Das Echtgeldauktionshaus in Diablo 3 - Fluch oder Segen?

vom 13.07.2012, 21:34 Uhr

Das Spiel "Diablo 3" bietet ja die Möglichkeit, im Spiel gefundene Items für echtes Geld an andere Spieler zu verkaufen. Im ersten Moment klingt das nach einer tollen Möglichkeit, um etwas nebenbei zu verdienen. Spielt man das Spiel jedoch etwas länger, so wird einem schnell klar, dass dies doch nicht so einfach zu bewerkstelligen ist. Da die Items, welche Gegner fallen lassen, nämlich komplett zufallsgeneriert sind, ist die Wahrscheinlichkeit, ein wirklich gutes Item zu erwischen verschwindend gering.

Laut einigen Spielern zerstört das Echtgeldauktionshaus sogar das Spiel, da es richtig gute Items nur noch gegen echtes Geld zu kaufen gibt. Viele vermuten sogar ein verstecktes Pay2Win-System dahinter. Ich persönlich mag das Auktionshaus eigentlich und habe schon etwas Geld damit verdient. Gute Ausrüstung gibt es immer noch im Gold-Auktionshaus zu kaufen, auch wenn diese etwas teurer zu haben sind.

Was haltet ihr vom Echtgeldauktionshaus? Habt ihr schon eigene Erfahrungen damit gesammelt?

» hebe » Beiträge: 29 » Talkpoints: 18,89 »



Meiner Meinung nach ist das Ganz eher Fluch als Segen. Zum einen gibt es die Gefahr, für Items viel zu viel Geld auszugeben, da sich einige Spieler sicherlich nicht unter Kontrolle haben. Das ist aber natürlich bei allen Spielen, die Vorteile für Echtgeld anbieten so. Jedoch wird das Spielprinzip von Diablo 3, nämlich die Hatz nach neuen Items, durch dieses Auktionshaus ad absurdum geführt. Man kann sich ja sowieso alles kaufen. Für einige ist das aber natürlich ein kleiner Nebenverdienst.

» Celeb » Beiträge: 21 » Talkpoints: 2,02 »


Meiner Meinung nach ist es weder noch. Ich finde es toll dass ich dort meine Gegenstände verkaufen kann die ich selber nicht benötige. So habe ich bereits einige Euros dazuverdient während ich Spaß am Spiel hatte. Was mich etwas stört ist dass es viele gibt die keine Ahnung vom Spiel haben und sich alles dort für bares kaufen und dann meinen sie wären die Überchecker. Auch beim PvP wird es dann wahrscheinlich einfach nur Pay to Win, was mir mal überhaupt nicht gefällt. Ich denke das Auktionshaus macht den Spielspaß kaputt denn wozu soll ich spielen, wenn ich alle Items gekauft habe? Der Sinn bei Diablo liegt ja darin seinen Charakter zu perfektionieren.

Es muss aber schlussendlich jeder für sich entscheiden ob er Items verkauft, kauft - oder nicht. Ich selber verkaufe und kaufe nur im Gold-Auktionshaus, verbessere dadurch auch meine Charaktere, das Gold und die Erträge habe ich mir aber alle selber durch spielen verdient und mir macht es so auch Spaß. Unnütze Dinge oder Dinge die ich im Auktionshaus nicht gut losbekomme setze ich dann ins Echtgeld Auktionshaus, manchmal auch wenn kein Bedarf an Gold besteht.

» krisiun » Beiträge: 498 » Talkpoints: 8,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Um die Threadfrage mit einem Wort zu beantworten: Beides. Zwar habe ich Diablo 3 bislang nicht angerührt (mit Hack & Slay kann ich nicht so viel anfangen), im Rahmen mancher Forendiskussion habe ich mich aber bereits ausgiebig mit dem Echtgeld-Auktionshaus beschäftigt. Sicherlich: Auf der einen Seite keine schlechte Möglichkeit, um sich neben dem Powergaming ein paar Euro Taschengeld zu verdienen. Auf der anderen Seite entsteht zwar kein Pay-to-win-System, allerdings verschlechtert sich die Droprate der Items zum Teil drastisch. Zum Release haben sich viele Spieler beschwert, dass trotz stundenlanger Runs kein sonderlich wertvolles Item ins Inventar wanderte. Ob sich die Situation inzwischen verbessert hat, kann ich nicht beurteilen.

