Kurztrip nach Terschernobyl - Wär das was für euch?
Mir ist gerade beim surfen im Internet ein Werbebanner ins Auge gesprungen. Auf dem Banner war etwas von einem Kurzurlaub nach Tschernobyl zu lesen. Im ersten Moment empfand ich das als ein wenig absurd, nach genaueren überlegen aber eigentlich gar nicht mal so dumm. Sicher ist so eine Reise nichts für Jedermann, aber für andere dafür ein umso intensiveres Erlebnis. Mich persönlich interessiert das Thema wirklich sehr und ich würde auch so eine Reise machen, wenn ich das Geld dazu haben würde. Es ist sicher interessant mal in diese Gegend zu reisen und zu sehen, was die damalige Explosion alles angerichtet hat. Das Gefühl ,dass man in einer gefährlichen Gegend unterwegs ist lässt einen gehörigen Respekt zu. Schon das Geräusch des Geigerzählers finde ich richtig unheimlich. Wenn man dann vor Ort in seinen Schutzanzug das Geräusch hört muss das ein unfassbares Erlebnis sein.
Wie sieht es denn bei euch aus? Würdet ihr so einen Trip auf euch nehmen oder findet ihr, dass man so etwas nicht braucht und im Fernsehen mehr als genug von Tschernobyl sieht? Wenn jemand schon mal so eine Reise gemacht hat, dann wäre es nett, wenn er mal ein paar Worte dazu schreiben könnte. Wie gesagt, ich finde das Thema hochinteressant.
Ich denke ich fände es weniger interessant, dass es ein Risiko ist, sondern mich würde es mehr interessieren, in einer echten Geisterstadt zu sein und das so hautnah mitzuerleben, was man eben bisher nur aus dem Fernseher kennt. Ich finde es ehrlich gesagt nämlich durchaus sehr hübsch, wie eine Stadt aussieht, wenn keine Menschen mehr da sind und die Natur sich so nach und nach wieder alles an sich reißt. Diese Atmosphäre würde mir vermutlich schon sehr gefallen, aber ich weiß nicht, ob es unbedingt Tschernobyl als Geisterstadt sein muss und nicht eine andere Stadt. der Geigerzähler würde mich hier ehrlich gesagt weniger beeindrucken und ich würde vermutlich eine Reise in eine andere Geisterstadt bevorzugen, wenn ich eine solche Möglichkeit hätte und eben wegen dieser Risikofaktoren nicht zwingend Tschernobyl.
Ein bisschen befremdlich finde ich die Idee ehrlich gesagt auch, einerseits bietet man den Menschen so eben Erlebnisse an, die ihnen sonst nicht möglich gewesen wären, aber ob man aus einer solchen Katastrophe wirklich wieder mal Geldmacherei machen muss, ist eine andere Frage und dieser Punkt ist in meinen Augen durchaus etwas verwerflich.
Ich möchte in den nächsten Jahren auf jeden Fall nach Tschernobyl reisen. Ich bin ein sogenannter Urban Explorer und interessiere mich generell für das, was man allgemein als "Lost Place" bezeichnet. Das können alte Industrieruinen, verlassene Villen und Schlösser, alte Krankenhäuser und viele andere verlassene Objekte sein. Vor zwei oder drei Jahren bin ich dann auch einmal über Informationen zu dem havarierten Atomkraftwerk und der Geisterstadt Pryjat gestoßen. Ich habe mich damit ein bisschen beschäftigt und denke, dass ich dort sehr gerne einmal fotografieren möchte. Natürlich ist das ein ganz anderer Ort als das, was ich bisher durch mein Hobby entdeckt habe. Ich habe bisher keine kompletten Geisterstädte gesehen, sondern nur einzelne Objekte und Anlagen, die zwar groß sein können, aber nicht dieses Ausmaß erreichen. Das und die Tatsache, dass die Zeit in einem so großen Gebiet einfach stehengeblieben ist, fasziniert mich sehr.
