Filme und Musik aus Deutschland - gut oder schlecht?
Mir fällt immer wieder auf, dass die meisten Menschen als Lieblingsbands amerikanische Bands nennen und als Lieblingsfilm eine Hollywood-Produktion nennen und auch Serien nur aus den USA gucken. Nun frage ich mich, warum das so ist?
Ich finde, dass auch die deutsche Filmindustrie durchaus nicht zu verachten ist, im Gegenteil, ich wähle oft sogar lieber einen deutschen Film, weil die einen ganz anderen Stil haben als die amerikanischen. Und viele meiner Lieblingsfilme sind eben auch deutsche Produktionen, zum Beispiel Herr Lehmann, Sommer vorm Balkon, Das Leben der Anderen und so weiter und so fort aber wenn ich solche Filme erwähne, dann verderehen einige meiner Freunde gleich die Augen und sagen Dinge wie "langweilig", "zu anstrengend", "viel zu realistisch" und so weiter und das kann ich eben einfach nicht verstehen.
Klar, es gibt auch viele sehr gute amerikanische Filme, das will und kann ich auch gar nicht abstreiten aber ich persönlich finde es falsch, die deutschen Filme von Anfang an so rigoros schlecht zu reden.
Und genauso empfinde ich es eben auch mit der Musik. Da gibt es auch genug tolle deutsche Künstler, trotzdem sind die meisten Menschen der Meinung, dass das langweilige Musik sei, die man sich nicht anhören kann. Aber ich denke, jeder weiß, dass deutsche Musik nicht gleich Volksmusik heißen muss und zum Beispiel Herbert Grönemeyer ist ja auch sehr erfolgreich damit geworden (obwohl ich den persönlich nicht so sehr mag).
Ansonsten möchte ich auch nicht mehr auf Musik von Tomte, Kettcar, Tocotronic, Olli Schulz oder Keimzeit verzichten.
Wie seht ihr denn das Ganze? Mögt ihr deutsche Filme und Musik? Oder gehört ihr zu der Gruppe, die das von vornherein ablehnt? Wenn ja, wüsste ich gerne mal eure Gründe, warum ihr so denkt.
Die neueren deutschen Filme mag ich nicht so sehr. Aber die alten Filme find ich klasse. Aber auch eher in Richtung Kinderfilme. Da sehe ich gerne die Immenhof Filme an bzw. Heidi-Verfilmungen oder Heimatfilme. Spielfilme die komisch sein sollen bzw. Actionfilme die in Deutschland gedreht wurden mag ich ganz selten. Die meisten gefallen mir überhaupt nicht. Witzige Filme wie American Pie wurden in Deutschland ja auch schon gedreht. Aber da kommt kein einziger Film ran. Weiß auch nicht woran das liegt, ich merke sofort ob ein Film deutsch ist oder von den Staaten. Da muß ich nicht mal auf die Landschaft bzw. Lippenbewegungen achten. Die Qualität deutscher Filme kommt halt einfach noch nicht ran. Vielleicht kommt es ja noch. Wünschen würde ich es mir.
Deutsche Musik dagegen höre ich auch gerne an. Aber auch hier gibt es nicht viele Gruppen wo mir auch wirklich gefallen. Aber PUR z.B. ist einfach klasse. Da können die englischen Lieder dann gerne weg bleiben. Wenn ich PUR höre, dann tauche ich ab und relaxe einfach nur noch. Also wir Deutschen können auch singen. Ohne jede Frage natürlich auch mehr Gruppen als PUR.
Die guten Filme aus den USA sind für mich stark in der Mehrheit, klar gibt es auch deutsche Klassiker aber eben längst nicht so viele. Von der Tradition der Filmwirtschaft her kann sich auch Deutschland nur schlecht mit den USA vergleichen.
Ich mag Filme der deutschen Jungschauspieler wie Daniel Brühl, Norah Tschirner .... die Filme sind lustig aber nicht überzogen, intelligent und man bekommt wunderbare Schauspieler zu sehen. Auch Filme von Til Schweiger sind meiner Meinung nach immer großes Kino. Mit den alten Filmen kann ich mich wiederum gar nicht anfreunden, wahrscheinlich bin ich einfach zu jung dafür um mich hinzuversetzen. Bei deutscher Musik steht für mich ganz oben Herbert Grönemeyer, Clueso, Laith Al Deen, Wir sind Helden - alle machen wunderbare Musik mit tollen Texten und Melodien und sind auch live großartig.
Ich mag deutsche Filme eigentlich überhaupt nicht, weil sie oft einfach nicht sehr unterhaltend sind. Ich kenne viele deutsche Filme, die sich um die deutsche Vergangenheit ( also Hitler, DDR usw.), also hauptsächlich geschichtliches drehen, was zwar mal mit ganz interessant und sicher auch bildend ist, aber dies sind nicht gerade Filme, die man gern anschaut, weil man Spaß an ihnen hat. Mir sind die deutschen Filme meist einfach zu ernst und starr. Es gibt zwar auch wenige Filme aus unserem Land, die mich überzeugt haben, z.B. "Der Schuh des Manitu" und "Wo ist Fred?", aber dies sind doch eher die Ausnahme. Mit großen Hollywoodproduktionen, welche einfach in viel größerem Stil und vor allem unterhaltend gemacht sind, können es die Filme von hier meist nicht aufnehmen, wie ich finde.
