Eigenes Kündigungsvorhaben den Kollegen mitteilen?
Einige von uns hier haben bestimmt schon mal in einem Betrieb selber die Arbeitsstelle gekündigt oder hatten es zumindest vor. Würdet ihr euren Kollegen mitteilen, wenn ihr vor hättet eure Arbeitsstelle zu kündigen oder würdet ihr bis zum Schluss schweigen? Denkt ihr, dass es blöd ausschaut, wenn man es den Kollegen mitteilt oder denkt ihr eher, dass man den Kollegen das sagen sollte, damit sie sich darauf einstellen können?
Wie wäre es richtig? Sollte man den Kollegen das schon mitteilen bevor man gekündigt hat oder erst, wenn man die Kündigung beim Arbeitgeber abgegeben hat? Oder denkt ihr, dass man es gar nicht sagen sollte und erst am letzten Arbeitstag damit rum kommen sollte? Kann eigentlich ein Arbeitgeber darauf bestehen, dass man still schweigt darüber, damit die Kollegen nicht irgendwie aufgehetzt werden?
Das kommt immer ganz darauf an, wie gut du dich mit den Kollegen verstehst. Bei uns in der Firma wird das von Abteilung zu Abteilung unterschiedlich geregelt. In meiner Abteilung herrscht ein gutes Arbeitsklima und wir haben bisher sehr offen darüber gesprochen. Auch, wenn die Kolleginnen noch gar keinen neuen Job hatten, sondern noch auf der Suche waren. Man ist jedoch nicht verpflichtet über seine Kündigungsabsichten zu sprechen.
Wenn man gekündigt hat, wird es wohl nicht so sein, dass man es bis zum letzten Tag verheimlichen kann. Der Chef wird meistens dafür sorgen, dass es bekannt gegeben wird. Es muss ja auch eine Übergabe stattfinden.
Darüber zu reden bevor man es getan hat, ist - gelinde gesagt - etwas dämlich. Warum sollte man mit so einem Vorhaben hausieren gehen, wenn man dieses Vorhaben noch nicht mal umgesetzt hat? Welchen Vorteil erwartet man von so einem Vorgehen, wo man sich selbst ja nicht sicher genug ist, dass man den Schritt noch nicht gegangen ist? Natürlich darf man frühestens wenn der Arbeitgeber die Kündigung erhalten hat die Kollegen einweihen. Und auch hier ist es sicher ratsam, nicht davon zu sprechen, endlich den "Drecksladen" verlassen zu können. Denn dagegen kann der Arbeitgeber schon vorgehen. Vielmehr sollte man sachlich die Sache ansprechen und ausschließlich die neue Perspektive loben. Wenn es überhaupt notwendig wird, so früh davon zu sprechen. Schließlich ist die Kündigungsfrist noch abzuwarten und es ist sicher nervig, die letzten Monate nur über seinen Wechsel zu sprechen.
Ich bin der Meinung, dass es natürlich immer auf die Umstände ankommt. Wird gekündigt, weil man für seine Familie weiter weg zieht oder ähnliches, dann kann eher darüber gesprochen werden, als wenn die Kündigung aus Frust erfolgt ist.
Auf den allerletzten Tag warten wird man letztlich nicht können. Schließlich muss man seinen Nachfolger einarbeiten oder aber potentiellen Nachfolgern die eigenen Tätigkeiten nahe bringen sowie Besonderheiten erklären. Es geht also um einen Wissenstransfer. Wie genau das zu gestalten ist, würde ich dem Arbeitgeber überlassen. Auch würde ich hinsichtlich "Stillschweigens" Rücksicht nehmen, und dann vielleicht wirklich erst in den letzten Wochen darüber reden, wenn es verlangt wird. Was aber sicher eher nicht der Fall sein dürfte.
Ich würde nie über ein Kündigungsvorhaben mit Kollegen oder auch Vorgesetzten sprechen bevor ich etwas Greifbares habe. Vielleicht bin ich da auch ein wenig zu sehr durch Erfahrungen geprägt. Es ist schließlich so, dass man bei Verhandlungen sei es eben um Gehalt oder Aufgaben in der Regel den Kürzeren zieht, wenn sich die Kündigungsabsichten herum gesprochen haben. Gerade wenn es um mehr Gehalt geht, dann kommt doch schon mal der Einwand, warum man dann nicht woanders sein Glück versuche, wohl wissend dass dieser Kollege eben schon lange erfolglos auf der Suche ist,
Außerdem kann es schließlich auch gut sein, dass man wegen einer bestimmten Sachlage kündigen will und im Laufe der Suche feststellt, dass man sich diesbezüglich nicht verbessern kann. Auch dann wird man sicher später einen schwereren Stand haben. Und das muss schließlich nicht sein.