Natürlich muss man dabei an seine Gesundheit denken. Man bekommt einen Geigerzähler und darf sich in bestimmten Bereichen auch nicht zu lange aufhalten. Natürlich mache ich mir dazu meine Gedanken und die unsichtbare Strahlung ist schon eine andere Art von Gefährdung als die, der man sonst beim Entdecken ausgesetzt ist. Sonst drohen einem höchsten Abstürze durch marode Böden oder das Einatmen von Asbest. Dagegen kann man sich weitgehend schützen. Die Strahlung hingegen finde ich auch unheimlich, aber ich bin sehr neugierig und möchte mir diesen unwirklichen Ort einmal mit eigenen Augen anschauen.
Ich finde die Idee einen Kurztrip nach Tschernobyl zu machen auf den ersten Blick auch sehr befremdlich. Nur muss ich sagen, dass es für mich auch auf den zweiten, dritten und hundertsten Blick genauso befremdlich bleibt. Kurz und gut: ich würde niemals freiwillig einen Urlaub nach Tschernobyl machen. Ich bin auch nicht der Typ, der immer nur zwei Wochen am Strand verbringen möchte, aber diese Reise wäre dann doch nichts für mich und ich halte davon genau gar nichts.
Ich kann durchaus verstehen, wenn man daran interessiert ist, wie so eine Geisterstadt aussieht. Das würde mich eventuell auch noch reizen. Allerdings sehe ich nach wie vor einfach noch ein zu großes gesundheitliches Risiko, trotz diverser Gesundheitsmaßnahmen. Die Gefahr wäre mir einfach zu groß. Ich gehöre aber auch zu jenen, die es einfach widerlich finden, wenn man raucht. Dass ich Nichtraucherin bin, ist eben auch aus gesundheitlichen Gründen und genauso wenig wie ich meinen Körper unnötig mit Nikotin und Co aussetzen möchte, verzichte ich auch freiwillig auf Strahlengebiete - soweit beides eben geht.
Ehrlich gesagt frage ich mich manchmal schon, wohin manches führen soll. Ich möchte dazu sagen, dass es mich nicht stört, wenn jemand anderer dort hin fährt. Bleibt wohl wirklich jedem selber überlassen und es soll auch keine Kritik sein für jene, die vor haben dort einen Kurztrip hin zu machen, aber irgendwie bekomme ich es nicht aus dem Kopf heraus, dass ich da auch an die zahlreichen Japaner zum Beispiel denke, wo wohl viele vieles darum geben würden, den Strahlungen nicht ausgesetzt zu sein und dann reisen andere als "Schautouristen" extra in solche Gebiete. Diese Gedanken sind für mich durchaus sehr befremdlich, wobei ich wie gesagt vom Prinzip her schon nachvollziehen kann, dass so eine Geisterstadt die Neugierde bei einigen weckt. Dennoch: Es ist und bleibt einfach ein Strahlengebiet. Für mich wäre es jedenfalls nichts.
Ich habe vor einem Jahr, kurz nach dem Reaktorunfall in Japan, zum ersten Mal gehört, dass man Reisen nach Tschernobyl machen kann. Im ersten Moment fand ich es etwas merkwürdig, dass da mit dem Unglück so vieler Menschen schon wieder eine neue Geldquelle aufgetan wurde und eine neue Möglichkeit für den Tourismus in der Katastrophenregion geschaffen wurde.
Aber auf der anderen Seite finde ich solche Geisterstädte auch sehr interessant und würde mich schon gerne mal dort umschauen, wie es aussieht, wenn Menschen einen Ort vor über 25 Jahren verlassen und seitdem nicht mehr betreten haben. Man wird ja wohl mit der nötigen Schutzausrüstung ausgestattet werden, so dass ein kurzer Besuch hoffentlich keine gesundheitlichen Folgen haben dürfte.
Tagesreisen nach Tschernobyl
Ich weiß nicht, warum ich so etwas interessant finden sollte. Hier sehe ich das so wie tournesol. Natürlich würden auch mich Geisterstädte interessieren, aber keine, die aufgrund einer solchen Katastrophe keine Leute mehr beherbergen. Dieses entsetzliche Unglück, dass über die Menschen hereingestürzt ist, hat so viel Leid und Kummer über die Bevölkerung gebracht, dass ich mich schämen würde, dort noch hin zu fahren. Die Menschen leiden noch heute. Auch in Deutschland ist die verstrahlte Erde/Wälder – wo die Giftwolken niedergegangen sind – noch allgegenwärtig.
