Geld gespart und deswegen mehr Artikel kaufen?
Ich kenne es von mir und daher wollte ich mal fragen, ob das bei anderen Menschen auch so ist. Ich kenne allerdings auch einige Frauen, die auch so handeln wie ich.
Ich habe heute einen Kleidungsartikel sehr viel günstiger bekommen und ich fange dann an, zu rechnen. Man hat sagen wir mal 30 € gespart und statt sich darüber langfristig zu freuen schaue ich dann eben einfach nach noch einem Artikel und im Nachhinein sage ich dann meistens Sätze wie: "Heute habe ich (Betrag) € gespart und deswegen war es ja eigentlich sehr günstig." Das ist meiner Meinung nach ein typisches Verhalten für Frauen. Man kauft dann eben mehr und begründet es damit ja eh schon ein Schnäppchen gemacht zu haben. Ich muss zugeben, dass es beim Niederschreiben sinnlos klingt und es wahrscheinlich auch ist. Aber ich rechne dann immer zusammen, was ich gespart habe und freue mich dann über meine Käufe.Meistens kaufe ich dann auch noch mehr Artikel, weil es ja gerade günstig ist.
Kennt ihr so ein Verhalten? Macht ihr es selber so?
Ich kenne dieses Verhalten von mir selber. Wenn ich etwas günstiger bekommen habe, als ich ursprünglich kalkuliert hatte, kaufe ich oft noch irgendetwas dazu. Ich habe dann das Gefühl, dass ich statt einem Teil zwei bekommen habe. Das ist zwar nicht so ganz vernünftig, aber es ist konkreter als das Geld gespart zu haben. Das Glücksgefühl ist größer, und im Leben geht es ja oft um die Maximierung der Glücksgefühle.
Ich hatte letztes Jahr einen Urlaub gebucht, für den wir Rabatt bekommen haben, mit dem ich nicht gerechnet hatte. Normalerweise gehen wir am Flughafen nicht essen. Aber wegen der Ersparnis dachte ich mir, dass wir uns das nun leisten können. Es war jedenfalls ein tolles Gefühl, praktisch umsonst schön essen zu gehen. Vernunft hin oder her.
Ich denke, dass man Geld nur dann spart, wenn man es auf die Bank gibt oder eben nicht ausgibt. Ansonsten hat man kein Geld gespart. Ich muss sagen, dass ich dieses Geld dann auch wirklich nicht ausgebe, weil ich mich freue, etwas günstiger bekommen zu haben als es ursprünglich war. Deswegen würde ich niemals sagen, dass ich nun noch mehr kaufen kann, weil ich Geld eingespart habe.
So ein Verhalten kenne ich von mir nicht und auch nicht von Verwandten, Freunden, Kollegen und Bekannten. Wenn ich einkaufe und würde eben diese 30 Euro Sparen, dann ist es ja auch nur dann der Fall, wenn vorgehabt habe 60 Euro für genau diesen Artikel auszugeben und dann die anderen 30 Euro nicht für einen weiteren Artikel ausgebe, sondern diesen zur Bank bringe oder auf Seite lege zu anderen Geldbeträgen um dann weiterhin zu sparen.
Früher habe ich auch so gelebt. Werbung beeinflusst durchaus und ebenso kann ich gewisse Glücksgefühle bestätigen. Im Nachhinein betrachtet ist das allerdings sehr oberflächlich. Ich habe damals ohne darüber nachzudenken eine ganze Menge Kram gehortet. Und dadurch kam ich nicht nur nicht meinem Geld, sondern auch meiner Ordnung und letztendlich mit mir selbst immer weniger klar.
