Geburtsklinik und unbehandelte Frühgeburten
Meine Freundin ist schwanger und auf der Suche nach einer Geburtsklinik. Nachdem sie neulich beim Spiegel gelesen hat, dass manche Kliniken Frühchen, die sehr viel "zu früh" gekommen sind, einfach nicht behandeln bewusst sterben lassen, hat sie totale Angst. In dem Bericht ist ein Frühchen in der 22. Woche + x gekommen und obwohl es atmete und schrie, haben die Ärzte es sterben gelassen und es nicht behandelt oder in den Brutkasten gelegt.
Meine Freundin hat daraufhin ihre potentiellen "Geburtskliniken" damit konfrontiert und wollte in Erfahrung bringen, ob wann dort jeweils die Frühgeburten behandelt werden und bis wann sie unbehandelt sterben gelassen werden und wie die Erfahrungen damit sind. Dort wollte man aber nicht so recht mit den Infos heraus rücken. Wo könnte sie solche Informationen denn sonst her bekommen? In dem Artikel stand nur noch, dass in der Schweiz jedes Frühchen behandelt wird und meine Freundin meinte schon, dass sie in die Schweiz auswandern würde.
Würdet ihr diese Fakten von der Wahl einer Geburtsklinik abhängig machen? Habt ihr, bevor ihr eure Geburtsklinik gesucht habt, euch darüber informiert oder war euch das (wie mir bisher auch) gar nicht bewusst, dass es das gibt, dass Frühchen einfach sterben müssen? Wo hattet ihr eure Informationen bezüglich der Kliniken her?
Ich habe noch niemals gehört, dass ein Frühchen sterben gelassen wird. Die Ärzte haben den hippokratischen Eid geleistet und der besagt, dass sie ein menschliches Lebewesen immer versuchen müssen zu retten. Selbst Spätabtreibungen, die eigentlich nicht lebend zur Welt kommen dürften aber dennoch durch einen Fehler lebend zur Welt kommen müssen sie retten. Selbst, wenn dann das Kind noch behinderter ist. Das ist eben dann das Risiko. Darüber wurde hier aber auch schon diskutiert.
Schon damals, als ich meine Kinder bekam, wurde ein Frühchen in der 20. Woche geboren. Es atmete kaum und schrie auch erst nicht und die Ärzte haben alles getan, damit es überlebt. Ich glaube nicht, dass es wirklich wahr ist, dass man Frühchen sterben lässt und dieser Artikel wohl dem Sommerloch entsprungen ist. Ich kann es mir weder vorstellen, noch ist es mit dem Eid, den die Ärzte ableisten zu vereinbaren.
Dass es so was gibt, war mir bekannt. Trotzdem habe ich meine Entbindungsklinik nach ganz anderen Kriterien ausgesucht. Zum einen war der Ruf des Krankenhauses für mich wichtig. Und natürlich sollte man es schnell erreichen können. Ich hatte damals Bekannte, welche sich für eine andere Klinik entschieden hatten.
Auf dem Weg dort hin, die Wehen waren schon in recht kurzen Abständen, kam dicker Nebel und dem zukünftigen Vater ging der Hintern sozusagen auf Grundeis als sie unterwegs waren.
Auf der anderen Seite weiß ich auch welche Schäden solche extremen Frühchen davon tragen. Ich kenne persönlich solche Kinder und bei einigen kann man sagen, dass sie nicht leben, sondern wirklich nur dahin vegetieren. Da sagt selbst ein betroffener Vater, dass es gesetzliche Regelungen geben sollte, ab wann die Kinder künstlich am Leben gehalten werden dürfen.
Der Spiegel schlachtet jedes Thema aus. Ich gehe nicht davon aus, dass ein Arzt in Deutschland ein Kind nicht versorgt. Das ist seine Aufgabe und er hätte sehr schnell keine Zulassung mehr. Oder meinst du in so einem Fall, beschweren sich die Betroffenen nur beim Spiegel? Es ist lächerlich anzunehmen, dass das überhaupt irgendwo so abläuft. Dass deine Freundin die Angestellten im Krankenhaus dann noch dazu befragt hat, ist ja auch der Hammer. Man hat ja in einer Klinik nichts Besseres zu tun, als doofe Fragen zu beantworten.
