Freunde die einen in die verkehrte Richtung ziehen

Meine damalige beste Freundin gehörte ebenfalls zu den Personen bei denen ich schon immer geglaubt habe das sie irgendwann auf die schiefe Bahn gerät. Mir hat es jedoch nie etwas ausgemacht, immerhin mochte ich sie für ihren Charakter und ändern konnte ich an der Situation nie etwas, das hätte sie sowieso nicht eingesehen und auch wenn ich diesen Weg besser für sie gefunden hätte, hätte es unsere Freundschaft nur zerstört, denn sie war schon immer sehr eigensinnig. Letztendlich hatte ich bei ihr jedoch nie das Gefühl das sie mich auf die schiefe Bahn zieht, denn ich war schon immer genauso eigensinnig wie sie. Ich wollte nie so sein wie sie und ich empfand auch nie das Bedürfnis einige Sachen die sie und andere Freunde gemacht haben mitzumachen. Akzeptiert wurde ich trotzdem und so war ich meistens nur dabei anstatt es selbst zu machen.

Im nachhinein empfinde ich das als sehr hilfreich und auch lehrreich, immerhin weiß ich viele Dinge nun besser einzuschätzen und weiß was ich nie machen möchte um nicht genauso zu enden. Leider haben wir heute kaum noch Kontakt, sie ist wie ich befürchtet habe wirklich zu stark auf die schiefe Bahn geraten und wir haben heute gar nichts mehr gemeinsam. Ab und zu treffen wir uns noch, jedoch mehr aus dem Grund das wir damals so gut befreundet waren als das wir es wirklich als wichtig empfinden.

Damals in meiner Schulzeit gab es einige Leute in meiner Klasse die so langsam aber sicher den falschen Weg eingeschlagen haben. Dies ist mir natürlich auch aufgefallen und ich habe mich mit ein wenig mehr Vorsicht mit diesen Leuten abgegeben. Wenn man permanent mit diesen Leuten konfrontiert ist stellt sich das durchaus als ein klein wenig schwierig da. Man muss bedenken, dass wir eigentlich alle gut miteinander befreundet waren. Heute finde ich es sehr schade, wie sich damals alles entwickelt hat. So gut wie alle sind zu totalen Oberpfosten geworden, mit denen man nicht wirklich mehr etwas sinnvolles unternehmen kann.

Ich muss aber sagen, dass ich damals auch eine Person kannte, von der ich wusste, dass sie regelrecht kriminell war. Diebstahl und ab und zu eine Schlägerei waren so die Hauptvergehen des guten. Er an sich war aber doch irgendwie lustig und sympathisch mit seiner verpeilten Art und Weise. Das machte ihn für mich eben unterhaltsam. Ich habe hier aber eben, wie oben bereits erwähnt, auch die Vorsicht nie aus dem Augen gelassen. Wenn er mir angeboten hat mal mit seiner Truppe Nachts los zu ziehen und ein wenig zu feiern habe ich direkt abgeblockt. Die guten Herren rauchen nämlich nicht nur Zigaretten, soviel wusste ich auch noch.

Man muss solche Freunde erkennen. Wenn man dies kann sollte einem selber eigentlich nicht wirklich etwas passieren. Vielleicht ist der eine oder andere etwas verärgert, wenn man sich nicht mit ihm abgeben will aber im Nachhinein wird es die richtige Entscheidung sein. An dieser Stelle ist es wieder leichter gesagt als getan aber es ist eben sehr wichtig, dass man selber erkennt, dass eine Person falsche Sachen tut und einem selber auch dazu verleiten möchte. Diese Personen meidet man am besten und sucht sich andere Leute, mit denen man sich abgeben kann. An Auswahl mangelt es sicherlich nicht unbedingt.

Ich hatte auch schon solche Freunde, die sich auf jeden Fall in die falsche Richtung bewegt haben. Seien das nun Drogen, Arbeitslosigkeit oder einfach falsche Moralvorstellungen, da hatte ich alles schon dabei. Ich muss aber sagen, dass ich mittlerweile sehr charakterstark bin und mich damit nicht runter ziehen lasse. Mein kompletter Freundeskreis raucht eigentlich, trotzdem tue ich es nicht. Ich habe in meiner Jugend mal angefangen, aber das auch schnell wieder aufgegeben.

Auch härtere Drogen wurden schon von Leuten konsumiert, mit denen ich sehr viel und auch teilweise guten Kontakt hatte. Aber auch da habe ich mich nicht mit rein ziehen lassen. Daher muss ich auch sagen, dass mir das teilweise nicht so wichtig ist, denn ich lasse mich da eben nicht mit hineinziehen und finde das auch wichtig. Für mich zählen dann eben eher die freundschaftlichen Aspekte, auch wenn ich teilweise sehr viel daran arbeiten musste, um gewisse "Makel" zu akzeptieren, die ich in meinem Leben nicht dulden könnte.

Ich hatte noch nie Freunde, die mich dazu animiert haben, etwas Verbotenes zu tun. Meine Freunde haben mich nie zu etwas gedrängt und im Grunde genommen hatte ich auch immer nur Freunde, die recht anständig waren. Trotzdem kam es jedoch natürlich immer wieder einmal vor, dass einer meiner Freunde geraucht hat, obwohl die Person noch nicht volljährig war und auch Alkohol wurde manchmal getrunken, obwohl man noch nicht alt genug dafür war. Natürlich wurden dabei auch hin und wieder irgendwelche Streiche gespielt, doch etwas wirklich Schlimmes wurde noch nie gemacht und von daher sehe ich das bis heute nicht als schlimm an. Solche Erfahrungen gehören ganz einfach zur Jugend dazu.

Da meine Freunde mich nie dazu gedrängt haben, Alkohol zu trinken oder zu rauchen, habe ich das auch nie ernsthaft in Erwägung gezogen, als ich noch nicht volljährig war. Meine Freunde haben mich dennoch akzeptiert und von daher lag auch überhaupt kein Druck auf mir. Und wenn das der Fall gewesen wäre, dann hätte ich wahrscheinlich dennoch nichts Verbotenes gemacht. Immerhin waren meine Eltern in meiner Jugend extrem streng und wenn sie herausgefunden hätten, dass ich rauche oder etwas anderes Verbotenes mache, hätten sie mir die Hölle heiß gemacht.

Ich muss sagen, dass ich mich aber auch überhaupt nicht leicht negativ von anderen Menschen beeinflussen lasse. Ich kann deutlich sagen, wenn ich etwas nicht möchte und ich fühle mich dann auch nicht dazu verpflichtet, etwas mit zu machen, was ich nicht will. Von daher gibt es momentan auch niemanden in meinem Leben, der mich auf die schiefe Bahn bringen könnte.