In Jeanshosen zu einer Trauerfeier?
Heute wurde ich mal wieder an einen Vorfall erinnert und möchte euch mal zu eurer Meinung befragen. Als meine Ur Oma verstorben war, sind wir natürlich alle zu ihrer Trauerfeier gegangen. Alle Verwandten waren in schwarz gekleidet, bis auf meine beiden Cousins, diese hatten Jeans Hosen an. Dafür bekamen sie den ein oder anderen komischen Blick von der Verwandtschaft.
Für mich ist eine Jeans bei einer Trauerfeier keine schlimme Sache. Ich verstehe eh nicht so ganz, warum man immer in Schwarz kommen muss. Ich meine die Frau war weit über 90 und wollte auch selber nicht mehr. Sie war eigentlich immer eine lebensfrohe Frau und daher verstehe ich nicht, warum man schwarz tragen muss. In anderen Ländern trägt man sogar bunte Sachen und macht richtige Feiern daraus. Ich finde, dass so eine Veranstaltung in Schwarz zu vielen Menschen einfach nicht passt, weil man ja nicht so gelebt hat.
Was denkt ihr darüber? Sollte man sich für das Jeanstragen schämen? Findet ihr es in Ordnung, wenn jemand zu einer Trauerfeier kein schwarz trägt? Tragt ihr auch Jeans?
Klar, letztendlich ist es eine relativ sinnlose gesellschaftliche Konvention, auf Beerdigungen schwarz zu tragen. Genauso könnte die Regel auch lauten, dass alle bitte quergestreifte Sachen tragen, was meiner Meinung nach eigentlich genauso sinnlos ist.
Schwarz steht halt für die Trauer und für das Triste und man ist schließlich traurig, dass ein Mensch von einem gegangen ist, den man geliebt hat. Andererseits wird das diesen Menschen auch nicht mehr stören, wenn man jetzt in geblümten Hosen bei der Beerdigung aufläuft und sich dafür freut, dass der Verstorbene bis zum Ende hin ein schönes Leben hatte. Dennoch würde es da natürlich schiefe Blicke hageln, weil man sich schlichtweg nicht an den Dresscode und an die richtige Stimmung, die vorherrschen sollte, hält.
Man muss sich also nicht für die Jeansträger schämen, das auf keinen Fall. Auf der anderen Seite ist es natürlich auch nicht allzu schwierig, sich schwarz zu kleiden, man kann sich also auch ohne größeren Aufwand an die entsprechenden Kleidungsvorschriften halten. Ich habe nichts gegen Leute, die auf einer Beerdigung ein wenig leger gekleidet sind und ich persönlich möchte auch nicht, dass auf meiner Beerdigung nur trübe Gesichter in schwarzer Kleidung zu sehen sind. Das ist doch irgendwie deprimierend und ich bin der Auffassung, dass man sich eher darüber freuen sollte, dass ich zu Lebzeiten immer so ein fröhlicher Mensch gewesen bin.
Früher musste man in Schwarz zur Trauerfeier gehen. Heute ist das ein wenig toleranter zu sehen. Man sagt, dass je näher man dem Verstorbenen persönlich stand , umso dunkler ist man dann gekleidet. Also tragen sicher noch Eheleute und Kinder schwarze Kleidung, aber allen anderen sollte man es selbst überlassen. Wichtig ist doch die Geste, dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen.
Als meine liebe Oma gestorben ist, hatte ich schwarze Sachen an, aber eine helle Jacke drüber. Ein anderer Enkel hatte sogar eine Arbeitsjacke an und ich bin überzeugt davon, dass meine liebe Oma ihn erkannt und gesagt hat „Das ist aber schön, dass du auch gekommen bist!“
Ich finde, dass es sich auch heute noch gehört, dass man in schwarzer Kleidung oder wenigstens in dunkelblauer oder dunkelgrauer Kleidung kommen sollte, wenn man zu einer Beerdigung geht. Ob man dabei eine Jeans trägt oder etwas anderes wäre mir egal, aber eben dunkel sollte es sein. Bei uns in Deutschland ist das eben Tradition und so üblich. Mag es in anderen Ländern anders sein, aber man sollte sich den Gegebenheiten einfach anpassen.
So wie ich dich verstanden habe, haben deine beiden Cousins keine schwarzen Jeans, sondern vermutlich blaue Jeans getragen. Das finde ich nur dann okay, wenn man wirklich nichts Dunkleres zum Anziehen hat. Das kann ich natürlich in deinem Fall nicht beurteilen. Wenn aber die beiden Jungs nur aus Unlust oder dergleichen Jeans angezogen haben, dann hätten sie von mir vermutlich auch einen schiefen Blick bekommen an der Trauerfeier.
Ich denke das kommt ein wenig darauf an, was vom Verstorbenen, beziehungsweise von den Organisatoren gewünscht ist.Ich war einmal auf einer "fröhlichen" Beerdigung. Der Verstorbene wünschte sich fröhliche Musik und bunte Kleidung, dass wir lachen und an schöne Erlebnisse mit ihm denken.
