Studentenkredite unbeliebt?
Studenten investieren viel Zeit in einem Nebenjob, damit Sie die vielen Kosten während des Studiums zahlen können. Dabei gibt es zahlreiche Studentenkredite, die viele Vorteile mit sich bringen. Die Zinsen bei diesen Krediten sind sehr gering und die Kreditsumme muss erst getilgt werden, wenn der Student nicht mehr studiert und seinen ersten Job hat.
Ich kenne kaum jemanden, der so einen Kredit in Anspruch nimmt. Dabei könnte die Zeit, die damit gewonnen wird, denn es muss ja kein Nebenjob mehr nachgegangen werden, für das Studium investiert werden. Schreckt es viele ab, dass sie dann schon Schulden haben, obwohl die Rückzahlung sehr leicht ist und kaum monatliche Belastungen mit sich bringt? Kennt ihr Studenten, die einen Studentenkredit aufgenommen haben und damit positive oder negative Erfahrungen gemacht haben?
Mein Bruder hat auch einen solchen Kredit genommen. Man bekommt dann monatlich 300 €. Das reicht ja hinten und vorne nicht, für Miete und Leben. Daher kann man dann auch arbeiten gehen und damit mehr verdienen. Zumal man das auch nicht bei jedem Studiengang machen kann, mit dem Nebenjob. Bei manchen Studiengängen schafft man es sogar nur in den Semesterferien zu arbeiten. So ein Kredit ist sicher eine Option, eine dauerhafte Lösung um nicht zu arbeiten ist es trotzdem nicht. Zumal man ja auch die Studiengebühr zahlen muss.
Von "unbeliebt" würde ich nicht sprechen. Aber ein "Studienkredit" ist in letzter Konsequenz ein Kredit. Also ein Darlehen, welches inklusive Zinsen (egal, wie niedrig die auch sein mögen) auch zurück gezahlt werden muss. Das dann ganz unabhängig davon, ob man das Studium erfolgreich abschließen sollte und einen gut bezahlten Job erhält oder aber eben nicht! Das ist sicher eine Hürde, die eine Person abschrecken kann.
Dann darf hier nicht geglaubt werden, dass so ein "Studienkredit" ausreichen würde, um sein Leben zu finanzieren. Das Geld reicht in aller Regel ja nicht mal dazu, die Miete zu bezahlen. Zwar ist das Geld natürlich gut zu gebrauchen, aber eben nur als ein Baustein. Wer aber die anderen Bausteine - sprich: finanzielle Mittel - durch einen Nebenjob bezieht, wird in aller Regel auch versuchen, die paar Euro die der Studienkredit bringt, mit einzunehmen. Einfach, um hier unabhängiger zu sein/bleiben.
Auch glaube ich, dass die Werbung und Aufklärung (wobei ich der Meinung bin und bleibe, dass das Kreditwesen hier einfach "ungut" ist und nicht förderlich ist, um Menschen aus "einfachen Familien" zum Studieren zu motivieren) zu wenig betrieben wird. Jedenfalls sind die Bedingungen der Darlehen der breiten Öffentlichkeit nicht bekannt und als Studentin oder Student muss man sich hier explizit Informationen zusammen suchen. Gerade beim Studienstart aber gibt es wohl auch zahlreiche andere Themen, die einfach überwiegen. Hier, so mein Empfinden, macht man es Studentinnen und Studenten unnötig schwer.
Ich habe einen solchen Kredit zum Glück nicht notwendig, weil meine Eltern seit meiner Kindheit für mein Studium sparen und ich nun auch ein kleines Vermögen beiseite gelegt bekommen habe, mit dem ich mir mein komplettes Studium mit Wohnung und allen anfallenden Nebenkosten problemlos bezahlen kann und anschließend wahrscheinlich noch etwas übrig haben werde. Ich bin deswegen ehrlich gesagt auch ganz froh, weil ein solcher Studienkredit nicht so ohne ist, wie du ihn darstellst.
Jeder Kredit, egal bei welcher Bank, hat seine Macken und Lücken und meistens ist es die Tatsache, dass man diese Kredite eine gewisse Zeit nach dem Studium zurückzahlen muss und einige Kredite laufen nur eine bestimmte Anzahl an Jahren, was zum einen deswegen problematisch ist, weil viele Studenten eben auch ein bisschen mehr machen wollen, als nur den Bachelor und den Master, sie wollen Promovieren und zum anderen ist es natürlich eine schlimme Situation, wenn man nach dem Studium nicht direkt einen Job bekommt und dann auf den Schulden sitzen bleibt.
Ich selbst muss sagen, dass die Studenten die ich kenne, keine großen Probleme mit ihren Nebenjobs haben. Ein guter Bekannter von mir bekommt auch nicht alles von seinen Eltern bezahlt, aber er arbeitet nur 8 mal im Monat, also zweimal die Woche und das am Wochenende jeweils vier Stunden, das Geld was er hier bekommt reicht ihm vollkommen, es ist also nicht so, dass er sich abrackern würde. An sich können Studenten ja auch eh nur Jobs auf 400 Euro Basis machen und wenn man auf die 400 Euro kommen möchte, macht das auch nicht mehr als 2-3 mal die Woche arbeiten, ich würde hier also nicht von abrackern reden. Andere Studenten die ich kenne machen das so, dass sie beispielsweise während des Semester gar nicht arbeiten gehen, sondern erst in den Semesterferien.
@Ramones: Es gibt ganz unterschiedliche Kredite, 300 Euro ist kein Standard, sondern noch relativ wenig, weil viele Studenten auch höhere Summen brauchen, je nachdem wo sie wohnen, wie die Miet- und Lebenserhaltungskosten sind und ob sie Studiengebühren zahlen müssen.
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