Familientraditionen für Mau Mau-Regeln

Ich habe noch nirgendwo schriftlich fixierte, offizielle Mau Mau-Regeln gefunden. Jede Familie spielt wohl anders. Ich weiß noch, dass wir uns als Kinder häufig über die Regeln gestritten haben, wenn Besucherkinder da war. Meistens haben wir uns dann auf unsere Regeln geeinigt, weil wir ja Gastgeber waren. Manchmal kam aber aus Sturheit der Mitspieler keine Einigung zustande und wir mussten etwas anderes spielen. Heutzutage ist es einfacher, da spielt man Uno, wo die Spielregeln dem Spiel beiliegen. Ich mag Uno überhaupt nicht und spiele mit meinen Kindern und Enkeln immer noch das alte Mau Mau mit dem französischen Kartenblatt, manchmal nehmen wir auch das deutsche her.

Die Regeln differieren schon bei der Anzahl der ausgegebenen Karten. Wir teilen immer pro Person fünf Karten aus. Ich weiß, dass es bei vielen Familien sechs oder sieben sind. Wir spielen so, dass man sich mit Bauern eine Farbe wünschen kann. Bauern darf man immer auflegen, außer wenn ein Bauer liegt und die gewünschte Farbe nicht die des Bauern ist, den man auflegen möchte. Wünscht sich mein Vorspieler mit einem Bauern Herz, dann darf ich den Herzbauern auflegen und mir etwas Neues wünschen, aber ich darf keinen anderen Bauern legen.

Bei Sieben muss der nachfolgende Spieler zwei Karten ziehen und darf keine ablegen. Hat er aber auch eine Sieben, so darf er sie legen und der Nächste muss vier Karten ziehen (diese Variante haben wir als Kind nicht gespielt, hat sich aber jetzt bei uns eingeschlichen). Bei acht muss der nachfolgende Spieler eine Runde aussetzen. Sonst haben wir keine Regeln. Ich weiß, dass manche Familien der Zehn noch eine Bedeutung zumessen. Wenn man Mau Mau ernsthaft spielt, ist es durchaus ein anspruchsvolles Spiel, insbesondere wenn der Kartenstapel öfters durchlaufen ist und man sich die Karten gemerkt hat.

Welche Mau Mau-Regeln hat eure Familie? Spielt ihr überhaupt noch Mau Mau oder lieber Uno?

Wenn ich Mau-Mau spiele, dann meistens mit meinen Großeltern. Da spielen wir mit ähnlichen Regeln, wie du sie beschrieben hast. Wir teilen ebenfalls 5 Karten aus, die 7 bewirkt, dass der betroffene Spieler zwei Karten ziehen muss, falls er selbst keine 7 hat, um den nächsten Spieler 4 Karten ziehen zu lassen.

Was den Bauern, wie du ihn bezeichnest, betrifft, handhaben wir es etwas anders. Vorerst bezeichnen wir ihn als Unter. Mit dem Unter kann man sich Karten wünschen, das ist ja bekannt, allerdings legen wir niemals einen Unter, wenn schon ein anderer liegt. Auch nicht, wenn der Unter die gewünschte Farbe trägt.

Eine Karte, die du gar nicht erwähnt hast, der wir aber eine besondere Bedeutung zumessen, ist die 8. Die steht bei uns für einmal Aussetzen, also wird ein Spieler übersprungen. Und natürlich muss man "Mau" sagen, wenn man nur noch eine Karte hat, tut man dies nicht, muss man zwei Strafkarten ziehen.

Wir spielen öfter Mau Mau als Uno, obwohl ich das Kartenspiel Uno oder auch die Erweiterung Uno Extreme nicht schlecht finde. Ich finde, das beide Kartenspiele ihren eigenen Spaßfaktor haben und nicht in Vergessenheit geraten sollten.

Wir spielen Mau-Mau mit 32 Karten, beginnend mit der Sieben und beendend mit dem Ass. Die Regeln sehen bei uns, anlupa, auch so aus wie bei Dir. Allerdings darf man bei uns durchaus den Bauern mit einem anderen Bauern belegen, sofern man die entsprechende Farbe nicht zur Verfügung hat, die gewünscht wurde.

Bei der von Dir erwähnten Acht kann man Aussetzen ebenfalls umgehen, wenn man die Acht mit einer anderen Acht schlagen kann. Wenn man zu Zweit spielt, kann es mitunter passieren, dass der, der die Acht gelegt hat und nicht nachlegen kann, nachziehen muss. Was bei uns noch von Bedeutung ist, ist das Ass. Der, der das Ass gelegt hat, egal, mit wie vielen Leuten darf auf ein Ass noch ein Ass oder eben die entsprechende Farbe nachlegen. Erst, wenn kein Ass mehr vorhanden ist, geht es dann weiter.

Wenn man sich verabredet, muss man auch, wenn nur noch eine Karte vorhanden ist, "mau" sagen, und zwar, sobald die vorletzte Karte abgelegt wurde. Sind alle Karten ausgespielt, wird die Spielrunde mit "mau mau" beendet.

Früher als Kind, habe ich auch immer viel Mau Mau gespielt, vor allem mit meinem Bruder. Da hatten wir noch eher normale Regeln, wie ich finde. Wir haben uns auch immer 5 Karten gegeben. Bei uns wurde es so gemacht, dass falls schon als erste Karte ein Bube liegt, derjenige der beginnt, legen darf, was er möchte. Aber nur Bauer auf Bauer geht nicht. Da unterscheidet es sich ja anscheinend schon ein wenig. Ansonsten habe wir auch so gespielt, dass man bei einer 7, die gelegt wurde, 2 ziehen musste. Allerdings haben wir dann nicht noch eine 7 drauf gelegt, sodass der Nachfolger 4 Karten ziehen musste. Bei einer 8 wurde ausgesetzt. Das waren also unsere Regeln, als wir noch kleiner waren.

Von meinem Freund, habe ich dann allerdings andere Regeln kennengelernt, die ich so noch nicht kannte. Von ihm habe ich es dann, dass man auch 7 auf 7 legen kann, sodass der Nachfolger dann 4 Karten, oder auch bis zu 8 Karte ziehen muss, wenn die anderen Spieler auch immer eine 7 legen. Dann gab es noch eine Regel, dass wenn man ein Ass legt, man nochmals ablegen darf. Das kannte ich vorher auch noch gar nicht. Aber ich finde diese Regelung eigentlich ganz gut. Denn so kann man mit noch vielen Karte auf der Hand, das Spiel für sich entscheiden.

Ich heben mir nämlich dann immer die 8er, oder Asse auf, denn wenn wir dann nur noch 2 Spieler in der Runde sind, so kann ich die Runde für mich entscheiden. Allerdings muss man da auch aufpassen, dass man NICHT mit einem Ass, oder einer 8 ausmacht. Denn laut Regel ist es ja so, dass man dann nochmals dran ist. Also habe ich auch immer eine normale Farbe in der Hand.