Ich denke, dass bevor die Kollegen von einer Kündigung erfahren, es zunächst einmal der Chef wissen sollte. Hinterher macht es sich dann besser, wenn man die Kollegen darüber informiert, denn man kündigt ja normalerweise nicht sofort, sondern muss bestimmte Kündigungsfristen (in der Regel drei Monate) einhalten. Da bleibt dann noch genug Zeit, um es den Kollegen mitzuteilen und sich von ihnen zu verabschieden. Aber der Vorteil von dieser Reihenfolge ist eindeutig, dass sich eben auch der Chef nicht hintergangen fühlt, was durchaus vorkommen könnte und vielleicht mit Nachteilen für die letzten drei Monate verbunden wäre, wenn es anders wäre.
Gar nichts den Kollegen vom baldigen Abschied zu sagen, fände ich eher feige und ungerecht den Kollegen gegenüber. Vielleicht sind dadurch auch Nachteile für den Betrieb zu erwarten. Daher glaube ich auch nicht, dass der Arbeitgeber irgendwelche Forderungen diesbezüglich an seinen (Noch-)Arbeitnehmer stellen kann und ihn auffordern kann, die Kündigung geheim zu halten.
Ich denke, dass das auf die Kollegen ankommt. In einigen Fällen würde ich mal sagen, dass ich es nicht tun würde und manchmal eben doch. Momentan arbeite ich nur als Aushilfe an einer Tankstelle, da ich bald mein Studium beginnen werde und hier verstehe ich mich mit allen Arbeitskollegen sehr gut. Wir reden auch über unsere Zukunftspläne, da hier auch andere bei sind, die ebenfalls vorhaben, bald studieren zu gehen und dann unterhält man sich eben darum, ob man schon eine Wohnung gefunden hat und so weiter und so fort. Ursprünglich hatte ich dann eigentlich auch vorgehabt dort trotz des Studiums weiter zu arbeiten, dann eben nur an den Wochenenden. Nicht das mit der Job großartig gefallen würde, aber wir haben dort mehr Geld bekommen als andere Tankstellen und die Arbeitsatmosphäre war eben eine sehr gute.
Inzwischen habe ich es mir aber anders überlegt und denke, dass mir das zu stressig sein wird, so dass ich dort kündigen werde. Ich habe dass dann einigen Kollegen gesagt, aber anderen dann auch eben nicht. Die, mit denen ich mich gut verstehe, haben sich dafür eben auch interessiert und ich denke, dass sie nicht sonderlich begeistert darüber gewesen wären, wenn ich es ihnen am letzten Tag offenbart hätte, dass wäre wirklich ein bisschen dreist gewesen. Es gab aber auch Arbeitskollegen, die ich nicht so sehr mochte und die auch gerne mal getratscht haben und so, diesen habe ich das eben dann nicht persönlich gesagt. So würde ich das dann vermutlich auch in einem Betrieb machen, wenn ich irgendwo arbeiten würde, es kommt für mich darauf an, welche Beziehung man zu seinen Arbeitskollegen hat. Versteht man sich gut, dann kann man auch ruhig offen sein, aber wenn es nicht so gut läuft, dann müssen es diese von mir aus gar nicht wissen.
Ich würde meine Kollegen nie vor dem Chef über eine Kündigung informieren. Selbst wenn ich mich mit den Kollegen noch so gut verstehen würde, könnte sich mal einer von ihnen beim Chef verplappern und das wäre nicht gerade sehr gut für das Gespräch mit dem Chef. Deswegen würde ich es den Kollegen immer erst mitteilen, wenn die Kündigung beim Arbeitgeber vorliegt.
Dann würde ich es aber auch ziemlich bald sagen, damit sich die Kollegen auf die neue Situation einstellen können. Bis zum letzten Tag würde ich nicht warten, das wird in den meisten Fällen ja auch gar nicht möglich sein, weil ja auch ein Nachfolger eingearbeitet werden wird und die Chefs es den anderen Mitarbeitern dann wahrscheinlich sowieso sagen werden.
Ich würde es dann auch meinen Kollegen lieber selber sagen, als wenn sie es durch den Chef erfahren. Ob der Chef verlangen kann, dass man nichts sagt, weiß ich leider nicht, aber ich kann es mir irgendwie nicht vorstellen. Wenn die Stelle neu besetzt wird, merken die Kollegen es ja doch und es macht auch nicht gerade einen guten Eindruck, wenn sie später erfahren, dass man nichts sagen durfte.
Ich finde, dass es darauf ankommt, wie gut man mit seinen Kollegen zu Recht kommt und wie gut das Betriebsklima ist. Ich würde bei gutem Betriebsklima jedoch nicht eher was sagen, bis die Kündigung beim Chef abgegeben wurde. Denn alles andere ist einfach nur dumm, denn es gibt immer Kollegen, die alles weiter tratschen.