Es tut mir leid, aber der Spiegel regt schon seit Jahren alle Ärzte auf und dazu eben noch Leute, die sich in dem Bereich auskennen. Wissenschaftlich würde ich mich nie auf den Spiegel verlassen.
Ihr würde eine Geburtsklinik zusammen mit der Krankenkasse aussuchen. Die haben ein Netzwerk, bei dem sie schauen können, welche Kliniken am besten bewertet sind. Dann bekommt deine Freundin auch kompetente Hilfe.
@Diamante: Der hippokratische Eid ist ja eher nur eine Farce, eine Show. Das, was dort beschworen wird, ist ja eher lächerlich, als dass man sich darauf etwas einbilden könnte. Denn der hippokratische Eid besagt auch, dass derjenige keine Schwangerschaftsabbrüche macht und keinem Schaden zufügt und trotzdem machen Ärzte sowas, indem sie beispielsweise Lebendorganspenden zulassen, die einfach nur schädigen und demjenigen keinen Vorteil bringen.
Ich habe ja auch gesagt, dass es vollkommen neu für mich ist und ich das noch nie gehört habe. Deswegen war ich ja auch so verwundert. Den Artikel kannst du aber beim Spiegel nachlesen, wenn du willst. Ich habe mir das sicherlich nicht ausgedacht. Es gibt natürlich spezielle Kliniken, die sehr frühe Frühchen behandeln, aber oft ist das erst ab der 13. Woche der Fall. Anders ist das in der Schweiz, wo alle Frühchen behandelt werden. Sonst hätte meine Freundin doch auch das mit dem Auswandern nicht gesagt (ich weiß allerdings nicht, ob sie es ernst gemeint hat).
Das Kind wurde ja absichtlich und bewusst sterben gelassen. Es hatte zwar in der 20. Schwangerschaftswoche (+ x, was auch immer das + x bedeutet) nur eine geringere Lebenschance, aber das Kind wurde nicht mal gewaschen oder in eine Decke gewickelt. Es wurde einfach nur der Mutter gegeben und der Mutter wurde noch ein dummer Spruch rein gedrückt, dass das Kind bald tot sei. Und man hätte es vielleicht retten wollen, denn die meisten Frühchen schaffen es ja und denen geht es hinterher genauso gut wie den anderen Kindern. Heutzutage ist Frühchen doch kein großes Risiko mehr, denn mit der entsprechenden medizinischen Entwicklung können viele Kinder gerettet werden.
Das habe ich aber auch noch nie gehört und ich habe ja schon zwei Kinder bekommen. Erstmal sollte deine Freundin nicht an so etwas unerfreuliches denken. Es ist doch sehr unwahrscheinlich, dass sie eine so frühe Frühgeburt haben wird. Aber selbst wenn doch, haben die Ärzte die Verpflichtung alles zu versuchen, damit das Baby überlebt.
Hat deine Freundin das vielleicht mit Spätabtreibungen verwechselt? Da war es früher durchaus so, dass man die Kinder sterben ließ, obwohl sie teilweise schon lebensfähig waren. Heute wird sowas durch verschiedene Methoden verhindert.
Ramones hat geschrieben:Der Spiegel schlachtet jedes Thema aus. Ich gehe nicht davon aus, dass ein Arzt in Deutschland ein Kind nicht versorgt. Das ist seine Aufgabe und er hätte sehr schnell keine Zulassung mehr. Oder meinst du in so einem Fall, beschweren sich die Betroffenen nur beim Spiegel? Es ist lächerlich anzunehmen, dass das überhaupt irgendwo so abläuft. Dass deine Freundin die Angestellten im Krankenhaus dann noch dazu befragt hat, ist ja auch der Hammer. Man hat ja in einer Klinik nichts Besseres zu tun, als doofe Fragen zu beantworten.
