Mit Kind (3 Jahre) in Reha - Lohnfortzahlung für Mutter?

vom 15.07.2012, 11:28 Uhr

Person A muss mit ihrem Kind in eine Rehaklinik. Der Junge hatte einen Unfall und muss voraussichtlich 3-6 Wochen die Klinik besuchen. Die Anwesenheit der Mutter ist Pflicht, weil der Junge sonst die Reha verweigert. Er ist ja auch noch sehr klein. Der Kinderarzt meinte, dass die Mutter sich finanziell keine Sorgen machen muss. Der Aufenthalt in der Rehaklinik wird für Mutter und Kind von der Krankenkasse übernommen.

Unklar ist aber bisher, ob der Arbeitgeber eine Lohnfortzahlung macht oder ob die Krankenkasse diesen Lohnausfall begleicht. Die Reha beginnt voraussichtlich in 4 Wochen, wenn der Junge soweit wieder genesen ist, dass er die Reha beginnen kann. Die Wunden und Knochenbrüche müssen erst einmal richtig verheilen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ist das Kind krank oder muss auf eine Reha Maßnahme, dann greift die Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber sofern im Arbeitsvertrag keine anderen Klauseln stehen, die dieses ausschließen. Ansonsten besteht direkt ein Anspruch auf Krankengeld von der Krankenkasse.

Eine Lohnfortzahlung erfolgt je nach dem ob es sich um ein Paar handelt oder eine Alleinerziehende Mutter. Im Regelfall stehen 10 Tage zu, bei Alleinerziehenden verdoppelt sich der Anspruch auf 20 Tage pro Jahr. Ab dem 3. Kind verlängert sich der Anspruch auf 25 Tage bzw. auf 50 Tage bei Alleinerziehenden. Danach springt die Krankenkasse ein und zahlt der Mutter Krankengeld. Das Krankengeld wird dabei am Bruttogehalt berechnet und beträgt 70% von diesem für die maximale Laufzeit von 3 Jahren.

Die Mutter sollte jedoch beachten, dass wenn sie länger Abwesend ist wegen einer Erkrankung oder Reha Maßnahme ihres Kindes keinen Kündigungsschutz hat. Wird es dem Arbeitgeber zu bunt, dann kann er sie auch kündigen. Deswegen wäre es nicht verkehrt in diesem Fall mit dem Arbeitgeber das Gespräch zu suchen und das ganze zu Erklären. Viele sind dadurch deutlich versöhnlicher als wenn man einfach den Zettel hinwirft und man einige Wochen nicht da ist.

Zudem gehe ich einmal davon aus, dass die Mutter wohl vorher auch schon nicht mehr im Geschäft war sondern die Zeit bei ihrem Kind im Krankenhaus verbracht hat. Eventuell ist dadurch die Lohnfortzahlung bereits aufgebraucht und sie würde direkt Krankengeld beziehen. Alternativ kann man sich mit seinem Arbeitgeber auch darauf einigen, dass Urlaubstage dafür aufgewendet werden um den finanziellen Schaden im Rahmen zu halten der durch Krankengeld entstehen würde. Denn Urlaubstage werden normal vergütet und zählen nicht in die Lohnfortzahlung mit hinein. Auch deswegen dürfte ein Gespräch die beste Lösung für alle darstellen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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