Schule des Schreibens Lehrgang - Erfahrungen

vom 21.07.2012, 09:08 Uhr

Ich stolpere immer wieder, seit ein paar Jahren, über Anzeigen und manchmal auch direkt über einen Link auf die Schule des Schreibens. Diese bietet in einem Fernlehrgang eine kreatives Schreibschule an. Durch ein paar Informations-Unterlagen weiß ich, dass man in regelmäßigen Abständen Lehr- und Lernhefte zugeschickt bekommt. Diese beinhalten Übungsaufgaben und Tests, die man nach den einzelnen Lektionen machen kann beziehungsweise muss. Dabei hat jeder einen persönlichen Ansprechpartner der nicht nur bei Verständnisfragen hilft, sondern auch die Aufgaben korrigiert und Tipps gibt wie man was verbessern könnte.

Man kann an verschiedenen Schreib-Lehrgängen teilnehmen wie zum Beispiel das kreative Schreiben allgemein, einem Roman-Schreiblehrgang oder aber auch an Lehrgängen speziell für Kinderliteratur. Das hört sich für mich sehr breit gefächert, aber auch sehr strukturiert an. Auf der Website finde ich auch immer mal wieder verschiedene Bewertungen von Studenten, die allesamt positiv sind, allerdings kann ich denen auch nicht den Glauben schenken, den ich gerne schenken möchte. Ich würde schließlich auch nichts negatives über mich veröffentlichen wollen.

Diese Lehrgänge kosten laut dem Informationsmaterial pro Monat mehrere Hundert Euro und sind damit nicht ganz so billig. Allerdings sind Kurse bei der Volkshochschule hier in der Stadt auch nicht wirklich billiger. Auf ein Jahr gerechnet würde es einen ähnlichen Preis ergeben. An der Volkshochschule sind allerdings manche Lehrmaterialien noch selbst an zu schaffen. Zudem gefällt mir das Prinzip, dass bei der Schule des Schreibens jeder einen persönlichen Ansprechpartner hat. In einer Gruppe wie bei der Volkshochschule muss man auch immer ein bisschen Rücksicht auf die anderen Kursteilnehmer nehmen, was zumindest meine Kreativität und auch Produktivität einschränkt.

Nun kennt mein Lebensgefährte meine Leidenschaft für das Schreiben und würde mir solch einen Lehrgang gerne schenken. Aufgrund der stattlichen Summe möchte ich aber gerne wissen ob sich solch ein Lehrgang überhaupt lohnt. Sind die Kurse wirklich so umfangreich wie beschrieben? Habt ihr euch gut betreut gefühlt? Wird auf die individuellen Schwächen und Stärken eingegangen? Da ich dies nur zum Spaß machen würde, ist es mir egal ob diese Schule des Schreibens einen prüft und die Zertifikate staatlich anerkannt sind, allerdings würde ich gerne wissen ob man unbedingt an den Prüfungen teilnehmen muss und auch ob man dafür nach Hamburg, dem Sitz der Schule des Schreiben, fahren muss um diese abzulegen.

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» beere » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 0,93 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe zwar keinen Lehrgang gemacht, hatte aber vor Jahren als 18 jährige Kontakt mit dieser Schule gehabt. Da ich sehr gern Kinderbücher schreibe, wollte ich dort diesen Lehrgang machen. Annonciert hatte die Schule des Schreibens damals auf der Rückseite unserer Fernsehzeitung. Da keine Preise angegeben waren und wir noch kein Internet hatten, habe ich schließlich dort angerufen. Völlig euphorisch habe ich meinen Namen und meine Anschrift durchgegeben und meine große Chance gesehen. Als ich mich schon anmelden wollte, sagte man mir, dass mein Wunschlehrgang an die 2000 kostete.

Da ich nur mein Lehrlings-Geld zur Verfügung hatte und auch sonst niemand aus der Familie mir helfen konnte, habe ich abgesagt. Ich war bitter enttäuscht, schließlich war es schon immer mein Traum, Bücher zu schreiben und zu veröffentlichen. Trotz dass ich aus Kostengründen abgesagt habe, wurde ich jahrelang mit "Sonderangeboten" per Post zu bombardiert. Ständig kamen irgendwelche Stipendien an, durch die ich nur 1800 statt 2000 bezahlen würde. Da mir die 200 Ersparnis nichts brachten, habe ich die vielen Briefe jahrelang ignoriert, bis ich irgendwann Ruhe hatte.

» Sternchen* » Beiträge: 2804 » Talkpoints: 2,78 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Meine Erfahrungen sind „nett“. Die Lektoren, die die Arbeiten prüfen, manchen dies nebenbei als Hausarbeit. Ich musste sogar mal einen Lektor wechseln, weil ich mit dem überhaupt nicht zurecht gekommen bin. Der hat dann meine Geschichte so verändert, bis es schließlich nicht mehr meine Geschichte war.

Letzten Endes, waren meine Erwartungen hoch, wurden aber nie erfüllt. So richtig was gelernt habe ich nicht. Man lernt, wie man einen sinnvollen Text schreibt, mehr aber auch nicht. Demzufolge lernt man auch nichts neues, denn es ist einfach mal so, dass man das ja schon kann.

Manuskripte aufsetzen, Verlagskontakte verwalten und die Zusammenarbeit mit den Verlagen lernt man da nicht. Ich habe die Arbeit damals als wahnsinnig langweilig und trocken empfunden.

» Friedmann » Beiträge: 561 » Talkpoints: -1,05 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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