Wenn ich im Fastfood-Restaurant etwas für 4€ bestelle und man bietet mir an zusätzlich ein Eis zu bestellen und nur 4,50€ (also 50 Cent zusätzlich) anstatt 5,50€ (1,50€ für das Eis) zu zahlen, dann habe ich nichts gespart, sondern 50 Cent mehr ausgegeben, als ich eigentlich wollte. Und dafür habe ich zusätzlich etwas bekommen, was ich eigentlich gar nicht haben wollte, denn sonst hätte ich es direkt bestellt. Natürlich mag das Eis dann schmecken, aber bietet zugleich unangenehme Nebenerscheinungen, die man als beeinflussbarer Konsument natürlich gelernt hat zu ignorieren.
Und solche Beispiele findet man doch überall. Seien es nun Zusatzverkäufe, 3 zum Preis von 2 Aktionen, 50% Rabatt auf den zweiten Artikel, Sammelaktionen oder Werbeangebote, die man nur nutzt, weil der Preis gesenkt ist. Wenn man am Ende mehr ausgegeben hat und mehr Dinge gekauft hat, als eigentlich geplant, dann hat man gar nichts gespart.
Man spart kein Geld, in dem man es ausgibt! Selbst wenn ich eigentlich immer ein No-Name-Produkt für 5€ kaufe und das teurere Markenprodukt aus dem Angebot kaufe, spare ich kein Geld, sondern gebe welches aus! Würde ich sparen wollen, würde ich Möglichkeiten suchen auf diesen Artikel zu verzichten, bzw. meinen Bedarf zu ändern. Anstatt Quellwasser im Angebot zu kaufen, würde ich Leitungswasser trinken, anstatt beim Kauf des neuen Schuhschrankes 50€ zu "sparen" und einen aus dem Angebot zu kaufen, um das gesparte Geld für weitere Schuhe auszugeben, könnte ich einfach feststellen, dass ich bereits genügend Schuhe habe.
Ganz abgesehen davon, dass dieses vermeintlich Sparen meist auf Kosten anderer passiert. Egal ob Mensch und Tier in der Nahrungsmittelindustrie ausgebeutet wurde, nur damit der Konsument fünf Cent spart, oder Kleidung von Kinderarbeitern in Fernost genäht wird oder in Deutschland Menschen arbeitslos wurden, weil die Produktion anderswo billiger ist.
Weibliches Verhalten ist das meiner Meinung nach nicht. Bei Männern ist nur meist der Schwerpunkt ein anderer. Da verfährt man dann einen Liter Benzin, um an der billigen Tankstelle im Nachbarort 5 Cent günstiger zu tanken und redet sich ein Geld gespart zu haben.
Ich finde nicht, dass das ein typisches Verhalten bei Frauen ist. Und wenn das so sein sollte, dann bin ich eben untypisch. So ganz verstehe ich aber deine Schilderung auch nicht. Du kaufst einen Artikel und wenn der Artikel weniger gekostet hat, als den regulären Preis, dann gehst du hin, kaufst dir noch einen oder weitere Artikel und gibst so im Nachhinein vielleicht mehr Geld aus, als du eigentlich wolltest. Am Ende aber denkst du dir, dass du trotzdem gespart hast, weil du mehr bezahlt hättest, wen du den regulären Preis hättest zahlen müssen. Das heißt also, wenn du Kleidung kaufst, die sonst vielleicht 80 Euro gekostet hätte und du zahlst für alles nur 50 Euro, dann hast du mehr Geld ausgegeben, als du wolltest, freust dich aber, 30 Euro gespart zu haben.
Ich muss einfach mal von mir sagen, dass mich Schnäppchen eigentlich kalt lassen. Häufig sind Schnäppchen auch keine Schnäppchen, denn schaut man sich etwa mal im Internet um, findet man die Ware zu ähnlichen Preisen und der angegebene reguläre Preis wird nirgendwo genommen. Sowas kommt recht häufig vor. Aber auch sonst interessiere ich mich dafür eigentlich nicht, ich gehe in den Laden, ich kaufe, was ich kaufen wollte und was ich brauche und dann gehe ich wieder. War die Ware im Angebot, dann interessiert mich der reguläre Preis nicht einmal und ich berechne auch nicht, wie viel ich angeblich gespart habe.
