Wie viele verschiedene Eröffnungen gibt es beim Schachspiel?

Wie ein Bekannter mir sagte, hängt der Ausgang eines Schachspiels viel von der Eröffnung ab. Für mich klingt das sehe durchschaubar für den Gegner. Mich würde mal interessieren, wie viele Eröffnungen es bei einem Schachspiel gibt. Spielt ihr immer mit der gleichen Eröffnung oder kommt es bei euch auf den Gegner an?

Du kannst mit dem ersten Zug 10 Figuren bewegen, die dann schon 20 verschiedene Felder besetzen können. Aber nicht jeder Zug ist besonders sinnvoll, weil es für die Eröffnung auch eine grundsätzliche Strategie gibt. Nach den 20 ersten Möglichkeiten eröffnen sich jetzt schon Welten und es wird schlimmer, je mehr Züge du machst.

Aber im Grunde ist die Eröffnung ja eher nicht auf einen Zug beschränkt, sondern das sind die ersten 10, vielleicht 15 Züge. Sinn der Eröffnung ist, dass du versuchst, das Zentrum des Spielfeldes in den Griff zu kriegen und den König zu verstecken (Rochade). Und da kannst du einigen Regeln folgen. So soll man am Anfang möglichst mit den zentralen Bauern anfangen, um die Läufer frei zu bekommen. Das meine ich mit, nicht alle 20 möglichen Spielstellungen am Anfang sind sinnvoll. Dann sollte man möglichst am Anfang die Finger von der Dame lassen, die ist zu wichtig und steht da ganz gut, wo sie steht. Alle Spielzüge sollten in Richtung Beherrschung des Zentrums zielen und man muss dabei immer daran denken, die eigenen Figuren gut zu sichern. Und natürlich ist immer der gegnerische König das Ziel - wenn man denn überhaupt so weit kommt.

Aber wie viele Eröffnungen es da so gibt, da habe ich am Ende keine Ahnung. Bei ca. 10-15 Anfangszügen ergeben sich unzählige Varianten, aber nicht alle sind natürlich sinnvoll, wie ich gerade schon erwähnte. Wenn man 20 Varianten drauf hat, ich glaube, dann ist man schon gut. Es gibt aber unzählige Bücher über das Thema und ich weiß auch noch, dass es da ein Nachschlagwerk mit über 2000 Seiten gibt.

Ich gebe zu, ich habe nur eine Variante, die Richtlinie2-Angriffsvariante. Lästermäuler nennen sie auch: Bauerngrab. Die ist ganz einfach, die geht so: E2-E4. Und ich muss auch ehrlich zugeben, die taugt nichts, ich verliere praktisch immer. Deswegen spiele ich auch nicht gerne.

Wenn man nur die ersten beiden Züge betrachtet, hat Weiß 16 Möglichkeiten für die Bauern, da er mit den Bauern jeweils ein oder zwei Felder vorwärtsgehen kann und jeweils zwei Möglichkeiten für die beiden Pferde. Es gibt also 20 Möglichkeiten für den ersten Zug. Schwarz kann wiederum mit 20 Möglichkeiten erwidern. Das heißt, nach dem zweiten Zug gibt es schon 400 verschiedene Stellungen. Die Eröffnungsphase besteht aber aus mehreren Zügen, je nach Eröffnung. Es gibt natürlich einige Zugkombinationen,die sinnvoller sind als andere, aber nach drei Zügen hat man schon Tausende von Stellungsmöglichkeiten, die sich grundsätzlich unterscheiden.