Pucken als Wickelmethode - doch nicht so gut?

Das Pucken ist eine Wickelmethode, die besonders bei Schreikindern zur Anwendung kommt. Hebammen raten zu dieser Wickelart, wenn die Kinder sehr unruhig sind. Aber nun habe ich gelesen, dass Kinder und Jugendärzte davor warnen die Babys zu pucken. Es ist nicht nur, dass es für die Babys im Sommer eine Qual ist gepuckt zu werden, weil die Gefahr eines Hitzschlags oder der Dehydrierung besteht, nein, es ist auch für die Nerven des Kindes schädigend.

Viele Babys werden so eng gepuckt, dass Nerven eingeklemmt werden. Auch ist das Risiko einer Hüftdysplasie durch das Pucken sehr viel höher als ohne das Pucken. Auch besteht die Gefahr, dass der Hinterkopf abplattet, durch die lange ruhige Lage.

Zunächst wehrt sich wohl der Säugling gegen das Pucken. Aber ihm bleibt nichts anderes übrig, als sich zu fügen und hält dann total frustriert ruhig. Die Babys wehren sich nicht mehr. Sie werden passiv. Sie geben auf und sind ruhig. Viele Babys können durch das enge wickeln einfach auch nicht mehr schreien.

Meine Kinder habe ich nie gepuckt, weil ich das damals schon als eine Quälerei gesehen habe. Ich fand es furchtbar ein Kind so eng einzupacken. Ich fand es schlimm, dass es sich nicht mehr bewegen konnte. Denn eigentlich sagt man ja, dass sich Babys bewegen sollen. Aber das ist dadurch ja gar nicht mehr möglich. Hier ist die Quelle klick

Puckt ihr eure Kinder? Habt ihr sie gepuckt? Hattet ihr nie Bedenken? Was haltet ihr vom Pucken?

Ich hätte das nie machen können, ich hätte Angst gehabt, dass das Kind erstickt. Außerdem fühlt man ja so ein eingepacktes Kind gar nicht mehr. Es ist ein völlig unnatürliches Paket, wie eine Mumie. Auf vielen alten Bildern kann man Babys sehen, die so eingepackt sind.

Meine älteste Tochter habe ich im Tragetuch getragen, meine zweite Tochter wollte das nicht so gerne. Sie lag lieber im Kinderwagen. Pucken finde ich eine Quälerei. Nur weil das früher in vielen Ländern, auch in Deutschland, so gemacht wurde, heißt es nicht, dass das gut ist.

@anlupa: Leider wurde das nicht nur früher gemacht. Wenn man Schreikinder hat, dann raten viele Hebammen dazu. Aber sie wissen wohl nicht, was sie den Kindern damit antun. Ich muss sagen, dass ich auch aufhören würde zu schreien, wenn man mich "fesselt" und für mich ist das Pucken nichts anderes als dass man ein Baby fesselt und in der Bewegung einschränkt. Es gibt viele moderne Bücher, die noch zum Pucken raten. Ich hoffe, dass dieses Ammenmärchen, dass es den Babys gut tut irgendwann aus den Köpfen der Eltern verschwindet.

Da kann ich Diamantes Aussagen nur bestätigen. Diese Pucken war nicht nur damals modern, sondern auch heute noch. Ich habe vor drei Jahren entbunden und meine Hebamme wollte mir diese Wickelmethode auch zeigen, da mein Sohn anfangs wirklich nur schrie und sich auch kaum beruhigen ließ. Als ich dieses Pucken dann das erste Mal gesehen habe, fand ich es ganz schlimm und habe das auch nicht machen wollen. Angeblich soll es die Babys ja beruhigen, weil sie sich durch die eng anliegenden Tücher wie in der Gebärmutter fühlen sollen, aber ich fand das irgendwie seltsam und konnte mir einfach nicht vorstellen, dass das so gut sein kann, wenn man Neugeborene so einengt.

Ich kenne auch eine Mutter, die ihr Neugeborenes gerne puckt. Sie lässt sich da auch nicht beirren, denn sie ist der festen Überzeugung, dass das Kind das Pucken genießt, weil es danach immer schnell ruhig wird. Wer aber schon mal ein gepucktes Baby gesehen hat, wird schnell zustimmen, dass das Ganze nach einer Art Zwangsjacke aussieht. Die Kleinen können sich echt nicht mehr bewegen und daher wundert es mich ehrlich gesagt auch nicht, dass die Kleinen dann mit dem Schreien aufhören. Der Körperkontakt zur Mutter fehlt dann auch völlig, wenn man nur noch Tücher sieht. Ich habe den Kleinen auf die Brust gelegt und so fand er auch ohne Pucken ganz schnell zur Ruhe. Auch das Tragetuch hat bei meinem Sohn echt gut geholfen. Also ich kann die Methode des Puckens auch nicht gutheißen.

Mir wurde von den Hebammen und Kinderkrankenschwestern im Krankenhaus auch das pucken empfohlen. Natürlich glaubt man das, da diese Frauen ja jahrelange Erfahrung haben. Ich habe es zu Hause allein versucht, doch es hat nie so richtig geklappt da meine Kleine schon als Säugling ein Wirbelwind war. Sie hat wie auch immer sehr schnell die Arme wieder frei gehabt und dann hat sich nach und nach das Tuch gelöst. Man hat also gemerkt das es ihr einfach nicht gefallen hat, also habe ich es gelassen, denn man kann das Kind auch anders ruhig kriegen.

Wenn ich jetzt deinen Beitrag lese bin ich wirklich froh das ich das pucken so schnell wieder aufgegeben habe. Über solche Konsequenzen klärt einen ja keiner auf, alle sind nur zufrieden weil das Kind ruhig ist.

Ich finde das reichlich übertrieben. Ich habe mein Kind gerne gepuckt, es gibt heutzutage sehr moderne, leichte Pucksäcke mit Kletterverschlüssen, die man auch individuell einstellen kann, so dass das Kind durchaus noch strampeln kann und auch die Arme etwas bewegen kann. Die altertümliche Art mit dicken Mullwindeln finde ich auch nicht schön, aber es gibt z.B. von Swaddle Me tolle Pucksäcke aus verschiedenen Stoffen für Sommer und Winter, und die kann ich persönlich nur empfehlen. Meinem Sohn hat es nie geschadet, mit ca. 5 Monaten hatte er dann die Nase voll, aber vorher war es toll.

Ich habe mir gerade Bilder im Netz dazu angesehen. Ich bekomme direkt eine Gänsehaut und Platzangst. Die Meinungen dazu gehen wohl auch sehr auseinander. Die einen Mütter schwören darauf, dass es den Babys gut tut und andere sind eher skeptisch wegen angeblicher gesundheitlicher Schäden. Ich würde das wohl mit meinem Baby nicht machen.