Krankgeschrieben und dennoch draußen sein - Kündigungsgrund?

Letzte Woche habe ich einen Bekannten von mir getroffen. Es war mitten am Tag und eigentlich hätte er arbeiten müssen, worauf ich ihn natürlich angesprochen habe. Er erzählte mir, dass er krank geschrieben sei und nicht arbeiten könne. Nun war er allerdings nicht an diesem Tag bei einem Arzt sondern an dem Tag zuvor. Er war unterwegs, erledigte einige Sachen, für die er sonst keine Zeit hätte, und kaufte ein.

Nun habe ich mir überlegt, was wäre denn gewesen, wenn ihn ein Arbeitskollege oder sogar sein Arbeitgeber dabei gesehen hätte. Wenn ich krank geschrieben bin, dann gehe ich an dem Tag eben zu einem Arzt und kaufe darauf hin noch etwas ein, falls ich krankheitsbedingt nun auf gewisse Nahrung verzichten sollte. Ansonsten verkrümele ich mich eigentlich zu hause und gehe nicht aus dem Haus.

Wie ist das denn bei euch so? Bleibt ihr dann ebenfalls zu hause oder erledigt ihr auch manchmal Dinge, für die ihr sonst kaum Zeit hättet? Wie ist das denn hier mit dem Arbeitsrecht? Meines Wissens wäre der Arbeitnehmer ja dann nicht versichert, wenn er irgendwo draußen ist und krank geschrieben ist oder? Wäre das denn dann nicht ein fristloser Kündigungsgrund, wenn ihn nun ein Arbeitskollege oder so sehen und verpetzen würde?

Solange es nicht krankheitsfördernd, sondern erholungsfördernd ist, kann der Arbeitgeber glaube ich nichts sagen. Das kam auch schon einige Male bei Galileo + Co. Beispielsweise darf man bei einer Erkältung durchaus ins Schwimmbad gehen, wenn es denn warm ist oder solche Dinge wie Einkaufen können glaube ich auch nicht verboten werden. Aber man macht sicherlich überhaupt nichts verkehrt, wenn man sich denn daheim verkrümelt. Würde man den Chef aber nun beim Fitnessstudio oder so sehen, könnte ich mir schon denken, dass es zu einer Abmahnung führen könnte, aber auch hier auf keinen Fall gleich zu einer fristlosen Kündigung, das ist definitiv überzogen.

Ich denke, es kommt auch darauf an, weswegen man krank geschrieben ist. Ich war auch gerade wegen einer Erkältung zwei Tage nicht arbeiten, dennoch musste ich aus dem Haus und etwas einkaufen. Ein Krankenschein macht einen nicht zum Pflegefall. Wenn man sich als Postbote ein Bein gebrochen hat, dann kann man nicht arbeiten (da man nicht so laufen kann, wie der Job es verlangt), aber man ist trotz allem in der Lage, sich in ein Café zu setzen und ein Eis zu essen.

Bei einer Erkältung ist frische Luft ja auch förderlich. Kinder sollen auch mit Erkältung draußen spielen können, es sei denn, sie haben Fieber. Weshalb sollte das bei Erwachsenen anders sein? Solange die Aktivität der Genesung nicht abträglich sondern eher förderlich ist, spricht eigentlich nichts dagegen.

Es kommt darauf an, weswegen man im Krankenstand ist. Wenn man am Krankenschein stehen hat, dass man durchgehend zu Bettruhe verdonnert wurde, dann ist es natürlich eher etwas ungut, wenn man dann beim Shoppen erwischt wird. Das ist aber eher selten der Fall. Und selbst dann kommt es wohl darauf an, wobei man erwischt wurde. Wenn ich gerade im Supermarkt Lebensmittel einkaufe, wird das anders aussehen als wenn ich mir gerade ein Ballkleid anprobiere und dabei erwischt werde.

Wenn ich krank geschrieben bin und dann im Freizeitpark bei der Hochschaubahn erwischt werde, werde ich wahrscheinlich auch Mühe haben zu beweisen warum die Hochschaubahn nun für mich gesundheitsförderlich ist. Also bei diversen Freizeitaktivitäten ist es generell kein Problem wenn man dabei erwischt wird. Was jedoch definitiv nicht geht ist dass man bei einer anderen Arbeit erwischt wird. Wenn ich also krank geschrieben bin und dann beim Arbeiten in einer anderen Firma erwischt werde, dann sieht es schlecht aus.