Darüber hinaus sehe ich ein anderes Problem: Celeb hat es im zweiten Beitrag bereits angesprochen. Unter den Spielern finden sich etliche Schüler, die noch nicht mit Geld umzugehen wissen und womöglich Unsummen im Auktionshaus verbrennen. Manche Verkäufer stellen ihre Items zu Mondpreisen von 250 Euro ein, in der Hoffnung, dass ihnen der ein oder andere den Gegenstand abnimmt. Auf YouTube habe ich vor wenigen Monaten ein Video gesehen, in dem sich ein Typ ziemlich in Rage geredet hat, wegen den Preisen. Zwar unanständig laut und übertrieben vulgär, aber auch ich halte solche Preise für zu hoch.

Daraus ergibt sich zwangsläufig eine ganz andere Frage: Welche Preise sind überhaupt moderat für virtuelle Waren? Mit Diablo 3 und dem Auktionshaus begann der Trend ja überhaupt nicht. Dieser entwickelte sich schon mit World of Warcraft. In dubiosen Onlineshops handeln Spieler ihr virtuelles Gold untereinander, in asiatischen Ländern werden junge Erwachsene als Goldfarmer eingestellt. El Dorado nur anders. An Blizzards Stelle würde ich also zumindest die Preise nach unten korrigieren, wenn ich schon das Konzept nicht aufgebe. Letzteres ist sowieso gänzlich unwahrscheinlich - in ein paar Jahren diskutieren wir unter Umständen über zu bezahlende Inhalte in Singleplayer-Spielen. Um etwa das nächste Gebiet bereisen zu können oder ähnliches.

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» Schnackfatt » Beiträge: 28 » Talkpoints: 25,14 »



... man darf aber nicht außer Acht lassen, dass bereits bei Diablo 2 wertvolle Gegenstände über Tradeforen und Ebay für bares gehandelt wurden. Eine seltene Rune oder ein perfektes Item war schon zu diesen Zeiten hunderte Euro wert! Der einzige Unterschied zu damals ist eben dass man das ganze jetzt relativ unkompliziert über das integrierte Auktionshaus machen kann.

Der Umgang mit Geld für junge Spieler ist für mich kein Kriterium. Damit man im Echtgeld Auktionshaus kaufen und verkaufen kann benötigt man einen Paypalaccount, für diesen wiederum eine Kreditkarte. Wenn die Eltern den Kindern so was erlauben oder möglich machen liegt die Schuld bei ihnen.

» krisiun » Beiträge: 498 » Talkpoints: 8,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge


krisiun hat geschrieben:Damit man im Echtgeld Auktionshaus kaufen und verkaufen kann benötigt man einen Paypalaccount, für diesen wiederum eine Kreditkarte.

Das stimmt nicht. Um einen PayPal-Account zu erstellen, benötigst du de facto keine Kreditkarte. Um den Account später zu verifizieren, brauchst du entweder eine Kreditkarte oder ein Bankkonto. Üblicherweise haben Jugendliche heute bereits in jungen Jahren ein eigenes Konto und können somit ohne Weiteres mit PayPal bezahlen. Was die Anmeldung eigentlich unmöglich macht: Laut AGB muss der Kunde 18 Jahre alt sein, deshalb fragt PayPal auch das Geburtsdatum ab. Junge Menschen sind (in diesem Fall) leider selten auf den Kopf gefallen und geben ein falsches Jahr an, aus 1998 wird so in Sekundenschnelle 1988.

Dass Eltern mit ihren Kindern reden sollten, versteht sich von selbst - daher fand ich den Frontal 21-Bericht vor einigen Tagen zum MMOBA League of Legends auch so tendenziös. Trotzdem sehe ich die hohen Preise im Echtgeld-Auktionshaus kritisch. Nicht nur für Schüler, sondern auch für junge Erwachsene und Menschen mit geringem Einkommen. Meiner Meinung nach sind dreistellige Euro-Preise für virtuelle Schwerter oder Schilde nicht gerechtfertigt, allerdings lässt sich über die Frage des Werts eines fiktiven Gegenstands lang und breit diskutieren - das habe ich auch schon in meinem ersten Beitrag hier im Thread deutlich gemacht.

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» Schnackfatt » Beiträge: 28 » Talkpoints: 25,14 »


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