Wenn es unbedingt eine Geisterstadt sein soll, lässt sich diese vielleicht auch in einer anderen Gegend finden, zur Not in Kanada, wo es verlassene alte Goldgräberstädte gibt.
Wenn man schon nicht an die Menschen denkt, die verstrahlt wurden, dann sollte man doch zumindest an sich selbst denken. Jene Arbeiter, die dort noch sind und kontrollieren und demnächst wieder den nächsten Sarkophag schützend über das stillgelegte Kraftwerk legen müssen, können sich ihre Arbeitsstelle nicht unbedingt aussuchen. Aber die Touristen, die dorthin pilgern, wissen nicht, in welche Gefahr sie sich unter Umständen begeben. Nach meiner Information ist das AKW nicht dicht. Jeder könnte trotz Schutzanzug den gefährlichen Strahlen ausgesetzt sein. Würde sich das lohnen?
Alleine Röntgenaufnahmen und vor allem CT's verstrahlen den menschlichen Körper. Muss da wirklich noch Tschernobyl her?
Ich habe auch schon einmal von dem sogenannten "Extrem-Tourismus" gehört und dort wurde auch eine Reise nach Tschernobyl angeboten. Für mich wäre das glaube ich nichts, obwohl so ein Trip sicherlich auch seine Reize hat und auf jeden Fall ein Abenteuer bietet.
Zunächst wäre es für mich wichtig zu klären, ob es wirklich kein Gesundheitsrisiko gibt, wenn ich in ein Gebiet reise, welches heftiger radioaktiver Strahlung ausgesetzt war bzw. immer noch ist. Wenn diese Gefahr nur annähernd besteht, würde ich keine Sekunde überlegen, in das Gebiet zu fahren.
Gäbe es natürlich keine Risiken würde so ein Trip an Bedeutung verlieren und wäre nicht mehr so etwas außergewöhnliches und abenteuerreich. Interessant wäre es mit Sicherheit, so eine Geisterstadt zu sehen und zu besuchen. Ich könnte mir nicht vorstellen, so eine Art von Urlaub regelmäßig zu machen, aber einmalig wäre das sicherlich eine Reise, die man so schnell nicht vergessen wird.
Ich finde, dass man sich das nicht antun sollte. Sicherlich mag es spannend sein eine verlassene Stadt zu sehen, aber dennoch ist es eben auch gefährlich und bringt einen nur diesen Anblick einer verlassenen Stadt. Ganz ehrlich gesagt würde ich mir aber auch total schäbig vorkommen, wenn ich da Bilder mache und da Menschen gestorben sind, damit ich das nun toll finden kann. Ich denke, dass man so nicht denken sollte und so diesen Ort auch nicht sehen sollte. Er sollte uns mahnen und nicht zur Pilgerstädte von Menschen werden, die verlassene Orte mögen. Allein aber schon wegen der eigenen Gesundheit würde ich dort nicht hin wollen.
Ich denke, dass eine Reise nach Tschernobyl sehr interessant sein kann, allerdings hätte ich zu große Angst und ich hätte auch keine Lust, dass ich radioaktiver Strahlung ausgesetzt bin, das wäre mir ein Ausflug in diese Geisterstadt eigentlich gar nicht wert. Ich finde es eigentlich ganz okay, dass mutige Menschen gerne diesen Ort fotografieren wollen oder sich einfach informieren wollen. Manche Menschen sind neugierig und wollen wissen, wie es dort eben ist und das kann man wahrscheinlich am besten "nachempfinden" oder verstehen, wenn man diesen Ort besucht hat.
Es gibt einige Schulklassen, die ein Konzentrationslager besuchen und dort wird man auch nicht mit angenehmen Geschichten konfrontiert, aber das ist auch okay und wenn die Personen freiwillig dorthin gehen, dann ist es auch gar nicht so schlimm. Einige Menschen wollen Geschichten einfach erleben und da ist es eigentlich egal, ob es um eine Nuklearkatastrophe geht oder um irgendwelche Burgruinen. Ich habe ein Referat über die Katastrophe von Tschernobyl gehalten und ich würde vermutlich anfangen zu weinen, wenn ich in dieser Stadt wäre. Ich würde nicht nach Tschernobyl fahren!
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