Welche Schulformen gibt es bei euch in der Sekundarstufe 1?

vom 20.07.2012, 23:10 Uhr

Vor ein paar Tagen bin ich mit ein paar alten Studienkollegen essen gegangen. Wir haben alle Lehramt studiert und sind jetzt in ganz verschiedenen Bundesländern gelandet. Dabei waren Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Im Gespräch bemerkten wir, dass in jedem dieser Bundesländer andere Schulformen vorkommen.

So gibt es zum Beispiel in Niedersachsen immer noch die klassische Dreiteilung von Hauptschule, Realschule und Gymnasium plus ein paar wenigen Gesamtschulen. In Hamburg gibt es nur noch die Stadtteilschule (eine Art der Gesamtschule) und das Gymnasium.

Ich würde sehr gerne wissen, wie das im Rest der Republik aussieht und hoffe, dass ihr aus euren Bundesländern berichten könnt. Mir geht es nur um die Sekundarstufe 1, das heißt von Klasse 5-10 (Ausnahmen sind die Bundesländer in denen die Grundschule bis Klasse 6 geht, da dürfte es dann 6-10 sein).

» Anjwin » Beiträge: 360 » Talkpoints: 0,89 » Auszeichnung für 100 Beiträge



In Hamburg gibt es tatsächlich nur noch die Stadtteilschulen oder wenige Gesamtschulen oder das reine Gymnasium. Diese sind aber unterschiedlich aufgeteilt. In der Schule meiner Tochter beginnt es so, dass ab der 5.Klasse alle zusammen in einer Klasse sind. Das ist immer noch die Beobachtungsstufe, die wir kennen.

Ab der 6.Klasse werden die Kinder in "G“ und "E"- Kursen unterteilt und das in den Hauptfächern. Die "G"- Klassen sind Haupt- und Realschule, die "E"- Klassen Gymnasium. So bekommen die Kinder in den Hauptfächern dann extra Unterricht. Ab der 7. Klasse wird entschieden, ob die Kinder in die Stadtteilschule, also Haupt- und Realschule oder auf das Gymnasium kommen.

Das Gymnasium ist bei der Schule meiner Tochter genau da, wo auch die Haupt- und Realschule ist. Diejenigen, die die 10. Klasse der Realschule abgeschlossen haben, haben dann die Möglichkeit ein Jahr lang einen Vorbereitungskurs auf das Gymnasium zu machen oder eben mit dem Realschulabschluss die Schule zu verlassen.

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich komme aus Nordrhein-Westfalen und hier gibt es ebenfalls noch die klassische Dreiteilung, wir haben also das Gymnasium, Realschule und die Hauptschule. Gesamtschulen gibt es auch noch vereinzelt, aber eher wenige, in meiner Nähe gibt es beispielsweise keine. Dazu kommt, dass es auch noch viele Gymnasien gibt, die sich ''Aufbau-Gymnasium'' nennen, dass bedeutet, dass diese hier nur Schüler ab der siebten Klasse annehmen. Möchte man auf das Gymnasium gehen, muss man dann erstmal zwei Jahre lang in die Realschule gehen, bevor man an das Gymnasium kann, wobei hier auch schon viele Gymnasien dabei sind, auf das normale Modell umzusteigen und auch Schüler direkt aus der Grundschule anzunehmen.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich komme ebenfalls aus NRW, wobei ich hinzufügen muss, dass es hier viele Gesamtschulen gibt. Zumindest in meinem Umkreis. Ich studiere ebenfalls auf Lehramt und habe mich daher schon ein wenig schlau gemacht. So wenige Gesamtschulen gibt es in NRW nicht. Hier in meinem Kaff soll sogar ab nächstem Sommer die Realschule zur Sekundarschule werden. Ich bin gespannt was daraus noch wird.

» musicality » Beiträge: 809 » Talkpoints: 1,77 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Bei uns in Bayern gibt es noch die klassische Dreigliedrigkeit, sprich das Gymnasium, das bis zum Abitur führt, die Realschule, auf der man die mittlere Reife erreichen kann, und eine Hauptschule, die im Optimalfall mit dem qualifizierenden Hauptschulabschluss beendet werden sollte. Für das Gymnasium muss aus der Grundschule eine Übertrittsnote von 2,3 erreicht werden, für die Realschule üblicherweise eine Note von 2,6, für beide Schulformen kann allerdings nach der Grundschule auch eine Aufnahmeprüfung absolviert werden, die den Schüler trotz nicht ausreichender Übertrittsnoten bei Bestehen zum Besuch der jeweiligen Schule ermächtigt.

Allerdings gab es 2011 eine Reform der Hauptschulen und viele der ehemaligen Hauptschulen können sich ab diesem Schuljahr „Mittelschule“ nennen, wenn sie als einzelne Schule oder im Schulverbund bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Soweit ich weiß, müssen sie dazu über einen M-Zug verfügen, das bedeutet, nach der neunten Klasse müssen sie noch ein weiteres Schuljahr anbieten, in dem man einen mittleren Bildungsabschluss erreichen kann, der mit der mittleren Reife gleichzusetzen ist. Um als Mittelschule zu gelten, muss zusätzlich Ganztagesbetreuung angeboten werden. Außerdem müssen die Schüler die Möglichkeit haben, sich zwischen den drei Bereichen „Wirtschaft“, „Soziales“ und „Technik“ zu entscheiden; diese Bereiche dienen wohl als Spezialisierung und beinhalten verschiedene, vertiefende Unterrichtsfächer.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^