Beileidskarten - Was schreibt ihr rein?

vom 20.07.2012, 09:20 Uhr

Gestern war es mal wieder so, dass wir eine Beileidskarte brauchten. Ich mache mir dann jedes Mal Gedanken, was ich in die Karte schreiben könnte. Bei Bekannten schreiben wir meist nur Herzliches Beileid und unsere Namen in die Karte, aber bei nahestehenden Menschen oder Freunden und Familie, möchte ich dann doch etwas mehr schreiben.

Als mein Opa starb, habe ich einfach ein paar persönliche Worte geschrieben, die mir in den Kopf kamen. Ich wusste einfach keinen passenden Trauerspruch und ich meine Oma war sehr gerührt über unsere Karte. Gestern habe ich in die Karte dann einen Trauerspruch geschrieben. Dieser klang nicht zu aufgesetzt und ich fand ihn schlicht aber schön.

Was schreibt ihr denn so in Trauer bzw. Beileidskarten? Wenn schon ein Text vorne auf der Karte steht, reicht es ja meist aus, wenn man dann nur noch sein Beileid wünscht und unterschreibt oder?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Es gibt sehr schöne Zitate von berühmten Leuten, die man sehr gut in eine Beileidskarte schreiben kann. Ich suche danach zumeist im Internet. Dazu kommen dann noch persönliche Worte, die an die Hinterbliebenen direkt gerichtet sind. Wenn ich eine Beileidsbekundung ausdrücke, schreibe ich allerdings nie "Herzliches Beileid". Ich finde das Wort "Herzlich" passt irgendwie nicht zum Anlass, ich versuche dann immer so etwas wie "Tiefe Anteilnahme" oder etwas in der Art zu schreiben.

Ich nehme immer sehr einfache Beileidskarten, da ich gerne selbst etwas schreiben möchte. Da finde ich es schöner, wenn vorne nur "Stille Anteilnahme" oder so etwas steht und ich schreibe in die Karte noch ein paar persönliche Worte. Ich mag diese Sprüche auf Beileidskarten ohnehin nur sehr selten, da sie mir zu schmalzig sind oder aber nicht das ausdrücken, was ich gerne herüber bringen will.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Bei Trauerkarten nehme ich immer welche, wo vorn schon ein Text verfasst ist. Damit ist gesagt, was ich zum Ausdruck bringen möchte. Allerdings schaue ich schon genau, welche Worte verwendet worden sind. In die Karte hinein schreibe ich eigentlich immer nur: "Übermitteln" und dann die Namen. Ich wäre auch gar nicht in der Lage, die passenden Worte zu finden. Meine Anteilnahme würde ich eher durch einen stillen Händedruck übermitteln.

» Sternchen* » Beiträge: 2804 » Talkpoints: 2,78 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



"Herzliches Beileid" war ja nur ein Beispiel dafür, wie man in der Karte dann eben unterschreiben kann. Natürlich haben wir auch schon " In stiller Trauer " oder ähnliches in die Karte geschrieben. Ich muss auch sagen, dass ich auf viele unmögliche Sprüche gestoßen bin, als ich gestern danach im Internet gesucht habe. Ganz schlimm fand ich die Sprüche, die dann Ich bezogen waren, als würde der Verstorbene reden. Oder eben solche Texte, die einfach zu religiös waren. Bei älteren Menschen, die sehr religiös sind, mag das ja ankommen, aber bei jüngeren finde ich das eher nicht passend.

Ich fand es vor allem schwer, weil wir die Verstorbene nicht kannten, sondern nur ihren Sohn und seine Frau. Sie sind gute Freunde von uns und daher wollten wir eben auch gerne unsere Anteilnahme ausdrücken. Kennt ihr denn besonders gute Seiten im Internet, wo man schöne Texte finden kann? Ich habe gestern sehr viel gefunden, was mir einfach total unpassend für eine Karte erschien.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Als ich das letzte Mal eine Beileidskarte geschrieben habe, handelte es sich dabei gleichzeitig um meine erste solche und ich habe auch nur jemandem, der sich schwer damit tat, dabei geholfen. Tatsächlich habe ich selbst wohl noch nie Beileidskarten geschrieben und ich kann nicht einmal sagen, warum das so ist. Jedenfalls habe ich mit dieser Person zusammen nach einem schönen, passenden Spruch gesucht, der auf einer oberen Hälfte eines Blattes, das wir gefaltet in die Karte legten, aufgedruckt wurde. Im unteren Bereich dieses gefalteten Blattes fanden sich dann noch ein paar persönliche Worte, und so fand ich das auch ganz schön.

Zu viel erschien es mir nicht, einerseits einen Spruch, der zur Situation passt, zusätzlich zu einem persönlichen Text zu verfassen und beides zusammen mit der Karte zu überreichen. Und wir haben uns bei der Suche nach einem passenden Spruch auch wirklich große Mühe gegeben, sodass diese ganze Auseinandersetzung mit dem Thema Tod und Abschied nach meinem Empfinden schon etwas war, das ich als Angehöriger wohl zu schätzen gewusst hätte, wenn ich miterleben hätte können, dass sich zwei Menschen so mit der Thematik befassen und sich bemühen, die passenden Worte zu finden.

