Nach Scheidung das 2. Mal die selbe Person heiraten?

Stellen wir uns einfach mal die Situation vor A und B sind schon einige Jahre verheiratet und haben aber ständig Streit miteinander. Die beiden lassen sich daraufhin scheiden. Nun vergehen ein paar Jahre und die beiden sehen sich irgendwann wieder und lernen sich wieder zu lieben, denn eigentlich war die Beziehung an sich ja immer recht gut. Über die Streitigkeiten der Vergangenheit ist man längst weg und hat sich auf diese Themen nun gemeinsam verständigt. A und B sind also wieder eine Weile zusammen, als B A einen Heiratsantrag macht. A sagt ja.

Nun frage ich mich kennt ihr solche Situationen? Was würdet ihr antworten ja oder nein? Eine Ehe ist ja schon gescheitert, hättet ihr Angst das die 2. auch in die Brüche geht? Meint ihr das es eine gute Ehe wird, weil man sich ja schon sehr gut kennt? Hat so eine aufgewärmte Liebe überhaupt einen Sinn? Und was sollte man als Verwandter darüber denken?

Ich persönlich kenne eine solche Situation nicht von mir persönlich, sondern nur von einer in meinem Umfeld lebende Frau. Diese war zwei Mal mit dem selben Mann zusammen und hat auch sich das zweite Mal scheiden lassen. Daher bin ich persönlich der Meinung so etwas hat einfach keinen Sinn. Die Streitereien aus der vergangenen Ehe können vergessen und vergeben werden, aber die Streitpunkte sind womöglich viel tiefgründiger. Weiterhin ist die erste Trennung nicht so eben bei Seite zu schieben, denn eine Trennung hat einfach immer einen Grund und ist somit nicht ohne Weiteres zu vergessen.

Ich würde somit niemals die selbe Person ein zweites Mal heiraten. Ich heirate immer nur ein Mal und dies meine ich so, wie ich es sage. Selbst wenn ich die Scheidung eingereicht habe, werde ich die selbe Person kein zweites Mal heiraten. Für mich hat der Lauf des Lebens immer einen Grund und eine vorherige Trennung wird auch einen Grund gehabt haben, den man sicher nicht wieder einfach durch eine Amnesie regeln kann. Eine neue Beziehung macht für mich nach einer Scheidung einfach keinen Sinn, selbst wenn Gefühle vorhanden sind. Ich würde die Beziehung womöglich versuchen, aber die Ehe nicht noch ein Mal. Wer würde mir garantieren können, dass ich nicht wieder ein zweites Mal die Scheidung einreichen müsste? Da hätte ich ehrlich gesagt gar keine Lust drauf.

Ich kenne so etwas auch aus meinem Umfeld. Ein Paar war zusammen, hat geheiratet, dann haben sie sich geschieden und nun leben sie wieder zusammen. Doch es ist immer noch nicht alles in Ordnung, die Beziehung droht jetzt endgültig zu scheitern, da die Probleme von früher wieder an das Tageslicht kommen und einfach nicht gelöst werden. Mal geht es vier Wochen gut und dann war es das aber auch. Ich bin deswegen der Meinung, dass eine aufgewärmte Liebe meist überhaupt keinen Sinn hat. Man kann sich ja wieder neu verlieben, aber wenn die Probleme von damals noch ungeklärt im Raum stehen oder einfach unterdrückt wurden, hat es keinen Sinn. Man sollte sich dann lieber neu orientieren und sich einen neuen Partner suchen und die alte Liebe vergessen. Vielleicht kann man ja noch eine Freundschaft aufrecht erhalten, wenn man sich sonst noch sehr gut versteht.

Es hat schon seine Gründe, wenn ein solches Bündnis nach längerer Zeit in die Brüche geht und irgendwann nur noch beide die Trennung wollen. Wenn man sich dann allerdings vom Partner getrennt hat, fallen einem urplötzlich die ganzen schönen Dinge ein, die man gemeinsam erlebt hat und die Momente, die einfach immer wunderschön waren, beispielsweise der gemeinsame Urlaub, die Flitterwochen oder was auch immer. Man wird also einfach ein ganzes Stück weit nostalgisch und neigt dazu, die negativen Dinge ein wenig auszublenden und sehnt sich danach, wieder so eine harmonische und perfekte Partnerschaft zu haben, wie es bei der vergangenen ja offensichtlich der Fall war.

Ich würde sagen, dass es in dem Fall wichtig ist, nach vorne zu schauen und über die alte Partnerschaft hinwegzukommen und sich nicht selbst zu betrügen, indem man nur an die besten und schönsten Erlebnisse aus der Beziehung denkt, auch wenn das vielleicht schwer fällt.

Wieder in die alte Beziehung zurückzukehren und gar wieder zu heiraten wird dann wahrscheinlich für eine Weile gut gehen, aber auf Dauer klappt es denke ich nicht, auch wenn da bestimmt irgendwelche Ausnahmen die Regel bestätigen. Ich glaube also im Allgemeinen, dass so eine aufgewärmte Liebe keinen wirklichen Sinn mehr macht, weil es ja wie gesagt irgendwelche Verursacher für das Scheitern gab.

Wie das Ganze von Verwandten gesehen werden sollte, ist doch eigentlich irrelevant. Sollte die alte Liebe wirklich nach der Scheidung wieder aufblühen, dann kann man doch dazu stehen. Da können die Verwandten ja schließlich schlecht was gegen haben und wenn das wirklich der Fall sein sollte, dann wird man da ja wohl drüber hinwegkommen, genauso, wie die Verwandten auch darüber hinwegkommen werden, dass die alte Liebe eben neu erwacht ist.

