Schwerbehindertenausweis in Bewerbung begründen
Herr C hat aufgrund von mehreren chronischen Erkrankungen einen Schwerbehindertenausweis zugesprochen bekommen. Diesen kann er ja auch bei seinen Bewerbungen angeben, zum Beispiel, wenn ein Stellenangebot eben besagt, dass Schwerbehinderte bevorzugt behandelt werden.
Muss Herr C dann nicht nur den Ausweis als solches angeben, sondern auch die entsprechenden Krankheiten, oder reicht es aus, wenn er sagt, er habe einen Schwerbehindertenausweis und es geht den Arbeitgeber nichts an, warum er diesen bekommen hat? Wird so etwas dann später bei einem eventuellen Vorstellungstermin erfragt und falls ja, wie hat der Bewerber sich dazu zu äußern? Kann er eine Aussage dazu verweigern und unter welchen Umständen ist dies der Fall?
Es gibt so unvorstellbar viele Gründe, warum man einen Schwerbehindertenausweis bekommt. Ich denke, da ist es nur von Vorteil zu erwähnen, warum man ihn hat. Für die meisten Berufe ist es ja durchaus wichtig, ob man nun eine chronische Krankheit hat, wegen der man mehr krankheitsbedingte Fehltage hat als andere Mitarbeiter oder ob man blind ist oder im Rollstuhl sitzt.
Man ist nicht verpflichtet, seine Behinderung schon im Bewerbungsschreiben anzugeben. Aber wenn man sich dafür entschieden hat, sollte man auch kurz erklären, um welche Behinderung es sich handelt. So kann sich der Personalchef auch schon etwas darauf vorbereiten, beispielsweise einen für Rollstuhlfahrer geeigneten Raum.
Weiß er gar nicht, was auf ihn zukommt, macht das unsicher. Wenn das Gebäude gar nicht für Rollstuhlfahrer geeignet ist, wäre es ziemlich peinlich, einen Schwerbehinderten zum Vorstellungsgespräch einzuladen und der kommt dann gar nicht ins Gebäude. Je nach Anzahl der Bewerber wandern solche vagen Bewerbungen dann gerne mal in den Papierkorb, denke ich.
Ich denke schon, dass das wichtig ist zu erwähnen, warum man so einen Nachweis hat und was denn für Probleme vorliegen. Immerhin kann man ja nicht alles machen und hat gewisse Einschränkungen. Ob man dann wirklich in dem Bereich arbeiten kann, muss der Chef sehen, denn nur dieser kennt die wirklichen Arbeitsabläufe und kann abschätzen, ob das etwas werden kann. Wenn man da nur von einer Schwerbehinderung schreibt, wird man es schwer haben.
Wenn ich in der Lage wäre, würde ich mich von jemand beraten lassen, der sich da auskennt. Also wie außenstehende Menschen die jeweilige Krankheit beurteilen und was sie glauben, dass das ausmacht, wenn man sich auf einen bestimmten Job bewirbt. Nicht jede Behinderung ist in jedem Job ein Minuspunkt. Es gibt wohl sogar auch Fälle, in denen eine Behinderung in einem Job einen Vorteil darstellt und man das besser zugibt, was man hat und wie sich das äußert. Aber das muss man halt bei jedem Einzelfall genau ansehen.
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