Was tun bei Ärger mit der Werkstatt?
Da ich kein passendes Thema gefunden habe, stelle ich meine Frage hier. Als ich letztens über die Autobahn gefahren bin, knallte es wie ab und an auch: Ein Steinschlag. Am nächsten Morgen sah ich dann, dass die Scheibe gerissen war. Wir verständigten die Versicherung, die uns eine Vertragswerkstatt nannte. Mittlerweile weiß ich, dass das ziemlich blöd war, einen Vertrag abzuschließen, bei dem die Versicherung die Werkstatt vorgibt, aber eigentlich dachten wir, dass eine Versicherung ja bestrebt sein sollte, dass das Auto fachgerecht repariert wird.
Jedenfalls sind wir hingefahren, die Scheibe musste gewechselt werden. Gestern war es dann endlich soweit, weil die Scheibe endlich da war. Ich brachte das Auto morgens hin und konnte es abends wieder abholen. Mit Entsetzen stellten wir dann aber fest, dass außen am Lack viele neue Kratzer waren. Mit einem Poliergerät kriegt man die wieder weg, weshalb es mir unverständlich ist, warum das nicht beseitigt wurde. Viel schlimmer allerdings, was ich auch erst noch später bemerkt habe, ist, dass die Innenverkleidung völlig demoliert ist. Die Scheibe wurde offensichtlich von innen eingebaut. Sämtliche Plastikteile sind verbogen, nicht richtig wieder zusammen gesetzt oder verkratzt. Auch außen ist ein Lackteil nicht da wo es eigentlich hingehört. Das kann ich gerade schlecht beschreiben. Jedenfalls sieht es so aus, als wären auch die Lackteile verzogen. Auch die Außendichtungen an der Scheibe stehen wild in alle Richtungen ab.
Mir ist völlig unklar wie man auf die Idee kommen kann eine Scheibe von innen einzubauen. Selbst in der Werbung sieht man, dass sie von außen eingesetzt wird.
Da uns die Werkstatt jedenfalls zu dubios vorkommt und sie gestern auch schon geschlossen war, als wir wieder daheim waren, haben wir die Versicherung verständigt, die uns natürlich wieder an die Werkstatt verweisen wollte. Sie hat uns aber dann, nachdem wir sagten, dass wir kein Vertrauen in die Werkstatt haben, einen unabhängigen Gutachter zugestanden, sodass sich heute ein Dekra-Gutachter melden wird. Hoffe ich. Bei meinem Glück allerdings wird das mit Sicherheit als Schönheitsmakel abgetan und alles bleibt so bzw. wir bleiben auf den Kosten sitzen.
Meine Fragen sind nun: Zum einen habe ich gestern noch mit zwei Bekannten gesprochen und beide rieten mir, wenn die Scheibe von innen eingebaut wurde, wonach es ja definitiv aussieht, das Auto in jedem Fall stehen zu lassen, da die Scheibe dann vermutlich unter Spannung sitzt (was ja auch mit dem verzerrten Außenteil übereinstimmen würde). Stimmt das? Sollte ich das Auto besser stehen lassen? Und was kann ich noch unternehmen? Ich habe mein Auto in eine Werkstatt gegeben, um einen Schaden beheben zu lassen und nicht um danach noch mehr Schäden zu haben. Vor allem ist es noch ärgerlicher, weil das Auto gerade mal ein halbes Jahr alt ist.
Da ich aus der KFZ Branche komme kann ich dir schon mal eine Sache mit Gewissheit sagen. Die Scheibe von innen Einbauen ist vollkommen unmöglich.
Um dir kurz deine "verbeulte" Inneneinrichtung zu erklären: Um die alte Scheibe aus dem Auto zu bekommen muss Sie quasi herausgeschnitten werden. Klingt jetzt erst mal Abenteuerlich, sieht aber wie folgt aus. Die Inneneinrichtung um die gesamte Scheibe wird demontiert. Ebenso an der Außenseite. Alles was an oder um die Scheibe herum Demotierbar ist wird demontiert. Im nächsten Schritt wird dann ein dünner scharfer Draht, ähnlich wie eine Gitarren Seite, zwischen die Scheibe und die Karosserie gefädelt. Damit wird dann sozusagen die alte Scheibe herausgeschnitten. Das ganze ist ein wahrer Kraftakt weil der Kleber der die Scheibe hält doch schon recht schwer zu durchtrennen ist. Wenn die alte Scheibe dann irgendwann draußen ist wird die Karosserie vom alten Kleber befreit.
Dann wird der neue Kleber auf die Karosserie aufgetragen und die neue Scheibe wird obendrauf gedrückt. Das vermitteln der Scheibe ist nun eigentlich das schwerste an der ganzen Sache. Zu schauen das die alte Dichtung richtig sitzt, die Scheibe perfekt vermittelt ist braucht schon ein wenig Erfahrung. Wenn alles passt wird der Kleber normalerweise 2 - 6 Stunden in Ruhe gelassen damit er aushärten kann. Je länger desto besser.
