Wie finanziert sich der Bund für Steuerzahler?
Ich habe gehört, dass man beim Bund für Steuerzahler Hilfe bekommen kann, wenn man nicht selbstständig ist und Hilfe bei den Steuern braucht. Dafür muss man nur einen ganz geringen Mitgliedsbeitrag zahlen. Von diesem Mitgliedsbeitrag kann sich doch dieser Verein nicht finanzieren, oder? Dort arbeiten doch Steuerberater und Fachkräfte oder habe ich das falsch verstanden? Wird dieser Bund für Steuerzahler vom Staat unterstützt?
Also so gering finde ich den Mitgliedsbeitrag gar nicht, es sind immerhin 55 Euro bis 96 Euro (abhängig vom Bundesland), die ein Arbeitnehmer dort zahlen muss. Als Gegenleistung wird er über Neuerungen informiert und erhält Zugriff auf einige Ratgeber zum Thema Steuern. Das kann sich für den einen oder anderen, der sich einen Steuerberater sparen möchte, sicherlich lohnen.
Aber ich denke nicht, dass der Bund für Steuerzahler damit so geringe Einkünfte erziehlt, dass es seine Arbeit unmöglich macht. Im Grunde genommen unterhält man dort "Journalisten" (auch wenn einige davon durchaus auch Steuerberater sind), es handelt sich also um eine ganz normale Zeitungsredaktion. Und wie verdient eine Zeitungsredaktion sonst noch Geld, wenn nicht über den Verkaufspreis des Produkts? Genau, über Werbung. Und auch die findet man in den Publikationen, und zwar nicht zu knapp.
Da verwechselst du was. Der Bund der Steuerzahler bietet keine Hilfe bei der Steuererklärung an, dort arbeiten keine Steuerberater, um Menschen individuell zu beraten. Die bekanntesten Aktionen des Bundes der Steuerzahler sind die Untersuchungen und Veröffentlichungen von Steuerverschwendungen. Man kann für ca. 100 Euro - die Beiträge schwanken zwischen den einzelnen Landesverbänden - Mitglied werden und bekommt dafür regelmäßige Informationen, Newsletter, Seminare, Tipps.
Was du vielleicht meinst, sind Lohnsteuerhilfevereine. Das ist aber etwas völlig anderes. Dort kannst du deine Einkommenssteuererklären machen lassen und zahlst dafür als Mitglied einen Jahresbeitrag nach Einkommen gestaffelt.
Der Bund der Steuerzahler darf gar keine Steuerberatung leisten. Finanzieren tut sich dieser Laden durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und durch nicht gezahlte Steuern. Entschuldigung, ich meinte natürlich, seinen finanziellen Vorteilen aus seiner Gemeinnützigkeit als Verein.
Für dich zum Verständnis: Es handelt sich letztlich um einen Lobbyistenverein, der mitnichten den Steuerzahler vertritt. Was die wollen, ist ein Nachtwächterstaat und das bei möglichst niedrigen Steuern, also ungefähr das, was die FDP im Sinn hat. Man könnte auch sagen, es handelt sich um ausgesprochene Feinde des Sozialstaats mit einem irreführenden Namen. Mich als Steuerzahler vertreten die nicht. Dich?
Mit manchen Vereinen und Menschen sollte man sich nicht abgeben, bzw. sich besser mal klarmachen, um was es sich dabei tatsächlich handelt. So ein manipulierender PR-Schuppen gehört sicher dazu. Bekannt ist dir vielleicht deren dümmliche Schuldenuhr - der sie natürlich lieber keine Vermögensuhr gegenüberstellen, weil man dann sehen würde, dass die Vermögen schneller steigen, als die Schulden. Aber das nur am Rande.
Für eine Steuerberatung gehst du zum Lohnsteuerhilfeverein oder zum Steuerberater. Oder du fragst einfach mal hier oder in entsprechenden Foren.
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