Was sollte man mit Kindern unbedingt unternommen haben?
Die Möglichkeiten, Kinder außerhalb der vier Wände und ohne Fernseher, Computer und Videospiele zu beschäftigen, sind ja schon recht vielseitig vorhanden. Manchmal hat man als Betreuungsperson oder eben auch als Eltern einfach die Qual der Wahl und auch eine Reizüberflutung könnte hierbei in Betracht gezogen werden. Zum Einen möchte man die Kinder nicht überfordern, zum Anderen aber auch irgendwie doch wiederum fördern. Hilfreich kann da die eigene Intuition sein, aber auch die Interessen der Kinder können dabei recht hilfreich sein.
Davon abgesehen, was sollte man als Eltern oder andere Bezugspersonen unbedingt mit den Kindern gemacht haben, was sollten sie unbedingt erleben und wie wichtig sind diese Aktivitäten? Geht es Euch eher darum, dass Kinder dabei etwas lernen oder auch einfach mal nur Spaß oder Freude an diesen Aktivitäten haben? Was ist im Grunde eine Art "Muss-Programm", wenn man Eltern ist?
Ein Mussprogramm für Eltern? Vermutlich muss sich das jedes Elternteil selbst überlegen, was ihm oder ihr sehr wichtig ist. Dabei hängt das sicherlich viel auch mit den eigenen Talenten zusammen, wenn man etwas weiter geben will. Ein Mensch, der in der Schule beispielsweise nie was besseres als eine vier im Kunstunterricht hatte fühlt sich vermutlich nicht so wohl, seine Kinder im Gebiet der bildenden Kunst selbst zu fördern und die Kinder würden dieses unwohle Gefühl sicher auch merken. Da sollte man vielleicht in so einem ähnlich gelagerten Fall besser eine Dienstleistung in Anspruch nehmen.
Ansonsten würde ich sagen wäre es ein Muss, das man seinen Kinder bis irgendwann in den Anfangsjahren der Grundschulzeit das Schwimmen beibringt. Das was man als normal schwimmendes Elternteil seinem Kind auf dem Weg geben kann, kann unter Umständen lebensrettend sein. Heute nehmen Eltern vermehrt Kurse dafür in Anspruch, aber ich muss sagen, es hat Spaß gemacht, meinen Kindern das Element Wasser nahe zu bringen. Für später, wenn es darum geht, dass die Kinder ihre Schwimmtechnik verfeinern sind Kurse bei den meisten Eltern sicherlich das Bessere, aber das über dem Wasser halten und eine Bahn schwimmen könnten die meisten Eltern schaffen. Aber auch da können Eltern viel tun, auch wenn sie unbegabt sind. Mit Fingerfarben matschen, mit Knetmasse bauen und ähnliche Tätigkeiten, das schafft eigentlich jeder und bringt dem Kind viel.
Ein absolutes Muss ist für mich auch, dass man mit Kindern so etwa ab dem Alter von eineinhalb bis zwei Jahren an regelmäßig Bilderbücher gemeinsam ansieht und die Freude am Lesen weckt. Der Wert dieser gemeinsamen Zeit ist unschätzbar hoch. Ein Kind, das von früher Kindheit an die angenehme Seite des Lesens entdeckt hat wird in der Schule viel einfacher und mit viel mehr Freude lernen. Vor allem sollte man nicht erwarten, dass Lehrer oder Erzieher im Nachhinein noch so gut eine Beziehung zu Büchern aufbauen können, wie man das selbst als Elternteil kann. Es ist da zwar noch vieles möglich, aber die Eltern sollten das auf keinen Fall versäumen.
Was ich auch sehr wichtig finde ist, dass die Kinder mit den Eltern zu Hause Spaß an gesunder Ernährung lernen. Klar, das können viele Eltern selbst nicht, aber es gibt da tolle Bücher als Handreichungen für Familien. Wenn die Kinder erst mal selbst in der Küche mithelfen gibt es auch weniger Diskussionen, warum man jetzt den Salat essen soll: Man isst ihn, weil man stolz darauf ist, was man hergestellt hat. Auch das Backen von Kuchen und Keksen macht Kindern viel Spaß und ergibt viele Aha-Erlebnisse. Es sieht einfach toll aus, wie aus einer klaren, schleimigen Pampe wie Hühnereiweiß mit etwas Zucker und Bewegung ein steif geschlagener Eierschneeberg wird, den man genüsslich probieren kann. Beispiele wie dieses könnte ich noch mehrere ausführen. Vor allem erweitern die Kinder in der Küche auch ihren Wortschatz, sie lernen die Nahrungsmittel mit Namen und im Urzustand kennen und wissen wie die Lebensmittel einzeln schmecken.
Die meisten Kinder mögen gerne Musik. Auf jeden Fall sollte man versuchen mit seinen Kindern von Anfang an gemeinsam zu musizieren. Das können ganz einfach Dinge sein, dass man zum Beispiel zum Einschlafen immer bestimmte Lieder vorsingt. Oder man drückt dem Kind einfach Instrumente wie eine Trommel oder eine Rassel in die Hand und die Eltern singen, das Kind spielt die Begleitung dazu. Wer denkt, dass er da Unterstützung braucht, kann mit seinem Kind in eine Kurs für musikalische Früherziehung gehen und sich zeigen lassen wie es geht. Schwierig wird es nur, wenn das Kind schon älter ist und man das Musizieren erst einführen will. Man könnte das dann so angehen, dass sowohl Elternteil als auch Kind beide ein Instrument neu zu lernen beginnen.
