Wie weit würdet ihr euch für Geld erniedrigen?
Manchmal meint es das Leben nicht gut mit einem und man steht vor der Wahl Arbeitsamt oder einen Job machen, der einen vielleicht auch nicht besonders gefällt. Aber wenn man so gar nichts hat, was würdet ihr alles für Geld machen? Für den einen ist es ja schon erniedrigend irgendwelche Toiletten zu säubern oder überhaupt putzen zu gehen. Für den anderen ist seinen Körper anbieten erst erniedrigend. Für mich sind so Sätze wie "ich würde alles tun für Geld" immer sehr unbedacht gewählt. Oftmals sagt man so etwas, weil man weiß, dass man ja nicht zum Äußersten gehen muss.
Ich würde es nicht als erniedrigend sehen, wenn ich putzen gehen müsste. Aber meinen Körper für Geld anbieten würde ich als sehr erniedrigend sehen. Welche Erniedrigungen würdet ihr für Geld über euch ergehen lassen, wenn ich keine andere Wahl habt? Wie weit würdet ihr gehen? Nicht das die Frage aufkommt, ich gehe normal arbeiten und mache mein Abitur nach. Ich habe also keine Geldprobleme.
Im Prinzip scheinen wir hier alle sehr viel Wert auf Geld zu legen, ansonsten würden wir nicht Beiträge schreiben. Was die Berufswahl betrifft würde das von den anderen Faktoren abhängen. Was wäre die Konsequenz, wenn ich mich nicht "erniedrigen" lassen wollen würde und deshalb arbeitslos bleiben würde? Würde ich Arbeitslosenunterstützung bekommen oder müsste ich verhungern?
Ich würde es nicht unbedingt als Erniedrigung sehen, die Erniedrigung, von einem Sozialstaat so viel profitieren zu müssen wäre viel größer. Als Sozialhilfeempfänger wird man sicherlich mehr angefeindet als wenn man Putzfrau / Putzmann ist. Das wäre also kein Problem für mich, auch wenn es sicherlich nie so weit kommen wird. Ich würde mich allerdings nie im Leben prostituieren oder ähnliches tun, lieber würde ich auf die Straße gehen.
Ich denke, dass das sicherlich von Mensch zu Mensch anders sein wird, denn Menschen die an gute Jobs gewöhnt sind, die werden vielleicht schon bei Jobs ablehnen, die für andere wie Luxusangebote ausschauen. Ich selbst habe mein Abitur und studiere an einer Universität, ich werde später höchstwahrscheinlich einen sehr gut bezahlten Job bekommen und strebe eine gute Karriere an. Ich weiß nicht, was ich tun würde, wenn ich arbeitslos werden würde, aber ich denke, dass hier jeder seine Ansprüche hat. Angenommen nun man ist Ingenieur, Informatiker oder Architekt und würde dann arbeitslos werden, ich glaube nicht, dass solche Leute bereitwillig einen Putzjob annehmen würden. Dafür ist man nicht dreizehn Jahre in die Schule gegangen und hat anschließend studiert, nur um nachher irgendwelche Toiletten zu putzen, nur weil die Jobangebote gerade nicht so gut sind.
Daher würde ich hier durchaus differenzieren. Wenn man studiert hat und einen guten Job hatte, dann möchte man trotz der Arbeitslosigkeit natürlich bevorzugt zu seinem Jobangebot greifen, in dem man Aufstiegschancen hat (die hat man meiner Meinung nach beim Putzen nicht und auch bei einem Kassiererjob oder ähnlichem nicht) und man möchte natürlich am Liebsten einen Job da finden, wo man aufgehört und was man gelernt hat. Deswegen denke ich, dass Akademiker höhere Ansprüche haben. Diese sind in meinen auch berechtigt, es sei denn man hat irgendein hoffnungsloses Fach studiert, von dem bekannt ist, dass hier niemand einen wirklichen Beruf daraus machen kann (Philosophie?!). Und wenn man vorher als Kassiererin oder in der Produktion gearbeitet hat, dann kann man meiner Ansicht nach auch nicht ganz so viel erwarten und diese Menschen werden sich dann vermutlich auch schon mit einem Putzjob zufrieden geben.
Auch wenn es egoistisch klingt, aber ich denke, dass ich auch nicht putzen wollen würde, selbst jetzt nicht. Ich habe zwar ''nur'' mein Abitur und verdiene noch nichts, aber als Student muss man das auch nicht unbedingt und wenn ich mein Studium beenden würde, dann würde ich auch nicht unbedingt putzen gehen, wenn ich weiß, dass es auf diesem Gebiet gute Stellen gibt und Leute auch gesucht werden. Darüber informiert man sich dann bestenfalls vor dem Studium, dann kann man meiner Meinung nach auch eher bestimmte Ansprüche haben. Einen Job in der Prostitution oder dergleichen würde ich niemals im Leben in Betracht ziehen, aber zum Putzen würde ich mich auch nicht unbedingt herablassen.