Bei deutscher Musik bin ich da schon anderer Meinung, da es sehr viele deutsche Bands, auch in meinem Musikgeschmack gibt, welche wirklich ernsthaft und professionel Musik machen und zum Teil sogar international damit Erfolg haben. Manchmal ist es mir sogar passiert, dass ich eine Band super toll fande und erst später rausgefunden habe, dass sie eigentlich aus Deutschland kommt, z.B. bei H-Blockx, Guano Apes oder Slut.
Alles in allem finde ich, die deutsche Filmindustrie lässt noch immer sehr zu wünschen übrig und es gibt nur einige einzelne Filme, die ich mir gern auch mehrmals anschaue, aber deutsche Musik hat mich schon voll überzeugt und besonders in den letzten Jahren haben sich immer mehr junge deutsche Bands im nationalen und auch internationalen Musikbusiness etabliert, was ich persönlich super toll und auch sehr wichtig finde.
Für mich muss ein guter Film nicht unbedingt unterhaltsam sein und mein Kriterium ist es nicht, mir schallend lachend auf die Schenkel zu klopfen. Viele deutsche Filme sind sehr tiefgründig und zeigen eben die deutsche Realität, die auch mal traurig sein kann. Aber trotzdem besitzen die meisten deutschen Filme auch eine ganz spezielle Art von Humor, die ich sehr schätze.
Der Schuh des Manitu war ja eher so ein Humor, über den auch 5-Jährige Kinder lachen können, das war klar, dass der ein Erfolg wird aber ich liebe zum Beispiel auch die Filme von Loriot. Die sind zwar schon ein bisschen älter aber der Humor ist einfach göttlich, trotzdem kenne ich genügend Leute, die das absolut nicht wirtzig finden, weil es ja irgendwo auch nur das alltägliche Leben wiederspiegelt.
Ach so, ich habe doch bei meinr Aufzählung von deutschen Bands, ohne die ich nicht mehr leben könnte glatt die beste Band der Welt, die Ärzte vergessen
realstar hat geschrieben:Von der Tradition der Filmwirtschaft her kann sich auch Deutschland nur schlecht mit den USA vergleichen.
Wohl kaum! Denn die deutsche Filmtradition reicht bis in die 20er zurück! Und deutsche Regisseure waren damals in der noch jungen US Filmwirtschaft heiß begehrt. Auch die größten Klassiker aus der Anfangszeit der Filme, die heute noch an Hochschulen als Vorzeigeobjekte dienen stammen aus deutscher Produktion! Der US Film gelang erst durch vor allem deutsche Regisseure zu seiner Blüte die in den 30ern einsetzte.
Bekannte Vertreter sind hier
- Friedrich Wilhelm Murnau (Stichwort: Nosferatu, eine Symphonie des Grauens)
- Fritz Lang (ich sag nur: Metropolis)
- Robert Wienes (Stichwort: Das Cabinet des Dr. Caligari)
- Hans Karl Breslauers
- Paul Leni (Stichwort: Das Wachsfigurenkabinett)
- ...
Da viele von ihnen Juden waren, war es kein großes Wunder, dass der deutsche Film in den 30ern langsam abstieg und seine weltweite Vorbildfunktion verlor an die er bis jetzt nie mehr anknüpfen konnte
Deutsche Filme und deutsche Regisseure sowie Schauspieler sind für mich fast immer grauenhaft! Ausnahmen spielen in Deutschland kaum eine Rolle, siehe Kinski und Co, sondern im Ausland und spätere Meister ihres Fachs wie Rainer Werner Fassbinder waren stets Fremde im eigenen Land!
Deutsches Kino ist für mich als Cineasten in erster Linie Gossenkino - heißt: Es ist auf plumpe Unterhaltung getrimmt und kann mit wahrhaft guten Regisseuren nicht wirklich mithalten.
Gute Filme sind für mich übrigens keine Spielberg / Hollywood 08/15 Filme, sondern Filme die einen gewissen Anspruch erfüllen - darunter fallen fast keine Massenfilme die beim Publikum, welches mit geschmackloser Kost unterhalten werden möchte, gut ankommen, sondern Filme, die mit schauspielerischen Leistung und sehr guter Regiearbeit überzeugen, also künstlerisch anspruchsvolle Filme.