Wenn alles in Ordnung ist wird die Innenausstattung wieder montiert und das Fahrzeug wieder an den Kunden zurückgegeben.
So wie du es beschreibst, hat die Werkstatt nicht viel Erfahrung gehabt mit dem Einbau von neuen Scheiben. Ist auch ehrlich gesagt keine schöne Arbeit und ich gebe das auch sehr gerne an Kollegen ab wenn ich die Möglichkeit habe. Und Reklamationen sind mehr oder weniger auch vollkommen an der Tagesordnung.
Der Mann von der Dekra wird dir vermutlich nichts anderes erzählen, die Scheibe wurde von jemandem ohne Erfahrung verbaut. Ich würde also alle entstandenen Schäden von ihm Protokollieren lassen und dann bei der Werkstatt etwas Druck machen das Sie diese Schäden die Sie angerichtet haben auch wieder beseitigen.
Erstmal danke für deine Antwort. Da die Innenverkleidung offenbar mit Schraubendrehern aufgehebelt wurde - man sieht die Knickstellen - hatten diese Herren wohl wirklich keine Ahnung. Daher bezweifel ich auch stark, dass sie wissen wie sie das wieder gerade richten können. Dafür benutzen sie doch wieder einen Schraubendreher und hinterlassen nur noch mehr Macken. Zumal gewisse Teile auch einfach zu tief liegen und angehoben werden müssen. Der "Fachmann" hebelt sie einfach mit einem Schraubendreher hoch. Bitte entschuldigt meinen Sarkasmus. Es lag auch noch ein Schrauben-ähnliches Zeil im Fußraum. Ich hab nur keine Ahnung was das ist.
Jetzt kommt mein liebster Satz, dem ich auch bis jetzt jedem Kunden gesagt habe: "Das Demontieren der Verkleidungen braucht doppelt so lange, wie das eigentliche Einbauen der Scheibe!"
Die meisten Menschen haben ja von Haus aus keine Zeit mehr. Ich kann also irgendwo nachvollziehen wenn einige "Stümper" alles ratz fatz mit dem Kollegen Brechstange demontieren wollen. Der richtige Weg ist das mit Sicherheit nicht, aber weiß ich natürlich nicht wie viel Druck du eventuell gemacht hast das du das Auto wieder brauchst. Ich für meinen Teil sage dem Kunden immer das das Auto mindestens 2 Tage in der Werkstatt bleiben muss, einfach damit die nötige Zeit vorhanden ist um auch wirklich zu schauen wie, was und wo demontiert wird.
Gerade als "Fachwerkstatt" sollte man wissen wie die eigenen Fahrzeuge zerlegt werden. Nur muss ich ehrlich zugeben liegen gerade solche Probleme auch oft am Kunden, der nicht verstehen will das solch eine Reparatur nicht mal eben in einer Stunde vom Tisch ist. Viele erwarten da scheinbar wahre Wunder.
Also, ich kann dir sagen, dass ich gar keinen Druck gemacht habe. Ich habe das Auto hingebracht und mir wurde gesagt, dass ich es so gegen Feierabend wieder abholen könne. Von mir aus hätte es auch eine Woche da bleiben können!
Ich bezweifel auch, dass die Versicherung uns an eine "Fachwerkstatt" überwiesen hat, weil da viele verschiedene Automarken als Aufkleber an den Scheiben prangen, das ganze "Autolackiererei" heißt und die Zertifikate, die auf der Homepage stehen, allesamt abgelaufen sind. Das von der Dekra sogar schon 2008.
Also vielleicht ist dir die ganze Sache eine Lehre das du das nächste mal zu einer Versicherung gehst die dir keine Werkstatt vorschreibt. Dann hättest du dir in Ruhe einige Werkstätten ansehen können.
Ich für meinen Teil gebe auch nicht wirklich viel darauf was an der Wand hängt und von wann diese Zertifikate sind, sondern viel wichtiger ist das die Menschen verstehen was Sie da machen. Ich lasse zehn mal lieber einen Gesellen der Spaß an seiner Arbeit hat an mein Auto, als einen Meister, Diplom Ingenieur oder was auch immer der keinen Spaß an seiner Arbeit hat. Die beste Qualifikation bringt nichts ohne die passende Motivation.
Kannst du eventuell mal Fotos von deinem Fahrzeug machen wie es aktuell aussieht? Vor allem die Beschädigungen würden mich interessieren. Nur wenn es keine Umstände macht.
Ich denke, du hast alles in die Wege geleitet, was dir zum jetzigen Zeitpunkt möglich ist. Da deine Versicherung ja bereits einen Sachverständigen hinzugezogen hat, bleibt dir im Moment nicht mehr viel zu tun. Fahren würde ich persönlich aber im Moment nicht mit dem Wagen, weil du dir ja letzten Endes nicht wirklich sicher sein kannst, dass die Scheibe im Ernstfall auch hält wie sie soll...und die Dinger sind ja schon ganz schön schwer.
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