Allerdings bemühe ich mich aber wohl auch darum, generell bei Beileidsbekundungen, egal, ob nun schriftlich oder mündlich, wie ich das hauptsächlich pflege, nicht zu umfangreich und ausschweifend zu werden, sondern eher zurückhaltend und respektvoll zu sein. Immerhin denke ich, dass eine solche Situation für die Angehörigen und Hinterbliebenen doch eine wirklich äußerst belastende Situation ist, und wenn ich diejenige bin, die trauert, dann nehme ich eine Anteilnahme von außen sicherlich wahr, aber ich fühle mich auch schnell von zu viel Mitgefühl überfordert, und dies ist nun etwas, das ich keinem trauernden Menschen antun will.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Wenn ich eine Beileidskarte schreiben muss, dann drücke ich noch mal mit meinen eigenen Worten mein Beileid aus, auch wenn auf der Vorderseite oder im Innenteil der Karte bereits ein Text steht, denn ich finde es persönlicher, wenn ich selber noch etwas schreibe, das können ein paar Worte sein oder auch ein kleiner Text. Wenn es sich bei dem Verstorbenen um einen Verwandten oder sehr guten Freund handelt, dann fällt natürlich auch mein Text etwas länger aus.

» HelloKitty34 » Beiträge: 1651 » Talkpoints: 53,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Es kommt darauf an, wie gut ich die Verstorbenen gekannt habe, bzw. die Hinterbliebenen kenne. Wenn es ein Nachbar oder ein Arbeitskollege ist, schreibe ich nichts Persönliches, sondern nehme einfach eine schöne Karte mit einem passenden Spruch. Dazu muss man aber wissen, welcher Religion der Verstorbene angehörte. War er Atheist, ist ein religiöser Spruch natürlich sehr unangemessen. Bei Nachbarn und Kollegen ist es ja meistens so, dass mehrere Leute unterschreiben, da muss man nichts Persönliches dazuschreiben.

Wenn es allerdings ein Verstorbener ist, den ich kannte, dann mache ich mir sehr viele Gedanken. Gott sei Dank kommt das ja nicht so oft vor, aber je älter man wird, desto häufiger wird man mit solchen Situationen konfrontiert. Meistens schreibe ich etwas aus der Vergangenheit des Toten, eine Erinnerung, die ich an ihn habe. Ich schreibe zum Beispiel: " Ich habe ...... als einen Menschen gekannt, der ........ . " Meistens fällt mir eine für diesen Menschen typische Anekdote ein und am Schluss schreibt man noch, dass man den Menschen und / oder bestimmte Situationen vermissen wird.

Man sollte in der Karte nicht versuchen, die Angehörigen zu trösten, das geht eh nicht, sondern wirklich positive Erinnerungen darstellen. Man darf nur positive Dinge darstellen, ruhig auch ein bisschen übertreiben. Das finden die Angehörigen schön. Dann darf man natürlich noch Kraft für die nächste Zeit wünschen.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich suche persönlich eine sehr schlichte Trauerkarte aus, ohne Sprüche und Verzierungen und ohne aufgedruckte Blumensträuße. Je nachdem, wie gut ich die verstorbene Person kannte, benutze ich dann meine persönlichen Worte und weise auf irgendetwas Positives aus der Vergangenheit hin. Ich schreibe auch keine Sprüche in die Karte, weil mir das nicht gefällt. Das wirkt so abgedroschen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Eine Trauerkarte zu schreiben, ist wohl das Unangenehmste, was man schreiben will. Es lässt sich aber nicht vermeiden, wenn man sein Beileid zum Ausdruck bringen möchte. Viel Worte bedarf es in der Karte nicht, die Hinterbliebenen wissen, das man Anteil nimmt, den Verstorbenen achtet und Ihnen die Anteilnahme entbietet.

Meistens ist es auch so, dass die Worte die in der Karte stehen, gar nicht so gelesen werden, sondern von wem die Karte geschrieben wurde.

Ich kenne dies selbst, meine Eltern sind beide schon verstorben, wir wohnen auf dem Dorf und da erhält man sehr viel Karten. Alle habe ich sie nicht gelesen, wollte dies immer mal in einer ruhigen Minute tun. Wenn man dann zur Ruhe gekommen ist, will man die Wunden nicht wieder aufreißen.

» senta » Beiträge: 36 » Talkpoints: 0,00 »


Also ich muss sagen, dass meine Familie da immer eher unkreativ ist. Wir schicken viele Trauerkarten, weil meine Oma eben auch genug Leute kennt und die sind eben teilweise auch schon sehr alt und dementsprechend sterben da dann eben auch öfters mal welche. Meistens schreiben wir aber dann eben nur unsere Namen in die Karte und damit hat es sich.

Wenn ich die Person nun sehr gut kennen würde, würde ich wahrscheinlich noch etwas persönliches dazu schreiben, aber bei "Bekannten" finde ich das eigentlich so ausreichend, wie wir es handhaben und ich wüsste auch sonst nicht, was man da noch so rein schreiben sollte.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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