Für mich sind das fast alle Filme von
- Quentin Tarantino
- Guy Ritchie
- Robert Rodriguez
- Ethan und Joel Coen Filme
- Stanley Kubrick
Kein deutscher Massenfilm kann hier mithalten, keiner! Und dafür hasse ich den deutschen Film fast, denn ich erkenne immer ein Schema:
- erstes Drittel: sehr gute Eröffnung, guter Einsatz, gute Ideen
- zweites Drittel: deutliches Nachlassen und herabsinken des Niveaus im Vergleich zum ersten Drittel
- letztes Drittel: Film verkommt zur 08/15 Schmonzette, die auf altbackene Weise zum Ende geführt wird
Gerade weil mich viele Filme am Anfang überzeugten habe ich nie verstanden, warum deutsche Regisseure das Niveau und die Messlatte, die sie am Anfang setzen bis zum Ende durchhalten können, sondern dass der Film immer mehr abflacht, immer vorhersehbarer wird, immer ideenloser, immer "altbackener" und warum man immer stärker auf ausgelutschten Krempel zurückgreifen muss so dass das letzte Drittel für mich immer zur reinen Qual wird.
Die einzig guten deutschen Filme die ich kenne aus der heutigen Zeit sind Kurzfilme und manche Abschlussarbeit an der Filmhochschule. Was man da zu sehen bekommt, ist anspruchsvoll, sehr gut inszeniert, auf den Punkt gebracht, einfach hervorragend. Gerade bei Kurzfilmen brillieren deutsche Regisseure - dummerweise ist dieses Genre nicht im Massenfokus präsent und erregt nur international Aufmerksamkeit.
Anhand der Tatsache, dass deutsche Filme nur im ersten Drittel gut sind und deutsche Kurzfilme extrem gut sind (nach meinen Maßstäben) habe ich immer wieder die Vermutung, dass deutschen Regisseuren einfach der Atem für Filme im langen Format fehlt. Ich kann es sonst eben nicht anders nachvollziehen, wie man nach gerade mal 20 - 25 Minuten Film das Niveau so sinken lassen kann und es einem so vorkommt, dass man nach einem tollen Anfang jetzt die restlichen 50 - 70 Minuten halt irgendwie kinogerecht vollstopfen muss.
Und das obwohl Deutschland viel Potential hat, nur mal zur Info:
- "TINNITUSSI"
- Rollenbilder
- Besser tot als nie
- DejaVu
- Das Ei
- Am Rande
Bei den obigen Formaten handelt es sich größtenteils um Amateurfilme, mein absoluter Spitzenreiter, obwohl schon älter, ist dieser hier:
- Countdown
Einer der besten Kurzfilme überhaupt und ein Beweis, was für Potenzial im deutschen Film steckt, wenn auch nur im Bereich Kurzfilm.
Also bei deutscher Musik habe ich nicht wirklich eine Meinung da mir die Sprache der Musik eigentlich egal ist, solange die Musik selber gut ist.
Bei Deutschen Filmen muss ich aber sagen, dass mir 90% davon überhaupt nicht gefallen. Meistens wird einfach zu krampfhaft versucht irgendwelche Hollywoodfilme nachzumachen, anstatt mit eigenen Ideen zu punkten. Was auch gerne gemacht wird, ist mit tollen Spezialeffekten von einem schlechten Film abzulenken.
Es ist selten, dass ich mich für einen deutschen Film begeistern kann. Meistens auch nur wenn es eine Komödie ist, da ernste Themen von den Deutschen kaum gut umgesetzt werden. Es gibt zwar einige gute Gegenbeispiele, Knocking on Heavens Door etwa, aber das ist eher die Ausnahme.
Ich weiß zwar nicht wieso aber deutsche Filme und auch Musik kann ich irgendwie so gar nicht ab haben. Schon wenn ich einen deutschen Film sehe dann könnte ich immer gleich wegschalten. Also man merkt schon den Unterschied zwischen deutschen und amerikanischen Filmen. Da kommt ein ganz anderes Gefühl rüber, ich weiß nicht ob es an der Synchronisation liegt. Nervt mich immer total wenn Sat1 am Abend immer einen deutschen Film laufen lässt, da möchte man es sich schon gemütlich machen und dann so was. Naja gibt ja noch andere Kanäle
Deutsche Musik hör ich überhaupt nicht. Wenn ich englische Lieder höre sprechen die mich mehr an, da fühlt man sich als ob die einem direkt aus der Seele sprechen. Ich weiß nicht woran das liegt, kann natürlich auch deswegen sein weil ich nur mit englisch-sprachigen Liedern und amerikanischen Hollywoodfilmen groß geworden bin.
Ich muss sagen, dass ich deutschen Filmen auch nicht viel abgewinnen kann, den meisten zumindest. Ausnahmen gibt es. Toll finde ich z.B. "Sonnenallee" oder vor allem "Goodbye Lenin", ich denke, dass die Thematik ähnlich ist, ist eher Zufall, mir gefallen die Filme einfach vom Stil her.
Besonders nerven mich diese Fernsehproduktionen, die z.B. auf Sat 1 laufen, zu 90% sind das Filme, in denen es um Beziehungskisten bzw. Singledasein geht, meistens spielen diese einem für mich komisch anmutenden Milieu und wirken irgendwie nicht authentisch.
Bei deutscher Musik ist das anders, ich kann deutscher Musik durchaus etwas abgewinnen und für mich ist es - obwohl meine Englischkenntnisse sehr gut sind - einfach dennoch ein anderes Gefühl, deutsche Musik zu hören. Gut finde ich z.B. ich & ich, auch wenn das einige schnulzig finden mögen.
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