Auch ich kenne eine solche Situation nicht von mir persönlich und ich habe solch einen Fall auch in meinem persönlichen Umfeld noch nicht erlebt. Ich glaube aber, dass es durchaus möglich sein kann, dass so etwas passiert, wofür es wiederum verschiedene Gründe geben kann. Einerseits vergisst man im Laufe der Zeit die eigenen Empfindungen in verschiedenen Situationen und sieht häufig im Nachhinein bestimmte Situationen als nicht mehr so belastet wie man sie zum jeweiligen Zeitpunkt empfand. Insofern kann ich mir gut vorstellen, dass man eine Beziehung als „eigentlich doch gut“ bezeichnet, obwohl man darunter phasenweise vielleicht sogar sehr gelitten hat. Andererseits entwickelt man sich aber auch weiter und reift natürlich im Laufe der Zeit. Möglicherweise wären also einige dieser belastenden Situationen, wenn sie denn später eingetreten wären, wo man selbst in einer anderen Verfassung oder entsprechend gereift war, eben nicht mehr so belastend gewesen, dass sie irgendwann zu einer Überlastung und somit zum Ende der Beziehung geführt hätten.

Wenn man sich also nach einigen Jahren wieder begegnen kann und merkt, dass einen viel verbindet, natürlich auch viele schöne Erinnerungen an die glücklichen gemeinsamen Momente, dann kann ich mir schon vorstellen, dass man es wieder miteinander probieren will und dass solche Unternehmungen nicht unbedingt zwingend zum Scheitern verurteilt sind. Allerdings glaube ich, dass ich selbst wohl wirklich vorsichtig wäre, was vor allem dann entsprechende Geltung hätte, wenn mir im Nachhinein oder schon in den damaligen Situationen klar geworden wäre, wo mein Partner und ich einfach grundlegend verschieden sind, und zwar auf eine solche Weise, die immer wieder zum Problem wird. Bei Vorliegen der jeweiligen Charaktereigenschaften würde ich also sicherlich Zeit brauchen, um herauszufinden, ob diese Charaktereigenschaften noch immer so ausgeprägt sind und ich damit ein Problem habe, bevor ich mich auf irgendetwas Weitergehendes einlassen würde.

Dass nun die zweite Ehe zwingend in die Brüche gehen muss, halte ich aufgrund dessen, was ich in meinem ersten Absatz geschrieben habe, nicht für unbedingt gegeben und ich denke schon, dass man im Laufe der Zeit so einiges verstehen kann, wobei einem dieses Verständnis wiederum zu einer Reife verhilft, die sich positiv auf einen neuen Beziehungsversuch auswirken könnte. Vielleicht hat man in den Jahren, die zwischen den beiden Beziehungen vergangen sind, auch an sich selbst arbeiten können und reagiert auf verschiedene Schwierigkeiten eben anders oder verursacht diese selbst nicht mehr innerhalb dieser Beziehung.

Allerdings würde ich auch sagen, dass es sich hier nicht zwingend um eine aufgewärmte Liebe handelt, sondern eher um eine, die vermutlich nie wirklich aufgehört hat. Manchmal reicht Liebe nicht aus, um eine Beziehung fortzusetzen und man trennt sich aus anderen Gründen als fehlender Liebe. Wenn die jeweiligen Gegebenheiten sich im Laufe der Zeit aber so ändern, dass die Probleme, die zur ursprünglichen Trennung geführt haben, nicht mehr existieren oder stark abgemildert wurden, dann sehe ich keinen Grund dafür, ein Scheitern dieser neuen Beziehung vorauszusetzen und dementsprechend auch regelrecht zu erwarten. Das ist übrigens gleichzeitig meine Sicht, die ich wohl als Angehöriger oder Freund auf diese Situation hätte. Wenn ich mitbekommen hätte, weshalb die ursprüngliche Trennung scheinbar unausweichlich war, dann würde ich nicht unbedingt davon ausgehen, dass ein zweiter Versuch schiefgeht, sondern mich möglicherweise sogar wirklich von Herzen darüber freuen, dass diese zwei Menschen sich wiedergefunden haben.

Nein auch in meinem näheren Umfeld ist mir so ein Fall nicht bekannt und ich selber könnte es mir auch nicht wirklich vorstellen. Denn wenn eine Beziehung oder eine Ehe einmal beendet ist, dann könnte ich mir nicht vorstellen diese nochmals aufleben zu lassen. Ich bin gewiss kein Mensch, der sehr schnell einen Schlussstrich zieht, aber wenn dieser dann einmal gezogen ist, dann ist es von meiner Seite aus auch wirklich endgültig vorbei. In einer Beziehung würde ich erst einmal alles dafür tun, damit diese auch intakt bleibt, wenn man aber an einem Punkt angelangt ist, wo dann das Vertrauen dem Partner gegenüber nicht mehr vorhanden ist, dann hat diese Beziehung bzw. Ehe keinen Sinn mehr und dann kann ich nachdem ich diese dann beendet habe mir auch nicht mehr vorstellen diesen Partner noch eine weitere Chance zu geben und ein und den selben dann nochmals zu heiraten kann ich daher auch wirklich ausschießen.

Ich finde es irgendwie süß, dass man dann noch ein zweites Mal zusammen kommt und heiraten will und würde das wahrscheinlich auch machen. Das zweite Mal dann aber wohl eher nur fürs Papier, damit man eben wieder verheiratet ist. Dann noch einmal eine große Feier zu machen, wäre mir wahrscheinlich zu blöd.

Ich kenne aber niemanden, bei dem das so war. Ich habe das lediglich mal im Fernsehen gesehen, finde das aber auch irgendwie "gewagt", wenn man sich ja schon einmal getrennt hat.