Es fällt mir daher schwer nachzuvollziehen, wie einige Frauen die Läden stürmen, wenn es Angebote gibt und alles mögliche wegkaufen, wie die Irren, denn wenn ich etwas nicht brauche, dann kaufe ich es an sich auch nicht. Und wenn ich mir etwas kaufe, was im Angebot ist, dann lobe mich auch nicht damit, einen bestimmten Betrag gespart zu haben, denn mitunter kann es ja auch sein, dass ich den Artikel mit dem Originalpreis gar nicht gekauft hätte. An sich also lässt mich das alles kalt und ich kaufe nicht mehr, wenn es Angebote gibt oder ich Geld dabei eingespart habe.
Ich kenne dieses Verhalten nur zu gut von mir. Sobald etwas reduziert ist, das ich ohnehin kaufen wollte, gönne ich mir von dem gesparten Geld gleich noch ein Teil, so dass ich im Endeffekt auf den Betrag komme, den ich ursprünglich einkalkuliert hatte. So habe ich für das Geld, was ich ohne die Reduzierung ohnehin ausgegeben hätte, gleich zwei Teile. Über zwei Teile freue ich mich riesig, da ich im Endeffekt eben ein weiteres Teil gratis bekommen habe, so wie ich es sehe.
Nur selten kommt es bei mir vor, dass ich eben nur das Teil kaufe, das ich vorgehabt habe zu kaufen, wenn es plötzlich unerwartet reduziert ist. Meistens habe ich einfach den Drang dazu, mir noch etwas weiteres zu kaufen. Immerhin war dieser gewisse Betrag gedanklich ohnehin komplett ausgegeben, weshalb ich mich eben auch darauf eingestellt habe, eben beispielsweise fünfzig Euro auszugeben. Sollte der Artikel dann plötzlich nur noch dreißig Euro kosten, kaufe ich mir noch etwas bis zu zwanzig Euro dazu, so dass ich denke, dass ich eben noch ein teil gratis für den Preis bekommen habe. Da ich das Geld ohnehin gedanklich verplant hatte, habe ich dabei keinerlei schlechtes Gewissen, sondern freue mich einfach riesig darüber, für das Geld gleich noch ein Teil bekommen zu haben.
Bei mir kommt das zwar manchmal so ähnlich vor, wie Du es beschrieben hast, aber nicht grundlegend immer. Auch kenne ich genügend Männer, die bei ihren Käufen auf diese Weise vorgehen, sodass ich ebenfalls nicht sagen wollen würde, dass dieses Verhalten typisch für Frauen sein dürfte. Allerdings meine ich im Gegensatz zu Diamante auch, dass eine Ersparnis eigentlich klar definiert sein dürfte. Kaufe ich etwas, das ich auf meiner Liste habe, also zu einem vergünstigten Preis und habe somit mehr Geld, wofür auch immer übrig, so hat man natürlich Geld gegenüber dem normalen Kaufpreis gespart, auch, wenn man diese Ersparnis gleich wieder in irgendetwas anderes investiert, wie beispielsweise den Kauf mehrerer dieser Artikel, eben aufgrund ihrer Ersparnis.
Warum es mir nur so ähnlich geht wie Dir, möchte ich noch kurz erklären. Ich kaufe nicht irgendetwas Reduziertes und rechne mir dann die rein rechnerische Ersparnis aus, die ich im Vergleich zum Originalpreis gehabt hätte. Irgendwann habe ich mal eine Dokumentation über ein Ehepaar gesehen, das ein Heidengeld ausgegeben hat für überteuerte Möbel, die allerdings deutlich im Preis reduziert waren. Sie waren meiner Meinung nach immer noch unglaublich teuer, zu teuer für mein Empfinden. Die beiden sagten sich also gegenseitig, dass sie nun soundsoviel tausend Euro gespart haben, was ich unsinnig finde in diesem Punkt stimme ich Diamante zu. Ich spare nicht Geld, das ich ohnehin nicht hätte ausgeben können, weil ich es gar nicht habe.