So kann es vorkommen, dass einem der Chef zu vor kommt oder es einfach ein schlechtes Bild auf den Mitarbeiter wirft. Wenn das Betriebsklima sehr schlecht ist, würde ich einfach bis zum Schluss warten, bis die Kündigung eingereicht wurde und die letzten Arbeitstage zu Ende gehen. Erst dann würde ich es sagen, denn im schlimmsten Falle kann es vorkommen, dass man sonst noch gemobbt wird.
Es ist auf jeden Fall von der Situation abhängig, in der man sich zu diesem Zeitpunkt befindet. Hier kann man keine Standardantwort auf den Tisch knallen. Wenn du dich mit deinen Arbeitskollegen gut verstanden hast, würde ich es schon mal ansprechen wollen. Wenn du einen vernünftigen Grund hast, dann wird dir das dort keiner übel nehmen. Deine Kollegen werden allenfalls ein wenig traurig sein, dass du deren Betrieb verlässt, aber so ist das nun mal. Wenn es nicht passt, dann passt es eben nicht und das sollte man auch verstehen können.
Schwierig wird es natürlich schon, wenn die Kollegen einem selber nicht so gut leiden können, um es mal so zu formulieren. Hier würde ich mich mit Aussagen schon ein wenig zurückhalten. Ich denke hier ist schweigen vielleicht das beste, dass man machen kann. Obwohl ich mir hier nicht so sicher bin, da ich so eine Situation nicht kenne. Der eine oder andere könnte es in den falschen Hals bekommen und einem die restliche Arbeitszeit mehr als unangenehm gestalten. Nicht jeder ist in dieser Situation erfreut. Einige werden vielleicht nicht mehr bereit sein sich wegen dir irgendeine Mühe zu machen. Dies sind dann aber wirklich keine guten Kollegen.
In den meisten Fällen, ob mit netten oder "bösen" Arbeitskollegen ist es doch aber so, dass die Kollegen es auf ihre eigene Art und Weise heraus finden, dass man gekündigt hat. Ob nun aus Versehen vom Chef herausgeplaudert, mit Absicht erzählt oder gar durch auspressen der Mitarbeiter. Es gibt viele Möglichkeiten, wie solche Neuigkeiten an die Mitarbeiter herankommen. Ich kenne dies aus meiner eigenen Firma. Es gibt Sachen, die beschlossen werden, die schon einige Leute wissen bevor es die eigentliche Person selber erfährt. Hier fragt man sich wirklich woher man diese Informationen oder Aussagen bekommt.
Ich denke nicht, dass es besonders schlau ist, wenn man mit seinen Kollegen über eine eventuelle Kündigung spricht, wenn man selbst diesen Gedanken noch gar nicht zu ende gedacht und die Kündigung selbst auch noch nicht abgeschickt hat. Im ungünstigsten Fall macht das Gerede von dieser möglichen Kündigung dann die Runde noch bevor der Arbeitgeber informiert wurde. Ich denke nicht, dass man sich damit einen Gefallen tut. Bevor man also überhaupt mit jemandem, der zum Betrieb gehört, über eine mögliche Kündigung spricht, sollte man das Thema für sich selbst zu ende denken. Mit seinem Partner oder Freunden kann man über das Thema sicher reden, aber bestimmt nicht mit irgendwelchen Arbeitskollegen.
Wenn man sich dann dafür entschieden hat, das Arbeitsverhältnis zu beenden, ist es ratsam, dass der Chef die erste Person ist, die überhaupt davon erfährt. Als Chef wäre ich nicht begeistert, wenn ich über mehrere Ecken erfahren würde, dass ein Mitarbeiter die Firma verlassen möchte. Ich würde in einer solchen Position schon erwarten, dass der Mitarbeiter zuerst mit mir spricht oder dass die Kündigung zuerst bei mir eingeht, bevor dieses Thema im Kollegenkreis besprochen wird. Wenn die Kündigung dann abgeschickt wurde, würde ich als Mitarbeiter aber auch nicht direkt im gesamten Kollegenkreis herumerzählen, dass ich den Betrieb in ein paar Monaten verlassen werde. So etwas kann man sicher mal ansprechen, aber ich würde das auch erst in den letzten zwei bis drei Wochen zum Thema machen, sofern es möglich ist, das Ganze so lange zu verschweigen.
Grundsätzlich würde ich immer davon ausgehen, dass eine solche Nachricht im Kollegenkreis recht schnell verbreitet wird, also auch von den vermeintlich guten Kollegen. Ich würde nicht unbedingt darauf bauen, dass einzelne Kollegen über die Kündigung Stillschweigen bewahren. Das wird vermutlich meistens nicht so sein. Wenn man also mit einer Person darüber spricht, sollte man immer davon ausgehen, dass es zwei Tage später womöglich alle wissen. Wenn man das nicht möchte, sollte man in der Situation einfach den Mund halten und noch nichts sagen.
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