Ich denke es kommt einerseits darauf an, weshalb man krank geschrieben wurde und auch, was man draußen denn macht. Denn solange man sich nicht gefährdet mit der Unternehmung oder gar gesundheitsgefährdende Dinge macht, ist das nicht schlimm. Auch wenn man krank geschrieben wurde, muss man doch irgendwann mal raus gehen und Erledigungen machen. Nicht jeder kennt jemanden, der das für ihn erledigen könnte.

Soweit ich weiß kommt es erst mal darauf an, wie krank man ist beziehungsweise was eben der Grund der Krank-Schreibung ist. Generell muss man sich sicherlich nicht im Hause verstecken wenn man krank geschrieben ist und kann durchaus Erledigungen machen oder einfach an die frische Luft gehen, ohne dass einem direkt eine Kündigung droht nur weil man vom Arbeitergeber oder sonst wem erwischt wird. Auch kann es ja sein dass man zur Apotheke gehen muss oder sich aus dem Supermarkt Hustenbonbons oder so kaufen will.

Wenn ich eine starke Erkältung habe würde ich zwar am liebsten den ganzen Tag im Bett bleiben, aber Getränke und Essen fliegen mir leider nicht zu; auch Medikamente nicht und zum Arzt kann ich mich auch nicht beamen. Anders wäre es sicherlich wenn ich krank geschrieben bin und man mich dann dabei beobachtet wie ich am Strand Volleyball spiele, abends in eine Disko gehe oder ähnliches.

Wenn die Krankheit von solcher Natur ist, dass man zwar nicht arbeiten, aber durchaus leichte Einkäufe erledigen kann, darf man dies auch tun. Ich darf sogar ins Kino gehen, spazieren gehen und auf ein Musikfestival, solange es meine Gesundung nicht verzögert. Wenn ich mir als Taxifahrer mein Bein gebrochen habe, kann ich meine Arbeit nicht ausüben, aber ich kann sonst fast alles machen.

Wenn man eine schwere Grippe hatte, braucht man zum Beispiel noch ein paar fieberfreie Tage, bevor man wieder arbeiten kann. Während dieser Tage sind Spaziergänge durchaus der Gesundheit förderlich. Man muss nicht sofort am nächsten Tag in die Arbeit, wenn man nach längerer Krankheit zum ersten Mal das Bett verlässt.

Ich hatte einmal nachts eine Gallenkolik. Der Arzt hat mich für den nächsten Tag krank geschrieben, weil ich die ganze Nacht nicht geschlafen hatte. Ich bin aber trotzdem am nächsten Tag zum Einkaufen gegangen.

Wenn der Arbeitgeber kündigt, muss er nachweisen, dass man arbeitsfähig war . Das wird aber schwierig, weil der Arbeitgeber ja gar nicht angeben muss, welche Krankheit er hatte. Bei ärztlichem Attest ist es nahezu unmöglich, aus diesem Grund zu kündigen. Wenn man aber öfters mal einen Tag fehlt, kann der Arbeitgeber durchaus ein ärztliches Attest schon am ersten Tag verlangen.

Ist man krank geschrieben, kommt es darauf an, warum das geschah und ob man bettlägerig ist. Wenn das der Fall ist, darf man nicht aus dem Haus. Aber eine Krankschreibung bei Krankheiten, die an der frischen Luft sich nicht verschlechtern, sondern im Gegenteil eher heilen, da kann niemand etwas dagegen haben. Da wird kein Arbeitgeber etwas sagen, wenn man ihn gerade draußen trifft. Man kann krank geschrieben sein, wenn psychisch etwas nicht stimmt. Selbstverständlich darf man dann auch spazieren gehen oder einkaufen.

Selbstverständlich darfst Du bei einer Krankenschreibung auch draußen sein. Du musst schließlich auch Lebensmittel zum Leben einkaufen. Allerdings ist es nicht so gut, wenn Du draußen bist, obwohl Du ins Bett gehört. Dann kann es nämlich durchaus Konsequenzen für Dich am Arbeitsplatz haben.

Man darf mit einer Erkrankung auch rausgehen. In den meisten Fällen ist es ja der eigenen Gesundung fördernd, wenn man sich an der frischen Luft bewegt. Man kann als Arbeitgeber also niemanden kündigen, nur weil er sich trotz Krankenschein außerhalb seiner Wohnung aufhält. Es kommt ja auch drauf an, wegen was man krankgeschrieben wurde und was der Arzt angeordnet hat.

Sollte man das Bett hüten und geht dann beispielsweise auf ein Konzert, könnte das auch Konsequenzen haben. Allerdings ist dies auch schwierig zu bewerten, da man in den meisten Fällen nicht angeben muss, wegen was man krankgeschrieben ist.