Das Ganze ist aber kein Fall für die Zulassung, denn die bekommt der Arzt so schnell nicht entzogen. Ein Frühchen muss ja nicht behandelt werden, wenn es so früh kommt, aber man sollte es doch dann auch nicht sterben lassen, oder? Es ist ja ein Fakt, dass es so stattgefunden hat, da kannst du gegen den Spiegel wettern, wie du willst. Das stand übrigens auch in anderen Zeitungen. Und davon abgesehen muss das Ganze noch vor den Staatsanwalt gehen, bevor man da genaueres zu sagen kann, aber verboten war es nicht.
Wenn es doch eine Chance hat. Und deine Hetze gegen den Spiegel und gegen meine Freundin finde ich auch unter aller Kanone. Sie macht sich einfach Sorgen um ihr Kind, was eventuell wegen blöder Umstände ein Frühchen werden könnte! Kann man das nicht verstehen? Wie würdest du dich als werdende Mutter fühlen, wenn du so was hörst? "Doofe" Fragen gibt es übrigens nicht, sondern nur doofe Antworten! Und deine finde ich schon arg grenzwertig! Was ist denn gegen diese Frage einzuwenden, denn manche Kliniken haben sich nun mal auf Frühchen spezialisiert und würden diese nicht noch wissentlich umbringen!
Verwechselt mit Spätabtreibung hat sie das nicht. Ich habe den Artikel auch gelesen und da steht definitiv, dass die Frau keine Abtreibung wollte, obwohl es noch möglich gewesen wäre. Ich habe euch mal den Link raus gesucht: klick.
Wenn man davon ausgeht, dass man heute sagt, dass ein Kind ab der 24. Schwangerschaftswoche außerhalb des Mutterleibs lebensfähig ist, dann ist es durchaus legitim, dass man Kinder, welche früher geboren werden, eben nicht behandelt. Das kommt öfter vor als man denkt.
Und es ging vor einigen Jahren schon mal ein Vorfall dieser Art durchs Netz, wo ein Frühchen auch nicht behandelt wurde, weil man davon ausging, dass es nicht überlebt. Der Zwerg aber eine Kämpfernatur und hat es halt ohne Beatmung und dergleichen geschafft. Aber das sind eben auch die berühmten Ausnahmen.
Punktedieb hat geschrieben:Wenn man davon ausgeht, dass man heute sagt, dass ein Kind ab der 24. Schwangerschaftswoche außerhalb des Mutterleibs lebensfähig ist, dann ist es durchaus legitim, dass man Kinder, welche früher geboren werden, eben nicht behandelt. Das kommt öfter vor als man denkt.
Dafür gibt es aber heutzutage Brutkästen und Intensivmedizin. Heutzutage können die Ärzte dafür sorgen, dass die meisten Frühchen sich ganz normal entwickeln. Und das tun ja auch die meisten, wie in dem Link steht. Da steht ja eindeutig drin, dass es eben NICHT in Ordnung ist, die Kinder umzubringen, sondern sie dann durchaus auch behandeln muss. Nur weil es oft vorkommt, ist es ja nicht ok. Oder findest du auch Diebstähle ok oder Wohnungseinbrüche, weil alle paar Minuten jemand derart kriminell wird? Das ist eine absurde Argumentation!
Ich habe den Zeitungsartikel jetzt gelesen und muss auch sagen, ich bin geschockt. Das hätte ich nicht für möglich gehalten. Die Klinik war ja schon eine Level-1-Klinik, mehr geht ja nicht. Das sind die Spezialisten für extreme Frühgeburten. Ich sehe es wie die zweite Kölner Klinik, Kinder die atmen und leben, denen muss geholfen werden, ohne Wenn und Aber. Wie muss die arme Mutter sich fühlen, dass sie sich nicht für die andere Klinik entschieden hat.
In dem Zeitungsartikel steht ja drin, dass das Ganze eine rechtliche Grauzone ist. Deshalb winden sich wahrscheinlich die Kliniken, wenn sie jetzt danach in den Kliniken fragt. Hoffen wir, dass es bald ein Urteil dazu gibt.
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