.
Völlig sinnlos finde ich dieses Vorgehen auch nicht. Wie bereits geschrieben wurde kann das Lesen erst auf Deutsch und dann auf Englisch helfen die Sprache besser zu verstehen und zu lernen.
Andererseits besteht dabei die Gefahr, dass man - ich will es jetzt mal voreingenommen nennen - an das Original herangeht und schlimmstenfalls sogar etwas falsch lernt, weil die Übersetzung nicht originalgetreu ist.
Ich persönlich lese Bücher nur im englischen Original, weil ich eben genau das lesen möchte was der Autor geschrieben hat und nicht was ein Übersetzer daraus macht. Denn trotz aller Detailtreue kann eine Übersetzung niemals ohne Abstriche funktionieren. Z.B. gibt es Vokabeln, die nicht immer eins zu eins übersetzt werden können. Außerdem ist die deutsche Satzbildung anders, und der Schreibstil des Übersetzers fließt auch noch mit ein und gibt der Geschichte einen anderen Rahmen.
Ein Beispiel dafür, wie sehr ein Buch durch seine Übersetzung verändert werden kann, ist die neue deutsche Fassung der Herr der Ringe Trilogie. Stark kritisiert wird z.B. die Verwendung der Anrede "Chef" für das englische "Master", die in die Zeit und Welt von Tolkien nicht so recht hineinpassen mag. In der alten Übersetzung hieß es dagegen etwas passender "Herr".
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