Für Leute, die bisher einen gut Job hatten, wird es wohl viel schlimmer sein, beispielsweise eine Toilette zu putzen, als für jemanden, der bisher vielleicht eine vergleichbare oder auch gar keine Arbeit hatte. Ich denke schon, dass es Menschen geben wird, die diese Tätigkeit für kein Geld der Welt machen werden, weil sie sich davor einfach ekeln und sie sich vielleicht zu fein dafür sind.
Auch ich habe einen Job, welcher auch nicht gerade schlecht ist. Ich bin damit sehr zufrieden. Doch mehr Geld kann man ja immer gebrauchen. Und so ist es, dass auch ich noch einen kleinen Nebenjob habe. Ich gehe einmal in der Woche in einem Büro putzen. Und dafür bekomme ich natürlich auch Geld. Dort muss ich dann nun mal auch die Bürotoilette sauber machen. Anfangs war es mir schon ein wenig ekelig, doch als ich dann gesehen habe, dass sie im Grunde ganz sauber war, und ich ja Handschuhe trage, ging es ganz gut. Und ich finde, es nicht schlimm, wenn ich dafür auch noch bezahlt werde. Die Sache ist schnell erledigt und man gewöhnt sich einfach daran. Nur andere Leute kenne ich dann auch, die dann wissen, dass ich diese Toilette putze, die dann sagen, dass sie sowas niemals machen würden. Da könnte man die Toilette noch mit Geldscheinen behängen, daran würden sie sich nie die Finger schmutzig machen.
Sowas ist also für mich kein Problem. Aber was auch ich niemals machen würde, wäre mich zu verkaufen. Da könnte es mir noch so schlecht gehen, oder wenn ich fast am verhungern wäre, das würde ich niemals in Betracht ziehen. Das wäre einfach erniedrigend und ich würde mich für mich selber schämen. Da wird es sicherlich noch andere Wege geben, an sein Geld zu kommen, mit einer guten Arbeit. Denn wer arbeiten will, der wird auch sicherlich etwas finden, auch wenn es nur putzen ist.
Ich war schon einmal ganz unten und habe geputzt und musste mich leider auch prostituieren.
Heute muss ich sagen, dass ich viel in dieser Zeit vom Leben gelernt habe. Ich weiß Dinge ganz anders zu schätzen als vorher. Ich habe keine Vorurteile mehr Leuten gegenüber, die aus der Not heraus, diese Jobs ausüben müssen. Ich habe während dieser Zeit auch sehr viele Menschen kennengelernt, die einen Vollzeitjob hatten, aber am Ende des Geldes war trotzdem noch sehr viel Monat übrig. Das waren nicht die "typischen" Prostituierten, die aufreizend gekleidet am Straßenrand stehen. Man hätte sie so auf der Straße gar nicht erkannt.
Mir geht es heute finanziell gut, weil ich einen guten Job habe. Aber ohne das Geld, welches ich durch Prostitution und Putzjobs eingenommen habe, wäre ich dort heute nicht, denn ich habe mir meine Weiterbildung dadurch bezahlt. Was ich damit sagen möchte, ist, dass ich nie sagen würde, ich wäre mir zu etwas zu fein. Sollte ich jemals wieder in die Situation kommen, wieder kein Geld zu haben, würde ich es wohl wieder tun.
Sich für etwas erniedrigen, damit man an Geld kommt, definiert jeder wohl anders. Jeder Mensch hat da einfach seine persönliche Schmerzgrenze. Ich war bis jetzt noch nie arbeitslos und war deswegen noch nicht ganz unten angelangt. Als ich gerade von zu Hause ausgezogen war, war ich gerade 18 Jahre und war auf die Hilfe vom Amt abhängig, da ich zu Hause nicht mehr wohnen konnte. Ich habe damals von denen Geld bekommen, als ich noch mein Abitur gemacht habe. Erniedrigen würde ich mich nicht unbedingt für Geld. Toiletten putzen würde ich wohl noch machen, wenn es keine andere Quelle für das Geld verdienen geben würde. Auch würde ich woanders auch putzen und wäre mir dafür nicht zu schade, da man das ja schließlich auch zu Hause macht. Ich würde jedoch niemals meinen Körper verkaufen, dafür wäre ich mir einfach viel zu schade. Mein Körper ist mein Tempel und mein Heiligtum, den würde ich niemals für Geld anbieten. Das wäre wahrscheinlich auch das einzige, was mir einfällt, was ich nicht tun würde.
Mir fällt spontan kein Job ein, den ich wirklich als erniedrigend ansehen würde. Natürlich gibt es Jobs, die ich freiwillig nicht machen möchte, wie beispielsweise als Putzfrau zu arbeiten oder beim Fahrgastservice. Bei Letzterem meine ich, dass es sich um Ein-Euro-Jobs handelt und das wäre mir wirklich sehr unangenehm. Viel erniedrigender ist es, sich ins Dschungelcamp zu begeben, um vor Millionen von Zuschauern lebende Insekten zu essen oder was auch immer die da tun.
