Lebensmittel alsbald, rasch, zügig verbrauchen - Zeitspanne?

vom 17.07.2012, 04:59 Uhr

Vor kurzem habe ich für ein Sandwich ein bisschen Mayonnaise verwendet. Da die kleine Flasche schon ein paar Wochen im Kühlschrank stand, habe ich die Mayonnaise zunächst probiert und festgestellt, dass alles in Ordnung ist. Auf dem Etikett war auch nur der schwammige Hinweis zu lesen, dass man die Mayonnaise nach Anbruch kühl lagern und alsbald aufbrauchen sollte. Solche Formulierungen findet man häufiger auf Lebensmitteln, die sich nicht unbegrenzt lange halten. Mal heißt es, man solle das Produkt rasch aufbrauchen, dann wiederum ist die Rede von einem zügigen Verbrauch und bei der speziellen Mayonnaise wurde ein alsbaldiger Verbrauch empfohlen.

Grundsätzlich kann sich sicher jeder etwas unter diesen Formulierungen vorstellen. Dennoch ist das Ganze natürlich etwas schwammig ausgedrückt. Ein fester Zeitraum ist natürlich auch Unsinn. Trotzdem finde ich diese Ausdrücke immer ein bisschen komisch und mich würde mal interessieren, was ihr euch darunter vorstellt. Normalerweise würde ich bei einer solchen Formulierung eher einen Zeitraum von einigen Tagen bis hin zu zwei bis drei Wochen annehmen. Das wäre, gerade wenn es sich um Mayonnaise handelt, allerdings ein Zeitraum, der mir zu kurz erscheint. Schließlich bekommt man selbst die kleinsten Flaschen und Gläser mit Mayonnaise nicht in so kurzer Zeit auf, sofern man nicht gerade einen Kartoffelsalat zubereitet. Bei mir halten Mayonnaise und Ketchup sehr lange, weil ich diese Saucen nur selten und sparsam verwende. Was bedeutet es für euch, wenn ein alsbaldiger Verbrauch empfohlen wird?

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Bei solchen Formulierungen habe ich immer den Eindruck, dass sie keine Empfehlung zur Zeitspanne eines Verbrauchs des jeweiligen Produktes darstellen, sondern eher eine Warnung dahingehend sein sollen, dass das Lebensmittel eines ist, das nach Anbruch wirklich kontrolliert werden sollte, bevor man es gedankenlos zu sich nimmt, eben, weil es schon schlecht werden kann, bevor das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht wurde. Die einzelnen Formulierungen wie „rasch“ und „alsbald“ sind für mich hier allerdings eher Synonyme mit der gleichen Aussage.

Natürlich kann keine genaue Zeitspanne vorgegeben werden, weil das „alsbald“ von den verschiedensten Faktoren abhängt, die in jedem Haushalt unterschiedlich sein dürften. Diese Faktoren, die sich auf die Dauer des „alsbald“ auswirken, auf der Verpackung aufzuführen, würde wohl wiederum zu weit führen, also verbleibt es bei der Warnung in Form dieses Hinweises darauf, dass die Mayonnaise kontrolliert werden sollte, bevor man sie wieder verwendet und man im Zweifelsfall eben lieber auf Nummer Sicher gehen und sie entsorgen sollte. Warum das beispielsweise bei Mayonnaise so ist, weiß man ja, und wer sich ein bisschen mit der Entwicklung von Salmonellen befasst hat, weiß auch, dass dieses Wörtchen „alsbald“ wirklich schwer genauer zu definieren ist.

Insofern stellt eine Angabe wie „alsbald“ für mein Empfinden keine zeitliche Aussage dar und ich richte mich dann auch nicht nach irgendeinem zeitlichen Durchschnittswert. Tatsächlich gehören Mayonnaise und auch Remoulade wohl auch in meinem Fall zu den Lebensmitteln, die ich in der Regel entsorge, bevor sie aufgebraucht sind, eben, weil sie im Hinblick auf die Salmonellenentwicklung gefährlich werden können. Ob das „alsbald“ dann zum Zeitpunkt meines Wegwerfens schon erreicht ist oder ob ich noch ein paar Tage Zeit gehabt hätte, spielt dabei wiederum wenig Rolle für mich, denn einen Test zur genaueren Bestimmung der Salmonellenkonzentration in der Remoulade oder der Mayonnaise kann ich nicht durchführen.

