Ausbildung nach Verdienst aussuchen und nicht nach Gefallen?

vom 17.07.2012, 13:50 Uhr

Ich habe damals bei der Auswahl auch teilweise auf die späteren Verdienstmöglichkeiten geschaut. Ich hätte eigentlich gerne einen kreativen Beruf gelernt, aber für das was mich interessiert hätte, hätte ich ein Studium benötigt. Also habe ich dann einen anderen Weg eingeschlagen und mache das kreative heute eben in meiner Freizeit.

Ich finde schon, dass die Verdienstaussichten wichtig sind, genauso wie die Tatsache, ob man mit dem Abschluss später die Chance auf eine Arbeitsstelle hat. Diese beiden Kriterien waren für mich eigentlich wichtig. Mir war immer klar, dass ich gerne ins Büro möchte, von daher kam dann nur noch die Frage auf, welche Firma und welchen Beruf es denn dann genau sein sollte.

Natürlich sollte man seine Ausbildung auch nach seinen Neigungen ausrichten, aber eben nicht nur. Man weiß zwar nie, ob man nach der Ausbildung auch einen Job bekommt, aber ich würde trotzdem immer wieder zu etwas tendieren, wo die Chancen höher sind. Es gibt ja auch Berufe, da findet man nur schlecht einen Job oder die Verdienstaussichten sind wirklich schlecht. Für so etwas hätte ich mich auch nicht entschieden.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Meiner Meinung muss man das sich gründlich überlegen und sinnvoll abwägen, wobei ich stark der Meinung bin, dass das Gefallen des Jobs auf jeden Fall Priorität hat und der Verdienst demnach logischerweise an zweiter Stelle steht.

Trotzdem sollte man natürlich auch nicht unbedingt einen Job annehmen, bei dem man dann irgendwo am Existenzminimum herumkraxelt und einfach keine Perspektive hat, irgendwann einmal aufzusteigen oder sich in irgendeiner Art und Weise in naher oder auch fernerer Zukunft beruflich fortzuentwickeln. Dann hat man vielleicht einen Job, der einem Spaß macht, aber es ist halt die Frage, ob genau dieser Job auch nach zwanzig Jahren noch Spaß macht und wenn man kein Geld hat, um sich auch mal etwas zu gönnen, dann ist das doch auch irgendwie suboptimal.

Es gibt ja auf jeden Fall irgendwo und irgendwie auch einen Kompromiss. Man hat ja ganz viele unterschiedliche Interessen und muss ja nicht gleich die erstbeste Möglichkeit beruflich umsetzen, sondern kann ja noch ein wenig in sich gehen und dann letztendlich in der Lage sein eine Wahl zu treffen und dabei einen Beruf auszuwählen, der vom Gehalt her auf jeden Fall stimmt, aber auch definitiv für einen längeren Zeitraum das eigene Interesse aufrecht erhält und im besten Fall auch noch flexible Aufstiegschancen für die Zukunft bietet. Das mag möglicherweise gar nicht so einfach sein, aber es ist davon auszugehen, dass sich das eher lohnt, als wenn man nachher zwar in einem Beruf ist, wo das Gehalt prächtig ist, man aber irgendwie dennoch oder eigentlich gerade deswegen überhaupt nicht zufrieden ist.

» Seroy » Beiträge: 178 » Talkpoints: 24,22 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Das kann ich so pauschal nicht beantworten. Dazu müsste man den Beruf der Friseurin erst einmal mit dem vergleichen, den deine Klassenkameradin sonst wählen würde. Als Friseurin kann man sicherlich zufriedenstellende gute Ergebnisse erzielen und sich an dem, was man geschaffen hat, freuen. Aber dazu muss man den ganzen Tag stehen und verdient nicht einmal so viel, dass man sich eine vernünftige Wohnung und ein Auto leisten kann.

Ob der Spaß an der Arbeit den Minderverdienst ausgleicht, das bezweifle ich. Es gibt viele Möglichkeiten einen guten Verdienst zu erzielen und trotzdem Spaß bei der Arbeit zu haben, beziehungsweise genau die wegen des Verdienstes ausgesuchte Arbeit gerne zu machen. Dafür müsste man eben Näheres wissen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Meinen Beruf habe ich einzig und allein nach meinen persönlichen Interessen ausgewählt und nicht etwa nach dem späteren Verdienst. Die Arbeit sollte einem ja auch Spaß machen und nicht ein Ballast werden. Guter Verdienst mag ja besonders gut sein, aber man sollte auch motiviert zur Arbeit gehen und nicht dauernd zur Uhr schauen, wann der Arbeitstag denn nun endlich vorbei ist.

Und meist ändern sich die persönlichen Vorlieben im Laufe der Zeit ja auch ein wenig. So habe ich nach meinem Schulabschluss nie damit gerechnet, dass ich mal mit einem Studium anfange. Aber nach meiner Ausbildung hat sich dieser Weg plötzlich aufgetan und habe diesen auch erfolgreich eingeschlagen.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Natürlich sind Verdienst und berufliche Aufstiegsmöglichkeiten ein Aspekt, den man beachten muss - aber ich würde ihn nicht über alles andere stellen. In diesem Alter ist ohnehin sehr schwer, sich festzulegen. Aber es hat wenig Sinn, sich für etwas zu entscheiden, dass man gar nicht machen will, nur weil das Gehalt stimmt. Da wird man auf Dauer nicht glücklich werden und ohne Motivation arbeitet es sich auch recht schlecht. Ich denke, als Friseurin wird man vermutlich nicht reich, aber es gibt ja auch dort Aufstiegsmöglichkeiten, wenn man Glück hat.

» Schneeblume » Beiträge: 3095 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich habe den Beruf gewählt, der mir Spaß macht, auch wenn ich mich manchmal ärgere. Als Erzieherin habe ich nun drei Jahre lang in der Ausbildung gar nichts verdient. Jetzt habe ich mein Anerkennungsjahr und hatte auch hier Pech. Ich bekam nur eine Stelle, die 200€ bezahlt, statt 1000€, wie es die meisten anderen Stellen tun. Und langsam ärgert mich das wirklich. Auch als ausgebildete Erzieherin fertig im Beruf werde ich nun nicht gerade so viel verdienen. Dafür, dass ich eine solche Ausbildung über mich ergehen lassen musste, ist es ein Witz.

Dennoch bin ich froh, dass ich mich für den Beruf entschieden habe, denn ich kann mich nicht motivieren eine Arbeit zu tun, die ich einfach nicht mag.

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» Brini » Beiträge: 543 » Talkpoints: 3,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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