Gegenüberliegende Straßenseite reinigen und mähen?
Ich musste neulich über die Frau der anderen Wohnpartei in diesem Haus schmunzeln. Es ist so, dass direkt gegenüber der Haustür sich Grundstücke befinden, die noch der Gemeinde gehören, sprich, die Grundstücke sind nicht bebaut und auch nicht verkauft, wenn ich es richtig in Erinnerung habe. Dadurch wächst und gedeiht es recht arg, auch liegt dort gern mal Dreck herum, der hingeweht wird oder aus welchen Gründen auch immer. Darum kümmert sich auch kaum niemand, bis eben besagte Frau.
Sie hatte hier ihren Garten schön gestaltet und noch etwas im Garten hantiert, bis ich dann sah, dass sie anfing, die gegenüberliegende Straßenseite beziehungsweise den Rand zu bearbeiten und beispielsweise Unkraut zu entfernen und so etwas. Das ging aber weit über die parallel gelegene Seite hinaus, man kann sagen, bis zur Kreuzung, die einige Meter vom Haus entfernt liegt.
Ich habe mich jedenfalls gewundert, warum man quasi von fremden Grundstücken beziehungsweise von zur Gemeinde zugehörigen Grundstücken sich die Mühe macht und dort reinigt, als auch Unkraut zupft. Klar kann man sagen, dass man da selbstlos ist und so weiter, aber ich glaube, ich hätte eben auch nur bis zu einem bestimmten Bereich dort Unkraut gezupft und gefegt, aber nicht alles von der Hausseite bis hin zur Kreuzung.
Habt Ihr solche Beobachtungen auch schon gemacht und was haltet Ihr davon, wenn jemand auch die Grundstücke, die einem nicht gehören und dafür nicht bezahlt zu werden, richtet? Würdet Ihr vielleicht selbst auch so weit vorgehen und diese Arbeit übernehmen, oder interessiert Euch nur Euer eigenes Grundstück?
Wir haben einen ähnlichen Fall. Denn zwischen unserem Haus und dem Haus der Nachbarn liegt eine Wiese, die auch durchaus jemandem gehört. Früher war es so, dass die Vorbesitzer unseres Hauses, diese Wiese mit genutzt haben. Angeblich haben sie die Wiese dafür dann auch gemäht und den Teil des Bürgersteiges sauber gehalten, der an der Wiese vorbei führt. Es kam dann zu einigen Missverständnissen mit den Besitzern der Wiese und so haben wir die Pflege und Nutzung der Wiese dann nicht übernommen.
Die Wiese war hoch bewuchert und es lag dort allerhand an Schutt und Holzresten und es stand noch ein alter Hühner bzw. Taubenschlag dort. Nun hat irgendwann unser Nachbar angefangen, die Wiese in Schuss zu halten. Er hat den Schutt beseitigt, den Hühnerstall abgerissen und mäht die Wiese regelmäßig. Den vorderen Teil des Zauns an der Wiese, hat er ebenfalls weggemacht. Er scheint aber keine Ahnung zu haben, wem die Wiese gehört und hat auch nicht um Erlaubnis gefragt, ob er die Hütte abreißen darf. Aber es scheint auch niemanden zu stören, dass sich der Nachbarn nun um die Wiese kümmert. Er nutzt sie aber ansonsten auch nicht. Er sagt nur immer, dass er diesen Schandfleck nicht ertragen konnte.
Ich selbst habe ums Haus rum genug Arbeit mit Unkraut weg machen und würde mich daher auch ehrlich gesagt, nicht noch um fremde Grundstücke kümmern. Aber wenn diese Frau auch einfach sagt, dass es sich um einen Schandfleck handelt und sie das nicht sehen möchte, wird sich bestimmt auch niemand beschweren, dass sie dort auch das Unkraut beseitigt.
Meine Oma ist bei so etwas kaum zu bremsen. Trotz ihres hohen Alters macht sie die Straße für 5 weitere Häuser sauber. Und natürlich auch für die gegenüberliegenden Häuser. Sie kehrt dann und zupft das Unkraut, dabei lässt sie sich aber auch nicht helfen und für sie ist das eine gute sportliche Bewegung, die sie fit hält.
Kann es sein, dass der Dreck dann zu ihr geflogen kommt, wenn ihn keiner wegmacht? Wir haben so einen ähnlichen Fall.Unser Nachbar lässt sein Grundstück schön verwildern und das Unkraut wuchert und wuchert und blüht natürlich. Naja und irgendwann fliegen die schönsten Samen zu uns und schon verbreitet sich das Unkraut bei uns. Wir kümmern uns aber nicht um das Grundstück des Nachbarn, der wohnt da ja und kann das selber machen und dennoch ärgert es uns natürlich.
In deinem Beispiel könnte ich mir vorstellen, dass die Frau ebenso genervt ist und lieber einmal da langmäht und Unkraut zupft, anstatt sich im eigenen Garten über den Dreck und so weiter zu ärgern. Dass sie daran Spaß hat, kann ich eigentlich nicht glauben.
Wir haben in der Nachbarschaft auch einige Rentner, auf deren gegenüberliegender Straßenseite hinter dem Fußweg ein kleiner Grünstreifen und dann der Acker liegt. Der Grünstreifen samt Fußweg gehört der Gemeinde, den Acker hat ein Landwirt gepachtet. Die Gemeinde mäht den Grünstreifen zwar regelmäßig alle paar Wochen und in dem Zusammenhang wird dann in der Regel auch der Fußweg gefegt, aber das reicht den Herrschaften nicht aus, weil dann alles zu ihnen herüber fliegt und so säubern sie diese Seite meist auch mit.
Ich würde das nicht machen, dafür ist mir meine freie Zeit dann doch zu schade und so viel Schmutz fliegt auch nicht herüber. Immerhin ist bei uns die Hälfte des Grundstücks auch ohne gegenüberliegende Bewohnung, aber nur mit Grünfläche. Wer die Zeit und den Elan hat, der darf das aber gern tun. Es fällt in der Regel auch nur dann auf, wenn der Grünstreifen gemäht wird.
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