Es verbleibt also bei einer eigenen Einschätzung und der Maßgabe, dass man diese Produkte, die entsprechend gekennzeichnet sind, nach dem ersten Anbrechen kontrolliert, bevor man sie das nächste Mal benutzt, ohne, dass man weiß, wann „rasch“ oder „alsbald“ abgelaufen sind oder man dahingehend noch irgendeinen weiteren Hinweis bekommen würde, der einem diese Kontrolle zu einem bestimmten Zeitpunkt noch erspart.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich finde diese Aussagen auf den Lebensmitteln auch immer sehr schwammig und frage mich jedes Mal, wie viel Zeit vergehen soll. Bei Säften steht meist zum Glück eine eindeutige Aussage darauf, die sollte man nämlich nach Anbruch innerhalb weniger Tage verbrauchen. Wenige Tage sind für mich zwei bis drei Tage und daran versuche ich mich auch meist zu halten.

Andere Aussagen wie "nach dem Anbruch schleunigst oder alsbald verbrauchen" sind für mich immer sehr schwierig ein zu schätzen. Ich mache es einfach so, dass ich mich an keine Zeitvorgabe halte, weil die Lebensmittel immer sehr schwer auf zu brauchen sind. Ketchup oder Mayonnaise braucht man ja nicht gerade jeden Tag. Deswegen kontrolliere ich einfach vor jedem Gebrauch anhand des Geruchs und der Konsistenz, ob die Lebensmittel noch gut sind. Wenn nicht, landen sie halt im Müll. Man kann so etwas immer schlecht an einer bestimmten Zeit abmachen, deswegen ist für mich Kontrolle die beste Variante.

» Jenna87w » Beiträge: 2149 » Talkpoints: 0,47 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich finde diese Aussage auch recht schwammig, um ehrlich zu sein, und daher verlasse ich mich bei diesen Aussagen dann doch eher auf meine Sinnesorgane, also riechen, gucken und gegebenenfalls schmecken. Ansonsten wäre meine Definition immer etwas um die drei bis fünf Tage, wenn es darum geht, etwas bald zu verwenden oder aufzubrauchen. Bei einem Zeitraum von mindestens einer Woche wäre ich da doch eher skeptisch, aber wie gesagt, hierbei lasse ich sehr gern meine Sinnesorgane mit einfließen, was ich im Übrigen auch bei anderen Mindesthaltbarkeitsdaten in Kauf nehme.

Bei gewissen Nahrungsmitteln, vor allem in flüssiger Form oder die eben Eiweiß enthalten, geht es meiner Meinung nach auch gar nicht. Sobald Sauerstoff daran gelassen wurde, entsteht irgendein Prozess, der dafür sorgt, dass Nahrungsmittel schneller verderben könnten.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich nehme auf solche Hinweise eigentlich keine wirkliche Rücksicht, sondern handhabe den Umgang mit den entsprechenden Lebensmitteln nach Gefühl und Erfahrung. Der Vermerk, dass geöffnete Waren zügig verbraucht werden sollen, findet sich schon allein aus rechtlichen Absicherungsgründen nahezu überall, da man als Hersteller ja nur bedingt Einfluss darauf nehmen kann, wie die Verbraucher die Artikel lagern, verwenden oder anderweitig kontaminieren. Es kann schon einen deutlichen Unterschied machen, ob man eine angebrochene Soße einfach bei Zimmertemperatur in den Schrank stellt oder im Kühlschrank aufbewahrt.

Generell kommt bei mir alles, was offen ist, in den Kühlschrank - mit Ausnahme von Dingen wie Senf, Honig oder Nutella, die entweder weitestgehend selbstkonservierend sind oder aber bei Kühlung ihre Konsistenz zum Nachteil verändern. Soßen wie Ketchup und Mayo nutze ich über Monate hinweg auf diese Art und Weise, ohne dass mir dabei je eine Geschmacksveränderung oder eine unangenehme Konsumfolge aufgefallen wäre.

Vorsichtiger bin ich mit Fleisch- und Milchprodukten, aber auch da ist nicht ausgeschlossen, dass ich sie nach Wochen immer noch esse. In unklaren Fällen probiere ich eben von den Lebensmitteln und entscheide dann, ob mir der Geschmack normal oder verdächtig erscheint. Was sauer, bitter oder moderig schmeckt, kommt weg; alles andere wird gegessen oder zumindest zum Kochen und Backen verwendet, wenn es mir pur zu suspekt erscheint.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


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