Dann finde ich, gibt es noch tausend schöne Kleinigkeiten, die man gemeinsam tun kann. Was man genau davon auswählt ist vielleicht nicht so wichtig, wichtig ist, dass Eltern und Kinder auch gelegentlich mal gemeinsam Freizeit gestalten und verbringen. Das kann sein, dass man gemeinsam ein Puzzle macht oder gemeinsam ein Baumhaus baut. Oder man spielt mal wieder gemeinsam ein gutes altes Brettspiel wie Schach, Mühle, Mensch ärgere dich nicht, Monopoly und genießt die Gruppenerfahrung. Wichtig finde ich es auch, dass ich mit meinem Kindern gelegentlich mal ein Museum gemeinsam besuche. Viele Museen sind heute toll auf Kinder eingestellt und nicht mehr so dröge wie früher. Wichtig sind mir auch Expeditionen in die freie Natur, so dass die Kinder immer wieder mal einen echten Wald begehen und die wichtigsten Bäume mit Namen kennen lernen, Pilze, Heilkräuter und Beeren an Ort und Stelle sehen und vielleicht mit etwas Glück sogar wilde Tiere sehen können.
Ein Streitpunkt von mir mit anderen Eltern ist immer die Medienkompetenz. Ich vertrete nämlich die These, dass es wichtig ist, dass Eltern auch mal mit ihren Kindern gemeinsam ein Computerspiel spielen. Ebenso wichtig finde ich, dass Eltern den Kindern erklären, wie die Software im Hintergrund des Computerspiels funktioniert, dass sie den Unterschied zwischen Virtualität und Realität kennen lernen. Dazu gehört für mich auch, dass Eltern die ersten Schritte der Kinder mit dem Internet begleiten, so dass Kinder ihre Eltern da als kompetent erleben und auch bei Fragen und Problemen keine Scheu haben, ihre Eltern anzusprechen. Wenn man da von Anfang an nur Verbote darüber hängt und ein Staatsgeheimnis daraus macht, dann wird es vermutlich schwierig, später mit den Kindern da gemeinsam Medienkompetenz herausbilden zu können. Nicht zuletzt gehört für mich dazu auch der verantwortungsvolle Umgang mit dem Fernsehen. Die Eltern sollten zumindest bis zum Ende des Grundschulalters wissen, was in der letzten Folge der Lieblings-Serie ihre Kindes vorkam, damit sie gemeinsam darüber reden können und die Eltern Fragen beantworten können. Auch hier sollten die Eltern immer wieder an Beispielen aus den letzten gesehenen Filmen erläutern, wie Medien gemacht werden. Optimal wäre es, mit den Kindern zusammen einen kleinen Trickfilm aus Knetfiguren zu drehen.
Oder um es kurz zu fassen: Wichtig ist meiner Meinung nach, dass man als Eltern mit seinen Kindern gemeinsam auch mal aktiv Zeit verbringt und gemeinsam die Welt entdeckt und dem Kind versucht möglichst die meisten Fragen früher oder später zu beantworten, auch wenn die Fragen manchmal etwa absurd erscheinen. Kinderfragen sind toll, aber sie können einen an den Rand der Verzweiflung bringen. Neulich fragte mich eines meiner Kinder, was Vögel eigentlich im Hochsommer machen, wenn denen zu heiß ist und ob die auch schwitzen können. Die gemeinsame Suche nach der Antwort war spannend und hat uns allen Spaß gemacht. Meine Kinder fanden es auch toll, dass Mama eben nicht alles weiß aber dass man sich Wissen auch beschaffen kann. Ich denke, solche Erlebnisse sind für Kinder eine wichtige Motivation zum Lernen und deshalb Gold wert.
Ich habe eigentlich nie darauf geachtet, dass meine Kinder etwas lernen. Wenn sie Spaß an etwas haben, dann lernen sie auch etwas. Die Welt von Kindern besteht zum größten Teil aus Erfahrungen sammeln, und das ist ja Lernen.
Trotzdem halte auch ich es für nötig, mit den Kindern gewisse Dinge gemacht zu haben, alleine schon deswegen, damit sie denselben Erfahrungsschatz haben wie die Kinder in ihrem sozialen Umfeld. Dazu gehört es, dass sie im Zoo waren, schon einmal einen Film im Kino gesehen haben, mit den wichtigsten Spielgeräten auf dem Kinderspielplatz klarkommen.
Für mich gehört auch dazu, dass sie gewisse sportliche Aktivitäten ausüben können. Kinder sollten meiner Meinung nach schwimmen können, bevor sie in die Schule kommen, spätestens aber dann, wenn sie auf eine weiterführende Schule kommen. Im Schulschwimmunterricht könnten sie sonst ein bisschen aus der Gemeinschaft ausgeschlossen sein. Auch sollten sie grob wissen, was ein Tischtennisschläger oder Federballschläger ist. Sie müssen nicht spielen können, aber so etwas schon einmal gesehen haben. Für Jungs ist natürlich Fußball wichtig, aber ich glaube, dass es keinen Jungen gibt, der sich darin nicht schon einmal ausprobiert hat.
Kinder sollten schon einmal beim Kochen oder Backen zugeschaut und mitgemacht haben. Kinder sollten Musik gehört haben und Bücher angeschaut haben. Aber das sind alles Dinge, die jedes Kind macht, außer wenn es 24 Stunden lang im Zimmer eingesperrt sind. Man könnte auch sagen, dass Kinder den normalen Alltag der Mutter oder des Vaters im Haus begleitet haben sollten.
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