Was tun, wenn Eltern nicht mit Betreuer kommunizieren wollen

In diesem Thread: Tagesmutter gibt keine Auskunft über Tagesablauf schrieb ich ja von der mangelnden Kommunikationsmöglichkeit der Tagesmutter von Frau A. Aber es geht auch anders herum, Eltern, die nicht kommunizieren wollen, obwohl da ein Bedarf besteht und auch, wenn es darum geht, die Eltern über den Tagesablauf zu informieren oder auch, um andere Dinge zu klären. Das kann ja recht umfassend sein, aber ich denke, als Eltern hat man doch immer Interesse an dem eigenen Kind, oder?

Gibt es Dinge von Euren Kindern, die Ihr gar nicht wissen wollt und eine entsprechende Kommunikation mit Erziehern, Lehrern oder sonstigen Betreuern meidet? Habt Ihr Euch schon einmal zurückgezogen, weil Ihr einfach keinen Bedarf an einen Austausch hattet? Aus welchen Gründen war da kein Interesse vorhanden? Wie sollte man da als Betreuer oder Lehrer mit umgehen?

Ich denke als Eltern, sollte man sich immer für das Kind interessieren. Bei uns war es immer so, dass meine Eltern beim Abholen auch wenig Zeit hatten. Man hat dann einfach immer mal mit der Lehrerin telefoniert oder einen Termin gemacht, um auf dem Laufenden zu bleiben. Es ist sicher auch gut, wenn eine Tagesmutter solche Gesprächstermine anbietet. Man ist ja oft in Eile und dann kommt es eben einfach nicht zum Gespräch, was ja nicht immer Absicht sein muss.

Ich interessiere mich sehr wohl für meine Kinder, war aber selbst schon einmal in einer Situation, in welcher ich der Betreuerin auf den Kopf zugesagt habe, dass ich jetzt bitte erstmal keine weiteren Gespräche wünsche. Allerdings war es in diesem speziellen Fall so, dass ich ohnehin etwas mit dem eher rabaukenhaften Verhalten meines Sohnes im Kindergarten zu kämpfen hatte. Ich war ernsthaft besorgt ein Kind zu haben, dass sprichwörtlich durch sämtliche Raster fällt und hatte gleichzeitig das Gefühl als Mutter total versagt zu haben.

Ich habe zwar sehr wohl auch in dieser Zeit oftmals das Gespräch mit den Erzieherinnen gesucht und mochte das Feedback und die helfenden und tröstenden Worte dieser Fachkräfte auch, allerdings wurde es mir irgendwann einfach zuviel. Es gab drei Fachkräfte mit denen ich mich gerne ausgetauscht habe und eben eine, bei der ich mich permanent behandelt gefühlt habe wie ein kleines, dummes Kind. Es war einfach kein konstruktives Gespräch sondern lediglich immer ein: "Aber heute hat er dies und das getan". Das ging tagaus tagein so und ich hatte immer das Gefühl mein Kind ist für alles nur noch der Buhmann. Irgendwann hab ich dann gesagt, dass es mir reicht. Das sie mir zwar gerne sagen dürfen, wenn er extrem aus der Reihe tanzt ich aber bitte nicht mehr tagtäglich mit jeder Kleinigkeit konfrontiert werden möchte. Das war dann auch ok, die anderen Erzieherinnen sahen das glücklicherweise ähnlich wie ich.

Dennoch suche ich mir gerne den Rat bei den Erzieherinnen, ebenso handhabe ich das mit der Klassenlehrerin meiner Tochter. Dort allerdings zugegebenermaßen deutlich weniger. Das liegt aber ebenfalls nicht an mangelndem Interesse sondern vielmehr daran, dass ich die Lehrerin eben nicht tagtäglich sehe und so auch eher selten mal eben eine kurze Unterhaltung anstreben kann.

Wenn solche Gespräche schon angeboten werden, sollte man sie auch in Anspruch nehmen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass einige Eltern nicht zu Gesprächen bereit sind. Und wenn es diese Eltern gibt, dann sicherlich solche, die auf dem Standpunkt stehen, dass die Erzieher/innen bezahlt werden und sie deshalb dafür zu sorgen haben, dass das Kind funktioniert. Mit solchen Sachen wollen sie sich nicht belasten und lehnen das Gespräch deshalb ab.