Tiere aufnehmen?!

Ja, so bin ich zu meinem Hamster gekommen. Ich wollte erstmal eigentlich kein weiteres Tier mehr, da ich 2 Rennmäuse (zu denen ich so ähnlich gekommen bin: Wurde angefragt, ob ich zwei aufnehmen kann - die waren dann als ich zusagte aber schon anderweitig vermittelt, aber ich war mittlerweile dann so von den Tierchen fasziniert, dass ich mir meine beiden aktiv zugelegt habe) und 4 Meerschweinchen für eine 40m²-Wohnung ausreichend fand.

Aber na ja, der Hamster war ein Tier aus einer Notfallabgabe von mehr als 20 Hamstern, schon knapp 1 1/2 Jahre alt, mit erfolglos operiertem Tumor - also mit entsprechend miesen Vermittlungschancen. Also ist das Puschelchen hier eingezogen, hat einen schönen Eigenbau bekommen und darf jetzt hier den Rest seinen Lebens (hoffentlich noch lange) verbringen.

Hätte es mir allerdings aber partout an Geld, Platz oder Zeit gemangelt, dann hätte ich ihn wohl nicht genommen - letztendlich sollte man da ja seine eigenen Kapazitäten im Auge behalten. Im Falle des Kaninchens würde ich den Rammler wohl kastrieren lassen und dann in artgerechte Haltung vermitteln.

Ich nehme bewusst nur Nottiere auf, die aus allerlei Gründen abgegeben werden, oder aus schlechter Haltung gerettet werden. Habe im Internet auch einige Anzeigen von mir, wo meine Vermittlungstiere drauf sind, und wo ich auch schreibe, das ich Nottiere aufnehme. Viele der Tiere behalte ich, wenn es bei mir platzmäßig und finanziell geht. Einige vermittel ich nach Behandlung der Krankheiten auch weiter in ein gutes Zuhause.

Mein erstes Meerschweinchen zog zu mir, weil das Partnerschwein verstorben war, und die Frau kein neues mehr wollte. 2 Männchen wurden in großen Bockgruppe gebissen, also habe ich sie zu mir geholt, und jetzt leben sie zu zweit, und es klappt super. Auch aus einer unkontrollierten Vermehrung habe ich schon einige Meerschweinchen übernommen, oft kranke und trächtige Tiere. Wenn sie gesund sind, vermittel ich sie dann weiter. Auch wurden bei mir schon einige Meerschweinchen einfach vor die Türe gestellt. Immerhin noch besser, als wenn die Tiere einfach ausgesetzt werden.

Zur Zeit kann ich aber keine Nottiere mehr aufnehmen, da finanziell und platzmäßig nicht mehr in der Lage bin, allen ein Zuhause auf unbestimmte Zeit zu bieten. Habe hier nur noch meine eigenen Tiere, das reicht mir auch im Moment. Obwohl, wenn wieder ein Platz dringend gebraucht wird, dann sage ich eh ja, kenne mich ja.

Wir haben ab und zu Gasthunde bei uns, auf die wir, wenn ihre Besitzer auf Urlaub sind, aufpassen. Ich habe mir auch schon überlegt, Pflegehunde bei uns aufzunehmen, aber ich weiß nicht ob das so gut ist. Da hat man den Hund dann vielleicht für längere Zeit bei sich und wenn man sich an ihn so richtig gewöhnt hat, muss man ihn wieder hergeben. Das wäre bestimmt jedes Mal sehr traurig für mich, auch wenn ich wissen würde, dass er einen guten Platz bekommen hat.

Beispielsweise hat eine Bekannte ein paar Tage einen Setter zur Pflege gehabt. Das waren wirklich nur wenige Tage und der Abschied ist beiden aber trotzdem sehr schwer gefallen. Da habe ich ehrlich gesagt lieber Hunde zu Hause, von denen ich schon im Vorhinein weiß, wann sie wieder abgeholt werden.

Aber wenn mir jemand ein Tier vor die Türe legen würde, wäre das natürlich etwas anderes. Das würde ich entweder selbst behalten oder einen guten Platz dafür suchen. Oder wenn mir jemand auf der Straße einen Hund in die Hand drücken würde, oder wenn einer zugelaufen käme würde ich ihn auch zuerst aufnehmen und einen Platz oder den Besitzer suchen. Da würde ich ihn solange behalten, vorausgesetzt er verträgt sich mit meinem, bis ich das Richtige gefunden habe.

Ich finde es echt toll, was manche Menschen leisten als Pflegestelle. Und das auch noch ehrenamtlich. Mein Hund hat als Welpe auch auf einer gelebt, bis wir ihn zu uns geholt haben. Das ist für einen Welpen wirklich sehr gut, mit so vielen Hunden jeden Alters und Katzen aufzuwachsen. Dadurch wurde er super sozialisiert. Für ihn sind Hunde und andere Tiere eine Selbstverständlichkeit. Ich würde mir immer wieder einen Hund von einer Pflegestelle nehmen.

Wir haben schon einige Tiere aufgenommen. Sowohl ältere Tiere aus privater Hand da die früheren Besitzer sich nicht mehr um die Tiere kümmern konnten bzw. wollten (die bei uns dann die letzten Tage verbringen durften) als auch jüngere die von anderen Leuten angeschafft wurden aber dann nicht mehr gewollt waren.

Teilweise haben mich die Leute (Nachbarn / Freunde / Arbeitskollegen) spontan gefragt ob ich nicht vorübergehend ein Tier zur Pflege nehmen wollte bis sie einen anderen Platz gefunden hätten bla bla bla

Man verliebt sich dann doch jedesmal ins Tier, die Vermittlungsarbeiten dauern länger und im Endeffekt bleibt das Tier für immer bei uns. Aber einige Tiere (verschiedene Tierarten) waren hier auch auf der Zwischenreise und gingen dann anschließend wirklich zu neuen bleibenden Tierbesitzern.