Aber an sich ist dunkle Kleidung schon das Normale, wobei ich eine schwarze Jeans auch absolut okay finden würde. Ich bin auch nicht so der Typ für Stoffhosen oder Röckchen und wäre froh, wenn ich Jeans, aber eben dunkel tragen könnte.
Man sollte aber auf jeden Fall die Wünsche der Angehörigen akzeptieren. Aus Erfahrung weiß ich aber, dass manche sich da einfach auch nicht so einen Kopf drum machen.
In meinem Kleiderschrank findet man nur schwarze Klamotten, von daher macht mir das eigentlich wenig aus und ich kann mit dieser Norm leben. Es gibt nun einmal gesellschaftliche Normen, denen man sich anpassen sollte oder muss. Wenn ich im Büro sitze, muss ich meine Piercings auch rausnehmen, meine zerissenen Strumpfhosen ausziehen und mich abschminken. Auch wenn es mir nicht gefällt und ich mich in meinen eigenen Klamotten natürlich wohler fühle.
Wenn ich auf eine Hochzeit gehe, kann ich auch nicht protestieren, dass ich ein langes weißes Kleid anziehen möchte. Weiß ist der Braut vorbehalten und das wäre vollkommen unpassend.
Niemand würde sich beschweren, wenn man auf einer Beerdigung schwarz gekleidet ist und weiße Knöpfe an der Bluse hat oder die Hose dunkelgrau ist. Aber wieso muss man mit so aufälligen Farben wie blau auftauchen? Ich glaube nicht, dass jemand etwas gegen dunkelblaue Jeans gesagt hätte. Selbst farbenfrohe Menschen werden wohl zwei schwarze Teile aus dem Schrank ziehen können. Für mich ist dieses Verhalten unmöglich und unverständlich.
Ich kenne heute kaum noch Beerdigungen, wo schwarz zur Pflicht gemacht wird, wobei meist die engsten Angehörigen wirklich noch in schwarz kommen. Ich habe sogar schon Zeitungsanzeigen gelesen, wo extra gebeten wird, auf schwarze Trauerkleidung zu verzichten. Allgemein ist es üblicher etwas legerer zu kommen, nur muss es dann auch nicht der Minirock und das Top in Neon-Pink sein.
Früher war es wirklich ein Muss, das man in schwarzer Kleidung zu einer Beerdigung kommen musste, genauso wie früher die Witwe oder der Witwer ein Jahr lang schwarz trugen. Heute ist es ist nicht mehr ganz so konservativ, obwohl ich dann doch der Meinung bin, das man gedeckte Farben anziehen sollte, aber ich habe auch schon davon gelesen, das manchmal auch keine "Trauerkleidung" erwünscht ist.
Es ist ja nun mal so eh und je so, dass bei Beerdigungen schwarz getragen wird. Nun habe ich festgestellt, dass es auch immer auf die Angehörigen und auch die Religion ankommt, was man eben trägt oder tragen kann. Bei den evangelischen Beerdigungen auf denen ich bisher war, reicht es auch, wenn man einfach dunkle Sachen trug. Durchaus eben auch eine dunkle Jeans oder etwas graues. Auf der katholischen Beerdigung auf der ich war, war es doch weitaus strenger und es kamen viele Männer in schwarzen Anzügen und ich habe ein schwarz/ graues Kleid getragen. Da wäre eine Jeans schon aufgefallen. Ich hab bisher auch noch nicht gesehen, dass jemand eine blaue Jeans zu einer Beerdigung getragen hat.
Aber ich denke, dass es auch gerade bei verstorbenen Kindern so ist, dass da eher bunte Sachen getragen werden und nicht einfach nur schwarz. Ich denke, dass es auch oft vom Verstorbenen selbst abhängt. Wenn er sich gewünscht hat, dass nur schwarz getragen werden sollte, dann sollte das natürlich berücksichtigt werden und wenn eben bunte Kleidung erwünscht ist, dann finde ich das auch in Ordnung.
Ich finde es wird im Allgemeinen nicht mehr so eng gesehen, wie man zu einer Trauerfeier erscheint. Zwar ist das auch eine Generationsfrage, aber die Zeiten haben sich doch geändert. Auch ältere Personen sehen dies durchaus lockerer. Natürlich gibt es Personen, die Wert auf Anzug mit schwarzer Krawatte oder ein schwarzes Kostüm legen. Aber nicht jeder hat die Möglichkeit, sich die Kleidung anzuschaffen. Gründe können dafür sein, dass eine Trauerfeier eben kurzfristig kommt und bei einigen Menschen ist das auch ein finanzieller Aspekt. Man gedenkt an den Verstorbenen ja nicht mehr im Anzug oder Jeans. Der Abschied fällt egal in welcher Kleidung oftmals schwer.
Also egal ob Jeans oder feiner Zwirn in Form von Anzug oder Kostüm, trauern tut man entweder ehrlich oder gar nicht. Nur sollte man dem Anlass entsprechend nicht in abgerissenen Klamotten oder im Partydress erscheinen.
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