Andererseits finde ich auch, dass man sich in manchen Situationen sehr wohl zu fein für bestimmte Jobs sein kann. Nach einem abgeschlossenen Studium würde ich auch nicht unbedingt, nur weil es auf dem Arbeitsmarkt nicht so schön aussieht, einen Putzjob annehmen. Höchstens während des Studiums, um mir noch ein paar Euro dazuzuverdienen. Hat jemand hingegen nur einen Hauptschulabschluss oder die Schule sogar abgebrochen, muss sich die Person meiner Meinung auch damit abfinden, mit so einer Qualifikation Drecksarbeit annehmen zu müssen.
Wo fängt eine Erniedrigung an? Die Definition muss jeder selbst für sich nehmen, und sicherlich ist es mehr als unangenehm, mit einer abgeschlossenen Ausbildung oder gar mit einem abgeschlossenem Studium Arbeit suchend zu sein und gegebenenfalls Jobs anzunehmen, für die man im Grunde keine Ausbildung benötigt. Wobei man auch in Jobs hineinrutschen kann, die zwar eine Ausbildung voraussetzen, aber wo man auch anhand von Talent, Fleiß und vielleicht Lebenserfahrung die Ausbildung wett machen kann und möchte.
Ich würde nun eine Arbeit, die mit Putzen zu tun hat, nicht als erniedrigend ansehen, ich habe jedoch nicht wirklich das Talent dazu, woanders zu putzen, weil ich da nicht immer gründlich genug bin oder so. Zwischenzeitlich während meiner schulischen Ausbildung habe ich mal so etwas gemacht, aber das war eine absolute Ausnahme und die Rückmeldungen waren eher durchwachsen gewesen. Ehrlich gesagt bewundere ich jeden, der in der Lage ist, zu putzen und damit sein Geld zu verdienen, auch, wenn es ein Knochenjob ist, der dazu unterbezahlt wird und dazu noch irgendwelchen Leuten ausgesetzt ist, die sich darüber lustig machen oder wie auch immer.
Erniedrigung fängt für mich ehrlich gesagt schon im Call Center an. Es gibt ja diese Verkaufsanrufe, bei denen der Anzurufende zu bequatschen ist, um etwas zu kaufen oder um einen Vertrag abzuschließen. Sich so anzubiedern könnte ich nicht, ich habe da mal hinter die Kulissen geschaut, festgestellt, dass die Mentalität nicht meine ist und ich absolut Probleme habe, jemanden im Grunde das Geld aus der Tasche zu ziehen. Damit mag ich nicht alle Call Center-Mitarbeiter über einen Kamm scheren, es sind eher diese Unternehmen, die irgendwelche halbillegalen Sachen veranstalten und dafür die Mitarbeiter versuchen zu instrumentalisieren. Manchmal haben die Mitarbeiter keine anderen Möglichkeiten, um Geld zu verdienen, aber das würde bei mir schon in Richtung Erniedrigung für meine eigene Person gehen.
Ich denke, ich würde eine Erniedrigung schon dann als solche bezeichnen, sobald es darum geht, seine eigenen Werte in Frage zu stellen beziehungsweise diese bei Erledigung eines Jobs beiseite zu schieben. Das ist bei mir wie gesagt im Call Center durchaus der Fall, und so gebe es noch andere Beispiele, die in diese Richtung gehen würden.
Also putzen wäre für mich auch noch keine Erniedrigung, es wäre auf keinen Fall einen Job den ich gerne machen würde allerdings wäre dies noch nix warum ich sagen würde, dass ich erniedrigt wurde! Wenn man mich dazu zwingen würde mich zu prostituieren oder zu strippen, das wäre für mich genauso eine Erniedrigung wie Telefonsex auch wenn ich dort ja eigentlich keinen Kontakt mit fremden Personen habe. Genauso wie 1€ Jobs, dort ist weniger das Problem die Arbeit an und für sich sondern eindeutig der Lohn, der einfach nur Menschenunwürdig ist!
Ich persönlich würde jetzt nicht unbedingt putzen gehen wollen, wobei ich damit nicht sagen will dass es eine erniedrigende Arbeit ist. Wobei ich schon sagen muss dass ich in meinem Alter (22) es etwas komisch finden würde wenn jemand gleichaltriges putzen geht. Besonders wenn man jung ist hat man doch x Chancen sich weiterzuentwickeln oder Ausbildungen zu machen. Sollte jetzt aber eine Frau/Mann mit 45 putzen gehen, denke ich mir überhaupt nichts dabei.
Ich habe bisher schon zwei Ausbildungen abgeschlossen und mache nächstes Jahr meinen Meister. Es ist mir sehr wichtig beruflich Karriere zu machen / gemacht zu haben, schließlich möchte ich ein Vorbild für meine späteren Kinder sein sowie auch stolz auf mich selbst sein. Ich könnte jetzt zB. auch keine Regale in einem Ramschladen einräumen. Für mich persönlich muss es schon eine anspruchsvollere Arbeit sein für die auch Fachwissen erforderlich ist. Den eigenen Körper anzubieten kommt für mich nie in Frage.
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