Vielmehr plane ich bestimme Summen für irgendwelche Käufe ein, beispielsweise für Kaffeebohnen. Angenommen, ich habe dafür ein monatliches Budget von zwanzig Euro festgelegt und finde meinen Lieblingskaffee nun im Angebot für sechs oder sieben Euro, statt regulär zehn Euro. In einem solchen Fall kaufe ich mehr und rechne mir aus, was ich im Vergleich zum Originalpreis gekauft habe, weil ich diese Einsparung längerfristig eben nicht mehr habe, zumal ich ja nun eben durch diesen Mehrkauf zum Angebotspreis vorgesorgt habe und mir damit diesen Kostenpunkt in nächster Zeit erspare.
Wenn ich mir aber irgendetwas kaufe, für das ich mein Budget komplett ausgebe, dann rechne ich mir nicht unbedingt immer aus, wie viel Geld ich gespart habe, sondern tue das vor allem dann, wenn ich weiß, dass die Ersparnis wirklich extrem hoch war und dann interessiert mich auch hauptsächlich, was ich regulär hätte bezahlen müssen, damit ich eben den Vergleich zu meiner tatsächlichen Ausgabe habe. Häufig kommt das bei mir aber nicht vor, weil mir wichtiger ist, dass ich mit meinem Budget hinkomme. Dass ich gerne Schnäppchen mache, versteht sich aber sicherlich von selbst, da ich es auch nicht unbedingt einsehe, mehr Geld auszugeben als notwendig.
Ich empfinde das als eine Art Selbstbetrug, wenn ich etwas kaufe, für das ich weniger ausgeben muss, als ich eingeplant habe, aber dann aus lauter Freude über die gedachte Ersparnis – die in Wirklichkeit nicht existiert – auch noch ein weiteres Teil kaufe, dass ich nicht haben wollte und auch nicht benötige. Hauptsache, ich komme auf den Geldbetrag, den ich glaubte, ausgeben zu müssen. Wenn ich weniger bezahlen muss, als ich dachte, freue ich mich natürlich auch sehr darüber. Aber das Geld, was ich nicht ausgeben musste, werde ich auch behalten und nicht für ein unnützes Teil ausgeben. Das ist total unlogisch.
Etwas anderes ist das Beispiel mit dem Kaffee, bei dem ich zum normalen und sonst auch bezahlten Preis eine Vergünstigung habe. Da ich die Möglichkeit habe, zwei oder mehr Packungen zu kaufen, gebe dafür in dem Moment auch mehr aus. Wenn ich aber rechne, dass die Packungen dann für drei Monate reichen und ich in den folgenden Monaten dafür kein Geld ausgeben muss, dann habe ich nach drei Monaten im Endeffekt die Differenz zum normalen Preis gespart.
Ich sehe das auf keinen Fall so, dass es ein typisches Verhalten von Frauen ist. Es wird lediglich so sein, dass manch einer von dem niedrigeren Preis so beeindruckt ist, dass er gleich noch mehr kauft, obwohl es überflüssig ist. Genau das ist die Strategie der Geschäfte.
Bei mir ist das ganz unterschiedlich. Ich kaufe meine Kleidung ja sowieso fast nur im Ausverkauf und da spare ich dann doch um einiges mehr als wenn ich es so mal günstiger bekomme. Aber hier kommt es natürlich auch vor das ich sage weil ich diese Jacke zum Beispiel so billig bekommen habe, jetzt schaue ich gleich noch ob ich vielleicht noch Shirts oder Hosen billiger bekomme. Aber nicht weil ich bei der Jacke so gespart habe sondern weil es im Moment eben sowieso recht billig und günstig ist. Ansonsten freue ich mich das ich Geld gespart habe.
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